Trotz des demographischen Wandels hat die Bedeutung des Sports in Deutschland nicht abgenommen. Vor allem in den Bereichen Fitness und Gesundheitsvorsorge steigen die Zahlen der Aktiven, zwar langsamer als vor einigen Jahren, aber weiterhin kontinuierlich. Dabei ist der Großteil an sportlichen Aktivitäten an die Existenz von Sportstätten geknüpft.
Lange Zeit wurde die Versorgung der Bevölkerung mit Sportstätten fast ausschließlich von den Kommunen und den ortsansässigen Vereinen organisiert. Durch die steigende Finanznot der öffentlichen Hand und die begrenzten Mittel der Vereine wird es immer schwieriger, die Bedürfnisse der Bevölkerung mit genügend Sportanlagen, sowohl für den Zuschauersport als auch für den aktiven Sport, zu erfüllen. Dabei geht es nicht nur um den Bau neuer Sportstätten, sondern insbesondere um die Instandhaltung der bestehenden Anlagen. So machen die Baukosten oft nur einen sehr geringen Teil der Gesamtkosten aus und diverse Projekte scheitern letztendlich an den sich anschließenden Betriebskosten.
Zwar wurde mit der Realisierung des „Goldenen Plans“, sowie des „Goldenen Plans Ost“ der Sportanlagenbestand deutlich erhöht, allerdings rückte jeweils im Anschluss an die Förderprogramme der Sportstättenbau in Deutschland wieder in den Hintergrund. Dadurch und durch die nun gestiegenen Betriebs- u. Sanierungskosten entstand in den Folgejahren ein erheblicher Sanierungsstau, welcher nach wie vor besteht. Zudem sind viele Anlagen nicht mehr bedarfsgerecht und möglichen Investoren fehlen größtenteils die Refinanzierungsmöglichkeiten, da Sportstätten meist auch nur für den Bereich „Sport“ nutzbar sind.
Der Trend geht daher nun schon seit einigen Jahren immer mehr in Richtung Multifunktionalität der Sportanlagen und es entstehen vermehrt alternative Finanzierungsmodelle und Betreiberstrukturen, in denen bisher rein öffentlich wahrgenommene Aufgaben durch sogenannte Public-Private-Partnerships privatisiert und realisiert werden.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Möglichkeiten der öffentlichen Hand, durch Public-Private-Partnerships den Problemen bei der Finanzierung von Sportstätten zu begegnen. Dabei wird zunächst auf die aktuellen Probleme und die derzeitige Situation in der deutschen Sportstättenlandschaft Bezug genommen, um anschließend die einzelnen Vertragsmodelle der Public-Private-Partnerships vorzustellen und eine Übersicht und Kategorisierung der bisher realisierten Projekte vorzunehmen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsbestimmungen
- Sportstätten und Sportgelegenheiten
- Die Akteure im Sportstätten-Management
- Sportstättenbezogene Probleme für die Vereine
- Die Sportstättensituation in Deutschland
- Public-Private-Partnerships
- Die PPP-Modelle
- Das Betreibermodell
- Das Konzessionsmodell
- Das Erwerbermodell
- Das Leasingsmodell
- Das Vermietungsmodell
- Das Contractingmodell
- Das Gesellschaftsmodell
- PPP in Deutschland
- PPP im Sportbereich
- Die PPP-Modelle
- Kritik
- Fazit
- Abkürzungsverzeichnis
- Tabellen-u. Abbildungsverzeichnis
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Möglichkeiten von Public-Private-Partnerships (PPP) für die Finanzierung von Sportstätten in Deutschland. Im Vordergrund stehen die aktuellen Probleme in der Sportstättenlandschaft und die potenziellen Lösungen, die PPP-Modelle bieten können.
- Herausforderungen für die Finanzierung von Sportstätten durch öffentliche Hand und Vereine
- Die verschiedenen PPP-Modelle und ihre Anwendung im Sportbereich
- Beispiele und Erfahrungen mit PPP-Projekten in der deutschen Sportstättenlandschaft
- Potenzial und Risiken von PPP für den Sport
- Diskussion der Kritik an PPP-Modellen im Sportbereich
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über die Relevanz von Sportstätten in Deutschland und stellt die Herausforderungen der Finanzierung von Sportstätten durch die öffentliche Hand und Vereine dar. Das zweite Kapitel definiert den Begriff „Sportstätte“ und grenzt ihn von „Sportgelegenheit“ ab. Es werden die verschiedenen Akteure im Sportstätten-Management vorgestellt. Die Kapitel drei und vier beleuchten die spezifischen Probleme von Vereinen in Bezug auf Sportstätten und geben einen Einblick in die aktuelle Situation der Sportstättenlandschaft in Deutschland.
Kapitel fünf widmet sich den verschiedenen PPP-Modellen und deren Anwendbarkeit im Sportbereich. Es werden die Modelle Betreibermodell, Konzessionsmodell, Erwerbermodell, Leasingsmodell, Vermietungsmodell, Contractingmodell und Gesellschaftsmodell erläutert. Kapitel sechs beleuchtet die Anwendung von PPP in Deutschland, insbesondere im Sportbereich. Kapitel sieben befasst sich mit der Kritik an PPP-Modellen im Sportbereich.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema Public-Private-Partnerships (PPP) im Sportbereich, insbesondere im Kontext der Finanzierung von Sportstätten. Die Arbeit analysiert die Herausforderungen der Sportstättenlandschaft in Deutschland und beleuchtet verschiedene PPP-Modelle sowie deren Anwendung in der Praxis. Die zentralen Schlüsselwörter umfassen Sportstätten, Sportanlagen, Sportgelegenheiten, PPP, PPP-Modelle, Finanzierungsmodelle, Sportmanagement, Sportvereine, öffentliche Hand, Kritik, und Refinanzierung.
- Arbeit zitieren
- Richard von Schwartzenberg (Autor:in), 2014, Realisierung und Betrieb von Sportstätten durch Public-Private-Partnerships, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/282431