Einleitung
Da besonders Kreditinstitute vor dem Problem stehen, dass viele bankspezifische Entscheidungen stets unter den verschiedensten Unsicherheiten getroffen werden müssen, ist es von zentraler Bedeutung, Risiken aus Liquiditätsstörungen und der damit einhergehenden Gefahr einer Rentabilitätsverschlechterung bis hin zur Insolvenz in einem integrativen Controllingprozess zu berücksichtigen1. Definiert man Risiko als die Gefahr von negativen Abweichungen des tatsächlich eintretenden vom erwarteten Ergebnis2 wird deutlich, wie wichtig eine Risikosteuerung für das Bankmanagement ist. Da dem kompletten Bankwesen eine besondere Bedeutung in der Gesamtwirtschaft zukommt, unterliegen sie einer strengen Finanzaufsicht und weiteren speziellen Gesetzen3. Das Ziel dieser Arbeit liegt darin, die verschiedenen Möglichkeiten der Risikosteuerung speziell im Bezug auf Erfolgs- und Liquiditätsrisiken in einem Bankbetrieb herauszuarbeiten. Auf die Ausfallrisiken wird in dieser Ausführung nicht weiter eingegangen. Im folgenden zweiten Kapitel werden zunächst zum Verständnis die verschiedenen Risiken näher erläutert um dann im dritten Kapital ausführlich auf die Möglichkeiten der Gegensteuerung einzugehen, bevor im folgenden Abschnitt auf die Wichtigkeit und Aufgaben des Risikomanagements eingegangen wird. Im fünften und letzten Kapitel wird die Arbeit kurz zusammengefasst und ein Fazit gezogen.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Arten von Risiken in einem Bankbetrieb
2.1 Preisrisiken
2.1.1 Zinsänderungsrisiko
2.1.2 Währungsrisiko
2.1.3 Aktienkursrisiko
2.2 Liquiditätsrisiken
2.2.1 Refinanzierungsrisiko
2.2.2 Terminrisiko
2.2.3 Abrufrisiko
3. Steuerungsinstrumente
3.1 Steuerungsinstrumente zur Begrenzung des Zinsänderungs-, Währungs- und Aktienkursrisikos
3.1.1 Forward Rate Agreements (FRA)
3.1.2 Caps, Floors und Collars (Zinsbegrenzungsverträge)
3.1.3 Financial Swaps
3.1.4 Devisentermingeschäfte
3.1.5 Optionen und Futures
3.2 Bankaufsichtsrechtliche Konzepte zur Begrenzung des Zinsänderungs-, Währungsund Aktienkursrisikos
3.3 Steuerungsinstrumente zur Begrenzung des Liquiditätsrisikos
4. Aufgaben des Risikomanagements
5. Fazit
Literatur- und Quellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abb.1: Zusammenhang zwischen Preis- und Liquiditätsrisiken
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
Da besonders Kreditinstitute vor dem Problem stehen, dass viele bankspezifische Entscheidungen stets unter den verschiedensten Unsicherheiten getroffen werden müssen, ist es von zentraler Bedeutung, Risiken aus Liquiditätsstörungen und der damit einhergehenden Gefahr einer Rentabilitätsverschlechterung bis hin zur Insolvenz in einem integrativen Controllingprozess zu berücksichtigen[1]. Definiert man Risiko als die Gefahr von negativen Abweichungen des tatsächlich eintretenden vom erwarteten Ergebnis[2]wird deutlich, wie wichtig eine Risikosteuerung für das Bankmanagement ist. Da dem kompletten Bankwesen eine besondere Bedeutung in der Gesamtwirtschaft zukommt, unterliegen sie einer strengen Finanzaufsicht und weiteren speziellen Gesetzen[3].
Das Ziel dieser Arbeit liegt darin, die verschiedenen Möglichkeiten der Risikosteuerung speziell im Bezug auf Erfolgs- und Liquiditätsrisiken in einem Bankbetrieb herauszuarbeiten. Auf die Ausfallrisiken wird in dieser Ausführung nicht weiter eingegangen. Im folgenden zweiten Kapitel werden zunächst zum Verständnis die verschiedenen Risiken näher erläutert um dann im dritten Kapital ausführlich auf die Möglichkeiten der Gegensteuerung einzugehen, bevor im folgenden Abschnitt auf die Wichtigkeit und Aufgaben des Risikomanagements einge-gangen wird. Im fünften und letzten Kapitel wird die Arbeit kurz zusammengefasst und ein Fazit gezogen.
2. Arten von Risiken in einem Bankbetrieb
Im Rahmen der Risikoidentifikation unterscheidet man zwischen banktypischen Erfolgsrisiken (wie Preis- und Ausfallrisiken) und den Liquiditätsrisiken[4]. Unter den Ausfallrisiken versteht man Adressausfallrisiken und Sachwertrisiken[5].
2.1 Preisrisiken
Preisrisiken entstehen bei Banken sowohl aus bilanzwirksamen als auch aus ausserbilanziellen Geschäften aufgrund der Veränderung von finanzwirtschaftlichen Marktpreisen[6]. Diese Risi-ken, speziell im bilanzwirksamen Geschäft, entstehen durch die besondere Aufgabe der Bank über ihre Transformationsfunktion den Ausgleich zwischen den
Bedürfnissen der Kapital-nachfrager und -anbieter wahrzunehmen[7].
Preisrisiken gehören neben den Ausfallrisiken zu den bedeutendsten banktypischen Erfolgsrisiken, die sich ihrerseits unterteilen lassen in:
- Zinsänderungrisiko
- Währungsrisiko und
- Aktienkursrisiko[8].
2.1.1 Zinsänderungsrisiko
Das Zinsänderungsrisiko wird auch als die Gefahr einer negativen Abweichung der erreichten Zinserfolgsgrösse (Ist-Grösse) von der geplanten Grösse verstanden, hervorgerufen durch eine nicht antizipierte Konstellation der Zinsstruktur[9]. Das Zinsänderungsrisiko gehört zu den Gefahren, die den Erfolg eines Kreditinstitutes sehr belasten können. Es wird durch Marktzinsänderungen herbeigeführt und entsteht aus der Transformation der Zinsbindungsfristen[10]. Im Fall variabel verzinslicher Geschäfte bedeutet dies eine unterschiedliche Anpassung auf der Aktiv- und Passivseite. Verluste entstehen dadurch, dass bei steigenden Zinsen die Zinssätze auf der Passivseite schneller steigen als auf der Aktivseite und umgekehrt bei sinkenden Zinsen die Aktivseite schneller sinkt als die Passivseite[11]. Die Bruttozinsspanne sinkt aufgrund der unterschiedlichen Zinsanpassungselastizität bei variabler Verzinsung. Beim Festzins besteht hingegen das Risiko, dass bei Marktzinsänderungen der vorher vereinbarte Zinssatz (Positionszins) gleichbleibt, seine Zinsanpassungselastizität ist also gleich null. Befinden sich festverzinsliche Wertpapiere im Eigenbestand, hat man zusätzlich das Problem der Abschreibung, da bei steigenden Zinsen die Kurse fallen[12].
2.1.2 Währungsrisiko
Als Währungsrisiko wird auch die Gefahr bezeichnet, dass ein erzieltes Ergebnis, aufgrund von Geschäften, die den Übergang von einer Währung in eine andere erfordern, nicht erreicht wird[13]. Diese Gefahr kann hervorgerufen werden durch marktbedingte Schwankungen des Wechselkurses (Devisenkursrisiken), dazu zählen auch die Änderungen des staatlichen Devisenrechts. Ein weiterer Grund sind Transferrisiken, Währungspositionen können nicht von einem in ein anderes Hoheitsgebiet übertragen werden, oder sogenannte Konver- tierungsrisiken die einen Umtausch von Währungen unmöglich machen[14]. Zu den Währungsrisiken zählen auch die Risiken aus Edelmetallpositionen[15].
2.1.3 Aktienkursrisiko
Das Aktienkursrisiko gehört zu den sonstigen Preisrisiken. Es beinhaltet die Gefahr, dass sich der Wert eines Aktienportefeuilles aufgrund von Kursbewegungen vermindert[16]. Dies gilt auch für Termin- und Optionsgeschäfte auf Aktien[17].
Abb. 1: Zusammhang zwischen Erfolgs- und Liquiditätsrisiken
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Schierenbeck, H. (1994), S. 716
2.2 Liquiditätsrisiken
Liquiditätsrisiken sind grundsätzlich Fristigkeitsrisiken, entstanden durch nicht synchronlaufen von Kapitalzu- und abflüssen wodurch die Liquidität nicht mehr sichergestellt ist[18]. Liquiditätsrisiken sind eine unmittelbare Folge von Erfolgsrisiken[19], sie werden unterschieden in:
- Refinanzierungsrisiko
- Terminrisiko und
- Abrufrisiko.
[...]
[1] Vgl. Schierenbeck, H. (1994), S. 503
[2] Vgl. Prußog, C. (2000), S. 16
[3] Vgl. Schierenbeck, H. (1994), S. 503
[4] Vgl. Schierenbeck, H. (1994), S. 511
[5] Vgl. Büschgen, H.E. (1994), S. 311
[6] Vgl. Büschgen, H.E. (2001), S. 995
[7]Vgl. Büschgen, H.E. (1998), S. 998
[8]Vgl. Schierenbeck, H. (1994), S. 516
[9]Vgl. Büschgen, H.E. (1994), S. 313
[10] Vgl. Schierenbeck, H. (1994), S. 516
[11] Vgl. Betge, P. (1996), S. 284
[12] Vgl. Schierenbeck, H. (1994), S. 516/517
[13] Vgl. Schierenbeck, H. (1994), S. 597
[14] Vgl. Büschgen, H.E. (1994), S. 315
[15] Vgl. Büschgen, H.E. (1994), S. 316
[16] Vgl. Büschgen, H.E. (1994), S. 316
[17] Vgl. Schierenbeck, H. (1994), S. 511
[18] Vgl. Büschgen, H.E. (1994), S. 317
[19] Vgl. Schierenbeck, H. (1994), S. 511
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