Ein gemeinsames Europa – diesen Traum sollten die Gründerväter der heutigen Europäischen Union verwirklichen können. Eine gemeinsame Politik wurde seit den frühen fünfziger Jahren angestrebt und konnte sich im Laufe der Zeit immer weiter entwickeln. 1992 unterzeichneten zwölf Staaten der Europäischen Gemeinschaft den Vertrag von Maastricht, in dem diese Bemühungen in eine gemeinsame Wirtschafts- und Währungsunion gipfeln sollten. Doch nicht alle Staaten zogen an einem Strang. Besondere Aufmerksamkeit wird Großbritannien zuteil, die einen gemeinsamen Euro ablehnten. Bis heute ist der Pfund Sterling Nationalwährung – der britische Sonderweg.
Verschiedene Integrationstheorien versuchen diese politische Entwicklung zu beschreiben, wenige können einer vollständigen Aufklärung gerecht werden. Diese Forschungsarbeit soll sich mit der Theorie des Supranationalismus beschäftigen. Der amerikanische Integrationstheoretiker Wayne Sandholtz geht davon aus, dass der Supranationalismus die Entscheidungen für oder gegen eine Währungsunion der einzelene Nationen erklären kann. Binnenwirtschaft wird hier als eine der großen Schlagwörter genannt, so soll ein Für oder Wider unter anderem von der wirtschaftichen Verbindung zu den Partnerstaaten abhängen (Sandholtz and Sweet 1997: 298). Diese Umstände können ohne Weiteres untersucht werden. Hier drängt sich die Hypothese auf, dass Staaten, die ihren Ex- und Import hauptsächlich in den Nationen der Europäischen Gemeinschaft gesehen haben, für einen Beitritt in die Eurozone stimmten, wohingegen Staaten, die Handelsbeziehungen vorwiegend außerhalb der EG abwickelten, gegen eine Umstellung der nationalen Währung auf den Euro waren. Diese Frage soll Forschungsgegenstand dieser Arbeit sein.
Um diese Thematik näher erklären zu können, muss zunächst eine Erläuterung der genauen Umstände, die zur Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) führten, erfolgen. Auch eine Definition des Supranationalismus wird erfolgen, um die theoretischen Aspekte im Laufe der Arbeit anwendbar zu machen. Im Anschluss an diese Formalien wird eine Zusammenführung der WWU und der Theorie des Rationalistischen Supranationalismus erfolgen. Der Hauptteil der Forschungsarbeit wird aus der Analyse der Export- und Importdaten bestehen um festzustellen, ob die Theorie von Wayne Sandholtz Gültigkeit besitzt oder gegebenenfalls widerlegt werden muss.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion
- Die Theorie des Supranationalismus
- Erklärung der Wirtschafts- und Währungsunion durch den Rationalistischen Supranationalismus
- Zutritt zur Währungsgemeinschaft durch Vorteile im Binnenmarkt?
- Fazit
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Forschungsarbeit untersucht die Theorie des Supranationalismus und ihre Anwendbarkeit auf die europäische Wirtschafts- und Währungsunion von 1992. Sie analysiert, inwiefern die wirtschaftspolitischen Entscheidungen einzelner Staaten, insbesondere die Entscheidung für oder gegen den Beitritt zur Eurozone, durch die Theorie des Supranationalismus erklärt werden können.
- Die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) von 1992
- Die Theorie des Supranationalismus nach Wayne Sandholtz
- Der Einfluss des Binnenmarktes auf die Entscheidung für oder gegen den Euro
- Analyse der Export- und Importdaten europäischer Staaten
- Der Fall Großbritannien als Beispiel für einen Sonderweg
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach den Gründen für den Beitritt bzw. Nicht-Beitritt verschiedener Staaten zur europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) 1992 vor. Sie fokussiert sich auf die Theorie des Supranationalismus als Erklärungsansatz und formuliert die Hypothese, dass der Umfang des Handels innerhalb der Europäischen Gemeinschaft (EG) entscheidend für die Entscheidung war. Die Arbeit skizziert den methodischen Ablauf, welcher die Erläuterung der WWU, des Supranationalismus und schließlich die Analyse von Export- und Importdaten umfasst.
Die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion: Dieses Kapitel beschreibt die historische Entwicklung der Europäischen Union (EU) bis zur Einführung der WWU im Jahr 1992. Es werden die Motive für die europäische Integration, wie die Schaffung eines gemeinsamen Marktes und die Nutzung von Atomenergie, erläutert. Der Vertrag von Maastricht und seine Auswirkungen, insbesondere die Gründung der Europäischen Zentralbank und die damit einhergehenden Maßnahmen zur Haushaltsdisziplin und Geldwertstabilität, werden detailliert dargestellt. Das Kapitel verdeutlicht die weitreichenden Ziele der WWU, wie die Senkung von Transaktionskosten und die Verbesserung der wirtschaftspolitischen Koordination, aber auch die bestehenden Meinungsverschiedenheiten unter Ökonomen über deren Sinnhaftigkeit.
Die Theorie des Supranationalismus: Dieser Abschnitt präsentiert die Theorie des Supranationalismus als Erklärungsmodell für politische Entscheidungen innerhalb internationaler Organisationen wie der EU. Im Gegensatz zum Intergouvernementalismus geht der Supranationalismus von der Bildung internationaler Bündnisse und der Vereinheitlichung von Politik aus. Das Kapitel beschreibt die Rolle transnationaler Akteure, supranationaler Institutionen und den Prozess des „funktionalen Spillover“, bei dem sich institutionelle Verbindungen entwickeln, die anfangs nicht beabsichtigt waren. Es wird hervorgehoben, dass der Supranationalismus als policy-Ansatz verstanden wird, der Akteure von der Idee eines einheitlichen Europas überzeugt und zu einer Anpassung ihrer Handlungsgewohnheiten und Loyalitäten führt. Friedenssicherung wird als zentrales Argument für die Abgabe von Herrschaftsgewalt an eine übergeordnete Institution genannt.
Schlüsselwörter
Supranationalismus, Wirtschafts- und Währungsunion (WWU), Europäische Union (EU), Integrationstheorie, Binnenmarkt, Export, Import, Euro, Maastricht-Vertrag, Geldwertstabilität, Intergouvernementalismus, Wayne Sandholtz.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Forschungsarbeit: Erklärung der Wirtschafts- und Währungsunion durch den Rationalistischen Supranationalismus
Was ist der Gegenstand dieser Forschungsarbeit?
Diese Arbeit untersucht die europäische Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) von 1992 und analysiert, inwiefern die Theorie des Supranationalismus die wirtschaftspolitischen Entscheidungen einzelner Staaten, insbesondere den Beitritt zur Eurozone, erklären kann. Der Fokus liegt auf dem Einfluss des Binnenmarktes auf diese Entscheidungen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die WWU von 1992, die Theorie des Supranationalismus nach Wayne Sandholtz, den Einfluss des Binnenmarktes auf die Euro-Entscheidung, die Analyse von Export- und Importdaten europäischer Staaten und den Sonderfall Großbritannien.
Welche Theorie wird angewendet?
Die Forschungsarbeit verwendet die Theorie des Supranationalismus als Erklärungsmodell. Diese Theorie steht im Gegensatz zum Intergouvernementalismus und betont die Bildung internationaler Bündnisse und die Vereinheitlichung von Politik durch supranationale Institutionen und transnationale Akteure.
Wie wird der Einfluss des Binnenmarktes untersucht?
Der Einfluss des Binnenmarktes wird durch die Analyse von Export- und Importdaten europäischer Staaten untersucht. Die Hypothese ist, dass der Umfang des Handels innerhalb der Europäischen Gemeinschaft (EG) entscheidend für die Entscheidung für oder gegen den Beitritt zur Eurozone war.
Welche Rolle spielt Großbritannien in der Studie?
Großbritannien wird als Beispiel für einen Sonderweg betrachtet, der die These der Arbeit bestätigt oder widerlegt.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel zur Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion, ein Kapitel zur Theorie des Supranationalismus, ein Kapitel zur Erklärung der WWU durch den Supranationalismus, ein Kapitel zum Einfluss des Binnenmarktes auf die Beitrittsentscheidung, ein Fazit und einen Schluss.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die relevanten Schlüsselwörter sind: Supranationalismus, Wirtschafts- und Währungsunion (WWU), Europäische Union (EU), Integrationstheorie, Binnenmarkt, Export, Import, Euro, Maastricht-Vertrag, Geldwertstabilität, Intergouvernementalismus, Wayne Sandholtz.
Was ist die zentrale Forschungsfrage?
Die zentrale Forschungsfrage ist: Warum haben sich einige Staaten 1992 für einen Beitritt zur europäischen Wirtschafts- und Währungsunion entschieden, während andere dies nicht getan haben? Die Arbeit versucht diese Frage mit Hilfe der Theorie des Supranationalismus zu beantworten.
Welche Methode wird verwendet?
Die Arbeit kombiniert die Erläuterung der WWU und des Supranationalismus mit der Analyse von Export- und Importdaten, um die Forschungsfrage zu beantworten.
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit?
(Die konkrete Schlussfolgerung ist im bereitgestellten Text nicht explizit genannt und müsste aus den detaillierten Kapiteln abgeleitet werden.)
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2012, Supranationalismus in der Wirtschafts- und Währungsunion von 1992, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/281295