Für den Menschen stellt Wasser die Grundlage des Lebens dar. Doch längst nicht immer wird der Mensch mit diesem Grundnahrungsmittel versorgt. Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte und insbesondere unter Betrachtung der Entwicklung im Bereich der Umweltpolitik hat sich die Versorgungslage verbessert. Dem Thema der Wasserver- und -entsorgung wurde mehr Aufmerksamkeit entgegen gebracht. Dies spiegelt sich in den internationalen und regionalen Politiken wieder, wie dem Millenium Development Goals (MDG) oder der EU-Wasserrahmenrichtlinie von 2002. Dennoch gilt die Frischwasserversorgung und Abwasserentsorgung bei den ärmsten Teilen der Weltbevölkerung noch immer als unterdurchschnittlich. Hinzu kommt, dass eine umfangreiche Dokumentation und ein unabhängiges Monitoring fehlen oder sich noch im Aufbau befinden. Im Bezug auf die Diffusionsforschung fehlt es erheblich an wissenschaftlich verlässlichen Daten. In der Politikwissenschaft ist es heute üblich von Global Governance zu sprechen. Immer häufiger ist die Rede von der Diffusion im Globalisierungsprozess. Durch die Arbeit von NGOs, die grenzübergreifender und offener agieren, als dies Regierungsinstitutionen können, aber auch durch globalisierte Prozesse finden alternative Ideen und Verbesserungsvorschläge schneller Eingang in den politischen Prozess. Klare Mechanismen sind in der Diffusionspolitik dagegen noch wenig erforscht und es bleibt ein Bedarf, diese Mechanismen zu finden und zu spezifizieren, um sie anschließend in die Forschung zu integrieren. Im Bereich der Auswertung von Diffusionsprozessen stellt sich zuerst die Frage, ob in einem zu bestimmenden Politikbereich ein solcher Austausch überhaupt stattfindet. Zahlreiche Studien haben nachgewiesen, dass es im Bereich der Umweltpolitik erhebliche Diffusionsprozesse gegeben hat. Von diesem Erfolg für die Umwelt im Allgemeinen einmal abgesehen, sind Detailfragen dagegen schwerer zu beantworten. Das gilt auch für das Thema Wasser. Die Verknüpfung zwischen Wasser und Umwelt erscheint im ersten Moment offensichtlich. Die Forschungsergebnisse spiegeln dies jedoch nicht wieder. Insbesondere die Frage: 'ob und wie stark Wasserpolitik durch Diffusionsprozesse beeinflusst ist', lässt sich in der bestehenden wissenschaftlichen Literatur nicht wiederfinden. Es ist häufig die Rede von der Verbesserung für die Umwelt, das impliziert eine Verbesserung der aquatischen Systeme, garantiert dies jedoch nicht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Material und Hypothesen - Ausgangslage
- Datenlage
- Theoretisches Fundament
- Global Governance im Bereich der Wasserpolitik
- Konvergenz, Transfer und Diffusion – Wechselbeziehungen von Politiken
- Mechanismen in der Diffusion
- Formulierung der Hypothesen
- Umweltpolitik, Wasserpolitik und die ISO 14001
- Wasserpolitik – Eine Frage der Sicherheit? Mittelbare vs. Unmittelbare ökologische Sicherheit
- Sonderstellung der Wasserpolitik
- Diskussion
- Faktoren die die Wasserpolitik beeinflussen
- Ist Wasserpolitik diffusionsfähig
- Selbstverpflichtende Wasserpolitik von Privatunternehmen
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Frage, ob und wie stark sich Wasserpolitik zwischenstaatlich verbreitet (diffundiert). Sie untersucht, ob ein Diffusionsprozess in der Wasserpolitik messbar ist und welche Rolle Wasserpolitik in der Diffusionsforschung einnehmen kann. Die Arbeit analysiert die theoretischen Grundlagen der Global Governance und der Diffusionsforschung im Kontext der Wasserpolitik. Sie untersucht die spezifischen Herausforderungen, die die Messbarkeit von Diffusion in der Wasserpolitik erschweren, und beleuchtet die Rolle von Privatunternehmen in der Wasserpolitik.
- Global Governance und Diffusion in der Wasserpolitik
- Messbarkeit von Diffusion in der Wasserpolitik
- Herausforderungen der Diffusionsforschung im Bereich der Wasserpolitik
- Rolle von Privatunternehmen in der Wasserpolitik
- Sicherheitspolitische Aspekte der Wasserpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Wasserpolitik und die Bedeutung von Wasser für den Menschen ein. Sie stellt die Forschungsfrage nach der Messbarkeit von Diffusion in der Wasserpolitik und beleuchtet die aktuelle Forschungslage. Die Einleitung zeigt auf, dass es in der Diffusionsforschung im Bereich der Wasserpolitik an wissenschaftlich verlässlichen Daten mangelt.
Das Kapitel "Material und Hypothesen - Ausgangslage" beschreibt die methodischen und theoretischen Grundlagen der Arbeit. Es wird erläutert, warum die Arbeit sich auf bestimmte Aspekte der Wasserpolitik konzentriert und welche Hypothesen untersucht werden sollen.
Das Kapitel "Theoretisches Fundament" beleuchtet die theoretischen Grundlagen der Global Governance und der Diffusionsforschung. Es werden die Konzepte von Konvergenz, Transfer und Diffusion sowie die Mechanismen der Diffusion im Detail erläutert. Außerdem wird die Rolle der ISO 14001 im Kontext der Umweltpolitik und Wasserpolitik beleuchtet.
Das Kapitel "Diskussion" analysiert die Faktoren, die die Wasserpolitik beeinflussen, und untersucht, ob Wasserpolitik diffusionsfähig ist. Es wird die Rolle von Privatunternehmen in der Wasserpolitik und die Herausforderungen der Messbarkeit von Diffusion in diesem Bereich beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Wasserpolitik, die Diffusionsforschung, die Global Governance, die Messbarkeit von Diffusion, die Umweltpolitik, die ISO 14001, die Privatisierung der Wasserversorgung und die Sicherheitspolitische Bedeutung von Wasser.
- Arbeit zitieren
- Björn Szelinski (Autor:in), 2014, Ist Diffusion in der Wasserpolitik messbar?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/280866