Zunächst soll die epikureische Lehre von der Wahrnehmung besprochen werden. Zu Beginn wird im Abschnitt Perzeption so das Zustandekommen von Sinneswahrnehmungen erläutert, um in einem zweiten Schritt dann ein erstes Argument für deren wahrheitsverbürgende Stellung anzuführen: das Eliminieren von zwei alternativen Thesen. Anschließend soll die Passivität der Sinne als weiteres Argument hervorgehoben werden. Nach der Abhandlung der Sinneswahrnehmungen geht es im Abschnitt Verifikation um den Übergang von diesen zu gesichertem Wissen. Für diesen Zweck wird in einem ersten Schritt der Begriff „prolêpsis“ eingeführt, um dann den Vorgang der Bildung von Hypothesen und deren Überprüfung darzustellen. In einem letzten Teilabschnitt soll auf einen besonderen Fall hingewiesen werden, der Anlass dazu gibt, die Rolle der epikureischen Erkenntnistheorie im Abschnitt Funktion zu klären. Zum Schluss soll ein kurzer Vergleich zwischen der epikureischen Erkenntnistheorie und deren Rezeption im Werk Friedrich Nietzsches angestellt werden, um an- und abschließend ein konzentriertes, würdigendes Resümee zu geben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Perzeption
- I
- II
- III
- Verifikation
- I
- II
- III
- Funktion
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der epikureischen Erkenntnistheorie und versucht, ein umfassendes Bild dieser Theorie zu zeichnen. Dabei soll die Kohärenz der epikureischen wissenschaftlichen Methode und ihres epistemologischen Systems aufgezeigt werden. Darüber hinaus wird beleuchtet, inwiefern die Erkenntnistheorie für den epikureischen Hedonismus notwendig ist und ob man Epikur „den diametralen Gegensatz seines Wissenschaftsverständnisses zum neuzeitlichen“ vorwerfen kann.
- Die epikureische Lehre von der Wahrnehmung
- Die Entstehung von Sinneswahrnehmungen
- Der Übergang von Sinneswahrnehmungen zu gesichertem Wissen
- Die Rolle der epikureischen Erkenntnistheorie im epikureischen System
- Vergleich zwischen der epikureischen Erkenntnistheorie und deren Rezeption im Werk Friedrich Nietzsches
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung gibt einen Überblick über die epikureische Erkenntnistheorie und deren Rezeption in der Literatur. Sie stellt fest, dass die epikureische Erkenntnistheorie oft vernachlässigt wird und beleuchtet die Notwendigkeit einer umfassenden Betrachtung dieser Theorie.
Perzeption
I
Dieser Abschnitt beschreibt die Entstehung von Sinneswahrnehmungen nach epikureischer Auffassung. Er erläutert, wie feine Atomfilme, die durch die Objekte abgesondert werden, auf die Sinnesorgane treffen und so Wahrnehmungen erzeugen. Die Passivität der Sinne wird als Argument für deren Wahrheitsverbürgung angeführt.
II
Dieser Abschnitt befasst sich mit dem konsequenten Skeptizismus der postdemokriteischen Tradition und widerlegt ihn anhand von vier Argumenten. Es wird gezeigt, dass die Annahme, alle Sinneswahrnehmungen seien falsch, zu einem Paradoxon führt und zu praktischen Schwierigkeiten führt.
III
Dieser Abschnitt behandelt die Annahme, dass manche Sinneswahrnehmungen wahr und manche falsch sind. Er zeigt, dass die epikureische Empirie zu dem Schluss kommt, dass alle Sinneswahrnehmungen wahr sind, da die Sinneswahrnehmung sich selbst nicht widerlegen kann. Einwände gegen diese These werden diskutiert und entkräftet.
Schlüsselwörter
Epikureische Erkenntnistheorie, Wahrnehmung, Sinneswahrnehmung, Verifikation, Prolêpsis, Hypothesenbildung, Skeptizismus, Wahrheit, Hedonismus, wissenschaftliche Methode, epistemologisches System, Friedrich Nietzsche.
- Arbeit zitieren
- Maximilian Reisch (Autor:in), 2012, Die epikureische Erkenntnistheorie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/280481