Im 8. Kapitel des Johannesevangeliums beschreibt der Autor ein Streitgespräch zwischen Jesus und einer Gruppe von Schriftgelehrten und Pharisäern, die eine Frau mit sich führen, welche sie des Ehebruchs bezichtigen.
Ausgehend von und bezugnehmend auf diese Geschichte beschäftigt sich die Arbeit, im Rahmen einer Vortragsverschriftlichung, mit der Rechtslage bei Ehebruch nach dem jüdischen Gesetz. Es soll geklärt werden, wie, höchstwahrscheinlich, mit einem solchen Vergehen umgegangen worden ist und ob die Geschichte der wirklichen Vorgehensweise folgt. Die beiden wichtigsten Bezüge zum Alten Testament sind dabei Deuteronomium 22, 22 und Levitikus 20, 10.
Zunächst wird die Quellenlage zu Joh. 8, 1-11 geklärt. Im Anschluss wird auf die jüdische Rechtslage, in Bezug auf das beschriebene Vergehen, eingegangen. Mit dieser und den oben angegebenen alttestamentlichen Bezügen wird die Darstellung der Rechtslage in der Geschichte verglichen. Abschließend wird die Absicht des Textes geschlussfolgert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Quellenlage zu Johannes 8, 1-11
- Rechtslage
- Auslegung
- Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Rechtslage bei Ehebruch nach dem jüdischen Gesetz, ausgehend von der Geschichte in Johannes 8, 1-11. Ziel ist es, die Vorgehensweise bei einem solchen Vergehen im jüdischen Recht zu beleuchten und zu untersuchen, ob die Geschichte der tatsächlichen Vorgehensweise entspricht. Dabei werden die relevanten alttestamentlichen Texte, insbesondere Deuteronomium 22, 22 und Levitikus 20, 10, herangezogen.
- Quellenlage zu Johannes 8, 1-11
- Jüdische Rechtslage bei Ehebruch
- Vergleich der Rechtslage mit der Darstellung in Johannes 8, 1-11
- Auslegung der Geschichte
- Schlussfolgerungen zur Absicht des Textes
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Geschichte in Johannes 8, 1-11 vor, die den Ausgangspunkt der Arbeit bildet. Die Quellenlage zu Johannes 8, 1-11 wird im zweiten Kapitel beleuchtet. Es wird diskutiert, ob der Abschnitt zum ursprünglichen Text des Johannesevangeliums gehört oder sekundär hinzugefügt wurde. Die unterschiedlichen Ansichten der Exegeten werden dargestellt.
Im dritten Kapitel wird die Rechtslage bei Ehebruch nach dem jüdischen Gesetz behandelt. Dabei werden die relevanten alttestamentlichen Texte, insbesondere Deuteronomium 22, 22 und Levitikus 20, 10, analysiert. Es wird untersucht, wie die Rabbinen die Todesstrafe für Ehebruch in der Praxis angewendet haben und welche Barrieren sie in den Prozess eingebaut haben, um eine Verurteilung zum Tode zu verhindern.
Das vierte Kapitel befasst sich mit der Auslegung der Geschichte in Johannes 8, 1-11. Es wird untersucht, ob es sich um eine tatsächliche Situation oder um eine von den Anklägern konstruierte Situation handelt. Die Geschichte wird im Kontext der Streitgespräche in den synoptischen Evangelien betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Ehebruch, jüdisches Recht, Tora, Johannes 8, 1-11, Deuteronomium 22, 22, Levitikus 20, 10, Rabbinen, Auslegung, Streitgespräche, synoptische Evangelien, Quellenlage, Exegese.
- Quote paper
- Anika Kehl (Author), 2013, Rechtslage bei Ehebruch nach der Tora, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279029