Die vorliegende Arbeit unternimmt den Versuch, den in der einschlägigen Literatur vielfach beschriebenen Begriff der Ellipse für ihre Verwendung in gesprochener Sprache zu problematisieren. Der Fragestellung soll sich dabei mit einem „materialorientierten Vorgehen“ (Brinker 2010, 23) genähert werden. Die vorliegende, materialorientierte Arbeit stützt sich auf den Gesprächsverlauf der SWR Talkshow „Sonntagabend: Vom Babble und Schwätza – Wie der Schnabel gewachsen ist“ (Sendetermin: SWR 29.1.2012, 20:15-21:45). Nach einer Begriffsdefinition der Ellipse wird versucht werden, am praktischen Beispiel Parameter zu entwickeln, die über den rein grammatischen Beschreibungsaspekt, der „vor allem die Untersuchung syntaktischer Merkmale“ (Brinker 2010, 16) für die Unterscheidung zwischen geschriebener und gesprochener Sprache und ihrer verschiedenen sprachlichen Mittel zugrunde legt, auch „situative und kommunikativ-funktionale Aspekte“ zu berücksichtigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Methodische Überlegungen
- Zum Begriff der Ellipse
- „Ereigniskorpus“: Talkshowmitschnitt
- Autonome elliptische Äußerungen: Freie Ellipsen
- Koordinationsellipsen: Kontextkontrollierte Ellipsen
- Expressive Ellipsen: Kurzformen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert den Begriff der Ellipse in Bezug auf gesprochene Sprache. Es wird untersucht, wie Ellipsen in einem konkreten Gesprächsverlauf (Talkshow „Sonntagabend: Vom Babble und Schwätza – Wie der Schnabel gewachsen ist“) funktionieren und welche pragmatischen und kommunikativen Aspekte dabei eine Rolle spielen.
- Begriffsdefinition und theoretische Einordnung der Ellipse
- Analyse der sprachlichen Mittel in gesprochenen Äußerungen
- Untersuchung der Rolle von Kontext, Situation und pragmatischen Aspekten
- Erstellung eines „Ereigniskorpus“ zur Analyse elliptischer Äußerungen
- Bedeutung des Ökonomieprinzips im Zusammenhang mit Ellipsen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Methodische Überlegungen
Die Arbeit stellt die Forschungsfrage nach der Rolle der Ellipse in der gesprochenen Sprache und erläutert die methodische Vorgehensweise anhand des „Ereigniskorpus“ der Talkshow „Sonntagabend: Vom Babble und Schwätza – Wie der Schnabel gewachsen ist“. Es wird eine begriffliche Definition der Ellipse vorgestellt und die Einbeziehung pragmatischer und kommunikativ-funktionaler Aspekte betont. Die Arbeit verfolgt einen materialorientierten Ansatz, der auf der Analyse von konkreten Gesprächsereignissen basiert.
„Ereigniskorpus“: Talkshowmitschnitt
Die Arbeit untersucht verschiedene Arten elliptischer Äußerungen im Kontext der Talkshow. Dabei wird die Rolle von Kontext, Situation und pragmatischen Faktoren in der Kommunikation hervorgehoben. Es werden drei Typen von Ellipsen unterschieden: Autonome elliptische Äußerungen, Koordinationsellipsen und Expressive Ellipsen.
Autonome elliptische Äußerungen: Freie Ellipsen
Die Analyse konzentriert sich auf die „freie Ellipse“ als eine Form der elliptischen Äußerung, die im Kontext der Talkshow auftritt. Es wird gezeigt, wie diese elliptischen Äußerungen trotz ihrer Unvollständigkeit eine Fülle von Assoziationen hervorrufen können und im Sinne von Lakonie und Emphase eine besondere expressive Funktion erfüllen. Die „freie Ellipse“ wird als eine autonome Konstruktion betrachtet, die keinen syntaktischen oder semantischen Kontext benötigt.
Schlüsselwörter
Ellipse, gesprochene Sprache, „Ereigniskorpus“, Talkshow, Autonome Ellipse, Koordinationsellipse, Expressive Ellipse, Pragmatik, Kommunikation, Kontext, Situation, Ökonomieprinzip, Lakonie, Emphase
- Quote paper
- Maria Mendel (Author), 2012, Zur Leistung der Ellipse. Empirische Untersuchung gesprochen-sprachlicher elliptischer Äußerungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/280247