Die Zeit in "Momo" von Michael Ende


Hausarbeit, 2012

14 Seiten, Note: 2,3

Anonym


Leseprobe


Gliederung

1. Einleitung

2. Definition des Motivs „Zeit“

3. Kurzer inhaltlicher Überblick des Romans „Momo“

4. Das Motiv „Zeit“ in Michael Endes Roman „Momo“
4.1. Kapitel: „Momo und ihre Freunde“
4.2. Kapitel: „Die grauen Herren“
4.3. Kapitel: „Die Stunden- Blumen“

Schluss

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

„Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen“1. Für den berühmten römischen Philosoph und Stoiker2 Lucius Annaeus Seneca ist Zeit etwas Kostbares. Er findet, dass die Menschen, die ihnen gegebene Zeit nicht sinnvoll nutzen. Viele Menschen klagen an, dass ihr Leben viel zu kurz sei. Das ist nicht richtig, denn viele nutzen die ihnen verbleibende Zeit einfach falsch. „Das Leben ist lang genug, wenn es genutzt wird“3. Die Menschen müssen ihre Zeit in die schönen Dinge des Lebens investieren und nicht nur rund um die Uhr schuften. Sie verschwenden ihre Lebenszeit aufgrund von Gier, Ehrgeiz, Neid und anderen Begierden. Sie geben ihre Zeit anderen und ihr Leben gehört nicht mehr ihnen. Lediglich das Eigentum, nicht die Zeit, wird von ihnen sorgfältig bewacht.

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Motiv „Zeit“ und der Fragestellung: „Wie stellt Michael Ende dieses Motiv in seinem Roman „Momo“ dar?“

Ziel der Arbeit ist es herauszufinden, wie das Motiv „Zeit“ in dem Roman von Michael Ende umgesetzt bzw. dargestellt wird. Gegenstand der Analyse ist der fantastische Märchenroman „Momo oder Die seltsame Geschichte von den Zeit- Dieben und von dem Kind, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte“ (kurz: „Momo“) aus dem Jahr 1973 von Michael Ende.

Die Arbeit gliedert sich in insgesamt drei Teile. Teil 1 befasst sich zu Beginn mit der Definition des Motivs „Zeit“. In Teil 2 wird dann der Inhalt des Märchenromans „Momo“ von Michael Ende kurz vorgestellt. Danach soll im letzten 3. Teil untersucht werden, wie das Motiv „Zeit“ im vorliegenden Roman dargestellt wird. Dazu teilt sich dieser Teil in insgesamt drei Unterteile. Die Unterteile stehen für die drei Kapitelüberschriften des fantastischen Märchenromans „Momo“ von Michael Ende. Dadurch erfahren die Leser/innen, wie der Buchautor das Motiv in seinen Kapiteln jeweils darstellt. Abschließend werden die wichtigsten Ergebnisse der vorliegenden Arbeit noch einmal kurz zusammengefasst und ein Ausblick auf die Relevanz der Untersuchungsergebnisse gegeben.

Die vorliegende Arbeit ist nach dem Prinzip der Hermeneutik aufgebaut. Auf der Grundlage des Märchenromans „Momo“ von Michael Ende ist ein neuer wissenschaftlicher Text entstanden, der der obengenannten Forschungsfrage detailliert nachgeht. Hinzugezogen wurden für die Definition der Zeit zusätzlich die Thesen der Relativitätstheorie des berühmten Physikers Albert Einstein.

Zu der Frage nach dem Motiv der Zeit in Michael Endes Märchenroman „Momo“ gibt es noch keine wissenschaftliche Arbeit. Zu den Teilthemen „Zeit“, sowie zum Roman „Momo“ findet man verschiedene Ausarbeitungen, jedoch keine, die beide Themen miteinander in Bezug setzt. Ergänzende, hilfreiche Literatur aus Stadtbibliotheken konnte zu dem vorliegenden Thema nicht gefunden werden.

2. Definition des Motivs „Zeit“

Was ist Zeit? Auf diese Frage gibt es bis heute keine richtige Antwort. Das aktuelle Wissen.de Lexikon beschreibt Zeit als „ein kontinuierliches Fortschreiten, innerhalb dessen sich alle Veränderungen vollziehen“. In der Physik ist Zeit (Formelzeichen t) eine nicht beeinflussbare physikalische Größe, die an allen Orten des Universums gleich abläuft. Man kennzeichnet damit die Bewegung von Körpern durch die Angabe ihrer Orte zu verschiedenen Zeitpunkten und betrachtet daher die Zeit als eine zu den drei Raumkoordinaten hinzutretende „4. Koordinate“. Der Physiker Albert Einstein führte verschiedene Untersuchungen zur Zeitmessung an räumlich getrennten Punkten durch. Diese brachten ihn zu seiner Relativitätstheorie, in der die Bewegung eines Körpers in dem formal eingeführten, raum- und zeitumfassenden „vierdimensionalen Raum“ untersucht wird. Als Maß für die Zeit verwendet man in der Physik die SI- Sekunde, die sich an der Resonanzfrequenz des Cäsium- Atoms orientiert4.

Im Alltag verstehen die Menschen unter Zeit das, was Uhren messen. Zeit kennt nur eine Richtung. Wir können Zeit nicht anhalten, nicht zurückdrehen, sie fließt immer von der Vergangenheit in die Zukunft. Eine zerbrochene Glasscheibe setzt sich nicht wieder von selbst zusammen, wenn man den Ball, der den Schaden verursachte, zurückwirft.

Im bürgerlichen Leben wird die Zeit nach dem Lauf der Sonne um die Erde (Tage und Stunden) und dem Lauf der Erde um die Sonne (Jahr und Jahreszeiten) bestimmt. Zur Zeitmessung dienen Uhren, die durch astronomische Beobachtungen korrigiert werden5.

In der Alltagssprache wird der Begriff Zeit häufig in zwei verschiedenen Bedeutungen verwendet: Zeitdauer und Zeitpunkt6.

Einerseits bezeichnet Zeit einen Zeitpunkt, zu dem ein Ereignis eintritt, andererseits bezeichnet Zeit, die Dauer von Vorgängen. Ob mit Zeit ein Zeitpunkt oder eine Zeitdauer gemeint ist, geht oft aus dem Zusammenhang hervor. Der Wert eines Zeitpunktes hängt davon ab, auf welchen Nullpunkt sich die Zeitangabe bezieht und welche Zeiteinheit benutzt wird. Die Zeitangabe „18 Uhr“ bezeichnet beispielsweise ein Ereignis, das 18 Stunden nach Mitternacht eintrifft; die Zeitangabe „29. November“ gibt Tage und Monate als Zeiteinheiten und die Jahreswende als Nullpunkt an. Für die genauen Angaben von Zeitpunkten wird meist die „koordinierte Weltzeitskala“ (UTC) verwendet. Diese Skala wird an die Erdrotation angepasst. Genaue Werte für die Zeitskalen können überall auf der Welt von GPS- Navigationssatelliten gemessen werden.

Die Zeitdauer wird häufiger in Zusammenhang mit dem Begriff „Zeit“ verwendet, als der Zeitpunkt. Hiermit ist diejenige Zeit gemeint, die zwischen zwei Ereignissen vergeht und von Uhren gemessen werden kann. Die Zeitdauer besteht daher immer aus zwei festen Zeitpunkten. Beispiel: „Ereignis 1 besteht darin, dass der Läufer den Startpunkt verlässt. Ereignis 2 besteht darin, dass der Läufer im Ziel eintrifft. Jedes der beiden Ereignisse findet zu einem bestimmten Zeitpunkt statt.“

3. Kurzer inhaltlicher Überblick des Romans „Momo“

Der Märchenroman „Momo“ oder „Die seltsame Geschichte von den Zeitdieben und von dem Kind, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte“ erschien im Jahr 1973. Der Roman umfasst insgesamt 298 Seiten. Im Anhang befinden sich 37 Seiten Schulmaterial.

Die Geschichte spielt in einer Großstadt in Südeuropa. Das kleine Mädchen Momo kämpft gegen die grauen Herren, die den Menschen der modernen Zeit ihre wertvolle Lebenszeit rauben. Michael Ende hat seinen Roman aus der fantastischen Kinder- und Jugendliteratur in drei Kapitel eingeteilt.

Im ersten Kapitel „Momo und ihre Freunde“ werden die Hauptfiguren Momo, Gigi Fremdenführer, Beppo Straßenkehrer, sowie die grauen Herren vorgestellt. Momo ist ein kleines mageres Mädchen und die Protagonistin des Romans. Sie ist aus einem Kinderheim weggelaufen und weiß nicht, wie alt sie ist. Man vermutet, dass die Kleine „vielleicht erst acht, oder schon zwölf“ ist7. Sie wohnt in einer Ruine eines Amphittheaters. Die Leute in ihrer Umgebung sind ebenfalls arm, aber sie unterstützen und versorgen das kleine Mädchen. Momo ist ein besonderes Mädchen. Sie schenkt den Menschen ihre Zeit und tut ihnen gut. Auch andere Kinder lieben es, mit ihr zu spielen.

[...]


1 Lucius Annaeus Seneca: De Brevitate Vitae (Von der Kürze des Lebens) 1,3. 3. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, 2005. (Original lat.: "Non exiguum temporis habemus, sed multum perdidimus.")

2 Stoiker: Vertreter des Stoizismus (Philosophenschule, die nach dem Ideal der Natur arbeitet und mit der Tugend als einzige Quelle der Glückseligkeit zufrieden ist. (vgl. de.wiktionary.org/wiki/Stoizismus, Aufruf: 25.03.2013)

3 Lucius Annaeus Seneca: De Brevitate Vitae (Von der Kürze des Lebens) 1,3. 3. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, 2005. (Original lat.: "Non exiguum temporis habemus, sed multum perdidimus.")

4 Das aktuelle wissen.de Lexikon, 2004, Band 24, S. 240- 241

5 Das aktuelle wissen.de Lexikon, 2004, Band 24, S. 240- 241

6 Der Brockhaus 2005, 11. aktualisierte Auflage, S. 1005

7 Michael Ende: Momo oder Die seltsame Geschichte von den Zeitdieben und von dem Kind, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte. 2. Auflage. Stuttgart/ Wien: Thienemann Verlag GmbH, 2005. S.8

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Die Zeit in "Momo" von Michael Ende
Hochschule
Universität Bremen
Note
2,3
Jahr
2012
Seiten
14
Katalognummer
V281732
ISBN (eBook)
9783656763642
ISBN (Buch)
9783656763659
Dateigröße
444 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Michael Ende, Momo, Zeit, Motiv, Zeitdiebe
Arbeit zitieren
Anonym, 2012, Die Zeit in "Momo" von Michael Ende, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/281732

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