Erich Kästner. Eine Persönlichkeit der Weimarer Republik


Hausarbeit (Hauptseminar), 2013

20 Seiten, Note: 3,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

0. Die Arbeit fängt noch gar nicht an, oder: Einleitende Worte:

1. Als ich ein Erich Kästner war, oder: Kästners Biographie

2. Ihr sollt nicht gut sein, sondern vernünftig, oder: Kästner denkt anders
2.1. Ich setze mich gern zwischen Stühle, oder: Kästner als Schriftsteller für Kinder und Erwachsene
2.2. Primaner in Uniform, oder: Kästners politische Ausrichtung
2.3. Die Zeit ist schwarz, ich mach euch nichts weiß, oder: Kästners Moralverständnis
2.4. Herr Ober, bitte eine andere Frau, oder: traditionelle Frauenrolle - denkendesd Geschlecht???

3. Weil man doch bloß über Dinge schreiben kann, die man kennt und gesehen hat, oder: „Fabian“ mit Bezug auf Solidarisierung und Einzelkämpfertum

4. Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du etwas Schönes bauen, oder: Fazit

5. Literatur:

0. Die Arbeit fängt noch gar nicht an, oder: Einleitende Worte:

Schon als ich mich für das Seminar „Erich Kästner“ (E.K.) angemeldet habe, stand für mich fest, dass ich über Kästner eine Hausarbeit schreiben würde.

Bereits als Kind hegte ich Sympathie für seine Kinderbücher, vor denen ich heute Achtung habe. Meine „literarische“ Liebe gilt bis heute mehr dem Comic-Stil, sodass es für mich schon als Kind seltenst in Frage kam, einen Roman zu lesen. Als jüngeres Geschwisterkind von einem älteren Bruder und einer älteren Schwester, hatten wir eine kleine Kinderhausbibliothek, in der ich nach bunten optischen Reizen (Comics) selektierte. Doch der humorvolle Stil E.K. und seine vertrauensvolle Art über, von und für Kinder zu schreiben, sind besondere Merkmale des beliebten Kinderbuchautors, die es schafften, mich als Kind an seine Bücher zu fesseln, die bekanntlich mehr Text als Illustrationen beinhalteten. Somit verdanke ich E.K. meine Aussagen als 8-9-jähriges Kind: „Ich habe ganz alleine ein ganzes Buch gelesen.“ Zwar hatte ich innerhalb meiner Grundschulklasse eine Klassenlektüre gelesen, jedoch war die Lesemotivation extrinsisch, sodass ich meine o.g. Aussage auf „Emil und die Detektive“ fokussiere.

Als ich mich für meine mündliche Prüfung in Literaturwissenschaft vorbereitet habe und eines der Prüfungsthemen ebenfalls „Erich Kästner“ war, hat mich besonders seine Schaffenszeit zwischen seinem Studium und dem Beginn des 3. Reiches imponiert. Die Person E.K. ist Bestandteil des deutschen Allgemeinwissens. Jedoch wird er von den meisten Mitgliedern der Gesellschaft heutzutage „nur“ auf seine Kinderbücher beschränkt. Durch seine Kinderbücher ist E.K. zwar berühmt, um nicht zu sagen, unsterblich geworden, jedoch waren sie „nur“ ein kleiner Teil seines Lebens, den er teilweise nebenbei ausgeübt hat. Ein Beispiel: während er an „Fabian“ arbeitet, erschafft er nebenbei in Rekordzeit den Kinderroman „Pünktchen und Anton“. Seine Arbeit neben der als Kinderbuchautor zog zu seinen Lebzeiten durchaus weitere Kreise. E.K. hat mal gesagt: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ In dieser Hausarbeit soll es um E.K´s. Jahre von 1927-1933 gehen, die innovativste Zeit in seinem Leben:1 Die „goldenen 20er Jahre“, die auch seine 20er Jahre waren, oder anders gesagt: die Zeit in der Weimarer Republik. Was E.K. Gutes in dieser Zeit geschafft hat bzw. schaffen wollte, was er politisch dachte, wie er meinungsbildend sein wollte, sollen Schwerpunkte dieser Arbeit sein.

1. Als ich ein Erich Kästner war, oder: Kästners Biographie

E.K. wird am 23. Februar in Dresden geboren. Vielfach wurde behauptet, dass er ein uneheliches Kind von Ida Kästner und Emil Zimmermann, der jüdische Hausarzt der Familie, sei. Doch diese Behauptungen sind durch jüngste Erforschungen aus Kästners Nachlass überzeugend in Frage gestellt,2 sodass man annehmen darf, dass das Ehepaar Kästner die leiblichen Eltern von E.K. gewesen sind.

Emil und Ida Kästner leben in ärmlichen Verhältnissen. Damit etwas mehr Geld in die Haushaltskasse kommt, vermieten sie ein Zimmer ihrer Wohnung. Die Untermieter sind oft Lehrer, die Erich imponieren und in ihm den Wunsch hegen, denselben Beruf zu erlernen. In der Volksschule ist E.K. zum sehr großen Stolz seiner Mutter ein Musterschüler und schon 1913 geht er seinem Berufswunsch nach und besucht aus finanziellen Gründen „nur“ ein Lehrerseminar, welches er 1917 abschließt. Im selben Jahr wird der gelernte Lehrer in den Militärdienst eingezogen, kehrt 1919 allerdings wegen einem Herzleiden wieder zurück und beginnt nach dem sog. Kriegsabitur in Leipzig mit seinem Studium. Er studiert Germanistik, Philosophie und Theatergeschichte3

Schon während seines Studiums fängt E.K. an zu publizieren. Er arbeitet für die „Neue Leipziger Zeitung“, bei der er 1923 Redakteur wird. Mit 26 Jahren promoviert er. Ein Jahr später wegen seiner radikalen Ansichten bei der Redaktion entlassen. Somit zieht E.K. 1927 nach Berlin, wo er bis zum Ende des 2. Weltkrieges lebt und arbeitet.4

Der Doktor der Philosophie arbeitet in Berlin als freier Mitarbeiter bei den wichtigsten Zeitungen und Zeitschriften, lernt Freunde wie z.B. Walter Trier (sein langjähriger Illustrator) kennen und veröffentlicht neben Gedichtbände auch erste Kinder- und Erwachsenenromane.5

Aufgrund seiner pazifistischen Haltung erhält E.K. unter den Nationalsozialisten Publikationsverbot, woraufhin er öfter unter Pseudonym schreibt oder sich Verleger außerhalb Deutschlands sucht. Außerdem werden einige seiner Werke bei der Bücherverbrennung am 10. Mai in Berlin verbrannt. Als einziger Autor wohnte er diesem Ereignis persönlich bei. 1943 bis Kriegsende 1945 erhält E.K. Schreibverbot für das In- und Ausland.6

Nach etlichen gescheiterten Beziehungen, geht er 1935 eine partnerschaftliche Beziehung mit Luiselotte Enderle, eine Journalistin, ein. Diese Lebensgemeinschaft hält bis Kästners Tod.

Nach Kriegsende zieht E.K. nach München um und gründet unter anderem die Jugendzeitschrift „Pinguin“, das Kabarett „Die Schaubude und etwas später auch das Kabarett „Die kleine Freiheit“. Schriftstellerisch arbeitet er immer wieder erfolgreich weiter und wie auch schon in Berlin, werden etliche seiner neuen Werke verfilmt.7

1951 stirbt E.K. seine Mutter. (Nicht nur) Aus den gesammelten „Muttchen-Briefen geht hervor, dass die Beziehung zu seiner Mutter, die ihre ganze Energie in die Kindheit ihres Sohnes investiert hatte, sehr eng und vertrauensvoll war. Erst nach ihrem Tod wurde auch das Verhältnis zu seinem Vater enger, der 1957 starb.8

Kurz vorher wird Thomas geboren, der E.K´s. einziges Kind ist und aus der Beziehung mit Friedhilde Siebert hervorgeht.9

Ebenfalls im Jahr 1957 wird E.K. für zehn Jahre Präsident des PEN-Klubs und engagiert sich für deutsche Schriftsteller international.

In den 70er Jahren wird es etwas ruhiger um ihn, weil er gesundheitliche Zusammenbrüche erlebt. Jedoch publiziert der in die Jahre gekommene E.K. noch bis wenige Jahre vor seinem Tod 1974 in München.10

[...]


1 Vgl. Doderer, Klaus: Erich Kästner Lebensphasen-politisches Engagement-literarisches Wirken, S.143

2 Vgl. Hübener, Erich Kästners Kinder- und Jugendbücher in der GS u. SEK I, Band 4, S. 3

3 Ebd.

4 Ebd.

5 Ebd.

6 Vgl. Hübener, S. 4

7 Ebd.

8 Vgl. Meier, Bernhard: Von Emil bis Fabian, S. 167

9 Vgl. Hübener: S. 4

10 Ebd. S.5

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Erich Kästner. Eine Persönlichkeit der Weimarer Republik
Hochschule
Universität Paderborn  (Literaturwissenschaft)
Veranstaltung
Erich Kästner
Note
3,0
Autor
Jahr
2013
Seiten
20
Katalognummer
V282112
ISBN (eBook)
9783656766575
ISBN (Buch)
9783656766582
Dateigröße
505 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
20er Jahre, goldenen 20er Jahre, Erich Kästner, Weimarer Republik, Fabian
Arbeit zitieren
Jakob Penner (Autor:in), 2013, Erich Kästner. Eine Persönlichkeit der Weimarer Republik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/282112

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