Lange Zeit haben die Menschen die Umwelt und die Natur ausgebeutet. Doch seit dem letzten Jahrhundert hat der Tierschutz in Deutschland viel erreicht. Tierschutz ist gesetzlich vorgeschrieben und so gilt in Deutschland, dass „aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen“ ist. Doch der positive Schein trügt. Die Zeitschrift Die Zeit titelte am 8. April 2010: „Der Kampf gegen Tierversuche ist heuchlerisch. In unserem Alltag nehmen wir tausendfaches Leid in Kauf. Dagegen hilft kein strengeres Gesetz, sondern ein Bewusstseinswandel.“ Bevor eine konkrete Umsetzung stattfinden kann, muss man sich aber klarmachen, wieso dies geschieht.
Während rassistische Strömungen stark bekämpft wurden, geht die Gleichstellung der Tiere kaum voran. Wolf sieht den Grund für diese Ohnmacht vor allem in dem Fakt, „daß Tiere auch künftig nie politische Subjekte sein werden, die ihre Interessen selber vertreten und organisierten Druck ausüben können.“ Dennoch treten im vergangenen Jahrhundert vermehrt Philosophen auf, welche die Stellung der Tiere untersuchen, für ein neues Verhältnis zwischen den Spezies plädieren und eine Basis schaffen wollen, nach der ein moralischer Umgang mit anderen Lebewesen orientiert werden kann. Bevor man allerdings darüber diskutieren kann, wie viel Tiere moralisch zählen und ob demzufolge eine Gleichberechtigung zwischen Mensch und Tier geschaffen werden sollte, gilt es sich der vorangestellten Frage zu widmen, ob überhaupt direkte Pflichten gegenüber Tieren bestehen. Diese Arbeit nähert sich der Frage nach der moral considerability mithilfe von Tom Regans Grundlegung in „The Case for Animal Rights“. Wolf bezeichnet seinen Entwurf als die „fortschrittlichste humanistische Position“, die wir zurzeit finden können. Im Vordergrund steht dabei eine objektive Wertbasis von Rechten. Im Zuge dieser Arbeit wird erläutert, welche Eigenschaften in welcher Weise berücksichtigt werden müssen, um darüber zu entscheiden, ob direkte Pflichten anderen Lebewesen gegenüber bestehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Direkte und indirekte Pflichten
- Moral Agents und Moral Patients
- Das Subjekte-eines-Lebens Kriterium und der Inhärente Wert
- Das Respekt-Prinzip
- Kritik und Anmerkungen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, ob direkte Pflichten gegenüber Tieren bestehen. Sie basiert auf Tom Regans Grundlegung in „The Case for Animal Rights" und untersucht, welche Eigenschaften Lebewesen aufweisen müssen, um moralisch berücksichtigt zu werden.
- Der moralische Status von Tieren
- Direkte und indirekte Pflichten
- Die Bedeutung von Eigenschaften für die moralische Berücksichtigung
- Das Subjekte-eines-Lebens Kriterium
- Das Respekt-Prinzip
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Problematik des Tierschutzes in Deutschland dar und führt in die Frage nach der moralischen Berücksichtigung von Tieren ein.
- Direkte und indirekte Pflichten: Dieses Kapitel erläutert den Unterschied zwischen direkten und indirekten Pflichten und stellt die Positionen von Immanuel Kant und John Rawls dar, die nur indirekte Pflichten gegenüber Tieren sehen.
- Moral Agents und Moral Patients: Dieser Abschnitt behandelt die Frage, welche Eigenschaften ein Lebewesen besitzen muss, um moralisch berücksichtigt zu werden.
- Das Subjekte-eines-Lebens Kriterium und der Inhärente Wert: Hier wird Regans Konzept des Subjekte-eines-Lebens Kriteriums vorgestellt, das die moralische Berücksichtigung von Lebewesen aufgrund ihres intrinsischen Wertes begründet.
- Das Respekt-Prinzip: Dieses Kapitel erklärt, wie das Respekt-Prinzip in der Beziehung zwischen Mensch und Tier angewendet werden kann.
Schlüsselwörter
Tierschutz, moralische Pflichten, Tierethik, moralische Berücksichtigung, Subjekte-eines-Lebens Kriterium, Inhärenter Wert, Respekt-Prinzip, Tom Regan, The Case for Animal Rights, Speziesismus, Gleichberechtigung.
- Arbeit zitieren
- Juliane Strätz (Autor:in), 2012, „The Case for Animal Rights“. Bestehen Tieren gegenüber direkte Pflichten?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279462