Am Amerikanischen Bürgerkrieg nahmen mehr als 200.000 in den deutschen Ländern geborene Deutsche teil. Ein mindestens ebenso hoher Anteil von Kriegsteilnehmern war bereits in Amerika geboren worden, stammte aber von deutschen Einwanderern ab. Damit stellten die Deutschen die größte nicht englischstämmige Gruppe im Bürgerkrieg dar.
Mit der vorliegenden Arbeit soll die zahlenmäßige und qualitative Beteiligung verschiedener Gruppen von Deutschen am Krieg, die Motivation dieser Gruppen und die Rezeption durch die amerikanische Öffentlichkeit untersucht werden. Hierbei wird schwerpunktmäßig der Frage nachgegangen, ob überhaupt allgemeingültige Aussagen über „die Deutschen“ im Bürgerkrieg getroffen werden können oder ob es sich nicht vielmehr um zwei grundlegend verschiedene Gruppen gehandelt hat – zum einen um zumeist bäuerliche Einwanderer, die sich in nichts von den nichtdeutschen Kriegsteilnehmern unterschieden, zum anderen um die so genannten „Achtundvierziger“, die als Flüchtlinge der gescheiterten Revolutionen in Baden, Wien, Berlin und Frankfurt ihren Kampf für die bürgerlichen Freiheiten auf den Schlachtfeldern des amerikanischen Bürgerkriegs fortsetzten. Zur Beantwortung dieser Frage wird nicht nur eine Analyse der Kriegsbeteiligung der verschiedenen Gruppen selbst erforderlich sein, sondern auch der Frage, welche Auswirkung diese Beteiligung auf die öffentliche Wahrnehmung und die Anerkennung der Deutschen in Amerika hatte – und damit, welche Folgen sie für die Deutschen selbst hatte.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung und Fragestellung
- Beteiligung Deutscher am Bürgerkrieg
- Forschungsstand
- Quantitäten
- Nord-Süd-Verteilung
- Sondergruppen
- Turner
- Achtundvierziger
- Relation zwischen „,forty-eighters“ und dem Rest der Soldaten
- Die Motive
- Einstellung der Deutschen
- Individualität
- Besonderheiten bei der Motivlage der Deutschen
- Wehrpflicht
- Finanzielle Motive
- Gesellschaftliche Motive
- Ideologische Motive
- Zusammenfassung
- Die Folgen: Deutsche in der Wahrnehmung der amerikanischen Öffentlichkeit
- Besondere Angriffe gegen Deutsche
- Chancelorsville
- Denunziation durch General Halleck
- St. Louis massacre
- Gründe
- Folgen
- Besondere Angriffe gegen Deutsche
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die zahlenmäßige und qualitative Beteiligung verschiedener Gruppen von Deutschen am Amerikanischen Bürgerkrieg, ihre Motivationen und die Rezeption in der amerikanischen Öffentlichkeit. Im Fokus steht die Frage, ob allgemeingültige Aussagen über „die Deutschen“ im Bürgerkrieg möglich sind oder ob es sich um zwei grundlegend verschiedene Gruppen handelte: zum einen um Einwanderer, die sich von anderen Kriegsteilnehmern kaum unterschieden, zum anderen um die „Achtundvierziger“, die ihren Kampf für bürgerliche Freiheiten auf den Schlachtfeldern des Bürgerkriegs fortsetzten.
- Die Beteiligung deutscher Einwanderer und ihrer Nachkommen am Bürgerkrieg
- Die Rolle der "Achtundvierziger" im Bürgerkrieg
- Die Motive der deutschen Kriegsteilnehmer
- Die Wahrnehmung deutscher Kriegsteilnehmer in der amerikanischen Öffentlichkeit
- Die Folgen der Beteiligung deutscher Soldaten für die deutsche Gemeinschaft in Amerika
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und skizziert den Forschungsstand zur Beteiligung deutscher Einwanderer am Bürgerkrieg. Kapitel II beleuchtet die zahlenmäßige Beteiligung deutscher Soldaten, ihre Verteilung auf Nord und Süd sowie die Rolle verschiedener Sondergruppen, darunter die Turner und die Achtundvierziger. Kapitel III widmet sich den Motiven der deutschen Kriegsteilnehmer, wobei die Unterschiede zwischen den verschiedenen Gruppen herausgestellt werden. Kapitel IV untersucht die Wahrnehmung deutscher Kriegsteilnehmer in der amerikanischen Öffentlichkeit, einschließlich besonderer Angriffe gegen Deutsche und den Gründen dafür.
Schlüsselwörter
Der Amerikanische Bürgerkrieg, deutsche Einwanderer, Achtundvierziger, Motivation, Kriegsbeteiligung, Rezeption, Wahrnehmung, Öffentlichkeit, Integration, Diskriminierung, Sklaverei, Bürgerrechte.
- Arbeit zitieren
- Claus Renzelmann (Autor:in), 2010, Die Deutschen im amerikanischen Bürgerkrieg. Söldner, Sozialflüchtlinge, Idealisten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/281315