In der finalen Sitzung ging es um den Prozess gegen Cnaeus Calpurnius Piso im Jahre 20 n. Chr.
Zu Hilfe wurde der Text „Die Täuschung der Öffentlichkeit – Der Prozess gegen Cnaeus Calpurnius Piso Im Jahre 20. n. Chr.“ von Werner Eck genommen.
Piso wurde wegen Giftmordes an Nero Claudius Germanicus, einem römischen Feldherrn und Sohn des zu dieser Zeit amtierenden römischen Kaisers Tiberius, sowie wegen politischer Verbrechen vor dem Senat angeklagt. Als er erkannte, dass seine Lage vor dem Senat aussichtslos erscheint, verübte der damals 62 jährige und seit 37 Jahren als Mitglied des Senats handelnde Piso in der Nacht vom 8. auf den 9. Dezember 20 n. Chr. Selbstmord.
Für lange Zeit war die Hauptquelle des Piso-Prozesses die Darstellung im zweiten und dritten Buch der „Annalen“ von Tacitus, ein bedeutender römischer Historiker und Senator. Doch vor einigen Jahren, Ende der 1980er Jahre, fand man im Süden Spaniens, in der ehemaligen römischen Provinz Baetica, eine Inschrift aus Bronze mit jenem Senatsbeschluss, dem „Senatus consultum de Gnaeo Pisone patre“, der den Prozess gegen Piso nach dessen Tod beendet hatte und neue Aufschlüsse über den Prozessablauf brachte.
Obwohl Tacitus bei seiner Darstellung auch dokumentarisches Quellenmaterial einsah, weisen diese Zorn und Voreingenommenheit bzgl. Tiberius auf. Im Kern ging es vor allem um die Affäre von Tiberius und seinen Adoptivsohn Germanicus.
Angeklagt war Cnaeus Calpurnius Piso, Senator und, gemeinsam mit Tiberius, ordentlicher Konsul im Jahre 7 v. Chr. Unter Augustus erhielt er verschiedene Statthalterschaften, u.a. in Syrien, und war zudem Mitglied mehrerer Priesterschaften. Nachdem Tiberius ab 14. n. Chr. römischer Kaiser wurde, war Piso in seinen ersten Regierungsjahren eine herausragende Gestalt im Senat und fand wegen seiner Unabhängigkeit und Freundschaft mit dem Kaiser klarere Worte als die meisten anderen Senatsmitglieder.
Desweiten wurden seine Frau Munatia Plancina und Marcus, sein Sohn, vor dem Senat angeklagt, da er seinen Vater nach Syrien begleitete und war so im Vaters Verbrechen verstrickt.
Inhaltsverzeichnis
- Der Prozess gegen Cn. Calpurnius Piso im Jahre 20 n. Chr.
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text beleuchtet den Prozess gegen Cnaeus Calpurnius Piso im Jahre 20 n. Chr. und analysiert die Hintergründe, die Anklagepunkte und das Urteil. Er basiert auf der Darstellung des römischen Historikers Tacitus und dem Senatsbeschluss „Senatus consultum de Gnaeo Pisone patre“, der neue Erkenntnisse über den Prozessablauf liefert.
- Die politische und gesellschaftliche Krise im römischen Reich
- Der Konflikt zwischen Tiberius und Germanicus
- Die Rolle des Senats als Gericht
- Die Anklagepunkte gegen Piso
- Die Bedeutung des Bürgerkriegs als politisches Verbrechen
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text schildert den Prozess gegen Cnaeus Calpurnius Piso, der wegen Giftmordes an Germanicus und politischer Verbrechen angeklagt wurde. Piso, ein einflussreicher Senator, verübte Selbstmord, bevor das Urteil gefällt werden konnte. Der Text analysiert die verschiedenen Anklagepunkte, die gegen Piso erhoben wurden, und beleuchtet die Rolle des Senats als Gericht. Er geht auch auf die politische und gesellschaftliche Krise im römischen Reich ein, die durch den Konflikt zwischen Tiberius und Germanicus ausgelöst wurde. Der Text zeigt, wie Piso durch seine Handlungen, insbesondere den Versuch, einen Bürgerkrieg auszulösen, die politische Ordnung des Reiches in Gefahr brachte. Die Verurteilung Pisos, die trotz seines Selbstmordes erfolgte, sollte als abschreckendes Beispiel dienen und die Gefahr eines Bürgerkriegs verdeutlichen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Prozess gegen Cnaeus Calpurnius Piso, den römischen Senat, Tiberius, Germanicus, Giftmord, politische Verbrechen, Bürgerkrieg, politische und gesellschaftliche Krise, Senatsbeschluss, Tacitus, „Senatus consultum de Gnaeo Pisone patre“.
- Quote paper
- Marcel Rapp (Author), 2012, Der Prozess gegen Cn. Calpurnius Piso im Jahre 20 n. Chr., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279407