Ein Geschäftsmodell ist die Verknüpfung einzelner Elemente zu der ganzheitlichen, übergeordneten Logik einer nutzenstiftenden Wertschöpfung, die ein Unternehmen für sich selbst, gegenüber seinen Kunden, seinen Partnern wie auch anderen Interessengruppen innerhalb eines Wertenetzwerks erbringt. Finanzielle Aspekte des Geschäftsmodells umfassen dabei Kostenblöcke sowie Preismechanismen. Ein nachhaltiges Geschäftsmodell kann die Quelle eines strategischen Wettbewerbsvorteils sein.
Es unterscheidet sich damit von der Geschäftsstrategie, die sich auf Positionierung konzentriert, und den Geschäftsprozessen, die Abläufe beschreiben, koordinieren und umsetzen. Eine Klassifizierung von Geschäftsmodellen dient der strukturierten Eingrenzung möglicher Geschäftsmodelle innerhalb einer Industrie. Sie zeigt Möglichkeiten auf und lässt Vergleiche zu, wie ein Unternehmen in der Industrie agieren kann.
Der vorliegende Ansatz umfasst neun Komponenten im Bereich Daten-Geschäftsmodelle: Datensammlung, Datendigitalisierung, Datenanalyse, Datenarchivierung, Datenteilung, Datenkombination, Datenverkauf, Datenzugriff und Daten-Consulting. Diese werden durch die „Enabler“ Datensicherheit und Datenübertragung ergänzt. Das Modell fokussiert sich zum einen auf den Datenfluss von der Kreation bis zur Verarbeitung, zum anderen auf Schlüsselkomponenten des Geschäftsmodells, wie Ressourcen, Aktivitäten, Kanälen oder Kundenbeziehung. Verwendungsmöglichkeiten bestehen dabei in der Erläuterung horizontaler und vertikaler Flüsse sowie der Kombination einzelner Dimensionen innerhalb der Klassifizierungsmatrix. Außerdem wird das Modell zur Weiterentwicklung, Innovation, Analyse und zum Vergleich genutzt.
Ein strukturierter Innovationsansatz für Geschäftsmodelle beinhaltet eine umfassende Analyse des Status Quo auf Basis einer Klassifizierungsmatrix, einer Umweltanalyse und dem Einsatz von Stufenmodellen wie auch dem Geschäftsmodell-Lebenszyklus. Danach können Ideen generiert, in Experimenten getestet, zu Prototypen weiterentwickelt und in Szenarien simuliert werden.
Das Modell wird mit Hilfe von vier Fallstudien aus dem Bereich der Fahrzeugtelematik – PAYD- / PHYD-Versicherungen, Remote Diagnose, Car Sharing und Flottenmanagement – getestet.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Zusammenfassung
- 1. Einleitung
- 1.1 Motivation
- 1.2 Forschungsproblematik und -fragen
- 1.3 Über das Unternehmen, das Praktikum und wahrgenommene Aufgaben
- 2. Theoretischer Teil
- 2.1 Vorgehen zur Entwicklung themenspezifischer Geschäftsmodelle
- 2.2 Theorie der Geschäftsmodelle
- 2.2.1 Herkunft, Definition und theoretisches Fundament
- 2.2.2 Anwendungsbereiche, Nutzen, Ziele und Barrieren
- 2.2.3 Einordnung des Geschäftsmodells
- 2.2.3.1 Geschäftsmodell und Strategie
- 2.2.3.2 Geschäftsmodell und Klassifizierung
- 2.2.3.3 Geschäftsmodell und Prozess
- 2.3 Herleitung generischer Geschäftsmodelle für Daten
- 2.3.1 Ein Klassifizierungsansatz für Daten-Geschäftsmodelle
- 2.3.2 Die neun generischen Value Propositions
- 2.3.3 Verwendung des Klassifizierungsansatzes
- 2.4 Geschäftsmodell-Innovation
- 2.4.1 Definition und Vorgehen zur Geschäftsmodellentwicklung
- 2.4.2 Analyse des Status Quo
- 2.4.3 Geschäftsmodell-Dynamik
- 3. Praktischer Teil
- 3.1 Management-Problematik
- 3.2 Fallstudien-Design
- 3.3 Fall 1: Pay-as-you-drive / Pay-how-you-drive
- 3.4 Fall 2: Remote Diagnose
- 3.5 Fall 3: Car Sharing
- 3.6 Fall 4: Flottenmanagement Logistik
- 4. Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterthesis befasst sich mit der Entwicklung von Geschäftsmodellen für Daten im Kontext der Telematik. Ziel ist es, einen systematischen Ansatz zur Herleitung von themenspezifischen Geschäftsmodellen für Daten zu entwickeln und diesen anhand von Fallbeispielen aus der Telematik zu illustrieren. Die Arbeit untersucht die theoretischen Grundlagen von Geschäftsmodellen und analysiert die spezifischen Herausforderungen und Chancen, die sich aus der Nutzung von Daten ergeben.
- Entwicklung eines systematischen Ansatzes zur Herleitung von Datengeschäftsmodellen
- Analyse der theoretischen Grundlagen von Geschäftsmodellen
- Identifizierung von generischen Geschäftsmodellen für Daten
- Anwendung des Ansatzes auf Fallbeispiele aus der Telematik
- Bewertung der Chancen und Herausforderungen von Datengeschäftsmodellen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Datengeschäftsmodelle ein und erläutert die Motivation, die Forschungsproblematik und die Forschungsfragen. Sie stellt das Unternehmen, das Praktikum und die wahrgenommenen Aufgaben vor.
Der theoretische Teil befasst sich mit der Entwicklung von themenspezifischen Geschäftsmodellen. Er beleuchtet die Theorie der Geschäftsmodelle, ihre Herkunft, Definition und ihr theoretisches Fundament. Es werden Anwendungsbereiche, Nutzen, Ziele und Barrieren von Geschäftsmodellen diskutiert. Die Einordnung des Geschäftsmodells in Bezug auf Strategie, Klassifizierung und Prozess wird analysiert.
Der Abschnitt über die Herleitung generischer Geschäftsmodelle für Daten stellt einen Klassifizierungsansatz für Daten-Geschäftsmodelle vor und beschreibt die neun generischen Value Propositions. Die Verwendung des Klassifizierungsansatzes wird anhand von Beispielen erläutert.
Der praktische Teil präsentiert Fallstudien aus der Telematik, die den entwickelten Ansatz zur Herleitung von Datengeschäftsmodellen illustrieren. Die Fallstudien umfassen Pay-as-you-drive / Pay-how-you-drive, Remote Diagnose, Car Sharing und Flottenmanagement Logistik.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Geschäftsmodelle, Daten, Telematik, Value Propositions, Klassifizierung, Fallstudien, Pay-as-you-drive, Remote Diagnose, Car Sharing, Flottenmanagement Logistik. Die Arbeit analysiert die Entwicklung und Anwendung von Geschäftsmodellen für Daten im Kontext der Telematik und beleuchtet die Chancen und Herausforderungen, die sich aus der Nutzung von Daten ergeben.
- Arbeit zitieren
- Daniel Hasler (Autor:in), 2014, Von generischen zu spezifischen Geschäftsmodellen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/282534