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Die Konzeption von personaler Identität nach Carol Rovane und ihre Anwendung auf das Phänomen der Multiplen Persönlichkeit

Title: Die Konzeption von personaler Identität nach Carol Rovane und ihre Anwendung auf das Phänomen der Multiplen Persönlichkeit

Term Paper (Advanced seminar) , 2000 , 20 Pages , Grade: 1,7

Autor:in: Jessica Heyser (Author)

Philosophy - Philosophy of the 20th century
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In den letzten Jahren ist es zu einem besorgniserregenden Anstieg von PatientInnen gekommen, bei denen die Multiple Persönlichkeitsstörung („Multiple Personality Disorder“, MPD), diagnostiziert wurde. In den USA wurden bereits ca.100.000 Fälle registriert. Dabei handelt es sich zu 90% um Frauen. – Wie ist dieser gewaltige Anstieg zu erklären? Handelt es sich möglicherweise um eine Modekrankheit?
Die Ursache für diese Krankheit wird heute damit erklärt, dass frühkindliche traumatische Erlebnisse, zumeist inzestuöse Übergriffe, zu Dissoziationen führen. Damit wurde eine neue Erklärung für diese Krankheit gefunden, die schon seit dem 19. Jahrhundert dokumentiert ist. Es wird angenommen, dass ein sich in einer ausweglosen Situation befindende Mensch sognannte Alter-Egos („Alters“, Alter-Persönlichkeiten) hervorbringt, die das ihre Entstehung auslösende Geschehen vergessen bzw. verdrängt haben. Es werden verschiedene, völlig getrennte Persönlichkeiten entwickelt, die sich von einer normalen Person meist nur dadurch unterscheiden, dass ihnen weniger Zeit zur Verfügung steht, da sie sich ja mit anderen einen Körper teilen müssen. Eine Therapie wird aufgrund von den Schwierigkeiten, welche sich im Alltag stellen, besonders wenn Amnesie auftritt, notwendig. Meist begibt sich die (wie der Therapeut sie bezeichnet) „Wirtspersönlichkeit“ in die Therapie und lernt in der Regel erst während dieser die anderen Alter-Persönlichkeiten kennen.

Rovane entfaltet ihren Ansatz zunächst, ohne auf die Multiple Dissoziationsstörung einzugehen. Jedoch scheint die Übertragung als ein Argument für ihren Personenbegriff zu fungie-ren, indem sie auf der Grundlage eines empirischen Phänomens ihre Definition vom rationalen Standpunkt untermauert. Dazu schließen sich für mich folgende kritische Frage an: Kann man von einem pathologischen Phänomen wie der Multiplen Dissoziationsstörung überhaupt auf normale Menschen schließen? Oder ist die Übertragung auf MPD hier weniger Argument als Illustration oder Herleitung? Dem fügt sich an, ob Rovanes Personenbestimmung möglicherweise schon im Hinblick auf MPD konzipiert wurde.

Excerpt


Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung
  • Ausgangspunkt bei John Locke
  • Der rationale Standpunkt
  • Erfordert der rationale Standpunkt ein einheitliches Bewußtsein?
  • Gruppen-Personen
  • Übertragung auf die Multiple Persönlichkeitsstörung
  • Mitbewußtsein
  • Analogie zu Gruppen-Personen
  • Die ,,Lehrer-Philosoph-Musiker-Persönlichkeit"
  • Wie würde sich Locke entscheiden?

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Hausarbeit untersucht die Konzeption der personalen Identität nach Carol Rovane und wendet diese auf das Phänomen der Multiplen Persönlichkeit an. Das Ziel ist es, die Kriterien für die Zuschreibung von Personenschaft zu erforschen und zu analysieren, ob und wie Rovanes Ansatz auf die komplexen Fälle der Multiplen Persönlichkeit übertragen werden kann.

  • Rovanes Personenbegriff im Vergleich zu John Locke
  • Der rationale Standpunkt als Kriterium für Personenschaft
  • Die Beziehung zwischen den Alter-Persönlichkeiten und ihre möglichen Bewusstseinszustände
  • Die Übertragbarkeit von Rovanes Personenbegriff auf die Multiple Persönlichkeitsstörung
  • Kritik an Rovanes Ansatz und mögliche Limitationen

Zusammenfassung der Kapitel

  • Einleitung: Die Hausarbeit stellt die Multiple Persönlichkeitsstörung als Ausgangspunkt für die Untersuchung von Rovanes Personenbegriff vor. Sie beleuchtet die Entstehung der Störung, die damit verbundenen Dissoziationen und die Rolle der Therapie.
  • Ausgangspunkt bei John Locke: Dieses Kapitel untersucht Lockes Definition von Person und hebt die Bedeutung des Selbstbewußtseins und der phänomenologischen Einheit hervor. Es analysiert Rovanes Aufnahme von Lockes Konzept und ihre Abgrenzung von einem reinen Erfahrungssubjekt.
  • Der rationale Standpunkt: Dieses Kapitel präsentiert Rovanes Kriterium des rationalen Standpunktes als Grundlage für Personenschaft. Es untersucht, ob der rationale Standpunkt ein einheitliches Bewusstsein erfordert und wie dieser Ansatz kritisch betrachtet werden kann.
  • Gruppen-Personen: Dieses Kapitel diskutiert die Anwendung von Rovanes Personenbegriff auf das Phänomen der Multiplen Persönlichkeit. Es untersucht die Beziehung zwischen den Alter-Persönlichkeiten, ihre mögliche Kooperation und ihr Bewusstsein von den Zuständen anderer Alters.
  • Übertragung auf die Multiple Persönlichkeitsstörung: Dieses Kapitel analysiert, ob man bei einer multiplen Persönlichkeit selbständige Personen in einem Menschen annehmen kann. Es vergleicht die Thesen von Jennifer Radden mit denen Rovanes und untersucht die Übertragbarkeit von Rovanes Personenbegriff auf die Multiple Persönlichkeitsstörung.

Schlüsselwörter

Personenschaft, Identität, Selbstbewußtsein, rationaler Standpunkt, Multiple Persönlichkeit, Dissoziation, Alter-Persönlichkeiten, Mitbewußtsein, John Locke, Carol Rovane, Jennifer Radden, empirische Phänomene, pathologische Phänomene.

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Details

Title
Die Konzeption von personaler Identität nach Carol Rovane und ihre Anwendung auf das Phänomen der Multiplen Persönlichkeit
College
Humboldt-University of Berlin  (Institut für Philosophie)
Course
Hauptseminar: Selbstbewußtsein und Ich-Identität
Grade
1,7
Author
Jessica Heyser (Author)
Publication Year
2000
Pages
20
Catalog Number
V28258
ISBN (eBook)
9783638300872
ISBN (Book)
9783638842631
Language
German
Tags
Konzeption Identität Carol Rovane Anwendung Phänomen Multiplen Persönlichkeit Hauptseminar Selbstbewußtsein Ich-Identität Multiple Persönlichkeit Schizophrenie personale Identität
Product Safety
GRIN Publishing GmbH
Quote paper
Jessica Heyser (Author), 2000, Die Konzeption von personaler Identität nach Carol Rovane und ihre Anwendung auf das Phänomen der Multiplen Persönlichkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28258
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