Humor und Komik sind wichtige Elemente medialer Darstellungen. Vor allem im Film gibt es vielfältige Möglichkeiten des Einsatzes unterschiedlicher Arten von Humor und Komik. Ebenso variationsreich wie die Einsatzmöglichkeiten sind die Auffassungen der Rezipienten darüber, was Humor ist und wie er im Film komisch dargestellt werden sollte. Umstritten sind auch die Grenzen von Humor und Komik, das heißt die Frage, welche Stoffe sich zur Darstellung im Rahmen eines komischen Medienprodukts eignen bzw. ob und wo die Verwendung von Humor moralisch problematisch ist. Diese Arbeit soll sich mit unterschiedlichen Facetten der Problematik von Humor und Komik in medialen Produkten befassen. Im ersten Teil werden zunächst die Begriffe Humor, Lachen und Komik definiert und voneinander abgegrenzt, um so eine Grundlage für das weitere Vorgehen zu schaffen. Daneben werden Aufgaben und Auswirkungen von Humor und Komik für das Individuum und innerhalb des gesellschaftlichen Zusammenlebens betrachtet, um Unterschiede und Besonderheiten sowohl im individuellen Rezeptionsverhalten als auch in der Bewertung von medialen Produkten im gesellschaftlichen Kontext zu erfassen. Schließlich werden die Darstellungsmöglichkeiten von Humor und Komik untersucht, wobei einerseits unterschiedliche Gattungen und andererseits Möglichkeiten der medialen Darstellung berücksichtigt werden. Außerdem werden Grenzen der Darstellung von Humor und Komik aufgezeigt, die zu deren Scheitern, beispielsweise durch gesellschaftliche Normen und soziale Tabus, führen können. Als Beispiel einer kontroversen Diskussion über den Einsatz von Humor und Komik in medialen Produkten beschäftigt sich der zweite Teil der Arbeit mit dem Film „Das Leben ist schön“ des italienischen Regisseurs und Schauspielers Roberto Benigni. Hierbei werden die Problematik der Themenwahl und der Einsatz von Humor und Komik im Film untersucht. Im Mittelpunkt stehen unterschiedliche Auffassungen über die Frage, ob und wie Kunst das Thema Holocaust behandeln sollte, bzw. ob die Form der Darstellung, wie sie Benigni in seiner Komödie gewählt hat, die angemessene ist. Dabei werden die Ziele des Regisseurs mit unterschiedlichen Rezensionen verglichen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Auseinandersetzung über den Authentizitätsgrad des Films.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Relevanz und Darstellungsmöglichkeiten von Humor und Komik
- Begriffseingrenzung
- Humor
- Lachen
- Komik
- Aufgaben und Auswirkungen von Humor und Komik
- Bezüge zur individuellen Biografie und Situation
- Identifikation und Opposition - gesellschaftliche Relevanz komischer Darstellungen und ihrer Rezeption
- Die Darstellung von Humor und Komik
- Komödie, Satire und Tragikomödie
- Darstellung in den audiovisuellen Medien – Besonderheiten des Kinos
- Grenzen der Darstellung
- Humor und Komik im Kinofilm „Das Leben ist schön“
- Themenwahl und Einsatz von Humor und Komik
- Idee und Inhalt
- Facetten des Humors und der komischen Darstellung
- Humor und Moral
- Die Problematik der Themenwahl
- Das gespaltene Publikum
- Zielsetzung und Anspruch des Films
- „Das Leben ist schön“ als adäquates Mittel zum Aufzeigen neuer Perspektiven oder unmoralische Grenzüberschreitung zur Selbstdarstellung
- Der Umgang mit der Realität
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Darstellung von Humor und Komik in medialen Produkten, insbesondere am Beispiel des Films „Das Leben ist schön“. Die Arbeit zielt darauf ab, die verschiedenen Facetten dieser Thematik zu beleuchten und die Problematik des Humors im Kontext des Holocaust zu untersuchen.
- Die Definition und Abgrenzung der Begriffe Humor, Lachen und Komik
- Die Aufgaben und Auswirkungen von Humor und Komik auf individueller und gesellschaftlicher Ebene
- Die Darstellungsmöglichkeiten und Grenzen von Humor und Komik in verschiedenen Medienformaten
- Die Analyse des Films „Das Leben ist schön“ in Bezug auf seine Themenwahl, den Einsatz von Humor und die Rezeption des Films
- Die Frage nach der Moralität und Ethik des Humors im Kontext des Holocaust
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Definition und Abgrenzung der Begriffe Humor, Lachen und Komik und beleuchtet deren unterschiedliche Facetten. Im Anschluss werden die Aufgaben und Auswirkungen von Humor und Komik auf individueller und gesellschaftlicher Ebene untersucht, um die vielfältigen Rezeptionsmöglichkeiten zu beleuchten. Der dritte Teil der Arbeit fokussiert auf die Darstellungsmöglichkeiten von Humor und Komik in verschiedenen Medienformaten und beleuchtet die Grenzen der Darstellung, die durch gesellschaftliche Normen und Tabus entstehen können.
Der zweite Teil der Arbeit analysiert den Film „Das Leben ist schön“ unter dem Aspekt des Einsatzes von Humor und Komik in Verbindung mit dem Holocaust. Hierbei werden die unterschiedlichen Rezeptionen und Interpretationen des Films beleuchtet, die die Problematik der Themenwahl und die moralische Frage des Einsatzes von Humor in diesem Kontext aufwerfen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Humor, Komik, Lachen, Medien, Darstellung, Film, Holocaust, Ethik, Moral, Rezeption, „Das Leben ist schön“. Sie analysiert die komplexen Zusammenhänge zwischen Humor und gesellschaftlichen Tabus, insbesondere im Kontext des Holocaust, und untersucht die ethischen und moralischen Aspekte der Darstellung von Humor in medialen Produkten.
- Arbeit zitieren
- Veronika Petzold (Autor:in), 2003, Möglichkeiten und Grenzen medialer Darstellungen von Humor und Komik am Beispiel der "KZ-Komödie" "Das Leben ist schön", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28188