Dieser Forschungsbericht im Portfoliocharakter besteht aus zwei Teilen: Einführung in die Methoden der empirischen Humangeographie und Geographiedidaktische Fragestellung.
Inhaltsverzeichnis
Teil A Einführung in die Methoden der empirischen Humangeographie
1. Quantitativer Forschungsprozess
1.1 Themenauswahl
1.2 Bewertung der Untersuchungsidee
1.3 Untersuchungsplanung
1.4 Theoretischer Teil der Arbeit
1.5 Durchführung der Untersuchung
1.6 Auswertung der Daten und Unterrichtsbericht
1.7 Zusammenfassung
1.8 Literaturverzeichnis
2. Qualitativer Forschungsprozess
2.1 Forschung als Prozessmodell
2.2 Formulierung der Fragestellung
2.3 ZugangRollenzuschreibung des Forschers
2.4 Sampling
2.5 Forschungsdesign
2.6 Datenerhebung und Auswertung
2.7 Zusammenfassung
2.8 Literaturverzeichnis
3. Vergleich der Forschungen
Teil B Geographiedidaktische Fragestellung
1. Themenauswahl
2. Bewertung der Untersuchungsidee
3. Anwendung des quantitativen Ansatzes auf die Thematik
3.1 Anspruch der geplanten Untersuchung
3.2 Literaturstudium
3.3 Wahl der Untersuchungsart
3.4 Theoretischer Teil der Arbeit
4. Auswertung der Daten
5. Anfertigung des Untersuchungsberichtes
6. Literaturverzeichnis
7. Abbildungsverzeichnis
Legende
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
- Einführung in die Methoden der empirischen Humangeographie
Teil A Einführung in die Methoden der empirischen Humangeographie
1. Quantitativer Forschungsprozess Ziele:
- Populationen zu beschreiben (deskriptive Untersuchung)
- Phänomene durch Theorien und Hypothesen zu klären
Hypothesenüberprüfung von einem deduktiven Forschungsprozess (durch zählbare und messbare Merkmale und Kategorisierung)
Eine Hypothese bei deduktiver Vorgehensweise ist der Ausgangspunkt und die Basis der empirischen Untersuchung!
Lineare Forschungsstrategie (Abb. 1) ist „ein streng zielorientiertes Vorgehen, das die `Objektivität´ seiner Resultate durch möglichst weitgehende Standardisierung aller Teilschritte anstrebt und das zur Qualitätssicherung die intersubjektive Nachprüfbarkeit des gesamten Prozesses als zentrale Norm postuliert.“ (KROMEY 2006, S. 36)
1.1 Themenauswahl
- Ziel: Bestand an gesicherten Wissen im jeweiligen Untersuchungsbereich zu erweitern
(Thema in einen überschaubaren Bereich eingrenzen)
- Möglichkeiten:
a) Ideensammlung
b) Replikationen
c) Mitarbeit an Forschungsprojekten
d) Kreative Suchstrategien
1.2 Bewertung der Untersuchungsidee
Abbildung 1: Linearer Prozess (Quelle: Eigene Darstellung nach DÖRING et al. 2006, S. 35)
- Die Umsetzbarkeit ist an allgemein wissenschaftliche und untersuchungstechnische Kriterien zuknüpfen
- Präzision der Problemformulierung
- Empirische Untersuchbarkeit
- Wissenschaftliche Tragweite
- Ethische Gesichtspunkte beachten
- Ethische Sensibilität
- Anonymisierung
- Informationspflicht
- Verantwortung des Leiters
1.3 Untersuchungsplanung
Umsetzung ist für den Grad des Untersuchungserfolgs ausschlaggebend!
Anspruch der geplanten Untersuchung
- Realistische Einschätzung des Anspruchs vom eigenen Untersuchungsvorhaben in Abhängigkeit des Zwecks der Untersuchung
Literaturstudium
Orientierung
- Ersten Einblick in den Forschungsstand z.B. durch Metaanalysen Vertiefung
- Literaturverzeichnisse als Fundgrube Dokumentation Wahl der Untersuchungsart
- Ist gebunden an das Kriterium „Stand der Forschung“
Die Wahl kann durch das ausführliche Literaturstudium getroffen werden
Abbildung 2: Wahl der Untersuchungsart (Quelle: Eigene Darstellung nach DÖRING et al. 2006, S. 49 ff)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Validität der Untersuchungsfrage
- Intern valide (kausal eindeutig)
- Extern valide (hinausgehend generalisierbar)
Gegenseitiges Beeinflussung (Kompromisslösung finden)
Theoretische Diskussion zur Validität: PATRY 1991
Ergänzung statistischer Validität: COOK et al. 1979
Abbildung 3: Untersuchungsvarianten (Quelle: Eigene Darstellung nach DÖRING et al. 2006, S. 53 ff)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 4: Kombination der Untersuchungsvarianten (Quelle: DÖRING et al. 2006, S. 58)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Thema der Untersuchung
- Arbeitstitel finden
- Folgende Aufgaben können akzentuiert werden:
Überprüfung spezieller theoretisch begründeter Hypothesen oder Forschungsfragen
Replikation wichtiger Untersuchungen
Klärung widersprüchlicher Untersuchungen oder Theorien
Überprüfung neuer methodischer oder untersuchungstechnischer Varianten
Überprüfung des Erklärungswertes bisher nicht beachteter Theorien
Erkundung von Hypothesen
Operationalisierung und Begriffsdefinitionen
- Begriffsdefinitionen
a) Real- und Normdefinitionen
b) Analytische Definitionen
c) Operationale Definitionen
Messtheoretische Probleme
- Betrachtung der Skalenarten
Abbildung 5: Die vier wichtigsten Skalentypen (Quelle: BORTZ et al. 2010, S. 13)
Unter Skalen „versteht man ein empirisches Relativ, ein numerisches Relativ und eine die beiden Relative verknüpfende homomorphe Abbildungsfunktion.“ (DÖRING et al. 2006, S. 66)
Skalentypen: BORTZ et al. 2010, S. 12ff
Auswahl der Untersuchungsobjekte
a) Art und Größe der Stichprobe
b) Anwerbung von Teilnehmern
c) Determinanten der freiwilligen Untersuchung
d) Untersuchungsteilnahme
e) Studierende als Versuchsperson
Durchführung, Auswertung und Planungsbericht - Immer noch auf Planungsebene!
=> Planung der Unterrichtsdurchführung (z.B. Fragebogenkonstruktion) => Aufbereitung der Daten (z.B. Einsatz von Statistikprogrammen) => Planung statistischer Hypothesenprüfung
=> Interpretation möglicher Ergebnisse => Exposé und Gesamtplanung
1.4 Theoretischer Teil der Arbeit
- Den theoretischen Teil vor der Datenerhebung schreiben Darstellung des inhaltlichen Problems
Literaturbericht
Detaillierte Hinweise zur Methodik Stand der Theoriebildung
Ableitung theoretisch begründeter inhaltlicher Hypothesen bzw. der Formulierung statistischer Hypothesen
1.5 Durchführung der Untersuchung
- Sorgfältige und detaillierte Planung führt zu keinen besonderen Problemen
- Potentielle Störquelle: Fehler im Verhalten bzw. von Dritten
1.6 Auswertung der Daten und Unterrichtsbericht
- Im Anhang die Vorgaben des Planungsberichts
- Hypothesenprüfende Untersuchung: Statistische Signifikanztest
Anwendungstipps SPSS: BROSIUS 2012
1.7 Zusammenfassung
Forschung als linearer Prozess
Ausgangspunkt: Theoretische Wissensbestände aus der Literatur oder frühere empirisch belegte Zusammenhänge
Hypothesen werden abgeleitet (Überprüfung durch operationalisierte Form)
Untersuchungsplanung als Aussagewert der Qualität
Saubere Zerlegung komplexerer Zusammenhänge in
unterscheidbare Variablen (z.B. Arbeit mit dem Programm SPSS) Am Ende:
a) Wird Hypothese falsifiziert oder verifiziert
b) Findet die Repräsentativität der gewonnenen Ergebnisse statt (deskriptiv)
1.8 Literaturverzeichnis
BORTZ, J. u. P. BRAUNE (1980): The Effects of Daily Newspapers on their
Readers- Exemplary Presentation of a Study and its Results. In: EUROPEAN JOURNAL OF SOCIAL PSYCHOLOGY 10, S. 165- 193
BORTZ, J. u. C. SCHUSTER (2010): Statistik für Human- und
Sozialwissenschaftler. Lehrbuch mit Online- Materialien. Berlin
BROSIUS, F. (2012): SPSS 20 für Dummies. Weinheim
COOK, T. D. u. D. T. CAMPBELL (1979): Quasi- Experimentation: Design and Analysis Issues for Field Settings. Chicago
DÖRING, N. u. J. BORTZ (2006): Forschungsmethoden und Evaluation. Für Human- und Sozialwissenschaftler. Berlin
HAUBRICH, H. (1977): Situation und Perspektive geographiedidaktischer
Forschung. In: HAUBRICH, H. (1977): Quantitative Didaktik der Geographie. Braunschweig, S. 13- 35
ISSING, L. J. u. B. ULLRICH (1969): Einfluß eines Verbalisierungstrainings auf die Denkleistung von Kindern. In: ZEITSCHRIFT FÜR
ENTWICKLUNGSPSYCHOLOGIE UND PÄDAGOGISCHE PSYCHOLOGIE 1, S. 32- 40
JOHANNSEN, M. u. KRÜGER, D. (2005): Schülervorstellung zur Evolutioneine quantitative Studie. In: IDB MÜNSTER (Hrsg.) (2005): Berlin Institut Didaktik Biologie 14, S. 23- 48
KROMREY, H. (2006): Empirische Sozialforschung. Stuttgart
PATRY, J. L. (1991): Der Geltungsbereich sozialwissenschaftlicher
Aussagen. Das Problem der Situationsspezifität. In: ZEITSCHRIFT FÜR SOZIALPSYCHOLOGIE 22, S. 223- 244
THANGA, M. N. (1955): An Experimental Study of Sex Differences in Manual Dexterity. In: J. EDUC. & PSYCHOL 13, S. 77- 86
WEBER, S. J., COOK, T. D. u. D. T. CAMPBELL (1971): The Effects of School Integration on the Academic Self- Concept of Public School Children. Paper presented at the Meeting of Midwestern Psychological Association. Detroit
2. Qualitativer Forschungsprozess
Qualitative Forschung beinhaltet ein spezifisches Verständnis des
Verhältnisses von Gegenstand und Methode (vgl. BECKER 1996, S. 53)
- Keine Erhebung von standardisierten Daten
- Verwendung hermeneutischer und interpretierbarer Methoden
Entdeckende Sozialforschung Lehrbuch: KLEINING 1995
Sozialwissenschaftliche Hermeneutik: HITZLER et al. 1997
Kritisch die eine „Qualitative Forschung“ zu definieren Betrachtung des Verständnis und des Ablaufs
Fokus auf:
- Erhebung neuer Inhalte oder Widerlegung von Hypothesen, die durch eine Auswahl der untersuchten Subjekte die Relevanz für das Thema erhalten (vgl. FLICK 2007a, S. 124)
Repräsentativität durch Auswahl
Verdichtung von Komplexität durch Einbeziehung von Kontext
Gleichschwebende Aufmerksamkeit
Forscher lenken die Aufmerksamkeit auf konkrete Punkte, aber können auch blind für die Strukturen in untersuchten Feld bzw. Subjekt bleiben!
2.1 Forschung als Prozessmodell (= Zirkularität)
- Zirkularität zwingt zur permanenten Reflektion des gesamten
Forschungsvorgehens und seiner Teilschritte im Licht der anderen Schritte
- Phasen der Datenerhebung und - auswertung wechseln sich ab (= hermeneutischer Zirkel)
Wechselseitige Abhängigkeit
Wechselseitige Abhängigkeit der einzelnen Bestandteile des Forschungsprozesses ist in stärkeren Maß gegeben bzw. zu berücksichtigen (vgl. FLICK 2007a, S. 123)
gegenstandsbegründete Theoriebildung
Vertiefung gegenstandsbegründete Theoriebildung: STRAUSS 1991
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 6: Zirkuläre Strategien (Quelle: Eigene Darstellung nach WITT 2001)
2.2 Formulierung der Fragestellung
- Durch das Vorverständnis wird eine deutliche Vorstellung entwickelt
- Fragestellung wird im Kontext des persönlichen Werdegangs erstellt
Aber: Offen bleiben für neue und im besten Fall überraschende Erkenntnisse (= entdeckender Charakter)
Reduktion und Strukturierung des untersuchten Feldes
Zu untersuchenden Ausschnitt und Fragestellung festlegen, sodass sie durch zur Verfügung stehende Mittel beantwortet werden kann
Frage so formulieren, dass sie nicht implizit eine Vielzahl von anderen Fragen zugleich aufwirft
Nicht nur am Anfang, sondern in verschiedenen Phasen des Prozesses:
(1) Konzeption des Forschungsdesigns
(2) Erschließung des Feldes
(3) Auswahl von Fällen
(4) Datenerhebung
(5) Entscheidung für die Methode(n) der Datenerhebung
(6) Konzeption von Interviewleitfäden
Klare Formulierung, sonst Gefahr der Materialflut
[...]
- Arbeit zitieren
- David Hanio (Autor:in), 2014, Einführung in die Methoden der empirischen Humangeographie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/280730
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