Mit dem höfischen Roman 'Erec' von Hartmann von Aue möchte ich mich bezüglich der Gestaltung und der Funktion des Erzählerkommentars beschäftigen. Besonderes Interesse gilt dabei der fingierten Interaktion mit dem Publikum, da ich überzeugt bin, dass eine umfassende Einschätzung mittelalterlicher Literatur nicht ohne Berücksichtigung des Mündlichkeitsaspekts derer Vermittlung erfolgen kann. Dies untermauernd, stelle ich meinen Analysen eine theoretische Grundlage voran. Diese umfasst einen kurzen Umriss von Vokalität, auctoritas und der Bedeutung von exklusivem Wissen in der mittelalterlichen Literatur. Es folgt der praktische Teil mit den Betrachtungen dreier Textstellen,die, im Bezug auf den Analysegegenstand, als besonders aufschlussreich wahrgenommen wurden. Zum Schluss möchte ich meine Ergebnisse zusammenfassen und weitere Beobachtungen und Eindrücke, die sich mir während der Bearbeitung meiner Fragestellung ergeben haben, wertungsfrei bis thesenartig festhalten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlage: Vokalität, auctoritas und exklusives Wissen
- Exemplarische Analysen
- Sattel-descriptio, Verse 7476-7757
- Erecs und Enites Hochzeit, Verse 1900-2113
- Zweite Grafen-âventiure, Verse 6552-6681
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Gestaltung und Funktion des Erzählerkommentars in Hartmanns von Aues 'Erec', mit besonderem Fokus auf die fingierte Interaktion mit dem Publikum. Sie argumentiert, dass eine umfassende Einschätzung mittelalterlicher Literatur die Berücksichtigung des Mündlichkeitsaspekts bei der Vermittlung erfordert. Dazu werden Vokalität, auctoritas und die Bedeutung von exklusivem Wissen in der mittelalterlichen Literatur in den Kontext der Analyse gestellt.
- Die Rolle des Erzählerkommentars in der Gestaltung des discours und der Interaktion mit dem Publikum
- Die Bedeutung von Vokalität und der fingierten Oralität im schriftlichen Diskurs
- Das Verhältnis von Erzählerwissen und Publikumswissen im höfischen Roman
- Die Konstruktion von Autorität durch den Erzähler und die Nutzung von exklusivem Wissen
- Die Relevanz der Berücksichtigung des Mündlichkeitsaspekts für die Interpretation mittelalterlicher Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und argumentiert für die Relevanz des Mündlichkeitsaspekts bei der Interpretation von mittelalterlicher Literatur. Sie skizziert den methodischen Ansatz der Analyse, der auf exemplarischen Textanalysen basiert.
Theoretische Grundlage: Vokalität, auctoritas und exklusives Wissen: Dieser Abschnitt behandelt die theoretischen Grundlagen der Analyse. Er untersucht die Bedeutung von Vokalität, auctoritas und dem Verhältnis von Erzählerwissen und Publikumswissen für die Gestaltung und Funktion des Erzählerkommentars im Mittelalter.
Exemplarische Analysen: Dieser Abschnitt beinhaltet drei exemplarische Analysen von Textstellen aus 'Erec', die die Funktion und Gestaltung des Erzählerkommentars im Hinblick auf Vokalität, auctoritas und exklusives Wissen verdeutlichen.
Schlüsselwörter
Erzählerkommentar, Vokalität, auctoritas, exklusives Wissen, Mündlichkeit, höfischer Roman, Hartmann von Aue, 'Erec', mittelalterliche Literatur, Textanalyse, fingierte Interaktion, Publikumswissen, Erzählinstanz, discours, sermocinatio.
- Arbeit zitieren
- Nicole Fischer (Autor:in), 2014, Hartmann von Aues 'Erec'. Analyse von Gestaltung und Funktion des Erzählerkommentars, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/281899