Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Bedeutung und Aufgaben des Businessplans
3 Executive Summary
4 Unternehmen und Rechtsform
4.1 Die Geschäftsidee
4.2 Die Standortwahl
4.3 Die Rechtsform
5 Analyse der Markt- und Branchensituation
5.1 Die SWOT-Analyse
5.2 Das Five-Forces-Modell nach Porter
6 Produktportfolio, Marketing und Vertrieb
7 Finanzplanung
8 Fazit
Literaturverzeichnis
Internetverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
Für viele Existenzgründer bietet bereits der erste Schritt zur Selbständigkeit eine große Chance. Selbständige können ihre Arbeitszeit selbst einteilen, ihre Ideen frei umsetzen und sind nicht von den Weisungen eines Arbeitgebers abhängig. Jedoch wird der eigene Weg in die Selbständigkeit von vielen Risiken begleitet. Bereits in den ersten vier Jahren müssen knapp 35% der neugegründeten deutschen Unternehmen wieder die Insolvenz anmelden.1 Umso wichtiger ist es, dass sich Existenzgründer bereits im Vorfeld intensiv mit ihrem Vorhaben auseinandersetzen.
Die Geschäftsplanung und damit der erste Schritt in die Selbständigkeit, beginnt mit den ersten Überlegungen zur Geschäftsidee und mündet mit zunehmender Reife des Projektes in der allgemeinen Unternehmensplanung. Für die Unternehmensgründer bedeutet dies, dass die Geschäftsidee gründlich überlegt, reliabel analysiert und solide geplant werden muss. Dabei kommt es keineswegs rein auf die Geschäftsidee an- auch wirtschaftliche, soziale und rechtliche Gegebenheiten und deren zukünftige Auswirkungen müssen, bei der Umsetzung dieser Idee, berücksichtigt werden. Das schriftlich festgehaltene Fazit all dieser Überlegungen wird auch Businessplan oder in deutscher Sprache Geschäftsplan, genannt. Er stellt die ganzheitliche und detaillierte Vorstellung des Unternehmenskonzeptes dar. Besonders bei der Unternehmensgründung ist dies von zentraler Bedeutung, denn dabei werden die Geschäftsidee, Strategien und Zielsetzungen des Unternehmens, die Prognose des Marktes sowie das Management und der Finanzbedarf, dargestellt. Chancen und Risiken für die zukünftige Unternehmensentwicklung können dadurch analysiert und herausgearbeitet werden. Mit anderen Worten- es werden die ersten Weichen für den zukünftigen Erfolg des Unternehmens gestellt.
Ziel dieser Arbeit ist es, einen Einblick in die einzelnen Bestandteile eines Businessplans zu geben und den Leser für die Bedeutsamkeit eines solchen Plans zu sensibilisieren. Es werden Möglichkeiten und Modelle der Analyse vorgestellt und Elemente, auf die es bei der Planung der eigenen Selbständigkeit zu achten gilt, betrachtet.
Dazu werden anfänglich die Aufgaben und die genaue Bedeutung eines Businessplans herausgearbeitet, um den Nutzen aufzuweisen. Anschließend wird ein kurzer Blick auf die Executive Summary und deren Merkmale geworfen. Es wird auf die Unternehmung genauer eingegangen, wobei wichtige Details wie die Geschäftsidee, die Standortwahl und die Wahl der Rechtsform genauer beleuchtet werden. Es folgt die Analyse der Markt- und Branchensituation. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf das Umfeld des zu gründenden Unternehmens gelegt und es werden beispielhafte Modelle zur Analyse vorgestellt. Im Anschluss daran wird ein kurzer Einblick in das Produktportfolio, das Marketing und den Vertrieb gegeben. Anschließend wird auf die Finanzplanung im Zuge eines Businessplanes eingegangen. Schließlich wird ein Experteninterview einen genaueren Überblick über den Businessplan in der Bankpraxis geben, bevor die Arbeit von einem Fazit, in dem die analysierten Fakten noch einmal zusammengefasst werden, beendet wird.
2 Bedeutung und Aufgaben des Businessplans
Der Businessplan ist das entscheidende Instrument, um die Unternehmensleitung, Geschäftspartner, Gesellschafter oder Kapitalgeber von der Geschäftsidee zu überzeugen und darzulegen, wie vertrauenswürdig, rentabel und perspektivenreich das Vorhaben sein kann. Investoren wollen anhand des Businessplans sehen, wie nachhaltig die Marktpositionierung ist und welche Wertsteigerungsmöglichkeiten bestehen können.2 Besonders in der Gründungsphase dient der Businessplan in erster Linie dazu, potenzielle Kapitalgeber vom Erfolg der Geschäftsidee zu überzeugen.3 Kein Kapitalgeber würde in ein Unternehmen investieren, von dessen Erfolgsaussichten er nicht überzeugt ist. Ein Businessplan stellt also die Basis für Gesprächsverhandlungen mit Geldgebern in der Gründungsphase dar. Aber auch der Unternehmer selbst kann von der exakten schriftlichen Planung seiner Unternehmung profitieren. Erst eine schriftliche Planung über einen langen Zeitraum lässt den Existenzgründer realistisch einschätzen, ob sich sein Vorhaben überhaupt wirtschaftlich umsetzen lässt. Später dient der Plan als Erfolgsmaßstab. Somit können zum Beispiel Abweichungen von gesetzten Zielen schnell identifiziert werden und wenn nötig, kann der Existenzgründer bei der Umsetzung adaptieren.4
Bei der Erstellung des Plans haben sich die Unternehmensgründer stets in die Perspektive der Adressaten zu versetzen, um deren Informationsbedürfnisse genau zu eruieren.5 Der Inhalt des Businessplans ist dabei nicht fest definiert und es gibt keine festgelegte formelle Struktur. Die Gliederung des Plans ist sehr stark vom jeweiligen Unternehmen und der Branche abhängig, weshalb sie durchaus sehr unterschiedlich gestaltet sein kann.6 Vor allem kommt es dabei jedoch darauf an, die Zukunftsaussichten vollständig, realistisch und interessant darzustellen. Auf jeden Fall sollte ein Businessplan in klare Abschnitte gegliedert sein und zumindest folgende Punkte beinhalten: die kurz- und langfristigen Ziele des Unternehmens, eine Beschreibung der Produkte oder Dienstleistungen, die Marktsituation und Absatzmöglichkeiten, eine Erläuterung der Vermögenslage inklusive Finanzplanung und eine Strategie zur Durchsetzung der Ziele in Konkurrenzsituationen.7 Auch über den Umfang des Businessplans lässt sich keine pauschale Angabe machen- die Seitenanzahl sollte angemessen der Komplexität des Vorhabens gewählt werden.8
3 Executive Summary
Die kurze Zusammenfassung eines Businessplans, auch Executive Summary genannt, hat in erster Linie die Aufgabe, das Interesse für das Geschäftsmodell zu wecken und fungiert dabei gleichzeitig als Visitenkarte des Unternehmens.9 Da mögliche Investoren, wie beispielsweise Banken oder Beteiligungsgesellschaften, zuerst nur diese kurze Zusammenfassung lesen werden, muss eine gute Executive Summary ihre Aufmerksamkeit wecken, da ansonsten gleich zum nächsten Businessplan übergegangen wird.10 Dabei soll die Executive Summary einen Einblick in die Unternehmensplanung gewähren und die wichtigsten Eckpunkte und Kernaussagen des Businessplans klar, kurz und prägnant darlegen. Die Chancen, beziehungsweise die Notwendigkeit des Vorhabens sollen fundiert und plausibel begründet werden, wobei die Darstellung von langfristigen Zielen eine gute Grundlage bildet. Besonders auf Fragen wie:
„Was ist die Zielsetzung des Unternehmens?“, „Welche Produkte werden für welche Märkte angeboten?“, „Was ist die USP (Unique Selling Point, das Alleinstellungsmerkmal) der Produkte und welchen Nutzen bringen sie?“, „Welche Risiken bestehen?“ und „Wie hoch ist der Kapitalbedarf und welche Rendite kann erreicht werden?“, sollte genau eingegangen werden.11 Bei all diesen Inhalten, sollte die Executive Summary jedoch in der Gesamtheit nicht mehr als drei Seiten lang sein.12
Der Executive Summary ist eine besondere Beachtung zu schenken, da sie den ersten und oftmals entscheidenden, Eindruck der unternehmerischen Initiative darstellt.13 Oftmals wird von potentiellen Kapitalgebern zunächst nur dieser Teil verlangt und nur wenn die Executive Summary überzeugt, wird die Langfassung angefordert. Aus diesem Grund muss besonders an dieser Stelle darauf geachtet werden, dass die Formulierungen präzise und frei von Ausdrucksfehlern sind. Durch die enorme Wichtigkeit der Präzision der Executive Summary, empfiehlt es sich, die Niederschrift erst nach der Ausarbeitung des gesamten Businessplans vorzunehmen.14
4 Unternehmen und Rechtsform
In diesem Teil geht es darum, einen ersten Überblick über die geplante Unternehmung zu bekommen. Deshalb werden in diesem Kapitel die anfänglichen Überlegungen zur Existenzgründung etwas genauer betrachtet.
4.1 Die Geschäftsidee
Am Anfang aller Überlegungen steht die Geschäftsidee. Erst wenn der Existenzgründer eine genaue Vorstellung von seinem Produkt oder seiner Dienstleistung hat, kann eine detaillierte Planung beginnen. Zunächst ist es dabei nötig, die Idee einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Konkret bedeutet dies, dass Überlegungen zur Durchführbarkeit angestellt und Marktchancen geklärt werden müssen. Deswegen müssen bei der Geschäftsidee immer die Bereiche „Kundenanalyse und Produktstrategie“ genau betrachtet werden. Mit der Geschäftsidee zusammen bilden sie ein strategisches Dreieck.15
Bei der Entwicklung oder Prüfung der Geschäftsidee darf der Existenzgründer niemals die Bedürfnisse seiner Kunden aus den Augen verlieren. Viele Unternehmer nutzen allein den Preis als Instrument, um Kunden für ihre Produkte und Dienstleistungen zu begeistern. Die Bedürfnisbefriedung bekommt der Kunde jedoch nicht durch den Preis, sondern durch das Produkt. Vielleicht möchte er mit dem Produkt andere beeindrucken, Sicherheit, Bequemlichkeit, Zusatznutzen oder einfach nur sein Selbstwertgefühl verbessern. Ein Kunde wägt also nicht ab, ob ihm das Produkt den Preis wert ist, sondern ob es die daraus entstehende Bedürfnisbefriedigung ist. Sinnvollerweise sollte es sich dabei nicht nur um einen einzelnen Aspekt handeln, sondern nach Möglichkeit um mehrere. Die Geschäftsidee hängt also sehr eng mit der Kundenanalyse und der Produktstrategie zusammen.16
Unternehmensgründer haben viele verschiedene Möglichkeiten an Ideen für ihr Geschäftsmodell zu kommen. Neben der Innovation, der Neuerstellung und Veröffentlichung eines Produktes oder einer Dienstleistung, gibt es beispielsweise die Möglichkeit andere Unternehmen schlicht und einfach nachzuahmen. Ein legaler „Ideenklau“ ist ein weit unterschätzter Teil des Marktwettbewerbes und der Erfolg vieler Imitatoren spricht für sich.17 Während der Innovator nämlich einen zeitlichen Vorsprung hat, hat er dafür jedoch mit der Markterschließung und der Produkteinführung auf dem Markt zu kämpfen. Der Imitator hingegen kann auf einen bereits erschlossenen Markt zugreifen, kann aus den Fehlern von Innovatoren lernen und muss nur noch die Vorteile seines Ansatzes richtig kommunizieren.18
Bei der Innovation einer Idee müssen zusätzliche Informationen seitens des Gründers eingeholt werden. Für viele Innovatoren ist es beispielsweise von enormer Bedeutung, dass sie ihre Ideen vor Wettbewerbern mit zum Beispiel Patenten, Lizenzen oder Urheberrechten schützen können. Auch gesetzliche Auflagen oder Zulassungsvoraussetzungen, wie Prüfungen des technischen Überprüfungsvereins (kurz TÜV), müssen besonders von Innovatoren geprüft werden.19
4.2 Die Standortwahl
Im Rahmen einer Unternehmensgründung haben sich Existenzgründer mit einer Vielzahl an Fragen auseinanderzusetzen. Neben der Geschäftsidee ist dabei auch die Wahl des Unternehmensstandorts nicht zu unterschätzen, denn auch der Standort zählt zu den fundamentalen Faktoren, die maßgeblich zum Erfolg oder Misserfolg einer Unternehmung beitragen können. Unter dem Begriff Unternehmensstandort ist dabei nicht nur der geografische Ort zu verstehen, sondern auch alle damit verbundenen Einflussfaktoren wie beispielsweise die Infrastruktur, Absatzmärkte und rechtliche Rahmenbedingungen.20 Die Bedeutung der Standortwahl ist also auch im Zeitalter der Globalisierung und der vermeintlichen Kontraktion von Raum und Zeit nicht zu unterschätzen.21
Um die richtige Entscheidung bei der Wahl des Standortes treffen zu können, empfiehlt es sich eine gründliche Standortanalyse zu betreiben.22
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1 Vgl. Creditreform (2012), S. 11.
2 Vgl. Nagl (2011), S. 13.
3 Vgl. Wien (2009), S. 57.
4 Vgl. ebenda (2009), S. 57.
5 Vgl. u.a. Gruber (2002), S. 69.
6 Vgl. Wien (2009), S. 58.
7 Vgl. ebenda (2009), S. 58.
8 Vgl. Collrepp (2011), S. 90.
9 Vgl. Nagl (2011), S. 19.
10 Vgl. Drumm, Drowling (2003), S. 242.
11 Vgl. Nagl (2011), S. 20.
12 Vgl. Wien (2009), S. 58.
13 Vgl. Nagl (2009), S. 19.
14 Vgl. Wien (2009), S. 59.
15 Vgl. ebenda (2009), S. 3ff.
16 Vgl. Wien (2009), S. 3f.
17 Vgl. u.a. Gruber (2002), S. 49.
18 Vgl. ebenda (2002), S. 49f.
19 Vgl. Collrepp (2011), S. 88f.
20 Vgl. Wien (2009), S. 93.
21 Vgl. Haas, Neumair (2005), S. 243.
22 Vgl. u.a. Pifko (2011), S. 111f.