Diese Arbeit ist der Quellengattung Vita gewidmet, die neben anderen karolingischen Quellen, wie den Königs- und Kaiserurkunden, den Reichsgesetzen, den von Karl dokumentierten Volksrechten, den Reichsannalen, den zeitgenössischen Briefen usw. den Grundstein für eine historische Annäherung an ein glaubwürdiges Geschichtsbild des pater europae gewährleisten. In dem nunmehr über 1200 Jahren gewachsenen Geschichtsbild Karls des Großen, dafür haben sowohl die zeitgenössischen Quellen als auch aktuelle politische, literarische und kultische Formen des Nachlebens Karls gesorgt, überwiegen die Anerkennung und die Bewunderung dieser herausragenden historischen Persönlichkeit. Trotz mancher Übertreibungen und Verzerrungen sind Vorbehalte und Zweifel äußerst selten. Für eine historisch- kritische Betrachtung der Persönlichkeit Karls ist die Anbindung an verlässliche Ergebnisse der historischen Forschung unabdingbar.
Nachdem eine allgemeine Einführung in die Quellengattung Vita vollführt wurde, werden einige grundlegende biographische Aspekte des Vitenautors aufgezeigt. Diese sollen Einharts Perspektive zum Geschehen und damit einhergehend dessen Glaubwürdigkeit näher beleuchten. Dieses Kapitel soll einen Grundstein für mögliche Fragestellung zur Sicht des Autors auf seine Zeit bzw. der Sicht des Autors auf seinen Herrscher legen. Als Beispiel für die mittelalterliche Vita dient die Vita Karoli magni Einharts, der entgegen zur damaligen Zeit verbreiteten Heiligenvita, die Tradition der Herrscherbiographie wieder aufnahm. Es wird der Inhalt Kapitelweise so kurz als möglich zusammengefasst, so dass sich der Leser einen Überblick verschaffen kann. Im Weiteren gilt es herauszufinden welche Motivation der Autor gehabt haben könnte eine Vita zu verfassen und wie seine Zeitgenossen auf eine solche mögliche Anmaßung reagiert haben. Da es für eine Arbeit dieser Art zu weit führen würde, sämtliche Inhalte der Vita näher zu erläutern und diese einzelnen Aspekte auf ihren Quellenwert zu prüfen, beschränke ich mich auf das in der Vita vermittelte Bild Karls. Die Beurteilung von Einhards Text in der Forschung reicht von unkritischer Akzeptanz bis hin zu einer vollständigen Infragestellung seines historischen Wertes.“ So sehen die einen, auch aufgrund von Fehlern in der historischen Darstellung , die Vita als bloßen panegyrischen Lobgesang auf Karl, andere hingegen als Spiegel der Zeit, der für das politische Verständnis der Zeitgenossen maßgebend war.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Vita als Quellengattung
- Einhart
- Inhalt der Vita Karoli magni
- Einhart und die Vita Karoli magni
- Das Bild Karls in der Vita Karoli magni
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Quellengattung Vita und ihrer Bedeutung für die historische Annäherung an Karl den Großen. Sie analysiert die Vita Karoli magni von Einhart und beleuchtet die Intentionen des Autors sowie die Darstellung Karls in seinem Werk. Dabei wird der Fokus auf die historische Relevanz der Vita sowie die Frage nach der Glaubwürdigkeit des Autors gelegt.
- Die Vita als Quellengattung und ihre Einordnung in den historischen Kontext
- Das Leben und Wirken von Einhart als Autor der Vita Karoli magni
- Der Inhalt der Vita Karoli magni und die Darstellung Karls
- Die Motivation und Intentionen Einhards bei der Erstellung der Vita
- Die Bedeutung der Vita Karoli magni für die historische Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Quellengattung Vita vor und betont deren Bedeutung für die historische Forschung. Sie erläutert die Motivation der Arbeit und skizziert die zentralen Themen.
- Die Vita als Quellengattung: Dieses Kapitel analysiert die Quellengattung Vita, ihre verschiedenen Bedeutungen und ihre Einordnung in den historischen Kontext. Es beleuchtet die unterschiedlichen Ansätze der Forschung im Umgang mit Viten und stellt die Bedeutung der Vita Karoli magni als Quelle für die Geschichtsschreibung dar.
- Einhart: Das Kapitel widmet sich dem Leben und Wirken von Einhart, dem Autor der Vita Karoli magni. Es beleuchtet seine Rolle am Hof Karls des Großen und seine Beziehung zum Herrscher. Ziel ist es, die Perspektiven und möglichen Vorurteile des Autors zu verstehen und damit seine Glaubwürdigkeit zu beurteilen.
- Inhalt der Vita Karoli magni: Dieses Kapitel bietet eine Zusammenfassung des Inhalts der Vita Karoli magni. Es fasst die wichtigsten Ereignisse und Themen des Werks zusammen und gibt einen Überblick über die Darstellung Karls in der Vita.
- Einhart und die Vita Karoli magni: Dieses Kapitel analysiert die Beziehung zwischen Einhart und seiner Vita Karoli magni. Es beleuchtet die Motivationen Einhards bei der Erstellung der Vita und untersucht, wie die Vita von Einhards Zeitgenossen aufgenommen wurde.
- Das Bild Karls in der Vita Karoli magni: Dieses Kapitel analysiert die Darstellung Karls in der Vita Karoli magni. Es untersucht die Intentionen Einhards bei der Gestaltung des Bildes Karls und beleuchtet die Frage, inwiefern die Vita ein objektives Bild des Herrschers vermittelt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Quellengattung Vita, der historischen Forschung, der karolingischen Renaissance, Karl dem Großen, Einhart, der Vita Karoli magni, der Darstellung von Herrschern, der Motivation und Intention des Autors, der Glaubwürdigkeit der Quelle und dem Quellenwert historischer Quellen.
- Quote paper
- 1. Staatsexamen Mathis Much (Author), 2010, Die Vita als Quellengattung. Die Vita Karoli magni, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279686