"Man werde diejenigen, die sich zu Juden freundlich verhalten, wie Juden behandeln."
Doch diese deutsche Minderheit zeichnet sich eben nicht nur durch ihre freundliche Haltung, sondern vor allem durch ihre solidarischen Taten aus, die zahlreiche jüdische Verfolgte vor dem sicheren Tod retteten. Während die Volkszählung vom Oktober 1941 noch rund 160.000 im Reichsgebiet lebende Juden verzeichnete, so war die Zahl drei Jahre später auf gut 14.500 geschrumpft – doch ein Teil dieser Menschen hat aufgrund des Handelns einiger Weniger überlebt. Zur thematischen wie zeitlichen Eingrenzung soll gesagt sein, dass sich die Arbeit auf die Betrachtung derjenigen Deutschen beschränkt, die innerhalb des Reichsgebietes lebende Juden unterstützten, wobei der zeitliche Fokus auf den Jahren 1941-1945 liegen wird; das hier genannte Anfangsdatum ist auf den Beginn der systematischen Deportationen zurückzuführen, womit sich die Situation der Menschen jüdischer Herkunft zusätzlich verschlechterte, weshalb auch ein Großteil der Hilfeleistungen in diesem Zusammenhang stattfand . Auch wenn diesen mutigen Tatkräftigen innerhalb der letzten zwei bis drei Jahrzehnte zunehmend mehr Aufmerksamkeit zuteilwurde, so sind sie im öffentlichen Bewusstsein im Vergleich zu Widerstandsbewegungen wie der Weißen Rose oder Einzelpersonen wie Graf von Stauffenberg immer noch weitaus weniger präsent. Da sie mir aber nicht zwangsläufig weniger bedeutsam und schon gar nicht weniger interessant erscheinen, entschied ich mich dazu, sie zum Gegenstand dieser Arbeit zu machen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rahmenbedingungen
- Die Helfer
- eine homogene Gruppe?
- und ihre Motive
- und die mit ihrem Handeln verbundenen Risiken
- Exemplarische Helfergeschichten
- Grete Sommer
- Ruth Andreas-Friedrich
- Franz Herda
- Helfer - Helden - Widerständler?
- Fazit
- Anhang
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit denjenigen Deutschen, die im NS-Staat Juden unterstützten und sie vor dem sicheren Tod retteten. Sie analysiert die Motive und Risiken dieser Hilfeleistungen und untersucht, ob und inwiefern diese Taten als Akt des Widerstands, heroische Tat oder schlichte Hilfeleistung gewertet werden können.
- Die Gruppe der Helfer im NS-Staat
- Die Motive der Helfer
- Die Risiken des Helfens
- Exemplarische Helfergeschichten
- Die Einordnung der Helfer in den Kontext von Widerstand und Heldentum
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik der Arbeit vor und erläutert die Leitfrage, ob und inwiefern die Leistung derjenigen Deutschen, die Juden im NS-Staat unterstützten, als Akt des Widerstands, heroische Tat oder schlichte Hilfeleistung gewertet werden kann.
Der Abschnitt „Rahmenbedingungen“ beleuchtet den Prozess der Gleichschaltung und die Verfolgung der Juden im NS-Staat. Er zeigt die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen auf, die den Hintergrund für das Handeln der Helfer bilden.
Das Kapitel „Die Helfer“ beschäftigt sich mit der Gruppe derjenigen Deutschen, die Juden unterstützten. Es untersucht, ob es sich um eine homogene Gruppe handelte, welche Motive sie hatten und welche Risiken sie mit ihrem Handeln ein gingen.
Im Kapitel „Exemplarische Helfergeschichten“ werden drei Personen vorgestellt, die Juden im NS-Staat unterstützten. Die Umstände, unter denen ihre Hilfeleistungen zustande kamen, werden genauer beleuchtet.
Das Kapitel „Helfer - Helden - Widerständler?“ diskutiert die Benennung der Gruppe der Helfer und stellt den Standpunkt der Forschung dar. Es ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Beantwortung der Leitfrage der Arbeit.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Hilfeleistung für Juden im NS-Staat, die Motive und Risiken des Helfens, die Einordnung der Helfer in den Kontext von Widerstand und Heldentum sowie die Darstellung exemplarischer Helfergeschichten. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung derjenigen Deutschen, die sich trotz der Gefahr für ihr eigenes Leben für die Rettung von Juden einsetzten und zeigt die Herausforderungen und die moralischen Dilemmata, denen sie sich gegenüber sahen.
- Arbeit zitieren
- Jara Marder (Autor:in), 2014, Helfer, Helden, Widerständler?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/280278