Die Europäische Union zwischen Vertiefung und Erweiterung
Osteuropa befindet sich seit gut zehn Jahren in einer Transformationsphase. Diese bezeichnet den Übergang von einer Zentralverwaltungswirtschaft mit zentraler Plananordnung einer Machtinstanz zu einer Marktwirtschaft mit dezentralen Entscheidungsmechanismen. Die marktwirtschaftliche Ordnung beruht auf den Prinzipien Demokratie, dezentrale Planung, Privateigentum, freie Marktpreisbildung, Wettbewerb und außenwirtschaftliche Öffnung. Nach dem Zusammenbruch des zentralverwaltungswirtschaftlichen Systems in den Staaten Mittel- und Osteuropas übt die Union aufgrund ihrer wirtschaftlichen Kraft, der politischen Stabilität und der geografischen Nähe eine starke Anziehungskraft auf diese Länder aus. Ein EU-Beitritt mittel- und osteuropäischer (MOE-)Staaten bedeutet eine unbeschränkte Teilnahme am Binnenmarkt und eine Übernahme des Gemeinsamen institutionellen Besitzstandes der Union. Man kann die Transformationsländer Mittel- und Osteuropas grundsätzlich in zwei Gruppen teilen. Das sind zum einen Polen, Ungarn, Tschechien und die Slowakei, die sogenannten „fortgeschrittenen Transformationsländer“, die sich bereits in der letzten Phase des Transformationsprozesses befinden und eine baldige EU-Mitgliedschaft anstreben, zum anderen Bulgarien, Rumänien, Russland und die Ukraine, die „weniger fortgeschrittenen Transformationsländer“. Das Ziel der Transformation ist die Beseitigung der Funktionsschwächen des zentralgeplanten Wirtschaftssystems. Eine Veränderung der Organisationsform der Volkswirtschaft soll deren Produktions- und Allokationseffizienz sowie die Wachstumsdynamik verbessern. Angestrebt wird die Anhebung der Konsumgüterversorgung auf „westlichen“ Standard durch die Übernahme des im „Westen“ bestehenden Wirtschaftssystems. Das Endziel der Länder, in denen sich das Problem der Neuordnung des Wirtschaftssystems stellt, ist also der unterschiedlich starke Wunsch nach politischen Reformen hin zu einer freiheitlichen Staats- und Regierungsform.
Inhaltsverzeichnis
- Die Europäische Union zwischen Vertiefung und Erweiterung
- Die Problematik der Aufnahme von Transformationsländern in die EU
- Darstellung der geplanten Osterweiterung am Beispiel Russland
- Leitbilder der Planwirtschaft und der Marktwirtschaft
- Kriterien, die zu drastischen Veränderungen führen
- Die Ausgestaltung der russischen Sozialpolitik
- Rentenfragen
- Soziale Sicherung im Krankheitsfall
- Soziale Sicherung bei Arbeitslosigkeit
- Zusammenarbeit mit den westlichen Unternehmen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Referat befasst sich mit der Annäherung der Russischen Föderation an die Europäische Union, insbesondere im Kontext der Osterweiterung. Es analysiert die Herausforderungen und Chancen, die diese Annäherung für beide Seiten mit sich bringt, mit besonderem Fokus auf die Transformation Russlands von einer Planwirtschaft hin zu einer Marktwirtschaft.
- Die Problematik der Aufnahme von Transformationsländern in die EU
- Die Auswirkungen der Osterweiterung auf Russland
- Die Herausforderungen der russischen Sozialpolitik im Transformationsprozess
- Die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zwischen Russland und der EU
- Die Rolle des Sozialstaates in Russland im Kontext der Etablierung einer Mittelschicht
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Problematik der Aufnahme von Transformationsländern in die EU und analysiert die Herausforderungen, die sich durch den Übergang von einer Planwirtschaft zu einer Marktwirtschaft ergeben. Es wird die Bedeutung der politischen Stabilität, der wirtschaftlichen Kraft und der geografischen Nähe der EU für die Transformationsländer hervorgehoben.
Das zweite Kapitel widmet sich der geplanten Osterweiterung am Beispiel Russland. Es stellt die unterschiedlichen Leitbilder der Planwirtschaft und der Marktwirtschaft gegenüber und analysiert die Kriterien, die zu drastischen Veränderungen in der russischen Wirtschaft führen. In diesem Kapitel wird besonders auf die Ausgestaltung der russischen Sozialpolitik eingegangen, wobei die Themen Rentenfragen, soziale Sicherung im Krankheitsfall und soziale Sicherung bei Arbeitslosigkeit im Vordergrund stehen.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Zusammenarbeit zwischen Russland und westlichen Unternehmen, wobei der Fokus auf den Austausch von Wissen und Technologien liegt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Referats sind: Europäische Union, Osterweiterung, Russische Föderation, Transformation, Marktwirtschaft, Planwirtschaft, Sozialpolitik, Rentenversicherung, Arbeitslosigkeit, soziale Sicherung, Kooperation, westliche Unternehmen.
- Arbeit zitieren
- Natalja Nowak (Autor:in), 2001, Annäherung der Russischen Föderation an die EU, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28009