Einleitung
In der folgenden Arbeit versuche ich, religiöse Motive aus „El burlador de Sevilla“ herauszuarbeiten und auf dem historisch-kanonisch und sozialem Hintergrund zu beleuchten. In letzter Zeit wurde die Frage, wer denn nun den „Burlador“ geschrieben habe, wieder aufgeworfen. Da dies nicht Thema der Arbeit ist, und noch keine eindeutigen Forschungsergebnisse dazu vorliegen, wird der Bezug zum Autor in der Arbeit möglichst gering gehalten. Dennoch können viele Daten, zum Beispiel über den religiösen Hintergrund Tirso de Molinas, auch für den „wirklichen“ Autor angenommen werden. Das Werk folgt einem einfachen Schema: Don Juan versündigt sich an Gott und der Gesellschaft, setzt sich über alle herrschenden Normen hinweg und muss dafür schließlich in der Hölle schmoren. Sämtliche Warnungen seiner Mitmenschen, er werde nach dem Tod dafür büßen, schlägt er stets mit dem Satz „Tan largo me lo fiáis“ in den Wind. Im Leben kann er sich noch aufgrund seiner sozialen Stellung vor der Strafe davon stehlen. Erst im Tod holen ihn seine Sünden ein. Auch die finale Konfession vermag seine Verdammung nicht mehr abzuwenden. Zusammen mit dem göttlichen Rächer, Don Gonzalo, verbrennt er in den Flammen der Hölle.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer, soziologischer und religiöser Hintergrund
- Das Drama als symbolisches Opfer
- Das Werk als Teil einer Gegenbewegung zum Protestantismus
- Unterschiede zwischen katholischer und protestantischer Lehre
- Das Problem der heimlichen Hochzeiten
- Bezug zum Werk
- Die Sünden Don Juans
- Verzeihliche Jugendsünden
- Die Verführungen Don Juans
- Stellung des Autors zu den heimlichen Hochzeiten
- Tan largo me lo fiáis
- Die Korruptheit der irdischen Justiz
- Die Justicia Divina
- Die Sünden Don Juans
- Konklusion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die religiösen Motive in Tirso de Molinas „El burlador de Sevilla“ und beleuchtet sie vor dem Hintergrund historischer, sozialer und kanonischer Gegebenheiten. Der Fokus liegt dabei auf der Darstellung von Don Juans Sünden und deren Konsequenzen, sowohl für ihn selbst als auch für die Gesellschaft.
- Das Drama als symbolisches Opfer: Don Juan als Sündenbock, der die gesellschaftliche Ordnung wiederherstellt
- Die Gegenbewegung zum Protestantismus: Das Werk als Teil einer religiösen und kulturellen Neudefinition Spaniens
- Die Unterschiede zwischen katholischer und protestantischer Lehre: Die Rolle der Gnade, des freien Willens und der guten Werke
- Das Problem der heimlichen Hochzeiten: Die Kritik des Autors an der traditionellen Praxis und die Betonung der katholischen Lehre
- Die „Justicia Divina“: Don Juans Verdammung als göttliche Vergeltung für seine Sünden
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Zielsetzung der Arbeit dar. Im ersten Kapitel werden die historischen, sozialen und religiösen Hintergründe beleuchtet, insbesondere das Konzept des Dramen als symbolisches Opfer. Der zweite Teil befasst sich mit dem Bezug zum Werk „El burlador de Sevilla“, indem er die Sünden Don Juans und die Stellung des Autors zu den heimlichen Hochzeiten beleuchtet.
Schlüsselwörter
Religiöse Motive, „El burlador de Sevilla“, Tirso de Molina, Sündenbock, Protestantismus, Katholische Lehre, heimliche Hochzeiten, „Justicia Divina“, soziale Ordnung, göttliche Vergeltung.
- Quote paper
- Jost Fromhage (Author), 2003, Religiöse Motive in 'El burlador de Sevilla' und deren gesellschaftliche Funktion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28277