Diese Arbeit erläutert eingangs, was von der Literatur als „zweiter Arbeitsmarkt“ verstanden wird. Dieser Begriff kann auch zu einer Missverständlichkeit, z. B. im Sinne eines zusätzlichen, minderwertigen Arbeitsmarktes, führen. Dabei wird zunächst die Situation vor der Hartz IV–Reform aus dem Jahr 2002 beleuchtet und dargestellt wie die arbeitsmarktpolitische Sichtweise diesen Begriff in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts verstanden hat. Anschließend wird erläutert warum es überhaupt einen öffentlich geförderten Beschäftigungssektor gibt und wie sich dieser legitimiert.
Im Folgenden werden die verschiedenen Instrumente dargestellt, welche der zweite Arbeitsmarkt seit Einführung des Bundessozialhilfegesetz seit 1969 hervorgebracht hat. Dabei wird immer auch ein Blick auf die gesamte arbeitsmarktpolitische Situation geworfen. Anschließend wird ein Vergleich zwischen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, welche in den 80er und 90er Jahren eine wichtige Rolle spielten, und den mittlerweile am häufigsten genutzten Instrument – den Arbeitsgelegenheiten angestellt. In den letzten Jahren werden immer mehr Forderungen nach einem sozialen Arbeitsmarkt laut. Gewerkschaften sowie Parteien haben verschiedene Ansätze dazu entwickelt, welche in dieser Arbeit vorgestellt und diskutiert werden. Abschließend wird die Methode des Casemanagement als eine Methode der Sozialen Arbeit vorgestellt, um zu verdeutlichen was der Paradigmenwechsel für den Sozialarbeiter vor Ort bedeutet, wenn seit 2005 vom „Fördern und Fordern“ und von „Kundenorientierung“ gesprochen wird.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsdefinition des zweiten Arbeitsmarktes
- Legitimation des zweiten Arbeitsmarktes
- Die ökonomische Legitimation des zweiten Arbeitsmarktes
- Die soziale Legitimation des zweiten Arbeitsmarktes
- Die politische Legitimation des zweiten Arbeitsmarktes
- Motive und Ziele
- Aktive Arbeitsmarktpolitik
- Entwicklung der Arbeitsförderung in Deutschland
- Von der ersten Arbeitslosenversicherung (AVAVG) 1927 zum AFG
- Arbeitsmarktpolitische Instrumente nach der Wiedervereinigung
- Von der aktiven zu einer aktivierenden Arbeitsmarktpolitik
- Arbeitsmarktinstrumente der Hartz-Reform
- Arbeitsmarktpolitische Instrumente im Vergleich
- Ziele der Maßnahmen geförderter Beschäftigung
- Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen versus Arbeitsgelegenheiten
- Die Maßnahmen im direkten Vergleich
- Forderung eines sozialen Arbeitsmarktes
- Forderungen des DGB
- Gesetzinitiativen der Parteien SPD und Bündnis 90/ Die Grünen
- Gesetzentwurf der Fraktion Die Linke
- Voraussetzungen für öffentlich geförderte Beschäftigung
- Kostenrahmen der öffentlich geförderten Beschäftigung
- Kontrolle der Arbeitsmarktwirkungen
- Casemanagement in der Beschäftigungsförderung
- Selektive Wirkungen in der Beschäftigungsförderung
- Die Beratungspraxis im Jobcenter
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit der öffentlich geförderten Beschäftigung im Kontext der bundesdeutschen Arbeitsmarktpolitik. Sie analysiert den Begriff des „zweiten Arbeitsmarktes“ und seine Legitimation, beleuchtet die Entwicklung der Arbeitsförderung in Deutschland und stellt verschiedene arbeitsmarktpolitische Instrumente im Vergleich dar. Die Arbeit untersucht auch die Forderungen nach einem sozialen Arbeitsmarkt und die Rolle des Casemanagements in der Beschäftigungsförderung.
- Entwicklung und Legitimation des „zweiten Arbeitsmarktes“
- Vergleich verschiedener arbeitsmarktpolitischer Instrumente
- Forderungen nach einem sozialen Arbeitsmarkt
- Rolle des Casemanagements in der Beschäftigungsförderung
- Paradigmenwechsel in der Arbeitsmarktpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der öffentlich geförderten Beschäftigung und den Begriff des „zweiten Arbeitsmarktes“ ein. Sie beleuchtet die Situation vor der Hartz IV-Reform und die arbeitsmarktpolitische Sichtweise auf den Begriff in den 1990er Jahren. Anschließend wird die Legitimation des öffentlich geförderten Beschäftigungssektors erläutert.
Kapitel 1 definiert den Begriff des „zweiten Arbeitsmarktes“ und grenzt ihn vom „ersten Arbeitsmarkt“ ab. Es werden die vier wichtigsten Merkmale des zweiten Arbeitsmarktes erläutert: öffentliche Förderung, arbeitsmarkt- und sozialpolitische Zielsetzung, zeitliche Befristung und zusätzliche Beschäftigung.
Kapitel 2 befasst sich mit der Entwicklung der Arbeitsförderung in Deutschland. Es werden die wichtigsten Meilensteine der Arbeitsmarktpolitik von der ersten Arbeitslosenversicherung (AVAVG) 1927 bis zur Hartz-Reform 2005 dargestellt. Die Entwicklung von der aktiven zur aktivierenden Arbeitsmarktpolitik wird beleuchtet und die wichtigsten Arbeitsmarktinstrumente der Hartz-Reform werden vorgestellt.
Kapitel 3 vergleicht verschiedene arbeitsmarktpolitische Instrumente, insbesondere Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und Arbeitsgelegenheiten. Es werden die Ziele der Maßnahmen geförderter Beschäftigung erläutert und die beiden Instrumente im direkten Vergleich betrachtet.
Kapitel 4 befasst sich mit den Forderungen nach einem sozialen Arbeitsmarkt. Es werden die Ansätze von Gewerkschaften und Parteien vorgestellt und diskutiert. Die Voraussetzungen für öffentlich geförderte Beschäftigung, der Kostenrahmen und die Kontrolle der Arbeitsmarktwirkungen werden ebenfalls behandelt.
Kapitel 5 stellt die Methode des Casemanagements als eine Methode der Sozialen Arbeit vor. Es wird erläutert, welche Auswirkungen der Paradigmenwechsel in der Arbeitsmarktpolitik auf die Arbeit von Sozialarbeitern vor Ort hat.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den zweiten Arbeitsmarkt, die öffentlich geförderte Beschäftigung, die Arbeitsmarktpolitik, die Hartz-Reform, die Arbeitsförderung, die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, die Arbeitsgelegenheiten, die Forderungen nach einem sozialen Arbeitsmarkt, das Casemanagement und den Paradigmenwechsel in der Arbeitsmarktpolitik.
- Quote paper
- Bachelor Marc Hampel (Author), 2013, Öffentlich geförderte Beschäftigung im Kontext der bundesdeutschen Arbeitsmarktpolitik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/278968