Am 9.4.1940 überfiel die deutsche Wehrmacht in der Operation „Weserübung“ Norwegen, was zum einen wegen seiner Eisenerzvorkommen von deutschem Interesse war und zum anderen für die Kriegsführung eine immense strategische Bedeutung besaß. Der deutschen Marine garantierte die Okkupation Norwegens – und auch Dänemarks – die Hoheit über die Gewässer der Ost- und Nordsee, sowie einen Zugang zum Atlantik und zum Nordmeer. Deutschland verfügte somit über strategisch wichtiges Territorium für weitere Auseinandersetzungen mit Großbritannien und für einen geplanten Überfall auf die Sowjetunion. Da die Einwohner Norwegens aufgrund ihrer ’Rassenverwandtschaft’ zum deutschen Volk ohnehin für die nationalsozialistische Weltanschauung offen wären, konnte die Umsetzung einer Besatzungspolitik wie in den osteuropäischen Gebieten aus ideologischen Gründen nicht stattfinden. Sie war von Beginn an im Zwiespalt von ideologischen Vorgaben und militärischen bzw. kriegswirtschaftlichen Notwendigkeiten. Dargestellt als Schutzmaßnahme für die Neutralität Norwegens vor den Alliierten und dem Bolschewismus besetzten bald 350.000 bis 400.000 Soldaten der Wehrmacht ein Gebiet, welches zu dieser Zeit rund drei Millionen Einwohner zählte. Ein Umstand, der für die Widerstandsarbeit sehr ungünstig war, da dies die ungefähre Zahl der Einwohner Bergens und Oslos, der beiden größten Städte Norwegens, zusammen ergab. Unmittelbar nach dem Einmarsch begann die Umgestaltung der Regierung nach deutschem Muster. Es wurde von den Deutschen keine an die „Regeln des Kriegsvölkerrechts gebundene Besatzungsherrschaft in Form einer Militärverwaltung“ angestrebt, sondern eine „dauerhafte gesellschaftliche und politische Gleichschaltung Norwegens mit einer künftigen staatlich-territorialen Bindung an das Reich“. Mit der „Einsetzung der so genannten NS-Staatsräte , sowie des Verbots aller bisher bestehenden Parteien außer der Nasjonal Samling“ am 29.9.1940, wurde, wie es in Deutschland 1933 der Fall war, der Versuch einer Gleichschaltung aller politischen und gesellschaftlichen Bereiche, also des öffentlichen und privaten Lebens, Norwegens unternommen. Die Nasjonal Samling (NS), die faschistische Partei Norwegens stand unter der Führung Vidkun Quisling, verantwortlich für militärische Angelegenheiten wurde Wehrmachtsbefehlshaber Nikolaus von Falkenhorst und die Regierungsgewalt im zivilen Bereich übernahm Reichskommissar Josef Terboven.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die erste Phase - Phase des zivilen Widerstandes
- 2.1. Widerstand der Arbeiterschaft
- 2.2. Widerstand der Lehrer
- 2.3. Widerstand des Klerus
- 2.4. Aufbau des organisierten Widerstands
- 3. Die zweite Phase - Phase des Widerstandes in Produktion und Verwaltung
- 4. Die dritte Phase - Phase des militärischen Widerstandes
- 5. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Widerstand gegen die deutsche Besatzung Norwegens während des Zweiten Weltkriegs. Sie untersucht die verschiedenen Phasen des Widerstands, von den frühen Formen des zivilen Ungehorsams bis hin zum bewaffneten Kampf. Dabei wird auch auf die Organisation des Widerstands und die Rolle des Königs Håkon VII. eingegangen. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen des Widerstands auf die norwegische Gesellschaft und die deutsche Besatzungsmacht.
- Die verschiedenen Phasen des Widerstands
- Die Organisation und Struktur des Widerstands
- Die Rolle des Königs Håkon VII.
- Die Auswirkungen des Widerstands auf die norwegische Gesellschaft
- Die Reaktion der deutschen Besatzungsmacht auf den Widerstand
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in das Thema und stellt die wichtigsten Aspekte der deutschen Besatzung Norwegens vor. Es beleuchtet die strategische Bedeutung Norwegens für die deutsche Kriegsführung und skizziert die Herausforderungen, die sich aus der Besatzungspolitik ergaben. Das zweite Kapitel konzentriert sich auf die erste Phase des Widerstands, die Phase des zivilen Widerstandes. Es untersucht die Rolle der Arbeiterschaft, der Lehrer und des Klerus im Widerstand und beleuchtet die Bedeutung des symbolischen Widerstands. Das dritte Kapitel befasst sich mit der zweiten Phase des Widerstands, der Phase des Widerstandes in Produktion und Verwaltung. Es analysiert die Auswirkungen des Widerstands auf die deutsche Kriegswirtschaft und die Reaktion der Besatzungsmacht auf die Sabotageakte. Das vierte Kapitel behandelt die dritte Phase des Widerstands, die Phase des militärischen Widerstandes. Es beschreibt den Aufbau der bewaffneten Widerstandsgruppen und die Rolle der Alliierten bei der Unterstützung des Widerstands.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die folgenden Schlüsselwörter: Widerstand, Besatzung, Norwegen, Zweiter Weltkrieg, Håkon VII., ziviler Widerstand, militärischer Widerstand, Sabotage, Kollaboration, Gestapo, Sicherheitspolizei, Nasjonal Samling, Vidkun Quisling.
- Arbeit zitieren
- 1. Staatsexamen Mathis Much (Autor:in), 2011, Widerstand in Norwegen im II. Weltkrieg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279688