Der 11.07.1933 ist die Geburtsstunde der Deutschen Evangelischen Kirche (DEK), eines Zusammenschlusses der 28 deutschen protestantischen Landeskirchen. An diesem Tag wurde mittels einer gemeinsamen Verfassung die Gründung einer vereinigten Reichskirche beschlossen und das Amt eines Reichsbischofs geschaffen. Die Verfassung der DEK von 1933 hatte somit unmittelbare Auswirkungen auf das Fortbestehen der protestantischen Kirche im nationalsozialistischen Deutschland. Aus heutiger Sicht ist es von besonderem Interesse, inwieweit die Verabschiedung der Verfassung den weiteren Verlauf des sogenannten Kirchenkampfes und somit die Beziehung zwischen evangelischer Kirche und Deutschem Reich beeinflusst hat. Hierbei stellt sich die Frage, ob die Verfassung als Widerspruch der protestantischen Kirche gegen das Eingreifen des Staates oder als Durchsetzung von Hitlers Interessen im Zuge der Gleichschaltungspolitik zu verstehen ist.
Im Folgenden soll ergründet werden, inwiefern die Verfassung der DEK das NS-Regime stärkte und wie der Verfassungstext von den regimetreuen Deutschen Christen einerseits und den kirchlichen Oppositionsgruppen andererseits ausgelegt wurde. Aufgrund des begrenzten Rahmens dieser Arbeit soll es dabei jedoch nur um den Zeitraum von Januar 1933 bis Mai 1934 und eine vereinfachende Darstellung der kirchlichen Gruppierungen gehen. Zunächst werden die wichtigsten Inhalte der Verfassung vorgestellt, um den Text dann in den historischen Kontext einordnen zu können. Daraufhin sollen die Folgen der neuen Verfassung aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden. Hierbei wird es jeweils um die Verfassung als Instrument der NS-Regierung, der Deutschen Christen und der evangelischen Oppositionsbewegungen gehen. In einem abschließenden Fazit sollen die Auswirkungen der Verfassung der DEK zusammengefasst werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Verfassung der Deutschen Evangelischen Kirche vom 11. Juli 1933
- Inhalte der Verfassung der DEK
- Die Verfassung der DEK in ihrem historischen Kontext
- Bedeutung und Folgen der neuen Verfassung
- Die Verfassung als Instrument des NS-Regimes
- Die Auslegung der Verfassung durch die Deutschen Christen
- Die Auslegung der Verfassung durch die Oppositionsbewegungen
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Ausarbeitung befasst sich mit der Verfassung der Deutschen Evangelischen Kirche (DEK) von 1933 und analysiert deren Bedeutung im Kontext der nationalsozialistischen Gleichschaltungspolitik. Ziel ist es, die Entstehung der Verfassung, ihre Inhalte und ihre Auswirkungen auf den Kirchenkampf im Dritten Reich zu beleuchten.
- Die Entstehung der DEK-Verfassung im Kontext der Gleichschaltungspolitik
- Die Inhalte der Verfassung und ihre Bedeutung für die Organisation der evangelischen Kirche
- Die Auslegung der Verfassung durch verschiedene Gruppierungen innerhalb der Kirche
- Die Folgen der Verfassung für den Kirchenkampf und die Beziehung zwischen Kirche und Staat
- Die Rolle der Verfassung als Instrument der NS-Herrschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der DEK-Verfassung ein und stellt die Forschungsfrage nach der Bedeutung der Verfassung für den Kirchenkampf im Dritten Reich. Kapitel 2 beleuchtet die Inhalte der Verfassung, die auf Grundlage des Loccumer Manifests entstanden ist. Es werden die wichtigsten Artikel der Verfassung vorgestellt und in den historischen Kontext der Gleichschaltungspolitik eingeordnet. Kapitel 3 analysiert die Folgen der neuen Verfassung aus unterschiedlichen Perspektiven. Es wird untersucht, wie die Verfassung vom NS-Regime, den Deutschen Christen und den evangelischen Oppositionsbewegungen interpretiert und genutzt wurde. Das Fazit fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Ausarbeitung zusammen und bewertet die Bedeutung der DEK-Verfassung für die Geschichte der evangelischen Kirche im Dritten Reich.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Deutsche Evangelische Kirche (DEK), die Verfassung von 1933, den Kirchenkampf, die Gleichschaltungspolitik, die Deutschen Christen, die evangelischen Oppositionsbewegungen, das NS-Regime und die Beziehung zwischen Kirche und Staat im Dritten Reich. Die Ausarbeitung beleuchtet die Entstehung, die Inhalte und die Auswirkungen der DEK-Verfassung auf den Verlauf des Kirchenkampfes und die Rolle der Kirche im nationalsozialistischen Deutschland.
- Citar trabajo
- Anna Poppen (Autor), 2012, Die Verfassung der Deutschen Evangelischen Kirche (DEK) von 1933, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/278566