Die Bachelorarbeit beschäftigt sich mit dem Thema der Fußballfans und der stattlichen Obrigkeit in den 1980er Jahren und stellt am Beispiel der Fußballszene des 1. FC Lok Leipzig heraus, welche vermeintlichen Gefahren die polizeilichen und staatlichen Behörden in Fußballfans sahen. Von einer allgemeinen Übersichtsdarstellung der Leipziger Fußball-Fanszene befasst sich die Abschlussarbeit mit einem Fanclub des 1. FC Lok: die Teutonia. Dieser wurde von den DDR-Behörden als "Schwerpunktclub" eingestuft. Ihr Interesse war es, die "Teutonia" zu zersetzen und aufzulösen. Welche Maßnahmen von den Sicherheitsbehörden hierfür entwickelt wurden, stellt die Arbeit heraus.
Nicht zuletzt wegen der immer wieder geführten Diskussionen über Polizeieinsätze bei (Derby-)Fußballspielen verdeutlicht die Arbeit die Brisanz des Themas und veranschaulicht, wie die Obrigkeit mit diesem Thema in der letzten Dekade der DDR umgegangen ist.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Einleitung
- 1 Die Sicherheitsorgane in Leipzig
- 1.1 Das Selbstverständnis der DVP
- 1.2 Die Bedeutung der NSAG Jugend
- 1.3 Die Zusammenarbeit der Sicherheitsorgane in Leipzig
- 2 Die Fanclubszene des 1. FC Lokomotive Leipzig (1983 bis 1988)
- 2.1 Überblick der Fanclubs des 1. FC Lok Leipzig
- 2.2 Der Fanclub „Teutonia“
- 2.3 Der Leipziger Fußballfan
- 2.4 Die Störungstypen
- 3 Maßnahmen und Konsequenzen
- 3.1 Maßnahmen der Sicherheitsorgane gegen die Fanclubszene
- 3.2 Folgen für die Fanclubszene des 1. FC Lok Leipzig
- Schlussbetrachtung und Ausblick
- Quellen- und Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Rolle der Sicherheitsorgane in der DDR, speziell in Leipzig, im Kontext der Fußballfanszene des 1. FC Lokomotive Leipzig. Das Hauptziel ist es, die Interaktion zwischen der staatlichen Kontrolle und den Fanclubs während der 1980er Jahre zu analysieren, wobei das Augenmerk auf die Arbeitsweise der Sicherheitsorgane und die damit einhergehenden Folgen für die Fanclubs gelegt wird.
- Der Einfluss der Sicherheitsorgane auf die Entwicklung und das Verhalten der Fanclubs in Leipzig.
- Die Wahrnehmung und Reaktion der Fanclubs auf die staatliche Kontrolle und Überwachung.
- Die Rolle der Fußballkultur als möglicher Katalysator für Widerstand und Auflehnung gegen das DDR-Regime.
- Die Bedeutung von Jugendgruppen und Fanclubs für die politische und gesellschaftliche Entwicklung in der DDR.
- Die Methoden der Sicherheitsorgane zur Überwachung und Kontrolle von Fanclubs und deren Auswirkungen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der staatlichen Kontrolle von Jugendgruppen und Fanclubs in der DDR ein und hebt die Bedeutung der Sicherheitsorgane im Umgang mit abweichendem Verhalten hervor. Kapitel 1 beleuchtet die Arbeitsweise der Sicherheitsorgane in Leipzig, insbesondere die Bedeutung des DVP (Deutsche Volkspolizei) und der NSAG Jugend (Nichtstrukturelle Arbeitsgruppe Jugend) sowie deren Zusammenarbeit. Kapitel 2 analysiert die Entwicklung und Struktur der Fanclubszene des 1. FC Lokomotive Leipzig von 1983 bis 1988, wobei insbesondere der Fanclub „Teutonia“ und das allgemeine Verhalten der Leipziger Fußballfans im Fokus stehen. Kapitel 3 befasst sich mit den Maßnahmen der Sicherheitsorgane gegen die Fanclubszene, analysiert deren Folgen für die Fanclubs und zeigt die Auswirkungen auf die Entwicklung und das Verhalten der Fanclubs auf.
Schlüsselwörter
DDR, Sicherheitsorgane, Deutsche Volkspolizei, Staatssicherheit, Fanclubs, Fußball, 1. FC Lokomotive Leipzig, Jugend, Kontrolle, Überwachung, Störungstypen, öffentliche Ordnung, politische Indoktrination.
- Quote paper
- Tim Mittelstraß (Author), 2012, Staat vs. Volk. Zum Missverhältnis zwischen Fußballfans und Obrigkeit in der letzten Dekade der DDR am Beispiel des 1. FC Lok Leipzig, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279079