In dieser Hauptseminararbeit soll auf die innenpolitischen Rückwirkungen des Russisch-Japanischen Krieges in Russland bis zum Erlass des Oktoberedikts eingegangen werden. Hierfür soll die Stellung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen zu Krieg und Autokratie näher untersucht werden. Ausgegangen wird von der These, dass die Revolution 1905 durch kleinere, aber frühere Zugeständnisse vermeidbar gewesen wäre. Es soll aufgezeigt werden, dass die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen individuelle Handlungsstränge in dieser Revolution darstellen und dass sich diese verschiedenen Handlungsstränge, eigentlich ausgerichtet auf die Interessen des eigenen Handlungshorizonts, lediglich bei ihrem „kleinsten gemeinsamen Nenner“, den liberalen Reformen, unter denen außerdem auch jeder etwas anderes verstand, getroffen haben.
Außer Acht können hierbei sozialistische Parteien und linksrevolutionäre Gruppierungen gelassen werden, da sich diese, abgesehen von den Terroranschlägen der Anarchisten, denen aber konkrete politische Forderungen abgingen, erst nach dem Oktoberedikt öffentlichkeitswirksam engagierten.
Im Anschluss wird kurz die finanzielle Situation Russlands während des Russisch-Japanischen Krieges skizziert, da die eigentlichen Handlungsspielräume der Autokratie nur vor dem monetären Hintergrund zu verstehen sind und auch nur so die internationalen Interdependenzen einer Großmacht im Krieg zu begreifen sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Russland – eine imperiale Macht wie jede andere?
- Ein ungewollter Krieg?
- Bauernschaft und innere Unruhen
- Das Militär
- Die Arbeiter
- Das Kapital, Liberale und Adlige
- Nationale Minderheiten im Reich
- Geldbeschaffung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die innenpolitischen Rückwirkungen des Russisch-Japanischen Krieges in Russland bis zum Erlass des Oktoberedikts. Sie fokussiert auf die Stellung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen zu Krieg und Autokratie und geht von der These aus, dass die Revolution 1905 durch frühere Zugeständnisse vermeidbar gewesen wäre. Die Arbeit zeigt auf, wie verschiedene gesellschaftliche Gruppen individuelle Handlungsstränge in der Revolution entwickelten und wie diese sich nur bei „kleinsten gemeinsamen Nennern“ trafen, nämlich bei liberalen Reformen, die jedoch von verschiedenen Akteuren unterschiedlich verstanden wurden.
- Die Rolle des Russisch-Japanischen Krieges als Katalysator für innere Unruhen in Russland
- Die Reaktion verschiedener gesellschaftlicher Gruppen auf Krieg und Autokratie
- Die Rolle der Bauern in der Revolution von 1905
- Die Bedeutung der liberalen Reformen für die Beendigung der Revolution
- Die finanzielle Situation Russlands während des Krieges
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar und beleuchtet die These, dass die Revolution 1905 vermeidbar gewesen wäre. Der erste Abschnitt untersucht, ob Russland als imperiale Macht im klassischen Sinne zu betrachten ist. Der zweite Abschnitt beschäftigt sich mit der Frage, ob der Russisch-Japanische Krieg ein ungewollter Krieg war. Das Kapitel „Bauernschaft und innere Unruhen“ analysiert die soziale und wirtschaftliche Situation der russischen Bauern und ihre Reaktion auf den Krieg. Das Kapitel „Geldbeschaffung“ skizziert kurz die finanzielle Situation Russlands während des Krieges.
Schlüsselwörter
Russisch-Japanischer Krieg, innenpolitische Rückwirkungen, Autokratie, gesellschaftliche Gruppen, Revolution 1905, Bauern, liberale Reformen, finanzielle Situation, Imperialismus, „friedliche Durchdringung“
- Arbeit zitieren
- Martin Mühlenberg (Autor:in), 2012, Der Russisch-Japanische Krieg als Katalysator der Russischen Revolution 1905, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279748