In unserer heutigen, schnelllebigen Zeit erlangen Bilder immer mehr Bedeutung. Gleichwohl ob Fernsehen, Tageszeitung oder sonstige Print- und Filmmedien, das Bild ist zu einem ständigen Begleiter unseres Alltags geworden und nicht selten findet eine visuelle Überreizung durch diese sta tt.1 Auch im Bereich der Geschichtswissenschaft hat das Medium Bild einen neuen Stellenwert erlangt und ist auf diesem Wege zu einer festen Größe im Geschichtsunterricht aller Schulstufen und Altersklassen geworden. Sicherlich darf hierbei nicht vergessen werden, dass Bilder neben Tafel und Lehrbuch eines der ältesten Hilfsmittel des Unterrichts sind 2. Dennoch hat sich gerade in den letzten Jahren ihr Einsatz grundlegend gewandelt. Dies wird nicht zuletzt anhand einer steigenden Zahl von „Literatur zur Frage eines zeitgemäßen Einsatzes und Gebrauchs von Bildern im Geschichtsunterricht“3 deutlich. Allerdings finden Bilder hierbei überwiegend noch als Illustration Einzug in den Unterricht. In diesem Fall ist ihr didaktischer Nutzen hauptsächlich auf eine attraktive, anschauliche und konkrete Darbietung von Geschichte beschränkt. Sie sollen „affektiv ansprechen, die Aufmerksamkeit der Schüler stärken, zur [...] Verlebendigung abstrakter oder unbekannter Sachverhalte beitragen, Betroffenheit bei den Betrachtern auslösen und den Lernerfolg sichern“ 4. Die vielfältigen didaktischen Möglichkeiten die über diese Illustration hinaus bestehen, werden aber weiterhin nur spärlich ausgeschöpft. „Bilder werden also längst nicht mit jener Selbstverständlichkeit als historische Quellen [ im Unterricht ] betrachtet und behandelt, wie das Historiker bei Texten gewohnt sind“5. Eine systematische Beschäftigung stellt nach wie vor die Ausnahme dar. Dies steht letztlich auch konträr zur üppigen Ausstattung der Schulbücher mit farbigen Bildern die den Eindruck erwecken, dass Bild sei zu einem zentralen Medium des Geschichtsunterrichts geworden. Die didaktischen Potentiale und Möglichkeiten des Bildes möchte ich in der vorliegenden Ausarbeitung deshalb näher betrachten und dabei insbesondere den Bereich des Geschichtsunterrichts zu einem Schwerpunkt meiner Überlegungen machen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Geschichte des Bildes im Geschichtsbuch
- Ein Bild sagt mehr als tausend Worte
- Was leisten Bilder im Geschichtsunterricht?
- Die Grenzen des Bildes
- Bildinterpretation und Handlungsorientierter Umgang
- Aufgaben für den Geschichtsunterricht
- Kritik an Bildern im Schulbuch
- Trennung von Darstellung und Quelle
- Vorwegnahme des Bildinhaltes
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Ausarbeitung befasst sich mit der Nutzung von Bildern als Quellen im Geschichtsunterricht und argumentiert für eine verstärkte Einbindung dieser in den Lernprozess. Dabei werden die Geschichte des Bildes im Geschichtsbuch, die Potentiale von Bildern im Unterricht und die Grenzen ihrer Nutzung beleuchtet.
- Die Geschichte des Bildes im Geschichtsunterricht
- Die didaktischen Möglichkeiten von Bildern im Geschichtsunterricht
- Die kritische Betrachtung von Bildern als Quellen
- Die Herausforderungen bei der Interpretation von Bildern
- Praktische Anwendungsbeispiele für den Einsatz von Bildern im Geschichtsunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den aktuellen Stellenwert von Bildern im Geschichtsunterricht dar und argumentiert für eine systematische Beschäftigung mit Bildern als Quellen.
- Zur Geschichte des Bildes im Geschichtsbuch: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung des Bildes im Geschichtsunterricht von Comenius bis zur heutigen Zeit und zeigt die steigende Bedeutung des Bildes als Veranschaulichungsmittel.
- Ein Bild sagt mehr als tausend Worte: In diesem Kapitel wird die Aussagekraft von Bildern als Quellen hervorgehoben. Es wird argumentiert, dass Bilder vielfältige Informationen transportieren, die sich sprachlich nur schwerlich vermitteln lassen.
- Was leisten Bilder im Geschichtsunterricht?: Dieses Kapitel untersucht die didaktischen Möglichkeiten von Bildern im Geschichtsunterricht. Es werden die Potentiale von Bildern zur Verlebendigung abstrakter Inhalte, zur Steigerung der Aufmerksamkeit und zur Aktivierung der Schüler angesprochen.
- Die Grenzen des Bildes: Dieses Kapitel beleuchtet die kritischen Aspekte der Bildinterpretation und zeigt die Herausforderungen bei der Verwendung von Bildern als Quellen.
- Bildinterpretation und Handlungsorientierter Umgang: Dieses Kapitel befasst sich mit der Interpretation von Bildern und zeigt verschiedene Möglichkeiten, wie Bilder im Unterricht handlungsorientiert eingesetzt werden können.
- Aufgaben für den Geschichtsunterricht: Dieses Kapitel stellt praktische Aufgaben für den Geschichtsunterricht vor, die den Einsatz von Bildern als Quellen integrieren.
Schlüsselwörter
Bilder im Geschichtsunterricht, Quellenkritik, Bildinterpretation, Didaktik, Schulbuch, Illustration, Veranschaulichung, Handlungsorientierung, Geschichte.
- Quote paper
- Timo Mauelshagen (Author), 2004, Einsatz und Möglichkeiten von Bildern im Geschichtsunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28092