Der wirtschaftliche Einfluss des Fußballsports auf Europa


Masterarbeit, 2014

107 Seiten, Note: gut


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abstract

Vorwort/Danksagungen

Verzeichnis für Abbildungen und Tabellen

Abkürzungsverzeichnis

Glossar

Executive Summary

1. Einleitung

2. Problemstellung

3. Zielsetzung

4. Abgrenzung

5. Untersuchungsmethodik
5.1 Qualitative Forschung
5.2 Quantitative Forschung

6. Darstellung der derzeitigen Situation
6.1 Entwicklung der Fußballvereine
6.1.1 Überschuldung der Vereine
6.1.2 Steigende Größe der Vereine
6.1.3 Auswirkungen der Wirtschaftskrise
6.1.4 Transparenzdefizite
6.2. Wertschöpfungskette
6.2.1 Öffentliche Hand
6.2.1.1 Steuereinnahmen
6.2.1.2 Öffentliche Hand als GläubigerInnen
6.2.1.3 Standorterhaltung/-erneuerung
6.2.2 Tourismus
6.2.3 Medien
6.2.4 Privatwirtschaft
6.2.4.1 Infrastruktur
6.2.4.2 Sportartikel
6.2.4.3 Sportwetten
6.2.5 KundInnen
6.3 Wissenschaftliche Betrachtung
6.3.1 Quantitative Befragung
6.3.1.1 Darstellung Fragebogen Gemeinde
6.3.1.2 Darstellung Fragebogen Vereine
6.3.1.3 Evaluierung Ergebnisse
6.3.2 ExpertInneninterviews mit Verantwortlichen
6.3.2.1 Bernhard Müller (Bürgermeister Wr. Neustadt)
6.3.2.2 Mag. Matthias Stadler (Landesgeschäftsführer SPÖ NÖ, Bgm. St. Pölten)
6.3.2.3 Günter Steindl (Gewerkschaftsvorstand Region Waldviertel/Donau)
6.3.2.4 Mag. (FH) Wolfgang Jethan (Leitung Sportsponsoring Erste Bank AG)
6.3.2.5 Beate McGinn (Konzernkommunikation Verbund AG)
6.3.2.6 Resümee / Interpretation des Autors

7. Problematik Vereinsinsolvenz
7.1 Gründe
7.2 Auswirkungen
7.2.1 Staat
7.2.2 Stadt
7.2.3 Banken
7.2.4 MitarbeiterInnen
7.2.5 Sonstige WirtschaftsteilnehmerInnen/SponsorInnen
7.3 Beispiele der letzten Jahre
7.3.1 Glasgow Rangers
7.3.2 FC Portsmouth
7.3.3 Valencia C.F.
7.3.4 S.S.C Napoli
7.3.5 Österreichische Vereine

8. Gegenmaßnahmen / GläubigerInnenschutz
8.1 Erfolgreiches Management
8.1.1 Gründe für wirtschaftlichen Erfolg
8.1.1.1 Neue Märkte (Asien, speziell China)
8.1.1.2 Organisations- und Finanzierungsform
8.1.1.3 Verbesserte Beziehung zu den Stakeholdern
8.1.2 Marken-Charakter schaffen
8.1.3 Beispiel „FC Bayern München“
8.2 Nachhaltigkeit
8.2.1 Zukunftsweisende Unternehmensführung
8.2.2 Vermeidung privater Geldgeber
8.2.3 Vermeidung von Abhängigkeitsverhältnissen
8.3 Installierung von Kontrollsystemen

9. Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

Anhang I

Multiple-Choice Fragebogen Gemeinde I

Multiple-Choice Fragebogen Vereine III

Transkription der ExpertInneninterviews V

Verzeichnis für Abbildungen und Tabellen

Abbildung 1: Vor- und Nachteile der Forschungsmethoden

Abbildung 2: Kriterien eines ExpertInneninterviews

Abbildung 3: Umsatzwachstum der europäischen Top-Ligen

Abbildung 4: Sponsoringumsätze weltweit

Abbildung 5: Umsatzeinbußen der Daimler AG während der Wirtschaftskrise

Abbildung 6: Durchschnittliche ZuseherInnen der Top-5-Ligen

Abbildung 7: Einnahmenstatistik aus TV-Vermarktung

Abbildung 8: TV-Einnahmen aus dem Spieljahr 2009/10

Abbildung 9: Rücklaufquote Gemeindebefragung

Abbildung 10: Ligazugehörigkeit des örtlichen Vereins (gemeindeseitig)

Abbildung 11: Auswirkungen der Vereine (gemeindeseitig)

Abbildung 12: finanzielle Unterstützung seitens Kommunen (gemeindeseitig)

Abbildung 13: Insolvenzfolgen für Kommunen (gemeindeseitig)

Abbildung 14: Möglichkeit zur Insolvenzvorbeugung (gemeindeseitig)

Abbildung 15: Maßnahmen zur Verhinderung einer Schuldenübernahme (gemeindeseitig)

Abbildung 16: Stadtvertretung in Vereinskontrollgremien (gemeindeseitig)

Abbildung 17: Rücklaufquote der Vereinsbefragung

Abbildung 18: Ligazugehörigkeit des örtlichen Vereins (vereinsseitig)

Abbildung 19: Auswirkungen der Vereine (vereinsseitig)

Abbildung 20: finanzielle Unterstützung seitens Kommunen (vereinsseitig)

Abbildung 21: Insolvenzfolgen für Kommunen (vereinsseitig)

Abbildung 22: Möglichkeit zur Insolvenzvorbeugung (vereinsseitig)

Abbildung 23: Maßnahmen zur Verhinderung einer Schuldenübernahme (vereinsseitig)

Abbildung 24: Stadtvertretung in Vereinskontrollgremien (vereinsseitig)

Abbildung 25: Verbindlichkeiten der Erstliga-Fußballklubs in Europa

Abbildung 26: Markenwert europäischer Fußballklubs

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abstract

(Deutsch)

In der vorliegenden Master Thesis wird der volkswirtschaftliche Einfluss des Fußballsports anhand von Beispielen aus Italien und Spanien durchleuchtet. Ausgehend von einer Veranschaulichung der Ist-Situation werden Stärken bzw. Probleme gewisser Vereine aufgezeigt. Des Weiteren kommt es im Zuge dieser Arbeit zu einer Darstellung der einzelnen TeilnehmerInnen einer Wirtschaftskette, die von großen Fußballvereinen profitieren.

Im zweiten Teil der Thesis wird die Problematik der Vereinsinsolvenzen aufgegriffen, um zu belegen, mit welchen Auswirkungen die umliegenden WertschöpferInnen nach dem Wegfall eines/einer GroßkundIn zu kämpfen haben. Auch für die Kommunen und den Staat selbst kann etwaiges Misswirtschaften zu weitreichenden Folgen führen. Den Abschluss bildet eine Darstellung von möglichen Gegenmaßnahmen zur Verhinderung etwaiger Negativszenarien.

Stichworte:

Auswirkungen von Vereinsinsolvenzen, wirtschaftlicher Einfluss des Fußballsports, überschuldete Profivereine, finanzielle Probleme von Fußballvereinen;

(English)

This master’s thesis illuminates the economic impact of football according to examples from Italy and Spain. Based on an illustration of the current situation, the strengths and problems of certain associations are shown. Furthermore, this paper presents the individual participants in an economic chain which benefit from large football clubs.

In the second part of the thesis the problem of club insolvencies will be taken up in order to show what its effect on value creators is if they lose a major customer. Any potential mismanagement can lead to far-reaching consequences even for the communities and the state itself. The conclusion shows possible countermeasures suited to avoid potential negative scenarios.

Keywords:

Impact of club insolvencies, the economic impact of football, heavily indebted professional clubs, financial problems of football clubs;

Vorwort/Danksagungen

Im Zuge der Arbeiten zur vorliegenden Master Thesis wurden mir meine persönlichen Grenzen in vielerlei Hinsicht aufgezeigt. Aus diesem Grund möchte ich einigen Menschen danken, die mich während dieser Zeit besonders unterstützt haben.

Zu Aller Erst ergeht besonderer Dank an Mag. Gerhard Schenk, der mich trotz seiner mangelnden Freizeit, während der gesamten Erstellung der Master Thesis bestmöglich unterstützte und die Aufgabe als Erstgutachter bei diesem nicht ganz alltäglichen Thema übernahm.

Weiterer Dank gilt meinem guten Freund Lukas Schellerer, der einerseits aufgrund seines persönlichen Werdegangs für mich die Motivation zur erfolgreichen Absolvierung dieses Studiums schuf und andererseits bei der Themenfindung als hilfreicher Ideengeber fungierte.

Abschließend danke ich Helga Wannerer, MA für die Betreuung als Zweitgutachterin, Günter Steindl für seine Hilfestellungen bei den ExpertInneninterviews und der damit verbundenen Verwendung seiner politischen und wirtschaftlichen Kontakte, Michaela Adelhofer für die Übersetzung meines Abstracts, allen InterviewpartnerInnen für die gewissenhafte Beantwortung meiner Fragen und last but not least meiner Partnerin Sandra Puhl für die moralische Unterstützung während meiner gesamten Studienzeit.

Glossar

Balanced Scorecard Instrument zur Strategiefindung; mit Hilfe von vier verschiedenen Perspektiven (Kunde, Prozess, Lernen, Entwicklung) wird die Karte zur Unterstützung der Strategieumsetzung herangezogen;

Brand Equity Bekanntheit, Sympathie, Assoziation und Loyalität der bzw. zur Marke; Dieser Begriff steht vorrangig für das Potential, welches sich in einer Marke befindet.

Brand Value wesentliche Determinante für den wirtschaftlichen Erfolg, wird anhand von Umsatz und Cash Flow beschrieben;

Business-to-Consumer Bezeichnung für die übliche Form des Marktes, wobei hier das Angebot von Unternehmen an KundInnen gerichtet ist;

Corporate Governance Rechtlicher Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung eines Unternehmens;

Corporate Identity Konzept zur Kommunikation und zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie, notwendig zur Positionierung der eigenen Unternehmensidentität;

Equity Story Zusammenfassung der Unternehmensgeschichte zur Präsentation der Strategie, notwendig zur Veranschaulichung für mögliche InvestorInnen

First-Mover Vorteile Wettbewerbsvorteil durch frühzeitige Marktbesetzung;

Mismanaged Institution Unternehmen mit mangelhaftem Führungssystem;

Die oben angeführten Begriffserklärungen stammen aus dem Gabler Wirtschaftslexikon, < http://wirtschaftslexikon.gabler.de/ >, online.

Executive Summary

Die vorliegende Master Thesis befasst sich mit dem nicht ganz alltäglichen Thema Wirtschaftsfaktor Fußball. Es werden mittels Darstellung der Ist-Situation mögliche Fehler in diesem Wirtschaftszweig aufgezeigt. Weiters wird veranschaulicht welche Gefahren es für GläubigerInnen bzw. TeilnehmerInnen der Wertschöpfungskette gibt.

Die behandelte Forschungsfrage lautet dabei:

Wie können Unternehmen und öffentliche Einrichtungen ihre finanzielle Abhängigkeit von Fußballvereinen so kontrollieren, dass sie nicht selbst durch die Zahlungsunfähigkeit der Vereine in ihrem Bestand gefährdet werden?

Diese Frage wird dabei mittels folgender Teilfragen aufgearbeitet und erläutert:

-) Wie können sich UnternehmerInnen am besten schützen?
-) Welche Gegenmaßnahmen kann es bei negativer Entwicklung geben?
-) Welche Fehler begehen die GläubigerInnen?
-) Welche Auswirkungen haben Vereinsinsolvenzen für PartnerInnen der Wertschöpfungskette?
-) Wie kann ich trotz dieser Maßnahmen vom Wirtschaftsfaktor Fußball profitieren?

Der Wirtschaftsfaktor Fußball wird in Zukunft einen immer höheren Stellenwert einnehmen. Durch den steigenden Einfluss der verschiedenen Sportvereine erhöht sich natürlich auch die Abhängigkeit von deren erfolgreichen Fortbestand. Vor allem in Spanien zeigt sich sehr deutlich eine Schuldenproblematik, die nicht zu unterschätzen ist. Angesichts der gewaltigen Schulden-Zahlen wirkt der spanische Fußball dabei wie eine gigantische Seifenblase: Groß, schön, bunt - aber kurz vor dem Platzen.[1]

Mögliche Lösungsansätze wären die Installierung von Kontrollsystemen, sei es durch Positionierung im Vorstand oder regelmäßiger Auflagenkontrolle. Es wird durch die Master Thesis verdeutlicht, welche Erfolgsgründe hinter einem wirtschaftlich gesunden Verein liegen. Das Beispiel FC Bayern München zeigt hier sehr deutlich, in welche Richtung es mit gesundem Sponsoring gehen kann. Der Jahresumsatz der FC Bayern München AG betrug im Geschäftsjahr 2011/12 rund 332,2 Millionen Euro. Der FC Bayern sei das „kommerzielle Kraftwerk des Fußballs“, schreiben die AutorInnen der Studie „Brand Finance“ und loben die langjährigen SponsorInnenbeziehungen zu Audi, Adidas und der Telekom.[2]

Für die Ausarbeitung der Forschungsfrage werden in der folgenden Arbeit verschiedenste Methoden verwendet. Einerseits wird mittels quantitativer Befragung dargestellt, inwieweit UnternehmerInnen und Kommunen bereits sensibilisiert sind und welche Informationsdefizite vorliegen. Die Konzentration der quantitativen Befragung lag hier vor allem auf Gemeinden, die anhand der Antworten sehr gut darstellen, welchen Einfluss der Fußballverein auf ihren laufenden Betrieb nimmt.

Andererseits kommen ExpertInneninterviews zur Anwendung, die erkennen lassen, welche Auswirkungen mögliche Negativszenarien auf die umliegenden Regionen bzw. WirtschaftspartnerInnen haben. So wird beispielsweise eine Befragung mit Wr. Neustadts Bürgermeister Bernhard Müller veröffentlicht, die sehr deutlich zeigt, welchen Einfluss der ortsansässige Verein „SC Wr. Neustadt 08“ auf den Betrieb der Stadt nimmt. Zusätzliche Gesprächspartner in diesem Abschnitt sind der Landesgeschäftsführer der SPÖ Mag. Matthias Stadler, Herr Günter Steindl, seines Zeichens Gewerkschaft-Regionalvorstand für Waldviertel/Donau und Herr Mag. Wolfgang Jethan, Sportsponsoring-Leitung Erste Bank. Zum Abschluss der ExpertInnenrunde kommt noch Frau Beate McGinn zu Wort, die innerhalb der Verbund AG die Konzernkommunikation leitet.

Abschließend liefert die Master Thesis Erkenntnisse, wie weit UnternehmerInnen Abhängigkeiten von Vereinen verhindern können, um den eigenen Fortbestand nicht zu gefährden.

1. Einleitung

„Grundsätzlich ist zu viel Geld im Fußball involviert. Nicht von den Sponsoren her, sondern was das Engagement von Personen betrifft, die sich Vereine als Hobby und Spielzeug halten. Da sind die moralischen Grenzen teilweise überschritten.“ (Günter Netzer, ehemaliger Fußballprofi)

Aufgrund der Tätigkeit des Autors als wirtschaftlich Verantwortlicher bei einem regionalen Sportverein hat er bereits erste Erkenntnisse über den finanziellen Einfluss, den ein Fußballklub haben kann, gewinnen können. Weiters wurde durch die Arbeit als Kundenbetreuer der Waldviertler Sparkasse Bank AG die Gläubigerseite und auch daraus resultierende Abhängigkeiten von Vereinen kennengelernt.

Laut allgemeiner Meinung sind SponsorInnen für die Vereine absolut notwendig um einen erfolgreichen Fortbestand zu sichern. In der folgenden Arbeit soll aufgezeigt werden, dass dies zwar richtig ist, jedoch auch GeldgeberInnen und umliegende ProfiteurInnen aus der Wertschöpfungskette von den Klubs und deren wirtschaftlichem Erfolg abhängig sind. Diverse Vereinsinsolvenzen in den letzten Jahren zeigen sehr deutlich, welche Auswirkungen ein finanzielles Scheitern für die beteiligten WirtschaftsteilnehmerInnen haben kann.

Da dem Autor der vorliegenden Master Thesis der Fußballsport sehr am Herzen liegt, wurde dieses Thema aufgegriffen um zu verdeutlichen, wie wichtig wirtschaftlich gesunde Vereine für den Sport und auch die beeinflusste Volkswirtschaft sein können. Während der Arbeit stellte sich heraus, dass dieses Thema vor allem in sogenannten „Krisenländern“ wie Spanien oder Italien mit Problemen einhergeht, wo oftmals hoch verschuldete Vereine dem Staat und den dazugehörenden Gemeinden zur Last fallen. Weiters wird ersichtlich, dass einige Problemsegmente, wie zB der vorhandene Transparenzmangel, auch in Österreich eine bedenkliche Tragweite erreicht haben.

Ein weiterer Aspekt für die Auswahl dieses Themas war die Tatsache, dass der Bereich Fußball und Wirtschaft auf wissenschaftlicher Ebene bisher selten qualitativ behandelt bzw. bearbeitet wurde. Verlässliche Daten und ausgereifte Analysen sind in diesem Segment auch quantitativ nur in geringem Ausmaß vorhanden. Da dieser Zweig jedoch Massen bewegt und auch beeinflussen kann, wurde das Interesse des Autors geweckt, sich auch ausführlich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen.

2. Problemstellung

Der Wirtschaftsfaktor Fußball wird in der gesamten Volkswirtschaft zu einem immer bedeutenderen. Durch die steigenden Umsatzzahlen der einzelnen Vereine profitieren immer mehr WirtschaftsteilnehmerInnen davon. In den letzten Jahren wurde aber in gewissen Teilen Europas, hier vor allem Spanien und Italien, ein finanzieller Weg eingeschlagen, der für Unternehmen, die im Wirtschaftszweig Fußball beheimatet sind, ein existenzgefährdender sein kann.

Spaniens Profi-Vereine haben in Summe einen Schuldenstand von mehr als 5 Milliarden Euro aufzuweisen – Tendenz steigend. Eine Konkursanmeldung würde in jedem europäischen Land den sofortigen Zwangsabstieg bedeuten, nicht so in Spanien. Hier kann ein Zwangsabstieg vermieden werden, indem man fünfzig Prozent seiner Schulden tilgt. So bewerkstelligten in den letzten Jahren über 20 Vereine im spanischen Profibetrieb einen profitablen Schuldenschnitt.[3] Berücksichtigt man die generelle wirtschaftliche Situation des Landes Spanien, wirkt sich diese Tatsache in zweifacher Hinsicht negativ aus. Einerseits müssen Banken ihre Ausleihungen als uneinbringlich einstufen, andererseits muss das Land dadurch den ohnehin schon maroden Kreditinstituten unter die Arme greifen.

Aufgrund steigender Größe dieses Bereichs in den letzten Jahren und der Tatsache, dass das Geschäftsfeld Fußball für viele Verantwortliche wirtschaftliches Neuland bedeutet, passieren oft dramatische Fehlentscheidungen. Da hier vorerst jedoch nur wenig Informationsarbeit geleistet wird, beeinflussen die handelnden Personen aufgrund mangelnder Kenntnis die Entwicklung oftmals in negativem Ausmaß. Man betrachte hier das Beispiel Silvio Berlusconi, der gleichzeitig das Amt des italienischen Staatschefs und des Präsidenten des A.C. Milan ausübte. Erst mit dem Gesetz zur Regelung von Interessenskonflikten musste er das Amt des Vereinspräsidenten niederlegen.[4] Generell ist der Fußball in Italien mit der Politik ganz eng verbunden. Berlusconi trug während seiner Amtszeit ein Übriges dazu bei. Während sein Kabinett den Fußballunternehmen immer wieder Steuergeschenke machte und damit auf die Einkommensentwicklung des Staates negativen Einfluss übte, verdiente der Ministerpräsident mit seinem Privatunternehmen Unsummen an den Übertragungsrechten für die Berichterstattung an Spielen der italienischen Profiliga.[5] Diese Verflechtung zwischen Fußball, Medien und Politik geht bis in die Zeit von Mussolini zurück und ist bis heute ebenso bedenklich, wie scheinbar undurchdringlich.[6]

Mangelnde Transparenz und Unwissenheit von Führungspersonen sind nur zwei Punkte, die im Wirtschaftsbereich Fußball Fragen aufwerfen. Ein weiteres Negativum ist die Tatsache, dass Staaten weitgehend auf Regulierungen verzichten, sodass es Klubs möglich ist einen Schuldenstand bis zu rund einer halben Milliarde Euro anzuhäufen.

3. Zielsetzung

Durch die Arbeit soll vor allem dargestellt werden, wie Unternehmen und öffentliche Einrichtungen ihre finanzielle Abhängigkeit so kontrollieren können, dass sie nicht selbst durch die Zahlungsunfähigkeit bzw. Überschuldung der Vereine in ihrem Fortbestand gefährdet werden.

Diese Darstellung wird mittels Teilfragen aufgearbeitet und beantwortet werden: einerseits wie sich UnternehmerInnen am besten schützen, aber auch gleichzeitig vom Wirtschaftszweig Fußball profitieren können, andererseits mit der Beantwortung der Frage, welche Fehler die GläubigerInnen selbst begehen und welche Gegenmaßnahmen sie setzen können, um den negativen Schlussszenarien entgegen zu wirken.

Durch diese detaillierte Aufarbeitung sollen folgende Hypothesen überprüft werden:

-) Je größer das Know-how der einzelnen Institutionen bzw. der wirtschaftliche Einblick ist, desto eher ist es möglich, entsprechende Gegenmaßnahmen zu finden.
-) Wenn Informationsarbeit geleistet und ein Frühwarnsystem installiert wird, können rechtzeitig Maßnahmen gesetzt werden.

Um eine dementsprechende Sensibilisierung zu erreichen, ist es zu aller Erst notwendig, die derzeitige Ist-Situation darzustellen und die Auswirkungen einer Vereinsinsolvenz zu veranschaulichen. Durch das Verfassen der Master Thesis soll vor allem GläubigerInnen geholfen werden, Probleme und Auswirkungen dieser Negativentwicklungen frühzeitig zu erkennen, um vorbeugende Maßnahmen setzen zu können.

Zu Beginn der Arbeit ist es jedoch wichtig die richtige Untersuchungsmethodik zu finden um die bestmögliche Darstellung der Sachverhalte zu erzielen. Die richtige Auswahl der Forschungsmethode bildet somit den ersten Teil der Master Thesis.

4. Abgrenzung

Die Darstellung der derzeitigen Situation des Wirtschaftsbereichs Fußballsport konzentriert sich vor allem auf die Kernbereiche und Entwicklungen der letzten Jahre, die die größten Probleme für die einzelnen GläubigerInnen mit sich bringen können. Eine ganzheitliche Betrachtung ist aufgrund der Komplexität und Größe des Segments Fußball nur bedingt möglich.

Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt in der Betrachtung der Insolvenzauswirkungen und den Folgen auf die einzelnen WirtschaftsteilnehmerInnen. Hier wird vor allem immer wieder auf die Beispiele Italien und Spanien eingegangen, da dort die größten Probleme in den ersten Ligen beheimatet sind.

Abschließend werden Maßnahmen erläutert, die für einen/eine GläubigerIn essentiell sein können, um den Fortbestand seines/ihres Unternehmens zu sichern. Hier liegt die Konzentration speziell auf den Punkten erfolgreiches Management, Nachhaltigkeit und Kontrolle. Es handelt sich somit um Darstellung von Maßnahmen die auch von „Sportlaien“ sehr leicht verändert bzw. beachtet werden können. Die Betrachtung soll erläutern, welche Kriterien Fußballunternehmen erfüllen müssen, damit GläubigerInnen besser geschützt sind und dadurch für InvestorInnen interessant bleiben.

5. Untersuchungsmethodik

Bei der Auswahl der richtigen Untersuchungsmethodik wird zwischen qualitativen und quantitativen Untersuchungsmethoden unterschieden. Es ist hier also bereits vor der Beginn der Arbeit festzulegen mit welchen Methoden geforscht wird. Generell kann man jedoch sagen, dass die beiden Forschungsmethoden nicht in Konkurrenz zueinander stehen, sondern auch als ergänzend angesehen werden können.[7] Es ist also nicht auszuschließen, dass bei unterschiedlichen Einsatzgebieten beide Varianten ihre Berechtigung finden können. In der nachfolgenden Abbildung zeigen sich die einzelnen Vor- bzw. Nachteile der beiden Forschungsmethoden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Vor- und Nachteile der Forschungsmethoden[8]

5.1 Qualitative Forschung

Um mögliche Auswirkungen einer Vereinsinsolvenz zu erörtern und auf eine ausgewählte Region zu beschränken, ist es hilfreich mit betroffenen Personen gezielte Gespräche zu führen. Es bieten sich daher qualitative Interviews zur Beforschung der Hypothesen an. Hier liegt der Vorteil vor allem darin, dass es keine standardisierten Vorgaben gibt. Es kann somit die Fragegestaltung flexibel und uneingeschränkt erfolgen.

Qualitative Methoden sind vorzugsweise für das Beschreiben und Verstehen von Zusammenhängen sehr hilfreich.[9] Für die Arbeit ist dies insofern wichtig, da relativ einfach ausführliche Beschreibungen von einzelnen Meinungen erstellt werden können. Ein wichtiges Kriterium in qualitativen Befragungen stellt die Ehrlichkeit dar und dass der/die Befragte nach bestem Wissen und Gewissen Antworten gibt.[10] In der folgenden Auflistung werden die Kriterien eines qualitätsvollen ExpertInneninterviews im Vergleich zu einem alltagsüblichen journalistischen Interview überblicksmäßig dargestellt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Kriterien eines ExpertInneninterviews[11]

Die Auswahl des qualitativen Designs fiel auf die Feldforschung und Dokumentenanalyse. Feldforschungen haben zum Ziel, den zu untersuchenden Gegenstand in natürlichem Kontext darzustellen. Der/die ForscherIn sollte dabei eine objektive Position im Feld einnehmen. Die Dokumentenanalyse zeichnet sich durch Flexibilität aus. Die gesammelten, unterschiedlichen Materialien können mit verschiedensten Methoden verarbeitet und dargestellt werden. Ergänzt kann die Analyse durch problemzentrierte ExpertInneninterviews werden, welche auf Informationsgewinn zu Problemstellungen abzielen.[12]

5.2 Quantitative Forschung

Im Vergleich zur qualitativen, wird bei der quantitativen Forschung nach Erfahrungsrealität numerisch gemessen. In diesen Bereich fällt auch die deskriptive Datenanalyse, die angewendet wird, wenn ein Datensatz vorliegt. Sinn dahinter ist die enthaltenen Informationen so darzustellen, dass wesentliche Aussagen verdeutlicht werden. Es werden dabei größtenteils Tabellen und graphische Darstellungen verwendet.[13] In der vorliegenden Master Thesis wird diese Methode angewendet, um anhand von verfügbaren Antworten aus einer quantitativen Befragung zu verdeutlichen, wie gering die Sensibilisierung der öffentlichen Institutionen in Bezug auf wirtschaftliche Abhängigkeit von Fußballvereinen ist.

Um dabei eine Vergleichbarkeit zu erreichen, werden bei den quantitativen Forschungsmethoden die Durchführungen der Untersuchung meist strukturiert und voll standardisiert. Sollte bereits eine Hypothese vorliegen, wird diese anhand der vorliegenden Daten überprüft.[14] Die quantitative Forschung hat sich dabei an die Gütekriterien Objektivität, Reliabilität und Validität zu halten.[15] Auch die Stichprobengröße spielt bei diesem Verfahren eine wichtige Rolle. Da eine Gesamterhebung aller Daten meist zu teuer und zu aufwendig wäre, wird zumeist mit Stichproben in der Forschung gearbeitet. Um trotzdem aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen, muss auf die Repräsentativität der Stichprobengröße geachtet werden.[16]

6. Darstellung der derzeitigen Situation

Zu Beginn dieser Arbeit wird die derzeitige Situation des Fußballsports näher durchleuchtet, um aufzuzeigen, welch hohen Stellenwert dieses Segment bereits in der Gesamtwirtschaft einnimmt. Die derzeitige Kommerzialisierung der Fußballbranche verlangt eine aktive Gestaltung der Beziehungen zwischen Vereinen und deren wirtschaftlichem Umfeld. Weiters geht es auch darum die Strukturen innerhalb der Vereine immer weiter zu verbessern, das heißt einerseits operative Prozesse effizienter zu gestalten und damit andererseits gleichzeitig die Prozessqualität zu erhöhen.[17]

6.1 Entwicklung der Fußballvereine

Derzeit zählen Fußballvereine in den Augen der Allgemeinbevölkerung noch nicht als Unternehmen, weshalb der gesamte Sport wirtschaftsstatistisch noch nicht konkret erfasst wurde. Er setzt sich derzeit als Querschnittsmaterie aus einer Vielzahl an Branchen und Wirtschaftssektoren zusammen. Einbußen in einer einzigen dieser Branchen, auf die bei der Wertschöpfungskette noch näher eingegangen wird, können zu negativen Folgeeffekten in zahlreichen anderen Sektoren und Unternehmen führen, ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis ist daher klar erkennbar.[18] Im Folgenden werden nun vor allem jene Entwicklungen dargestellt, welche große Auswirkungen auf die umliegenden WirtschaftspartnerInnen der Vereine haben können.

6.1.1 Überschuldung der Vereine

Die Überschuldung der Vereine nimmt immer drastischere Formen an. Eine dramatische Entwicklung ist vor allem in Südeuropa zu beobachten. Als Beispiel seien hier vor allem Klubs aus Spanien und Italien angeführt, welche mit enormen wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen haben. Eine gewaltige Schuldenlast von mehreren Milliarden Euro lastet zB auf den spanischen Vereinen der Primera Division. Damit weisen sie etwa das Sechsfache der Schuldensumme der Klubs aus der deutschen Bundesliga auf.

Ein Weg aus dieser Finanzmisere ist derzeit noch nicht erkennbar und die Klubs haben es vor allem dem Staat zu verdanken, dass der spanische Fußballsport weiterhin Fortbestand hat. Sport, Politik und Wirtschaft sind in den südeuropäischen Ländern stark miteinander verflochten. Neben drakonisch hohen Steuerschulden bei Finanzämtern, sind auch oftmals Banken als RetterInnen in Erscheinung getreten. Während die BürgerInnen Spaniens drastische Einsparungen hinnehmen müssen und mit Arbeitslosigkeit zu kämpfen haben, werden die Banken dabei mit Steuergeldern gestützt.

In Italien findet man bei genauerer Betrachtung eine ganz ähnliche Situation vor. Unter der Amtszeit von Staatschef Silvio Berlusconi genossen Vereine deutliche Steuervorteile. Der ehemalige Regierungschef Monti wollte diese staatlich subventionierte Bilanzfälschung beenden, was die Vereine mittlerweile vor drastische wirtschaftliche Probleme stellt.[19] Weiters wurde der sportliche Erfolg gerade in diesen Vereinen von diversen Führungskräften erkauft. Neben der Hoffnung, dass sich auf den sportlichen auch der wirtschaftliche Aufschwung einstellen würde, verbrauchten die Vereine oft SponsorInnengelder aus lang laufenden Unterstützungsverträgen. Auf die Zielsetzung einer soliden Finanzierungsbasis und einer langfristigen Existenzsicherung des Klubs wurde dabei vollends verzichtet.[20] Die Alternative eines Börsengangs zur Kapitalbeschaffung scheint vor allem für spanische Vereine unmöglich, da bei diesem Schritt laut Gesetz die letzten drei Jahresabschlüsse vorgelegt werden müssen und ein Investment aufgrund der enormen Verschuldung für jeden/jede KapitalgeberIn uninteressant wäre.[21]

Die Aussage von UEFA-Präsident Michel Platini, der die Überschuldung der Vereine ankreidet und Vereinsinsolvenzen als unumgänglich betrachtet, spricht dabei für sich. Anhand dieser Situation zeichnet sich auch sehr deutlich ab, welche Folgen eintreten können, falls diese hoch verschuldeten Vereine Insolvenz antreten müssen und GläubigerInnen wie Staat oder Banken auf der Strecke bleiben. Die Gründe dieser Entwicklung sind differenziert zu betrachten, neben den mangelnden betriebswirtschaftlichen Fachkenntnissen in der Führungsetage kommt es auch oft zum Streben nach maximalem sportlichem Erfolg in kürzester Zeit, verbunden mit einer verheerenden Ausgabenpolitik.[22]

Aufgrund dieser defizitären Kontroll- und Führungssysteme werden Fußballunternehmen oftmals auch als „Mismanaged Institutions“ bezeichnet. Es handelt sich dabei also um Organisationsformen, die aufgrund ihrer schwachen Corporate-Governance-Systeme besonders anfällig für Fehlleistungen im Management sind. Ein Grund dafür ist sicherlich auch, dass sich Vorstände oftmals eher den Mitgliedern des Vereins, als den KapitalgeberInnen verantwortlich fühlen.[23]

6.1.2 Steigende Größe der Vereine

Die zunehmende Entwicklung der Sportvereine zu international agierenden Fußballunternehmen hat verschiedene Gründe. Einerseits wurde durch gesetzliche Regelungen für eine verstärkte Professionalisierung und Standardisierung der Führungsetagen gesorgt, andererseits ist das Vereinsdasein von neuen und größtenteils wirtschaftlichen Zielen begründet.[24] Der europäische Fußballmarkt erwirtschaftete im Jahr 2008 bereits ein Gesamtvolumen von rund 15 Milliarden Euro. Dadurch erhöht sich der ökonomische Stellenwert des Fußballsports zusehends und MarktbeobachterInnen sehen in diesem Bereich ein Wirtschaftssegment mit enormen Wachstumspotentialen. Die wirtschaftliche Bedeutung des Profifußballs wird somit weiter steigen, was ihn auch für KapitalanlegerInnen zusehends interessanter macht.[25] Wie die Statistik zeigt, sind die Umsätze in den 5 Top-Ligen Europas stetig steigend.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Umsatzwachstum der europäischen Top-Ligen[26]

Die europäischen Profivereine sind somit in ihren wirtschaftlichen Größenordnungen mittlerweile mit mittelständischen Unternehmen vergleichbar und haben daher bereits beträchtlichen Einfluss auf die Volkswirtschaft.[27] Fußballklubs bewegen sich nunmehr in finanzwirtschaftlichen Größen, die vor Jahren noch undenkbar gewesen wären. Neben hohem Einnahmenwachstum sind dabei auch die Ausgaben in den letzten Jahren extrem gestiegen.[28] Förderlich für diese Entwicklung ist sicherlich, dass Fußballvereine mit Realitäten arbeiten können, nach denen große Unternehmen streben: Arbeitsmarkt, Publikum, Absatzmarkt, Produkt und Regeln sind allesamt global anzutreffen.[29]

6.1.3 Auswirkungen der Wirtschaftskrise

Die Wirtschaftskrise im Jahr 2008 war zweifelsohne ein einschneidendes Erlebnis für alle Sektoren und Branchen der gesamten Volkswirtschaft. Rund ein Drittel der Fußballvereine sahen sich mit einem negativen Einnahmeneffekt konfrontiert. Hauptgrund war dafür natürlich der Wegfall von SponsorInnengeldern.[30]

Die nachfolgende Statistik zeichnet jedoch ein überraschendes Bild, trotz der negativen Entwicklung in der Weltwirtschaft, war der Rückgang der Sponsoringeinnahmen in Zeiten der Krise nur minimal. Vom Jahr 2008 auf das Jahr 2009 war lediglich ein Rückgang von rund 3% zu verzeichnen. Ein Grund dafür sind Sponsoringverträge, die erfahrungsgemäß über mehrere Jahre eine pauschale Vergütung beinhalten und daher die Ausgaben für die Unternehmen trotz allgemein wirtschaftlich schlechter Lage gleich blieben.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Sponsoringumsätze weltweit[31]

Während eben die Sponsoringausgaben in Krisenzeiten nur marginal sanken, zeigt sich bei der Veränderung der Jahresumsätze einzelner Unternehmen eine andere Entwicklung. Die Deutsche Telekom beispielsweise hat seit der Krise und durch das schwierige wirtschaftliche Umfeld mit kontinuierlichen Umsatzeinbußen zu kämpfen. Trotz dieser Negativentwicklung erhält der FC Bayern München aufgrund eines langjährigen Sponsoringvertrages jährlich 20 Millionen Euro als Unterstützungsbeitrag.

Als Beispiel zu einer detaillierten Veranschaulichung der Auswirkungen auf Unternehmen, die in der Fußballbranche aktiv sind, wurde der aktuelle Trikotsponsor des VfB Stuttgart ausgewählt. Die Daimler AG, die mit der Automarke Mercedes-Benz auf den Dressen der Schwaben wirbt, musste, wie das nachfolgende Diagramm zeigt, von 2008 auf 2009 einen deutlichen Umsatzeinbruch von knapp 20 Milliarden Euro hinnehmen. Dies entspricht einer Verschlechterung um immerhin 19,85%. Vergleicht man die beiden Statistiken miteinander, zeigt sich deutlich, dass Unternehmen wie der Automobilkonzern Mercedes, höhere Einnahme-Einbußen zu verkraften hatten, als auf der anderen Seite Fußballunternehmen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Umsatzeinbußen der Daimler AG während der Wirtschaftskrise[32]

6.1.4 Transparenzdefizite

„Sie ist nicht transparent und nicht demokratisch. Ich finde es schade, dass es solche Relikte gibt, die wie eine Diktatur geführt werden.“, Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München, zur kritischen Lage der Dachorganisation FIFA.[33]

Ein ganz entscheidendes Defizit, welches in den nächsten Jahren bereinigt werden muss, um GläubigerInnen besser zu schützen, ist eine Verbesserung der Transparenz in den Finanzbereichen der Vereine. Bisher ist dies ein großer Mangel bei den einzelnen Fußballklubs, aber auch in den übergeordneten Organisationen wie FIFA oder UEFA. Als Beispiele kann man hier börsennotierte internationale Fußballunternehmen anführen, die in den letzten Jahren den Kapitalmarkt unzureichend oder nur mangelhaft informierten.[34] Es gilt bei der Transparenzverbesserung vor allem der Grundsatz, dass sowohl negative Entwicklungen bzw. Ergebnisse publiziert werden, wie eben positive Nachrichten. Dies erhöht natürlich auch die Glaubwürdigkeit des Fußballunternehmens am Kapitalmarkt.[35]

Ein bisheriger Kritikpunkt ist, dass in den europäischen Profiligen keine Veröffentlichung der Bilanzen sowie der Gewinn- und Verlustrechnungen verlangt wird. Eine Tatsache, welche die Problematik Transparenzmangel weiter verdeutlicht.[36] Weiters ist auch zu bemängeln, dass es derzeit für Fußballvereine noch keinerlei Rechnungswesennormen gibt, die Kennzahlen und Kennzahlensysteme aussagekräftig gestalten.[37] Aufgrund dieser mangelnden Publizitätsvorschriften ist es oft unmöglich eine Trennlinie zwischen Vereinsvermögen und zur Verfügung gestelltem Privatvermögen zu ziehen. Ein weiteres Kriterium dabei betrifft auch die Undurchsichtigkeit der einzelnen Zahlungsströme.[38] Ausschlaggebend dafür ist die Stakeholderstruktur der Vereine. Aufgrund der verschiedensten Interessensgruppen wie Medien, SponsorInnen, Fangruppen, ManagerInnen, SpielerInnen etc. sind Geldströme nur sehr schwer zu kontrollieren bzw. zu überwachen.[39]

Um den Transparenzmangel zu minimieren, könnte man die Vereine zu einem Börsengang drängen. Dieser Schritt wäre mit festgelegten und umfangreichen Publizitätspflichten verbunden und es müssten auch zeitgerecht Jahresabschluss aus Bilanz und GuV veröffentlicht werden. Des Weiteren sind Zwischenberichte und Ad-Hoc-Mitteilungen zu veröffentlichen.[40] Eine Erhöhung der Publizitätspflichten und Unternehmenstransparenz könnte ein gewisses Maß an Professionalität ausstrahlen und somit positiven Effekt auf mögliche InvestorInnen haben.[41]

Eine Folge dieser mäßigen Transparenzvorschriften sind die oftmals zu geringen Renditen für chancenreiche Unternehmen. Dies kommt dadurch zu Stande, da aufgrund der asymmetrischen Information zwischen InvestorInnen und Investment keine Vergleichbarkeit erzielt werden kann. Demnach können potentielle KapitalgeberInnen kaum die Investmentqualität vergleichen, was zur Folge hat, dass chancenreiche Fußballunternehmen eine zu geringe und risikoreiche Unternehmen eine zu hohe Rendite erzielen. Diese Fehlentwicklung kann in weiterer Folge dazu führen, dass die riskanten Investments die attraktiven Möglichkeiten verdrängen, was wiederum im Worst-Case zu einem völligen Marktzusammenbruch führen kann.[42]

6.2. Wertschöpfungskette

Als Verantwortlicher eines Fußballvereins muss man sich oftmals wie ein/e UnternehmensführerIn verhalten. So beschäftigt sich jedes Unternehmen mit seinem eigenen Absatzmarkt und macht sich daher über die eigenen Ziele Gedanken. Im Idealfall sollte somit eine professionelle Markt- und Kundenorientierung gegeben sein, wobei verschiedenste PartnerInnen in Geschäftsverbindung mit dem Verein stehen.[43]

Im Bereich der Wertschöpfungskette profitieren zahlreiche Sektoren vom Fußballsport. Während man mit dem Fußball primär Spiele von Profi- und Amateurmannschaften verbindet, werden Sektoren wie Sportartikelhandel, Tourismus oder Spiel-, Wett- und Lotteriewesen oftmals nicht berücksichtigt. Betrachtet man das gesamte Wertschöpfungsnetzwerk Fußball genauer, zeigt sich, dass allein in der „Skination“ Österreich bereits rund jeder 100. Arbeitsplatz direkt oder indirekt vom Fußball abhängt.[44]

In diesem Kapitel finden sich nun die einzelnen Sektoren wider, die vom Wirtschaftssegment Fußballsport am meisten profitieren und sich damit auch in einzelnen Bereichen in gewisse Abhängigkeiten begeben.

6.2.1 Öffentliche Hand

Die öffentliche Hand, allen voran Städte und Kommunen, treten seit den 70er bis 80er-Jahren immer häufiger als InteressensträgerInnen auf. Neben Finanzierung der Stadien-Modernisierungen, sind sie mittlerweile auch als Darlehens- und KreditgeberInnen bzw. als BürgInnen für die Vereine unerlässlich.[45] Im folgenden Abschnitt soll nun näher erläutert werden, welchen Nutzen die öffentliche Hand aus dieser Entwicklung zieht bzw. welchen Beitrag sie zum Erhalt dieses Wirtschaftszweiges leistet.

6.2.1.1 Steuereinnahmen

Die Heimatstädte der einzelnen Fußballunternehmen profitieren im Bereich von Steuereinnahmen bedeutend. In Deutschland ist die Haupteinnahmequelle vor allem die Entrichtung der Gewerbesteuer. In einigen deutschen Städten wie zB Wolfsburg oder Leverkusen mit dem Volkswagen- bzw. Bayer-Konzern sind sie sogar der/die größte SteuerzahlerIn der Stadt.[46] Weiters tragen die Beschäftigungseffekte im Fußball zu einem Sozialversicherungseingang für Bund, Länder und Gemeinden bei.[47]

Eine Negativentwicklung ist in diesem Bereich bereits in Frankreich im Gange. Da der französische Klub AS Monaco Steuervorteile genießt, griffen die konkurrierenden Vereine diesen Wettbewerbsvorteil auf, um mittels Subventionen, eine Erleichterung ihres eigenen Finanzhaushaltes zu erzielen. Eine Maßnahme die im europäischen Fußballsport zunehmend eine Rolle spielen wird und auf die teilweise finanzschwachen Städte aufgrund des Einnahmenentfalls zusätzlichen finanziellen Druck ausübt.[48]

6.2.1.2 Öffentliche Hand als GläubigerInnen

Auf der Kehrseite kommen die Gemeinden oft auch als KreditgeberIn zum Einsatz. Die GläubigerInnen bei spanischen Klubs sind nicht gerade selten die ihrerseits hoch verschuldeten Kommunen. Während der Staat einerseits die Europäische Union um Unterstützung bittet, um ihr angeschlagenes Finanzsystem zu stabilisieren, schulden andererseits die spanischen Vereine der Regierung beträchtliche Summen. Ein Beispiel hierfür ist der FC Valencia, wo die Bürgschaft der lokalen Regierung für ein Darlehen schlagend wurde und man den Verein in diesem Zuge verstaatlichte. Als kleiner Zusatz sei hier weiters erwähnt, dass er anschließend in das Eigentum des Kreditinstituts Bankia überging, welches ebenfalls mit Steuermilliarden gerettet und mittlerweile auch verstaatlicht wurde.[49]

6.2.1.3 Standorterhaltung/-erneuerung

Für die Städte und Gemeinden selbst, fallen auch immer mehr Kosten im operativen Geschäft an. So muss zB die entsprechende Infrastruktur bereitgestellt und erhalten werden. Sei es durch die Vergabe von Baugrundstücken, Anbindung des Vereinsgeländes an das örtliche Verkehrsnetz, Beteiligung einer Stadionfinanzierung usw.[50] Laut einer Studie der SportsEconAustria sind die Gemeinden bei Stadionbau und –erhaltung wichtigster/wichtigste GeldgeberIn, da sie rund 40% der getätigten Investitionen finanzieren.[51] Auch bei diversen Großveranstaltungen tritt der Staat als GeldgeberIn auf und unterschätzt zumeist die finanziellen Auswirkungen. So wurde in der Schweiz für die Europameisterschaft 2008 ein Budget von 3,5 Mio. CHF veranschlagt. Nach Umsetzung der Maßnahmen für Sicherheit, Verkehr, Standortmarketing, Werbung, etc. kam man schlussendlich auf Gesamtausgaben von 82,5 Mio. CHF.[52] Ein weiteres Beispiel für die Verschwendung von öffentlichen Geldern liefert der Umbau des Römer Olympiastadions. Hier wurde von 41 Mio. Euro ausgegangen und schließlich um 103 Mio. Euro umgebaut.[53]

6.2.2 Tourismus

In vielen Ländern zählt der Tourismus zu den bedeutendsten Sektoren der Volkswirtschaft. Eine immer größer werdende Bedeutung kommt dabei dem Sporttourismus zu. Er steht zwar erst am Anfang, es bedeutet aber sogleich, dass hier noch ein enormes Wachstumspotential vorhanden ist. Unterteilt wird der Sporttourismus in den aktiven, sowie in den passiven Sporttourismus. Während beim aktiven Part, BesucherInnen gemeint sind, die ihren Sport aktiv in der besuchten Region betreiben, ist der passive Teil, jener, den die Vereine mit ihren Erfolgen beeinflussen können. So sind es hier zum Beispiel Hotels die Auswärtsmannschaften oder Fans beherbergen.[54]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 6: Durchschnittliche ZuseherInnen der Top-5-Ligen[55]

An der Zuseherstatistik der Top-5-Ligen aus der Saison 2012/13 zeigt sich sehr deutlich, welches Potential im Sporttourismus steckt. Hier haben vor allem Real Madrid und der FC Barcelona die Chance genützt und werben mit zahlreichen Flug-Angeboten zu Spielen inklusive Stadt- und Stadionbesichtigungen. Wenn man bedenkt, dass in der Primera Division 380 Spiele pro Saison ausgetragen werden, ergibt dies die Möglichkeit zu 11 Millionen „KundInnenkontakten.

6.2.3 Medien

Die Medien sind die umsatzstärksten StakeholderInnen des professionellen Fußballsports geworden.[56] Da die Anzahl der Freizeit- und HobbysportlerInnen stetig steigt, gibt es immer mehr Menschen, die sich an den ProfisportlerInnen im TV orientieren wollen.[57] Grundlage für die Einnahmen der einzelnen Medienunternehmen ist natürlich der hohe Kommunikationswert der verschiedenen Sportevents. Die Einnahmen der Medienunternehmen durch Werbung sind dabei von zahlreichen Faktoren abhängig, wobei die Anzahl der erreichten ZuseherInnen eine entscheidende Rolle spielt. Auch die Struktur in der Medienlandschaft, vor allem bei Fernsehen, hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert. An der Nachfragestelle herrscht ein intensiver Wettbewerb um die Fernsehrechte.[58] Probleme gibt es hingegen beim Vermarktungsmonopol, welches mittlerweile in vielen europäischen Ländern die Wettbewerbsbehörden beschäftigt. Laut allgemeiner Ansicht der zuständigen Behörden handelt es sich bei einer Zentralvermarktung der ligaweiten Übertragungsrechte um ein Preiskartell.[59]

Ein einschneidendes Ereignis in der Entwicklung der Sportmedien war die Insolvenz der Kirch Gruppe im Jahr 2002. Die viel zu überteuerten Film- und Sportrechte in dieser Zeit haben die Kreditwürdigkeit des Unternehmens in Frage gestellt und trugen damit ihren Teil zur Insolvenz bei.[60] Diese Entwicklung der hohen Preise für Sportübertragungen, erzielt durch übertriebene Zahlungen der Kirch Gruppe, führt dazu, dass im Sportsegment nur mehr sehr schwer kostendeckend gearbeitet werden kann. Die meisten Sender erwirtschaften in dieser Sparte nur betriebliche Verluste. Da die Konkurrenz der elektronischen Medien derzeit die Refinanzierung der überteuerten Sportrechte verhindert, wird sich in den nächsten Jahren im Bereich der Sportrechtevermarktung die Konzentration vor allem auf Kostenreduktion richten.[61] Eine weitere Entwicklung, welche diesen Trend bestätigt, ist die Tatsache, dass die Vermarktung der Fußballrechte von privaten, immer mehr in den öffentlichen Bereich geht. Hauptverantwortlich zeigt sich dafür die überproportionale Preissteigerung in den letzten Jahren, in Deutschland beispielsweise verzwanzigfacht seit 1986, was eine kostendeckende Refinanzierung mittlerweile unmöglich macht.[62]

Die nachfolgende Statistik zeigt hier sehr deutlich die überproportionalen Steigerungen der Medieneinnahmen anhand des Beispiels der deutschen Bundesliga.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 7: Einnahmenstatistik aus TV-Vermarktung[63]

Die Refinanzierung der Rechtekosten erfolgt fast ausschließlich über Werbeerlöse, die durch Bandenwerbung, Werbeeinschaltungen, etc. lukriert werden können. Ein Umstand, der vor allem durch begrenzte Auslastung in Stadien, auch eine Erlösbegrenzung verursacht.[64]

Eine weitere Fehlentwicklung in den beobachtungswürdigen Südländern Italien und Spanien zeigt die Verteilung der Fernsehgelder. Während sich in Italien Juventus Turin und A.C. Milan den Großteil der Fernseheinnahmen teilen, sind es in Spanien der F.C. Barcelona und Real Madrid. Dies bewirkt, dass sich auf nationaler Ebene vor allem diese angesprochenen Vereine um den nationalen Titel duellieren und somit in der Spirale des sportlichen und wirtschaftlichen Erfolgs weiter nach oben kommen.[65] Wie die Grafik zeigt, kam Real Madrid im Spieljahr 2009/10 auf TV-Einnahmen von rund 131 Millionen Euro, während der Stadtrivale Atletico Madrid es nur auf ca. 42 Millionen Euro brachte.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 8: TV-Einnahmen aus dem Spieljahr 2009/10[66]

Ein interessantes Modell gibt es bei der Verteilung der TV-Einnahmen in Österreich. Hier wurde im Jahr 2004 der sogenannte „Österreicher-Topf“ eingeführt, welcher die Einnahmenaufteilung an gewisse Fördermaßnahmen koppelt. Es werden dabei die Einsatzminuten von österreichischen SpielerInnen als Basis herangezogen, somit kann jeder Verein seine TV-Einnahmen direkt beeinflussen.[67]

6.2.4 Privatwirtschaft

Mittels SponsorInnenverträge, die komplexe, gemischte Kaufverträge darstellen, welche verschiedene Vertragstypen beinhalten, werden UnternehmerInnen zu InvestorInnen. Die UnternehmerInnen erwarten sich durch die Bereitstellung von Finanz-, Sach- oder Dienstleistungen dabei einen Werbewert durch Banden- oder Trikotwerbung in den Stadien.[68] Sponsoring hat somit zum Ziel eine Win-Win-Situation für InvestorInnen und Fußballunternehmen zu schaffen. Den größten Teil der StadionbesucherInnen und damit auch der direkten KonsumentInnen der Fußballunternehmen sind laut einer Studie durch Thomas Nern die kaufkraftstarke Altersgruppe der 21-40 jährigen ZuseherInnen.[69] In der Privatwirtschaft gibt es somit zahlreiche AkteurInnen, die vom Wirtschaftssegment Fußballsport profitieren können.

6.2.4.1 Infrastruktur

Der Sportstättenbau wird oftmals als öffentliche Aufgabe interpretiert. Die Kosten für einen Stadionbau haben sich jedoch in den letzten Jahren vervielfacht, bei gleichzeitig immer stärkerer finanzieller Belastung für die Kommunen und immer stärkerer Professionalisierung der HauptnutzerInnen, den Fußballunternehmen.[70] Oftmals werden bei Stadionneubauten auch Gemeinschaftsfinanzierungen auf die Beine gestellt. Es teilen sich dabei Land, Bund und Verein die Kosten für den Neubau.[71] In der Planung von neuen Sportarealen für die Vereine müssen neben den Investitionskosten auch die Kosten für Erhaltung, Sicherheit und Sanierung berücksichtigt werden.[72] Diese können ebenfalls beträchtliche Ausgaben sein und für die Bauunternehmen natürlich auch eine gute Einnahmequelle darstellen.

Aufgrund der fortlaufenden Komfortverbesserung in den Stadien kommen oftmals große Aufträge auf Unternehmen aus der Baubranche zu. Als Beispiel sei nur die laufende Umfunktionierung der Steh- zu Sitzplätzen erwähnt, wo Baufirmen massive Einnahmen lukrieren können. Eingegangen werden diese finanziellen Belastungen von den Vereinen, da man sich aufgrund des erhöhten Komforts erhofft, breitere Verkaufsschichten anzusprechen.[73] Ein weiteres anschauliches Beispiel ist die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland, wo Neubau bzw. Adaptierung der zwölf Eventstadien Aufträge in Höhe von 1,4 Milliarden Euro nach sich zog.[74]

6.2.4.2 Sportartikel

Die SportartikelherstellerInnen, welche als LizenznehmerInnen, ProduzentInnen und VerkäuferInnen agieren, profitieren durch diese Funktionen vom Verkaufserlös der Vereine. Der Bereich „Merchandising“ (Warenhandel mit zB Bekleidung und Accessoires) bildet mit weniger als 5% zwar nur einen geringen, aber trotzdem beträchtlichen Teil des Gesamtertrages der einzelnen Vereine.[75] Der Vorteil für die SportartikelherstellerInnen liegt vor allem darin, dass die Selbstvermarktung für die Vereine nicht attraktiv genug ist. Es werden daher häufig die Lizenzrechte der einzelnen Klubs an die WarenherstellerInnen verkauft. Als Preis wird dabei oftmals ein gewisser Prozentsatz des Umsatzerlöses vereinbart.[76] Um besser zu veranschaulichen welche Mittel in diesem Segment lukriert werden können, wird der Branchenkrösus FC Bayern München als Beispiel herangezogen. Laut offiziellem Jahresabschluss konnte in der Saison 2012/13 aus Merchandising Einnahmen in Höhe von 82,8 Millionen Euro erzielt werden.[77]

Da zumeist PrivatkundInnen diese Merchandisingartikel erwerben, um eine gewisse Vereinstreue nach außen hin zu zeigen, spricht man in der Marketingterminologie auch vom Business-to-Consumer-Bereich (B2C).[78] Eine interessante Entwicklung ist in diesem Bereich zu beobachten, mit zunehmender Vereinsidentität steigt die Kaufbereitschaft und zeitgleich sinkt die Preissensibilität der KundInnen. Da diese KundInnengruppe ein sehr loyales Kaufverhalten aufweist, ist dies ein Effekt, den sich SponsorInnen häufig zu Nutze machen um ihr eigenes Produkt erfolgreich zu veräußern.[79]

6.2.4.3 Sportwetten

Glückspiel und Sport sind seit Jahren eng miteinander verbunden. Der Fußballsport genießt in zahlreichen europäischen Ländern, darunter auch in Österreich, eine gesetzliche Verankerung bei der Sportförderung. Das heißt, dass beispielsweise der ehemalige Titelsponsor der Bundesliga Tipp3 gesetzlich dazu verpflichtet war, Fördermittel an den österreichischen Fußballsport auszuschütten. Auf der Kehrseite ist dies mit ca. 3 Prozent trotzdem nur ein geringer Anteil Gesamtumsatzes der Unternehmen aus Wett- und Lotteriewesen.[80] Exakte Regelungen dazu und Richtlinien wie diese Fördermittel innerhalb der Liga aufgeteilt werden müssen, werden im Bundessportförderungsgesetz genauestens dargestellt.[81]

Dass der Fußballsport für die Unternehmen der Sportwettenbranche trotz der Abgaben interessant ist, zeigt die Tatsache, dass mit „Tipico“ ab der Saison 2014/15 wieder ein Sportwettenunternehmen als Titelsponsor der österreichischen Bundesliga auftritt. Die Vereinbarung mit dem/der deutschen PartnerIn besteht für drei Jahre und gilt nicht als branchenexklusiv, da Tipp3 ebenfalls als PartnerIn erhalten bleibt. Aufgrund der Tatsache, dass neben der österreichischen Bundesliga auch einzelne Fußballklubs unterstützt werden, kann dieses Sponsoring im Hinblick auf mögliche Interessenskonflikte durchaus kritisch gesehen werden.[82]

Immer wieder auftretende Wettskandale stellen in diesem Bereich ein zusätzliches Problem dar. Für Österreich gilt der erst kürzlich aufgetretene Skandal rund um Bundesligaprofis Kuljic und Taboga als Paradebeispiel. Ein weiteres bedenkliches Szenario hat in Italien stattgefunden. So musste der A.C. Milan den ersten Abstieg aus der Serie A nicht aufgrund sportlicher Misserfolge, sondern wegen Verflechtungen in einen Wettskandal antreten.[83] Italien ist für Wettbetrügerei und Manipulationen immer wieder gern aufgesuchtes Land. Entscheidend verantwortlich für die Wett-Entwicklung im Fußballsport ist Chuck Blazer, der bereits 2001 die Idee verfolgte, mittels Live-Wette auf erstes Tor, erste Verwarnung, erster Eckball etc. zu tippen. Diese Möglichkeiten werden vor allem auf Asiens Wettmärkten missbraucht und gestalten somit das ganze Wettsystem gefährlich und unkontrollierbar.[84]

6.2.5 KundInnen

Um bisher beschriebene Wertschöpfungseffekte zu erzeugen, ist das Ende der Kette, nämlich der/die KonsumentIn des Gesamtproduktes Fußball, sowohl als Fan vor Ort als auch als TV-Zuseher, unersetzlich. Erst durch das enorme globale Interesse von Millionen Menschen am Fußballsport und dem damit verbundenen Event entstehen wirtschaftliche Interessen von Unternehmen und SponsorInnen.

Um erfolgreiche Marketingaktivitäten starten zu können und folglich einen gezielten Kontakt mit den KundInnen zu erreichen, müssen seitens der Unternehmen enorme Ausgaben in Kauf genommen werden. Ein Grund für die hoch dotierten Werbeverträge ist die vorherrschende Angebot- und Nachfragesituation. Als Beispiel sei hier die europäische Fußballvereinigung UEFA angeführt, die den/die AlleinvermarkterIn der europäischen Fußballbewerbe darstellt und somit ein Monopol auf Vergabe von Werbeverträgen besitzt. In dieser Marktsituation funktioniert die Preisbildung willkürlich und für den/die AnbieterIn wird eine Erlösmaximierung erleichtert, da auf keine Mitbewerber Rücksicht genommen werden muss.[85]

6.3 Wissenschaftliche Betrachtung

In diesem Abschnitt der Master Thesis werden Gewinn- und Verlustsituationen, sowie Abhängigkeitsverhältnisse, die sich aus dem Segment Fußballsport ergeben können, dargestellt. Neben zahlreichen Gästen, welche die Städte besuchen, von denen im besten Fall die Kommune und Unternehmen wirtschaftlich profitieren, kommt es auf der Kehrseite auch zu gewissen Abhängigkeiten bei Infrastrukturmaßnahmen, Sportförderung, etc.

Zur genauen Erläuterung wurde im Rahmen der Arbeit sowohl eine quantitative als auch eine qualitative Befragung durchgeführt. In der quantitativen Befragung wurden Fragebögen an Gemeinden und Vereine gesandt, um anschließend die Ergebnisse statistisch aufzubereiten und Schlüsse daraus zu ziehen. In der qualitativen Befragung wurde auf ExpertInneninterviews mit hochrangigen Persönlichkeiten der heimischen Politik und Wirtschaft zurückgegriffen. Im Zuge der Befragung konnte so näher erarbeitet werden, mit welchen Auswirkungen eine Stadt oder ein Unternehmen zu kämpfen hat, sollte es zu einer Insolvenz des/der Gläubigers/Gläubigerin bzw. Kunden/Kundin kommen.

6.3.1 Quantitative Befragung

Im Zuge der Arbeiten wurde zuerst eine quantitative Befragung mittels Fragebogen durchgeführt. Es soll damit überprüft und belegt werden, dass viele UnternehmerInnen und Gemeinden sich der Gefahren, die mit einer Vereinsinsolvenz einhergehen, nicht bewusst sind. Ziel dieser Maßnahme ist die Belegung der Hypothese, dass Sensibilisierung und Informationsmaßnahmen in diesem Bereich durchwegs notwendig sind.

Der größte Vorteil bei dieser Untersuchungsmethode liegt darin, dass aufgrund der Standardisierung und der Stichprobengröße eine Ermittlung von Zusammenhängen und repräsentativer Ergebnisse möglich ist. Essentiell für die Erstellung eines qualitätsvollen Fragebogens ist vorhandenes Wissen des/der Autors/Autorin über die zu untersuchende Thematik.[86]

6.3.1.1 Darstellung Fragebogen Gemeinde

Im folgenden Kapitel kommt es zur graphischen Darstellung des Fragebogens, der an Kommunen versandt wurde, die einen Fußballverein beheimaten. Ziel dieser Befragung war, Erkenntnisse zu gewinnen, inwieweit Vereine finanzielle Auswirkungen auf die Städte haben und wieweit Gemeinden bereits auf Fehlentwicklungen sensibilisiert sind. Insgesamt wurde der Fragebogen dabei an 122 Gemeinden versandt, von der österreichischen Bundesliga abwärts. Aufgrund des örtlichen Bezugs wurden ab der vierten österreichischen Leistungsstufe exemplarisch nur mehr niederösterreichische Kommunen für die Befragung ausgewählt.

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Abbildung 9: Rücklaufquote Gemeindebefragung[87]

Die Rücklaufquote bei den Gemeinde-Befragungen lag bei diesem sensiblen Thema immerhin über 40% wobei nur 2% der befragten Gemeinden explizit keine Auskunft geben wollten. Es handelt sich hierbei um Vereine, wo private SponsorInnen stark vertreten sind und die Gemeinde nur wenig Einblick in die Finanzgebarung des örtlichen Fußballklubs erhält.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 10: Ligazugehörigkeit des örtlichen Vereins (gemeindeseitig)[88]

Aufgrund der begrenzten Mannschaftszahl in den beiden obersten Spielklassen liegt der größte Anteil an Beantwortungen klarerweise in den Amateurligen. Die Antworten ähneln jedoch größtenteils den Auskünften der Kommunen aus erster und zweiter Liga und können dadurch in der wissenschaftlichen Betrachtung als gleichwertiges Element angesehen werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 11: Auswirkungen der Vereine (gemeindeseitig)[89]

Wie im Diagramm sehr deutlich ersichtlich ist, sind sich die Gemeinden bewusst, welch Bereicherung der ortsansässige Fußballverein für die Stadt bzw. Region ist. Knapp 90% der Befragten gaben an, dass der Verein positive oder sehr positive Auswirkungen auf die Stadt selbst hat, hier liegt der Hauptertrag vor allem bei Imagegewinn und Nachwuchsförderung innerhalb der Gemeinde. Bei den Städten, wo der Verein laut Beantwortung keine Auswirkungen auf die Stadt hat, sind dies „unternehmensgesteuerte“ Vereine, wie zB Red Bull Salzburg. In diesem konkreten Fall wird die Stadt Salzburg kaum vom Verein beeinflusst bzw. auch umgekehrt, da das Unternehmen Red Bull für sämtliche Kosten aufkommt und auch den Imagegewinn vollends für sich beansprucht.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 12: finanzielle Unterstützung seitens Kommunen (gemeindeseitig)[90]

Welcher großen Belastung sich die Städte aussetzen, um an diesen positiven Effekten der Vereine partizipieren zu können, zeigt sich in der vorliegenden Auswertung sehr deutlich. Genau 65% der Gemeindevertreter gaben an, dass es seitens der Stadt hohe bzw. sehr hohe finanzielle Unterstützung für die Vereine gibt. Auffallend ist auch, dass man in keiner Kommune die Situation vorfindet, wo der Fußballsport überhaupt nicht finanziell unterstützt wird.

Hier wird sehr deutlich, welche finanziellen Auswirkungen die Fußballvereine/-unternehmen für die Kommunen mit sich bringen. Oftmals wird der Imagegewinn für die Stadt bzw. für die Region teuer erkauft, ohne auf die eigene finanzielle Stabilität zu achten. Aus den nachfolgenden ExpertInneninterviews kann auch geschlossen werden, dass diese Situation bei regionalen Unternehmen ähnlich ist. Auch aus der Tätigkeit des Autors als wirtschaftlich Verantwortlicher bei einem regionalen Fußballverein konnten erste Erfahrungen mit Unternehmen gesammelt werden, die bedenkenlos langjährige finanzielle Unterstützung vereinbaren, ohne auf die eigene wirtschaftliche Situation bzw. Stabilität Rücksicht zu nehmen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 13: Insolvenzfolgen für Kommunen (gemeindeseitig)[91]

Fast zwei Drittel der befragten Gemeinden sehen sich mit lediglich geringen Auswirkungen konfrontiert, sollte es zu einer Insolvenz des örtlichen Fußballklubs kommen. Immerhin über 20% ist jedoch bewusst, wie weitreichend die Folgen einer Vereinsinsolvenz wären. Hier zeigt sich sehr deutlich, dass GläubigerInnen der Vereine und wirtschaftlich Abhängige auf eine verantwortungsbewusste Finanzgebarung der Fußballvereine noch zu wenig sensibilisiert sind.

Trotz der Gewissheit des positiven Images für die Gemeinden durch regionale Vereine, fehlt bei über drei Viertel der Befragten das Bewusstsein für einen Imageverlust bei Insolvenz. Auch die Tatsache überrascht, dass viele Gemeinden die laufende finanzielle Belastung als hoch angeben, jedoch auf die Insolvenzfolgen wenig Augenmerk legen. In nahezu allen Fällen von Einstellung des Spielbetriebs, werden die Folgekosten höher sein, als die Ausgaben für die jährliche Vereinsförderung. Man sollte hier nur die Bereiche wie Infrastrukturerhaltung berücksichtigen, wo auf die Kommunen eine enorme finanzielle Zusatzbelastung zukommen würde.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 14: Möglichkeit zur Insolvenzvorbeugung (gemeindeseitig)[92]

Auch die Beantwortung auf die Frage nach Schutz für die Stadt von Insolvenzfolgen, zeigt sehr deutlich, dass in diesem Bereich mehr Informationsarbeit geleistet werden muss. Nur wenige Städte verfügen über Sportgremien in der kommunalen Führung, daher ist dieses mangelnde Know-how auch nicht unverständlich. Dass man bereits vorbeugend etwaigen finanziellen Problemen effizient entgegenwirken kann, zeigen die Maßnahmen zum Gläubigerschutz in Kapitel 8.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 15: Maßnahmen zur Verhinderung einer Schuldenübernahme (gemeindeseitig)[93]

Trotz der Tatsache, dass 45% der Befragten überzeugt davon sind, dass man sich als Stadt vor einer Vereinsinsolvenz und deren Folgen schützen kann, gibt es nur knapp 30% wo Maßnahmen bereits umgesetzt wurden oder sich in Planung befinden. Der Großteil der Kommunen hält eine Vereinskontrolle für nicht notwendig oder undurchführbar. Auf diesen Irrglauben sollten die Gemeindeverantwortlichen nach Ansicht des Autors hingewiesen werden, da die Kontrolle eines Vereins die Stadt vor finanziellen Belastungen bewahren und man wirtschaftlich positiven Einfluss ausüben kann.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 16: Stadtvertretung in Vereinskontrollgremien (gemeindeseitig)[94]

Knapp die Hälfte aller Befragten hat es bereits geschafft, in Kontrollgremien der Vereine Platz zu finden. Dies ist eine sehr positive Entwicklung und kann von allen Gemeinden als Ziel angestrebt werden. Leider nutzen nur wenige Kommunen ihre Kontrollfunktion wirklich in entsprechendem Maße. Geht man bei der Betrachtung etwas in die Tiefe, wird ersichtlich, dass viele VertreterInnen die Teilnahme an einer Generalversammlung bereits als ausreichende Kontrolle erachten. Nur wenige Städte, wie zB die Bezirkshauptstadt Bruck/Leitha, haben einen eigenen Prüfungsausschuss für Vereine eingerichtet. Hier kann beispielsweise die Mittelverwendung der Subventionen sehr genau kontrolliert werden.

Die letzte Frage des ausgesendeten Fragebogens wurde offen gestaltet und sollte Erkenntnisse über das Verhältnis von Politik zu Verein bringen. Hier gab es zahlreiche unterschiedliche Meinungen und Antworten. Das Hauptaugenmerk der Gemeinden liegt ganz klar in der Nachwuchsförderung, wobei jedoch auf eine ausreichende Kontrolle der Mittelverwendung weitestgehend verzichtet wird.

Auch der Imagegewinn und das positive Verhältnis zwischen Vereins- und Stadtführung wurden mehrfach genannt. Auffallend ist auch, dass Gemeinden oftmals durch Stadionerhaltung und Erhaltung bzw. Ausbau der Infrastruktur finanziell stark betroffen sind. Nur wenige Kommunen möchten sich wirklich als Sportstadt sehen und den örtlichen Spitzensport fördern, wie sie dies derzeit tun. Meist wird, wie bereits erwähnt, bewusst nur der Nachwuchs unterstützt. Aus eigener Erfahrung ist dem Autor jedoch bekannt, dass kaum kontrollierbar ist, wie die Fördermittel im Detail verwendet werden.

6.3.1.2 Darstellung Fragebogen Vereine

In der zweiten Befragungsphase stand der Versand eines weiteren Fragebogens an insgesamt 126 Vereine aus Österreich und Deutschland im Mittelpunkt. Es handelt sich dabei um eine ähnliche Befragung, wie sie auch schon an die Gemeinden gerichtet war und zielt auf eine Einschätzung der finanziellen Wechselwirkungen zwischen Gemeinde und Verein ab.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 17: Rücklaufquote der Vereinsbefragung[95]

Auch die Rücklaufquote bei der durchgeführten Vereinsbefragung war mit über 40% an Beantwortungen ausgesprochen zufriedenstellend. Auffallend war, dass bei knapp einem Viertel aller Antworten die Auskunft ausdrücklich verweigert wurde und auch nach Rückfragen und dem Hinweis auf Anonymität keinerlei Einblick in die wirtschaftlichen Belange der Vereine gewährt wurde. Hier kommt der bereits ausführlich beschriebene Transparenzmangel in Vereinen nochmal deutlich zum Ausdruck.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 18: Ligazugehörigkeit des örtlichen Vereins (vereinsseitig)[96]

Aufgrund einer Ausdehnung der Befragung auf deutsche Vereine aus der ersten und zweiten Liga ist der Anteil von höherklassigen Vereinen größer als bei der Gemeindebefragung. Auch hier gilt jedoch, dass sich die Antworten von unterklassigen Vereinen mit denen der Profiklubs ähneln und daher für die Auswertung als gehaltvolle Aussagen herangezogen werden können.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 19: Auswirkungen der Vereine (vereinsseitig)[97]

Die Auswirkungen des Vereins auf die Kommune werden durchwegs positiv und sehr positiv gesehen. Lediglich 7 Prozent der Klubs denken, dass durch ihr Wirken kein Einfluss auf die Stadt ausgeübt wird. Es kann diese Erkenntnis der Vereine genützt werden, um Bewusstsein zu schaffen, welche Effekte ausgelöst werden, wenn durch Überschuldung oder Illiquidität der Spielbetrieb eingestellt werden muss.

[...]


[1] Vgl. Weber (2011): <http://www.dw.de/der-verschuldete-fu%C3%9Fball/a-15340055> online, 27.09.2013

[2] Vgl. Kerler (2013): <http://www.augsburger-allgemeine.de/wirtschaft/FC-Bayern-Erste-Bundesmarkenliga-id26739621.html> online, 24.09.2013

[3] Vgl. Weber (2011): <http://www.dw.de/der-verschuldete-fu%C3%9Fball/a-15340055> online, 27.09.2013

[4] Vgl. <http://de.wikipedia.org/wiki/Silvio_Berlusconi> online, 27.09.2013

[5] Vgl. Schönau (2007): 14

[6] Vgl. Schönau (2007): 29

[7] Vgl. Bauer; Mulley (2008): 3

[8] Vgl. <http://www.empirical-methods.hslu.ch/empirical-methods/h-forschungsprozess.htm> online, 18.03.2014

[9] Vgl. Winter (2011): <http://imihome.imi.uni-karlsruhe.de/nquantitative_vs_qualitative_methoden_b.html> online, 01.10.2013

[10] Vgl. Diekmann (2007): 532

[11] Vgl. <http://postprincipia.wordpress.com/> online, 18.03.2014

[12] Vgl. Mayring (2002): 41 ff.

[13] Vgl. <http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/1823/datenanalyse-v11.html> online, 01.10.2013

[14] Vgl. Winter (2011): <http://imihome.imi.uni-karlsruhe.de/nquantitative_vs_qualitative_methoden_b.html> online, 01.10.2013

[15] Vgl. Berger (2010): 53

[16] Vgl. Atteslander (2008): 290 f.

[17] Vgl. Keller (2006): 45

[18] Vgl. Berrer et al. (2010): 3

[19] Vgl. Hintze (2012): <http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/a-867534.html> online, 21.11.2013

[20] Vgl. Keller (2006): 45

[21] Vgl. Suciu-Sibianu (2003): 188

[22] Vgl. Keller (2006): 96

[23] Vgl. Braun/Rasche (2003): o.S.

[24] Vgl. Pauli (2002): 38

[25] Vgl. Quitzau/Vöpel (2009): 7 f.

[26] Vgl. <http://www.cfoworld.de/europaeischer-fussball-ist-big-business> online, 27.12.2013

[27] Vgl. Keller (2006): 7

[28] Vgl. Keller (2006): 17

[29] Vgl. Keller (2006): 53

[30] Vgl. Berrer et al. (2010): 8

[31] Vgl. <http://de.statista.com/statistik/daten/studie/164161/umfrage/sport---umsatz-mit-sponsorships-weltweit-seit-2004> online, 18.01.2014

[32] Vgl. <http://de.statista.com/statistik/daten/studie/30737/umfrage/umsatz-der-daimler-ag/> online, 26.01.2014

[33] Vgl. Kistner (2012): 180

[34] Vgl. Galli et al. (2002): 213

[35] Vgl. Keller (2006): 104

[36] Vgl. Will-Voß (2004): 20

[37] Vgl. Schwendowius (2002): 212

[38] Vgl. Dietl/Pauli (2001): 97

[39] Vgl. Irndorfer (2013): 112

[40] Vgl. HGB: §§ 242,284,289

[41] Vgl. Suciu-Sibianu (2003): 181

[42] Vgl. Roy (2009): 147

[43] Vgl. Schaufelbühl et al. (2007): 84 ff.

[44] Vgl. Berrer et al. (2010): 3 ff.

[45] Vgl. Schilhaneck (2008): 23

[46] Vgl. Günter (2006): 23

[47] Vgl. Berrer et al. (2010): 6

[48] Vgl. Müller (2003): 23

[49] Vgl. Gusbeth (2013): <http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Rote-Karte-Fussball-Schuldenclubs-im-Abseits-2449865> online, 21.11.2013

[50] Vgl. Günter (2006): 23

[51] Vgl. Berrer et al. (2010): 8

[52] Vgl. Müller et al. (2009): 174

[53] Vgl. Schönau (2007): 193 f.

[54] Vgl. Berrer et al. (2010): 16

[55] Vgl. <http://de.statista.com/statistik/daten/studie/77098/umfrage/zuschauerschnitt-der-top-5-fussball-ligen-europas/> online, 26.01.2014

[56] Vgl. Weber (2013): 20

[57] Vgl. Kistner (2012): 39

[58] Vgl. Berrer et al. (2010): 13

[59] Vgl. Quitzau/Vöpel (2009): 31

[60] Vgl. Seidel (2003): 13

[61] Vgl. Schöneberger (2002): 94

[62] Vgl. Mayer-Vorfelder (2003): 7 f.

[63] Vgl. DFL 2008, 2009

[64] Vgl. Dietl et al. (2009): 76

[65] Vgl. Schönau (2007): 55

[66] Vgl. <http://www.halamadrid.at/2011/08/maximierung-auf-jedem-level-die-risikostrategie-einer-fusballfirma/> online, 05.01.2014

[67] Vgl. Ruttensteiner (2006): 6

[68] Vgl. o.V. (2000): 40

[69] Vgl. Weber (2013): 19

[70] Vgl. Pauli (2002): 18 ff.

[71] Vgl. Weber (2013): 30

[72] Vgl. Berrer et al. (2010): 10

[73] Vgl. Hußmann et al. (2001): 9

[74] Vgl. Ehlers (2004): 56

[75] Vgl. Günter (2006): 21 ff.

[76] Vgl. Stahlschmidt (1999): 23

[77] Vgl. <https://www.fcbayern.de/media/native/presse-free/Finanzzahlen_2012_13.pdf> online, 18.01.2014

[78] Vgl. Klein (2009): 45

[79] Vgl. Günnel et al. (2009): 103 f.

[80] Vgl. Berrer et al. (2010): 15

[81] Vgl. BSFG: § 10

[82] Vgl. <http://derstandard.at/1392687206699/Wettanbieter-Tipico-wird-Bundesliga-Titelsponsor> online, 11.03.2014

[83] Vgl. Schönau (2007): 77

[84] Vgl. Kistner (2012): 323

[85] Vgl. <http://de.wikipedia.org/wiki/Monopol> online, 28.02.2014

[86] Vgl. Winter (2011): <http://imihome.imi.uni-karlsruhe.de/nquantitative_vs_qualitative_methoden_b.html> online, 10.01.2014

[87] eigene Darstellung, Palmeshofer (2014)

[88] eigene Darstellung, Palmeshofer (2014)

[89] eigene Darstellung, Palmeshofer (2014)

[90] eigene Darstellung, Palmeshofer (2014)

[91] eigene Darstellung, Palmeshofer (2014)

[92] eigene Darstellung, Palmeshofer (2014)

[93] eigene Darstellung, Palmeshofer (2014)

[94] eigene Darstellung, Palmeshofer (2014)

[95] eigene Darstellung, Palmeshofer (2014)

[96] eigene Darstellung, Palmeshofer (2014)

[97] eigene Darstellung, Palmeshofer (2014)

Ende der Leseprobe aus 107 Seiten

Details

Titel
Der wirtschaftliche Einfluss des Fußballsports auf Europa
Hochschule
Donau-Universität Krems - Universität für Weiterbildung
Note
gut
Autor
Jahr
2014
Seiten
107
Katalognummer
V278394
ISBN (eBook)
9783656729402
ISBN (Buch)
9783656729396
Dateigröße
3259 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
einfluss, fußballsports, europa
Arbeit zitieren
Michael Palmeshofer MBA (Autor:in), 2014, Der wirtschaftliche Einfluss des Fußballsports auf Europa, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/278394

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