Bis vor wenigen Jahren war Korruption noch ein Thema, welches man vor allem mit Entwicklungsländern, mit Osteuropa oder mit südeuropäischen Ländern, nicht aber mit Deutschland in Verbindung brachte.
Mittlerweile ist Korruption in aller Munde und auch in Deutschland bei aktuellen gesellschaftliche Diskussionen zu einem dominanten Thema geworden. Dass allein in Deutschland der öffentlichen Hand pro Jahr Schäden in Höhe von mehreren Milliarden (Mrd.) Euro durch Wirtschaftsstraftaten entstehen, dürfte den wenigsten bekannt sein.
Das Problem „Korruption“ stammt jedoch nicht aus Moskau oder Sizilien – wir haben es selbst erschaffen. „Ob in Politik, Verwaltung oder Wirtschaft, in kommunalen Betrieben, Medien oder Kliniken: Das Monster Korruption breitet sich metastasenartig aus.“ „Wir sind Zeitzeugen einer anhaltenden weltweiten Korruptionskonjunktur, die bis vor kurzem noch für undenkbar gehalten wurde. Korruption ist zu einem gravierenden Problem gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Entwicklung geworden.“
Aus dem Inhalt:
- Die Principal-Agent-Theorie
- Angaben zu Nehmern und Gebern (Funktion, Nationalität, Amtsträger)
- Situative Faktoren
- Personale Faktoren
Inhaltsverzeichnis
- Einführung in die Problematik
- Korruption, ein geschichtliches, aber auch aktuelles Phänomen
- Die Principal-Agent-Theorie
- Tatverdächtige
- Angaben zu den „Nehmern“ (Korrumpierte) -Quelle: BKA 2005-
- Funktion
- Nationalität
- Amtsträger
- Dauer der Aufgabenwahrnehmung
- Angaben zu den „Gebern“ (Korrumpierer) -Quelle: BKA 2005-
- Funktion
- Nationalität
- Art und Höhe der Vorteile für „Nehmer“ und „Geber“
- Vorteile für die „Nehmer“
- Vorteile für die „Geber“
- Situative Faktoren des Korrumpierens
- Einflüsse durch die Gesellschaft
- Einflüsse durch das berufliche Umfeld
- Einflüsse durch das private Umfeld
- Personale Faktoren des Korrumpierens
- Das Problem der Persönlichkeit aus psychiatrischer Sicht
- Die „Persönlichkeit“ des Menschen
- Das Prinzip der Gegenseitigkeit (Reziprozität)
- Unterschiedliche Strukturen => unterschiedliche Täter (nach B. Bannenberg)
- Struktur I: Einzelfall-, Gelegenheits- und Bagatellkorruption
- Die Täter
- Struktur II: Die strukturelle Korruption (gewachsene Beziehungen)
- Struktur III: Netzwerke
- Täter der Strukturen II und III
- „Betrügerpersönlichkeiten“
- Der typische Täter struktureller Korruption
- Struktur IV: Organisierte Nicht-Wirtschaftskriminalität
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Phänomen der Korruption, analysiert verschiedene Strukturen und Täterprofile in Korruptionsfällen und untersucht die Faktoren, die zum Korrumpieren beitragen. Die Arbeit beleuchtet die Problematik der Korruption, ihren historischen Hintergrund und ihre aktuelle Relevanz, insbesondere in Deutschland.
- Die Principal-Agent-Theorie als Grundlage für die Analyse von Interessenkonflikten und Informationsasymmetrien in Korruptionsfällen
- Profiling von „Nehmern“ (Korrumpierten) und „Gebern“ (Korrumpierer) anhand von Daten des BKA
- Situative Faktoren des Korrumpierens, die durch Gesellschaft, berufliches und privates Umfeld beeinflusst werden
- Personale Faktoren des Korrumpierens, einschließlich psychiatrischer Aspekte der Persönlichkeit und des Prinzips der Gegenseitigkeit
- Verschiedene Strukturen der Korruption und die ihnen entsprechenden Tätertypen, von Einzelfällen bis hin zu organisierter Kriminalität
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung in die Problematik: Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema Korruption und zeigt auf, wie es zunehmend zu einem dominanten Thema in der öffentlichen Diskussion geworden ist. Es wird auf die Schäden hingewiesen, die durch Wirtschaftsstraftaten verursacht werden, und auf die weitverbreitete Natur von Korruption in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft.
- Korruption, ein geschichtliches, aber auch aktuelles Phänomen: Dieses Kapitel beleuchtet den historischen Kontext von Korruption und stellt fest, dass dieses Phänomen so alt wie die Menschheit selbst ist. Es werden Beispiele aus verschiedenen Epochen und Ländern angeführt, um zu verdeutlichen, dass Korruption eine wiederkehrende Problematik ist.
- Die Principal-Agent-Theorie: Dieses Kapitel erklärt die Principal-Agent-Theorie, die ein wichtiges Instrument für die Analyse von Korruption darstellt. Es erläutert die Prinzipien dieser Theorie, wie sie auf verschiedene Konstellationen in Wirtschaft und Gesellschaft angewendet werden können.
- Tatverdächtige: Dieses Kapitel präsentiert Daten des BKA aus dem Jahr 2005 über die Verteilung der „Nehmer“ (Korrumpierten) in verschiedenen Bereichen. Es werden verschiedene Kategorien wie Funktion, Nationalität, Amtsträger und Dauer der Aufgabenwahrnehmung betrachtet.
- Situative Faktoren des Korrumpierens: Dieses Kapitel analysiert situative Faktoren, die zum Korrumpieren beitragen können. Es untersucht die Einflüsse, die von der Gesellschaft, dem beruflichen Umfeld und dem privaten Umfeld ausgehen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Begriffen Korruption, Principal-Agent-Theorie, „Nehmer“, „Geber“, strukturelle Korruption, Täterprofiling, situative Faktoren, personale Faktoren, Gegenseitigkeit und verschiedene Korruptionsstrukturen.
- Quote paper
- M. A. Uwe Dolata (Author), 2007, Strukturen der Korruption und ihre Täter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279999