Im Zuge der Globalisierung, vor allem aber durch den Wegfall zahlreicher Handelsbeschränkungen und Marktliberalisierungen, drängen neue Wettbewerber aus dem Ausland verstärkt auf die heimischen Märkte. Aus diesem Grund sehen sich viele Unternehmen einem stetig steigenden Wettbewerbs- und Kostendruck ausgesetzt, weshalb, aufgrund vielfach bereits ausgereizter Potenziale in der Fertigung, eine Optimierung aller Unternehmensbereiche unabdingbar geworden ist. So wird die Beschaffung zunehmend, auch vor dem Hintergrund des von ihr ausgehenden Werthebels, als Quelle möglicher Wettbewerbsvorteile gesehen, deren Sicherung eine gezielte Abgrenzung gegenüber den Mitbewerbern erlaubt. Dabei wird der Einkäufer, im Rahmen einer marktorientierten Beschaffungspolitik, in zunehmendem Maße unter Druck gesetzt, sich auch außerhalb des eigenen Landes nach Bezugsquellen umzusehen. In Verbindung mit den in den letzten Jahren drastisch verbesserten Kommunikationsmöglichkeiten und der daraus resultierenden höheren Markttransparenz, erfährt die Ausweitung des Beschaffungsradius eine merkliche Unterstützung, weshalb das Thema Global Sourcing zunehmend in den Fokus der Diskussionen rückt.
Obwohl diese Entwicklungen eigentlich ein Umdenken in jedem Unternehmen erfordern, wird das Phänomen der Globalisierung, ungeachtet der volkswirtschaftlichen Bedeutsamkeit kleiner und mittlerer Unternehmen, überwiegend mit den Aktivitäten von Großunternehmen in Verbindung gebracht. So findet ebenfalls häufig auch nur eine einseitige Betrachtung des mittelständischen Internationalisierungspotenziales statt, da Internationalisierung in dem Zusammenhang vorwiegend als eine grenzüberschreitende Vertriebsaktivität verstanden wird und demzufolge die weltweite Beschaffung meist unerwähnt bleibt. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass Mittelständler, die ohnehin eine ausgeprägte regionale Bindung aufweisen, die Lieferantensuche zumeist noch auf die Landesgrenzen beschränken. Des Weiteren sehen mittelständische Unternehmer in dem Zusammenwachsen der Märkte häufig eher eine Bedrohung, als dass sie dort ungenutzte Potenziale der Beschaffung vermuten würden. Somit besteht seitens mittelständischer Unternehmen ein akuter Handlungsbedarf, der neben der Entwicklung eines Bewusstseins für die strategische Bedeutung der Beschaffung, ebenfalls die unvoreingenommene Prüfung der Chancen und Risiken einer globalen Beschaffungsstrategie beinhaltet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Mittelstand - Rückgrat der deutschen Wirtschaft
- Qualitative Charakteristika von KMU
- Quantitative Abgrenzung
- Global Sourcing in mittelständischen Unternehmen
- Beschaffung in mittelständischen Unternehmen
- Auswirkungen der Globalisierung auf den Mittelstand
- Bedeutung des Global Sourcings für den Mittelstand
- Mittelstandsspezifische Hemmnisse
- Beschaffungsorganisation
- Mitarbeiter
- Informations- und Kommunikationstechnologie
- Kritische Erfolgsfaktoren
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Phänomen des Global Sourcing im Kontext des deutschen Mittelstands. Sie analysiert die Herausforderungen und Chancen, die sich durch die zunehmende Internationalisierung der Beschaffungsprozesse für mittelständische Unternehmen ergeben. Dabei werden die spezifischen Charakteristika des Mittelstands im Vergleich zu Großunternehmen betrachtet und die relevanten Hemmnisse und Erfolgsfaktoren im Global Sourcing Prozess beleuchtet.
- Die Bedeutung des Mittelstands für die deutsche Wirtschaft
- Die Auswirkungen der Globalisierung auf die Beschaffungsprozesse im Mittelstand
- Die Herausforderungen und Chancen des Global Sourcings für mittelständische Unternehmen
- Die Identifikation von Hemmnissen und Erfolgsfaktoren im Global Sourcing Prozess
- Die Entwicklung einer strategischen Herangehensweise an das Global Sourcing im Mittelstand
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Global Sourcing ein und erläutert die Relevanz des Themas im Kontext des deutschen Mittelstands. Sie beleuchtet die Herausforderungen, die sich durch die Globalisierung für Unternehmen ergeben, und die Bedeutung der Beschaffung als strategischen Wettbewerbsfaktor. Kapitel 2 widmet sich dem Mittelstand als Rückgrat der deutschen Wirtschaft und beschreibt die spezifischen Charakteristika kleiner und mittlerer Unternehmen. Hierbei wird die Abgrenzung von Großunternehmen thematisiert und die besonderen Herausforderungen, die sich für KMU im Global Sourcing Prozess ergeben, herausgearbeitet.
Kapitel 3 befasst sich mit den Auswirkungen der Globalisierung auf den Mittelstand und analysiert die spezifischen Herausforderungen und Chancen des Global Sourcings für mittelständische Unternehmen. Es werden die verschiedenen Hemmnisse und Erfolgsfaktoren, die im Global Sourcing Prozess eine Rolle spielen, näher beleuchtet und die Bedeutung von Beschaffungsorganisation, Mitarbeiter und Informations- und Kommunikationstechnologie für den Erfolg der Global Sourcing Strategie diskutiert.
Schlüsselwörter
Global Sourcing, Mittelstand, Beschaffung, Internationalisierung, Wettbewerbsvorteile, Hemmnisse, Erfolgsfaktoren, Beschaffungsorganisation, Mitarbeiter, Informations- und Kommunikationstechnologie, strategische Bedeutung, regionale Bindung, Marktanalyse, Risikomanagement, Lieferantenbeziehungen, Supply Chain Management
- Arbeit zitieren
- Markus Diederichs (Autor:in), 2007, Global Sourcing in mittelständischen Unternehmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/278523