Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Situation der ethnischen Minderheiten in Litauen. Der Staat Litauen, der südlichste der insgesamt drei Staaten, die gemeinsam als Baltikum bezeichnet werden, hat eine lange und wechselhafte gemeinsame Vergangenheit mit seinen Nachbarstaaten Weißrussland, Russland, Lettland und Estland als Teil der Sowjetrepubliken, sowie einer gemeinsamen Union mit Polen. Dennoch hat sich in Litauen, im Gegensatz zu seinen baltischen Nachbarn, ein viel geringerer Minderheitenanteil an der Gesamtbevölkerung erhalten und die ethnischen Spannungen in den letzten Jahrzehnten waren auch weniger ausgeprägt. Litauen wird oftmals sogar als „Musterschüler des Ostens“ angesehen, was das Verhältnis zu seinen Minderheiten betrifft. Die vorliegende Arbeit versucht dieser Hypothese nachzugehen und vor allem die Gründe für diese oftmalig getätigte Aussage zu erforschen.
Beginnend mit theoretischen Begriffklärungen und einem historischen Längsschnitt, der wichtig ist, um die aktuelle Situation der Minderheiten besser verstehen zu können, werden wichtige rechtliche Grundlagen in Minderheitenfragen für Litauen geklärt. Hierbei prägend sind die Verfassung von 1992 sowie die Frage der Staatsbürgerschaft in Litauen. Den Hauptteil der Arbeit nimmt die Beschreibung der einzelnen Minderheiten, deren demographische Entwicklung, sowie die räumliche Verteilung der Minderheiten in Litauen ein. Diese werden in Form von selbst produzierten Karten visualisiert. In weiterer Folge werden so genannte Ausreißergemeinden ausgewählt und gesondert analysiert. Dies sind die Selbstverwaltungsgemeinden Vilnius Stadt, Vilnius Umgebung, Visaginas, Salcininkai, Trakai, sowie die Gemeinden Klaipeda Stadt und Klaipeda Umgebung.
Die ethnischen Minderheiten werden ebenso auf die Situation des Sprachunterrichts, der politischen Partizipation, sowie der Herausgabe von Medien in Form von Zeitschriften, Wochen- und Tageszeitungen analysiert. Des Weiteren wird näher betrachtet, welches Programm es in Fernsehen und Radio für und von den einzelnen Minderheiten gibt. Den Abschluss der Arbeit bilden ein Resümee, in dem der aktuelle Stand der Minderheitenpolitik in Litauen betrachtet wird, sowie ein Ausblick über zukünftige Entwicklungen.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Abstract
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
-
- Begriffsbestimmung
- Minderheitenrecht
- Historischer Längsschnitt
-
- Die Zeit des Großfürstentums Litauen
- Die Zeit der polnischen Herrschaft
- Die Zeit der russischen Herrschaft
- Die Zeit der Sowjetunion
- Die Zeit der Unabhängigkeit
- Rechtliche Grundlagen
-
- Die Verfassung von 1992
- Staatsbürgerschaft
- Die ethnischen Minderheiten in Litauen
-
- Russen
- Polen
- Weißrussen
- Ukrainer
- Andere Minderheiten
- Ausreißergemeinden
-
- Vilnius Stadt
- Vilnius Umgebung
- Visaginas
- Salcininkai
- Trakai
- Klaipeda Stadt
- Klaipeda Umgebung
- Sprachunterricht
- Politische Partizipation
- Medien
-
- Zeitschriften
- Wochen- und Tageszeitungen
- Fernsehen und Radio
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Magisterarbeit befasst sich mit der Situation der ethnischen Minderheiten in Litauen. Ziel ist es, die demographische Entwicklung, die räumliche Verteilung und die soziokulturelle Integration der Minderheiten in Litauen zu analysieren. Dabei werden die rechtlichen Grundlagen, die historische Entwicklung und die aktuelle Situation der Minderheiten in Litauen beleuchtet.
- Die demographische Entwicklung der ethnischen Minderheiten in Litauen
- Die räumliche Verteilung der ethnischen Minderheiten in Litauen
- Die soziokulturelle Integration der ethnischen Minderheiten in Litauen
- Die rechtlichen Grundlagen der Minderheitenpolitik in Litauen
- Die historische Entwicklung der Minderheiten in Litauen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Thematik der ethnischen Minderheiten in Litauen einführt und die Zielsetzung der Arbeit erläutert. Im Anschluss werden die theoretischen Grundlagen der Minderheitenforschung behandelt, wobei die Begriffsbestimmung von Minderheiten und das Minderheitenrecht im Fokus stehen.
Im Kapitel „Historischer Längsschnitt“ wird die historische Entwicklung der Minderheiten in Litauen von der Zeit des Großfürstentums Litauen bis zur Gegenwart beleuchtet. Dabei werden die verschiedenen Herrschaftsformen und die damit verbundenen Veränderungen in der Zusammensetzung der Bevölkerung betrachtet.
Das Kapitel „Rechtliche Grundlagen“ befasst sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen der Minderheitenpolitik in Litauen. Hierbei werden die Verfassung von 1992 und die Frage der Staatsbürgerschaft im Detail analysiert.
Im Kapitel „Die ethnischen Minderheiten in Litauen“ werden die wichtigsten Minderheiten in Litauen, wie Russen, Polen, Weißrussen und Ukrainer, vorgestellt. Dabei werden die demographische Entwicklung, die räumliche Verteilung und die soziokulturelle Situation der einzelnen Minderheiten analysiert.
Das Kapitel „Ausreißergemeinden“ befasst sich mit der Situation der Minderheiten in ausgewählten Gemeinden, die sich durch einen hohen Minderheitenanteil auszeichnen. Hierbei werden die Gemeinden Vilnius Stadt, Vilnius Umgebung, Visaginas, Salcininkai, Trakai, Klaipeda Stadt und Klaipeda Umgebung genauer betrachtet.
Die Kapitel „Sprachunterricht“, „Politische Partizipation“ und „Medien“ befassen sich mit der Situation der Minderheiten in den Bereichen Bildung, Politik und Medien.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die ethnischen Minderheiten in Litauen, die demographische Entwicklung, die räumliche Verteilung, die soziokulturelle Integration, die rechtlichen Grundlagen, die historische Entwicklung, die Verfassung von 1992, die Staatsbürgerschaft, die Russen, die Polen, die Weißrussen, die Ukrainer, die Ausreißergemeinden, den Sprachunterricht, die politische Partizipation und die Medien.
- Arbeit zitieren
- Matthäus Trummer (Autor:in), 2012, Ethnische Minderheiten in Litauen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/282342