"Alle Dinge werden zu einer Quelle der Lust, wenn man sie liebt." Dieses bekannte Zitat von Thomas von Aquin bildet einen geeigneten Einstieg für das Thema dieser Abhandlung. Sie beschäftigt sich zunächst mit der Differenzierung von Lust und Freude. Im Weiteren wird hinterfragt, ob es Lust im geistigen Strebevermögen gibt. Abschließend werden verschiedene Ursachen von Lust und Freude betrachtet. Da es den Rahmen dieser Arbeit zu weit ausdehnen würde, werden lediglich die ersten vier Artikel der Quaestio 32, auf ihre Lustursachen untersucht. Genauer werden hierbei die Tätigkeit, die Bewegung, die Hoffnung und die Erinnerung, aber auch die Traurigkeit im Fokus der Aufmerksamkeit gestellt.
Bevor jedoch der Hauptteil beginnen kann, ist es notwendig etwas zum Allgemeinen Aufbau des zu Rate gezogenen Werkes, der Summa Theologica, von dem heiligen Thomas von Aquin zu sagen. Die Summa Theologica wird zunächst in drei große Hauptbücher untergliedert, wobei das erste Buch die philosophisch- theologischen Gotteslehre, der zweite mit der Morallehre und der letzte die Christologie abhandelt. Alle Abschnitte werden in Quaestios unterteilt und diese wiederum in einzelne Artikel. Die Quaestios 31 und 32, welche die Lust an sich und ihre Ursachen behandeln, sind im zweiten Teil der Summa Theologica zu finden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die übersinnliche Freude der Engel und die sinnliche Lust der Tiere
- Die Distinktion zwischen Lust und Freude
- Die Lust im übersinnlichen Strebevermögen als Weg zu Gott
- Die Agenzien der Lust in Bezug auf die Artikel 1 bis 4 der Quaestio 32
- Die Tätigkeit und die Bewegung als Voraussetzung für Lust
- Die Lust entsprungen aus Hoffnung und Erinnerung
- Die Traurigkeit als Grundlage der Lust
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage der Lust in der Philosophie des Thomas von Aquin, insbesondere im Kontext der Quaestio 31 und 32 seiner Summa Theologica. Sie untersucht die Differenzierung zwischen Lust und Freude und analysiert, ob es Lust im geistigen Strebevermögen gibt. Der Fokus liegt auf den verschiedenen Ursachen von Lust und Freude, wobei die Tätigkeit, die Bewegung, die Hoffnung und die Erinnerung, sowie die Traurigkeit im Detail betrachtet werden.
- Differenzierung von Lust und Freude
- Existenz von Lust im geistigen Strebevermögen
- Ursachen von Lust und Freude: Tätigkeit, Bewegung, Hoffnung, Erinnerung, Traurigkeit
- Analyse der Artikel 1 bis 4 der Quaestio 32
- Zusammenhang von Lust und dem Streben nach Gott
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt das Thema der Abhandlung vor und erläutert die Bedeutung des Zitats von Thomas von Aquin: "Alle Dinge werden zu einer Quelle der Lust, wenn man sie liebt." Sie gibt einen Überblick über den Aufbau der Arbeit und die wichtigsten Themen, die behandelt werden.
Die übersinnliche Freude der Engel und die sinnliche Lust der Tiere
Die Distinktion zwischen Lust und Freude
Dieser Abschnitt analysiert die Unterscheidung zwischen Lust und Freude, die Thomas von Aquin in der Quaestio 31, Artikel 3 seiner Summa Theologica vornimmt. Die drei Antithesen, die Lust und Freude als dasselbe definieren, werden widerlegt. Es wird betont, dass Lust an körperliche und sinnliche Objekte gebunden ist, während Freude an seelische und vernünftige Lusterlebnisse gekoppelt ist.
Die Lust im übersinnlichen Strebevermögen als Weg zu Gott
Dieser Abschnitt beleuchtet die Frage, ob es Lust im geistigen Strebevermögen gibt. Es wird gezeigt, dass die Lust im sinnlichen Teil des Strebevermögens verwurzelt ist, während die Freude dem geistigen Strebevermögen zugeordnet wird. Die Lust im übersinnlichen Strebevermögen wird mit der Freude in Verbindung gebracht, die es den Menschen ermöglicht, Gott durch ihre Vernunft und ihren Willen zu lieben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Begriffen Lust und Freude im Kontext der Philosophie des Thomas von Aquin. Zentrale Themen sind die Unterscheidung zwischen Lust und Freude, die Rolle der Leidenschaften, das geistige Strebevermögen, die Ursachen von Lust und Freude, sowie der Zusammenhang zwischen Lust und dem Streben nach Gott. Die Analyse konzentriert sich auf die Quaestio 31 und 32 der Summa Theologica von Thomas von Aquin.
- Arbeit zitieren
- Dorothee Stauche (Autor:in), 2013, Die Provenienz der geistigen und der sinnhaften Lust nach Thomas von Aquin, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/280719