Arzneimittelfälschungen stellen ein zunehmendes globales Problem dar. Gefälscht werden hauptsächlich umsatzstarke Produkte oder Medikamente mit einem hohen Preis.
Meist handelt es sich hierbei um Antibiotika/Chemotherapeutika und schmerz- und entzündungshemmende Mittel. Für Arzneimittelfälscher bietet sich hier ein sehr lukrativer Markt, da die Arzneimittel günstig unter Umgehung von GMP-Vorschriften hergestellt werden können, und die erzielten Gewinnspannen sehr hoch sind.
Die Gewinnspannen übersteigen oftmals die Gewinne, die mit dem klassischen Drogenhandel erzielt werden können und das bei einem geringeren Risiko dafür strafbar gemacht zu werden.
Dabei handelt es sich nicht um ein Problem, dass sich nur auf Entwicklungsländer beschränkt. Aufgrund der zunehmenden Globalisierung ist es ein leichtes, die Arzneimittelfälschungen weltweit zu vertreiben, und durch das Einschleusen in legale Lieferketten in den Verkehr zu bringen.
Innerhalb Europas belegen Arzneimittelfälschungen mit einem Anteil von 10% Rang vier der gefälschten Produktgruppen, und erreichen damit einen Umsatz von 10,5 Mrd. €.
Im Gegensatz zur Bekämpfung des Rauschgifthandels gibt es bei der Bekämpfung des Handels mit gefälschten Arzneimitteln keine einheitlichen Vorgehensweisen oder internationale Abkommen.
Daher können Fälscher nur schwer gefasst werden, da sie sich meist außerhalb der Zugriffsrechte der zuständigen Behörden befinden.
Dies bedeutet, dass die Fälscher in den meisten Fällen straffrei bleiben, da sie nicht strafrechtlich belangt werden können, oder wenn sie doch verurteilt werden, lediglich zu Geldstrafen oder einer geringen Freiheitsstrafe verurteilt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungs- und Akronymverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Einleitung
- Ausgangssituation
- Problemstellung
- Zielsetzung und Gang der Untersuchung
- Grundlagen zu Arzneimittelfälschungen
- Historische Grundlagen
- Begriffserläuterungen zum Thema Arzneimittelfälschungen
- Legaldefinition „Arzneimittelfälschung“ nach dem Arzneimittelgesetz
- WHO-Definition von Arzneimittelfälschungen sowie Umsetzung in Deutschland
- EU-Richtlinie (2011/62/EU) zur Verhinderung gefälschter Arzneimittel
- Vorkommen von Arzneimittelfälschungen im Alltag
- Darstellung von Arzneimittelfälschungen an Beispielen aus der Praxis
- Reimporte und Parallelimporte in anderen Ländern
- Einfluss des Versandhandels auf die Verbreitung von Arzneimittelfälschungen
- Maßnahmen zur Erhöhung der Fälschungssicherheit
- Überprüfung der Wirk- und Hilfsstoffe auf Reinheit
- Möglichkeiten Überprüfung von Fertigarzneimitteln
- Schutz von Primärpackmitteln
- Sicherung von Sekundärpackmitteln
- Einordung möglicher Maßnahmen nach Akteuren im Gesundheitswesen
- Aktuelle Haftungssituationen für die Akteure
- Vorgehensweise bei Fälschungen in anderen Branchen - am Beispiel der Zigarettenindustrie
- Bedeutung von gefälschten Zigaretten
- Schutz vor Zigarettenfälschungen mittels Codentify™
- Ausweitung der getroffenen Maßnahmen gegen Arzneimittelfälschungen
- Pharmazeutische Unternehmen
- Arzneimittelimporteure
- Großhandel
- Zoll
- Information der Bevölkerung über Arzneimittelfälschungen
- Apotheken/Versandapotheken
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit dem Thema Arzneimittelfälschungen und analysiert die Möglichkeiten, diese zu verhindern. Die Arbeit untersucht die rechtlichen Rahmenbedingungen, die verschiedenen Arten von Fälschungen und die Herausforderungen, die mit der Bekämpfung von Arzneimittelfälschungen verbunden sind. Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis der Problematik zu vermitteln und konkrete Handlungsempfehlungen für die Akteure im Gesundheitswesen zu entwickeln.
- Rechtliche Rahmenbedingungen und Definitionen von Arzneimittelfälschungen
- Arten von Arzneimittelfälschungen und ihre Verbreitung
- Möglichkeiten zur Erhöhung der Fälschungssicherheit
- Rolle der Akteure im Gesundheitswesen bei der Bekämpfung von Arzneimittelfälschungen
- Herausforderungen und Grenzen bei der Verhinderung von Arzneimittelfälschungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arzneimittelfälschungen ein und erläutert die Relevanz des Themas. Sie definiert die Problemstellung und die Zielsetzung der Arbeit. Das zweite Kapitel befasst sich mit den Grundlagen zu Arzneimittelfälschungen. Es werden die historische Entwicklung, die verschiedenen Arten von Fälschungen und die rechtlichen Rahmenbedingungen beleuchtet. Das dritte Kapitel analysiert das Vorkommen von Arzneimittelfälschungen im Alltag. Es werden Beispiele aus der Praxis vorgestellt und die Rolle von Reimporten und Parallelimporten sowie des Versandhandels im Zusammenhang mit Arzneimittelfälschungen untersucht. Das vierte Kapitel widmet sich den Maßnahmen zur Erhöhung der Fälschungssicherheit. Es werden verschiedene Möglichkeiten zur Überprüfung von Wirk- und Hilfsstoffen, zur Sicherung von Packmitteln und zur Verbesserung der Lieferkette vorgestellt. Das fünfte Kapitel beleuchtet die Rolle der verschiedenen Akteure im Gesundheitswesen bei der Bekämpfung von Arzneimittelfälschungen. Es werden die Aufgaben und Verantwortlichkeiten von Pharmazeutischen Unternehmen, Importeuren, Großhändlern, Apotheken und Behörden dargestellt. Das Fazit fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und gibt Handlungsempfehlungen für die Zukunft.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Arzneimittelfälschungen, Fälschungssicherheit, Arzneimittelgesetz, WHO-Definition, EU-Richtlinie, Reimporte, Parallelimporte, Versandhandel, Pharmazeutische Unternehmen, Importeure, Großhandel, Apotheken, Behörden, Handlungsempfehlungen, Gesundheitswesen.
- Quote paper
- Silke Grünemay (Author), 2014, Teure Pillen. Arzneimittelfälschungen verhindern – Grenzen und Möglichkeiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/283277