Im Sinne des Aktualismusprinzips, dessen Denkansatz innerhalb der Geowissenschaften zur Betrachtung der geologischen Prozesse der Vergangenheit Beachtung findet, lassen sich relief- wie auch landschaftsgenetische Entwicklungen aufgrund empirischer Beobachtungen der Gegenwart gleichsam für die Vergangenheit ableiten. Dabei sind räumliche wie zeitliche Variationen über die Sedimentation ablesbar. Zu beachten ist dabei jedoch der Umstand, dass jedes Sediment eine Summation einzelner Verlagerungsvorgänge darstellt und es dementsprechend zum Betrachtungszeitpunkt nicht nur vollständig erhalten sondern auch gekappt sowie reliktisch oder fossil vorzufinden sein kann. Doch haben die einzelnen Vorgänge nicht nur Auswirkungen auf den Erhaltungsgrad des Sediments in seiner Abfolge und Mächtigkeit, ebenso lassen sie sich über den Mineralbestand beziehungsweise dessen Erhaltungsgrad und die sedimentierte Korngröße sowie deren Spannweite innerhalb des gesamten Sedimentkörpers nachvollziehen.
Grundlegend lässt sich über die Korngröße sowie die Mineralogie des Sediments auch die während des Prozesses der Verlagerung stattgefundene Transportart feststellen, wobei insbesondere die Geschwindigkeit dieser Sedimentation auch immer als zusammenhängende Funktion des Klimas sowie tektonischer Prozesse zu betrachten ist. Wechsel in der Sedimentabfolge können dabei durch Änderungen im Erosions- oder Sedimentationsraum sowie innerhalb dieser beiden Elemente der Sedimentation bedingt sein. Dabei besteht zwischen dem Erosions- und dem Sedimentationsraum ein funktionaler Zusammenhang, welcher sich insbesondere für die Volumina wie auch den Mineralbestand als zutreffend zeigt.
Auf Grundlage dieser beschriebenen Parameter werden die Ableitung von Paläo-, Klima- und Atmosphärendruckverhältnissen sowie über Ablagerungen und deren Verteilung im Raum als auch deren Richtung ebenso Aussagen über die Landschaftsentwicklung möglich.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sedimentologie
- Grundlagen der Sedimentologie
- Rekonstruktion der Paläoumwelt über Zurundung und Schliff des Korns
- Korngröße und Sedimentologie
- Korngrößenspezifika äolischer Verlagerung
- Korngrößenspezifika aquatischer Verlagerung
- Rekonstruktion der Paläomweltverhältnisse über die Korngröße
- Rekonstruktion über die Korngröße äolischer Verlagerungen
- Rekonstruktion über die Korngröße aquatischer Verlagerungen
- Mineralogie
- Tonmineralogie
- Schwermineralogie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Rekonstruktion der Landschaftsgeschichte anhand von Korngröße und (Schwer-)Mineralogie. Sie untersucht, wie diese Parameter Aufschluss über die paläoumweltlichen Bedingungen und die Transportmechanismen von Sedimenten geben können. Der Fokus liegt auf der Analyse der spezifischen Merkmale äolischer und aquatischer Verlagerungsprozesse und deren Einfluss auf die Korngröße und den Mineralbestand von Sedimenten.
- Rekonstruktion von Paläoumweltbedingungen anhand von Sedimenten
- Analyse der Transportmechanismen von Sedimenten
- Untersuchung der Korngröße und Mineralogie als Indikatoren für die Paläoumwelt
- Spezifische Merkmale äolischer und aquatischer Verlagerungsprozesse
- Bedeutung des Aktualismusprinzips für die Landschaftsrekonstruktion
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Bedeutung der Korngröße und Mineralogie für die Rekonstruktion der Landschaftsgeschichte hervorhebt. Anschließend werden die Grundlagen der Sedimentologie und die verschiedenen Transportmechanismen von Sedimenten erläutert. Es wird gezeigt, wie die Korngröße und der Rundungsgrad von Sedimenten Aufschluss über die Art und Weise der Verlagerung und die herrschenden Paläoumweltbedingungen geben können.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Korngröße und ihrer Bedeutung für die Rekonstruktion der Paläoumweltverhältnisse. Hier werden die Korngrößenspezifika von äolischen und aquatischen Verlagerungsprozessen im Detail analysiert. Es wird gezeigt, wie die Korngröße genutzt werden kann, um die Herkunft von Sedimenten zu bestimmen und die Prozesse der Sedimentation zu rekonstruieren.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Mineralogie und ihren Anwendungsmöglichkeiten in der Landschaftsgeschichte. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung der Tonmineralogie und Schwermineralogie für die Rekonstruktion von Paläoklima und Paläoumwelt. Es wird gezeigt, wie die Zusammensetzung der Minerale Aufschluss über die Entstehungsbedingungen von Sedimenten und die damit verbundenen Umweltbedingungen geben kann.
Schlüsselwörter
Sedimentologie, Mineralogie, Korngröße, Paläoumwelt, Transportmechanismen, äolische Verlagerung, aquatische Verlagerung, Landschaftsgeschichte, Aktualismusprinzip, Tonmineralogie, Schwermineralogie.
- Quote paper
- Christoph Behnke (Author), 2014, Sedimentologie und Mineralogie. Was sagen Korngröße und (Schwer-) Mineralogie über die Landschaftsgeschichte aus?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279921