Die erfolgreiche Zusammenarbeit von Mitarbeitern in einem Unternehmen oder Konzern hängt im Wesentlichen von deren Kommunikation ab. Hierbei handelt es sich allerdings nicht nur um die Weitergabe von Informationen seitens des Unternehmens, sondern in erster Linie um die Aufbereitung von Informationen und die besonders wichtige interpersonelle Kommunikation auf und zwischen allen Ebenen des Betriebes. War der Führungs- und damit auch Kommunikationsstil in den Unternehmen in der Vergangenheit meist geprägt durch Überlegenheit, Autorität, direktives Verhalten und Durchsetzungsvermögen, werden heute völlig neue Anforderungen an das Management gestellt. Die Selbstverantwortung der Mitarbeiter soll mittlerweile ebenso gefördert werden wie die Freisetzung der Kreativität.
In dieser Arbeit werden sowohl die Medien der betrieblichen Kommunikatioin als auch die Rolle der Führungskräfte und das Konzept der Integrierten Kommunikation behandelt.
Inhaltsverzeichnis
1. Kommunikation als immaterielles Mittel der Motivation
2. Grundbegriffe der Kommunikation
3. Besonderheiten der Kommunikation in Unternehmen
3.1 Medien der betrieblichen Kommunikation und Interaktion
3.1.1 Intranet
3.1.2 Mitarbeiterzeitschrift
3.1.3 E-Mails, Newsletter, Rundschreiben, Schwarzes Brett
3.1.4 Gerüchte
3.1.5 Betriebsversammlungen
3.2 Instrumente der kommunikativen Motivation
3.2.1 Mitarbeitergespräch
3.2.2 Mitarbeiterbeurteilung
3.2.3 Mitarbeiterbefragung
4. Die Rolle von Führungskräften bei der Motivation/Kommunikation
4.1 Kommunikation als Sicherheitsbedürfnis (Maslow)
4.2 Kommunikation als Hygienefaktor (Herzberg)
4.3 Kommunikation im Führungsprozess
4.4 Kommunikationsstörungen und Möglichkeiten zur Verbesserung
4.5 Anforderungen an Führungskräfte bei der Motivation / Kommunikation
5. Das Konzept der Integrierten Kommunikation
5.1 Gründe und Ziele der Integrierten Kommunikation
5.2 Gestaltungsmittel der Integrierten Kommunikation
5.3 Probleme bei der Umsetzung Integrierter Kommunikation
5.4 Integrierte Kommunikation am Beispiel der „Basler Securitas“
5.4.1 Die „Basler Securitas Versicherungs-AG“
5.4.2 Kommunikation zur Integration der Basler Securitas
6. Fazit
Literaturverzeichnis (inklusive weiterführender Literatur)
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Kommunikation als immaterielles Mittel der Motivation
War der Führungs- und damit auch Kommunikationsstil in den Unternehmen in der Vergangenheit meist geprägt durch Überlegenheit, Autorität, direktives Verhalten und Durchsetzungsvermögen, werden heute völlig neue Anforderungen an das Management gestellt. Die Selbstverantwortung der Mitarbeiter soll mittlerweile ebenso gefördert werden wie die Freisetzung der Kreativität. Gleichzeitig gilt es, Behinderungen bei der Arbeit zu beseitigen.[1]
Manager sind heute nicht mehr „bessere“ Fachmänner im jeweiligen Fachgebiet, sondern sie müssen vielmehr Kommunikationsexperten sein, um das Potenzial ihrer Mitarbeiter optimal nutzen zu können. Damit nimmt die Kommunikation im Unternehmen eine wichtige Stelle im Bereich der Mitarbeitermotivation ein und bildet den Schwerpunkt dieser Diplomarbeit.
Neben der Darstellung der zur Zeit zur Verfügung stehenden Mittel zur internen Kommunikation und der Frage, welche Rolle Führungskräfte kommunikativ übernehmen können und müssen, stehen das Fallbeispiel der „Basler Securitas Versicherungen“ zur Integrierten Kommunikation während eines Fusionsprozesses und die Frage „Was kann Kommunikation zur Motivation beitragen?“ im Mittelpunkt des Schwerpunkt-Kapitels zur Kommunikation.
Als theoretische Grundlage dienen unter anderem die Prinzipien der Motivation nach Maslow und Herzberg sowie einige kurze Begriffsdefinitionen.
2. Grundbegriffe der Kommunikation
Eine allumfassende Definition des Begriffes Kommunikation ist kaum möglich. Immerhin lassen sich in der Begriffsanalyse von Merten aus dem Jahr 1977 bereits 160 verschiedene Definitionen finden.[2] Nach dem Kommunikationsmodell von Shannon und Weaver lässt sich Kommunikation einfach und allgemein als Übertragung einer Nachricht von einem Sender auf einen Empfänger bezeichnen.[3]
Die erfolgreiche Zusammenarbeit von Mitarbeitern in einem Unternehmen oder Konzern hängt im Wesentlichen von deren Kommunikation ab. Hierbei handelt es sich allerdings nicht nur um die Weitergabe von Informationen seitens des Unternehmens, sondern in erster Linie um die Aufbereitung von Informationen und die besonders wichtige interpersonelle Kommunikation auf und zwischen allen Ebenen des Betriebes. Verständigung und nicht alleine Informationsweitergabe bildet entsprechend den Kern der philosophisch orientierten Kommunikationstheorie. Ziel dieser Verständigung ist dabei die Wahrung und Realisierung der eigenen Interessen (Kommunikations-Interessen). Diese Interessen oder auch Intentionen sind der Anlass jeglicher Versuche der Kommunikation[4].
Eine der ersten Theorien zur Kommunikation entwickelte Karl Bühler 1934. Im so genannten Organon Modell (organon <griech> = Werkzeug/Hilfsmittel) werden die drei Funktionen
- Symptom (Aussage lässt Zustand des Sprechers erkennen),
- Signal (Indirekte Aufforderung an den Hörer) und
- Symbol (Objektiver Sachverhalt in jedem Satz) unterschieden.
Weiterentwickelt wurde diese Theorie durch Friedemann Schulz von Thun, der die Beziehung der Gesprächspartner als weitere Komponente einführte. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Frage, ob eine Nachricht vom Hörer so verstanden wird, wie der Sender es beabsichtigt. Eine häufig zitierte Theorie zu diesem Aspekt ist das „Vier-Ohren-Prinzip“. Hier wird zwischen dem Sach-Ohr, dem Beziehungs-Ohr, dem Selbstoffenbarungs-Ohr und dem Appell-Ohr unterschieden. Kernaussage des Prinzips ist die Grundannahme, dass die Art des Zuhörens und Reagierens je nach Gesprächssituation variieren kann.[5]
Auf eine detaillierte Darstellung dieser Theorie wird an dieser Stelle verzichtet, da sie nicht im direkten Zusammenhang mit dem Thema dieser Arbeit steht.
3. Besonderheiten der Kommunikation in Unternehmen
Die Kommunikation in Unternehmen unterscheidet sich im Wesentlichen nicht von der Kommunikation in anderen Bereichen des Lebens (Kommunikation in der Familie, im Verein etc.)[6]. Im Gegensatz zur Kommunikation im privaten Bereich wird die Kommunikation im Unternehmen allerdings durch einen Rahmen begrenzt, der durch die Organisation des Unternehmens, den hierarchischen Aufbau und die organisatorischen Vorgaben und Regeln gebildet wird. Somit kann sich die Kommunikation im Unternehmen nicht so frei entfalten und wird durch den organisatorischen Kontext geprägt.[7]
Dabei will jeder Mitarbeiter wissen, was er zu tun hat, welche Erwartungen der Vorgesetzte an ihn stellt, was in seiner Abteilung und anderen Abteilungen passiert und wie es um seine Firma steht. In diesem Zusammenhang ist es Aufgabe der Führungskräfte, für einen freien Fluss der innerbetrieblichen Informationen zu sorgen. Gleichzeitig hat der Vorgesetzte eine Vorbildfunktion, indem er durch sein Verhalten und seine Einstellung signalisiert, inwieweit auch seine Mitarbeiter offen kommunizieren können. Mangelnde Information und Kommunikation führen zu Unsicherheit oder sogar Angst unter den Mitarbeitern. Je größer die Unsicherheit, desto geringer ist die Produktivität. Außerdem bringen zu späte, unglaubwürdige oder zu wenige Informationen die Gerüchteküche zum Brodeln. Die Mitarbeiter beginnen zu spekulieren und verwenden viel Zeit und Energie darauf, herauszufinden, wie Informationsbruchstücke zusammengehören und vernachlässigen dabei ihre eigentliche Arbeit.[8] Informationen schaffen dagegen Sicherheit und Vertrauen – vorausgesetzt die Geschäftsleitung ist auf Grund früherer Erfahrungen glaubwürdig. Damit diese Informationen besonders in akuten Krisensituationen ihren Zweck erfüllen, lohnt es sich, bereits in ruhigen Zeiten eine Vertrauensbasis bei den Mitarbeitern aufzubauen.[9]
3.1 Medien der betrieblichen Kommunikation und Interaktion
Die einzelnen Aktivitäten innerhalb eines Unternehmens als soziales Gebilde werden geprägt durch den Austausch von Informationen und damit durch Kommunikation. Ohne Kommunikation wäre ein zielorientiertes Handeln mehrerer Mitarbeiter unmöglich. Kommunikation kann stattfinden:
- in einem Menschen,
- zwischen Menschen,
- zwischen Menschen und Apparaten,
- zwischen Menschen und Institutionen,
- zwischen Institutionen und
- zwischen Institutionen und Apparaten.[10]
Kommunikationssysteme können nach dem Prinzip der Einfachheit, der Verhältnismäßigkeit und der Wirtschaftlichkeit aufgebaut werden – auch für mittlere und kleinere Unternehmen. Die Systeme können entsprechend der verwendeten Zeichen (Wort, Zahl, Gestik, Mimik) verbal und nonverbal sein. Abhängig von den Inhalten sind die Systeme rational oder emotional. Werden sie offiziell vom Unternehmen eingerichtet, nennt man sie formell. Informelle Systeme können im Unternehmen oft Gerüchte sein.[11]
3.1.1 Intranet
Intranets sind aus der Infrastruktur der meisten größeren Unternehmen nicht mehr wegzudenken. Die Vorteile liegen auf der Hand: Prozesse können vereinfacht, Arbeitsschritte beschleunigt und Kommunikationswege verkürzt werden.[12] Unternehmen werden heutzutage immer komplexer (Fusionen, Kooperationen), internationaler (erweiterte Absatzmärkte) und schneller (Zeit als Wettbewerbsvorteil). Aufgabe und Ziel der innerbetrieblichen Kommunikation müssen also Information und vor allem Verständigung sein, um eine Identifizierung des Mitarbeiters mit seinem Unternehmen zu bewirken, Vertrauen herzustellen und damit gleichzeitig zu motivieren. Über ein Intranet haben die Mitarbeiter die Möglichkeit, zentral und flexibel auf Informationen zuzugreifen. Abhängig vom jeweiligen Kommunikations-Konzept im Unternehmen kann ein Intranet als Kommunikationsplattform mit zahlreichen verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten und Diensten dienen. Gleichzeitig bietet das Intranet persönliche und technische Interaktivität.[13]
Das Intranet kann zum Beispiel Printausgaben von Handbüchern, Telefonbüchern oder Richtlinien durch elektronische Versionen ergänzen oder sogar ersetzen. Außerdem ermöglicht es eine gemeinsame Nutzung von verschiedenen Datenbanken wie Produkt- oder Adressdatenbanken. Transaktionen wie das Bestellen von Material oder das Buchen und Abrechnen von Geschäftsreisen können mit Hilfe des Intranets schneller und kostengünstiger erfolgen.
Besondere Bedeutung kommt dem Intranet im Bereich Wissensmanagement zu, indem es die Kernprozesse unterstützt:
- Wissen aufdecken (Bsp.: Gelbe Seiten online)
- Wissen erwerben (Bsp.: Online Lernprogramme)
- Wissen speichern (Bsp.: Datenbanken)
- Wissen verteilen (Bsp.: Wissensmärkte)
- Wissen nutzen (Bsp.: Plattformen für interaktive Projektgruppen)
Wichtig ist in diesem Zusammenhang allerdings die Unterscheidung von Wissen und Informationen. Das Intranet stellt lediglich Informationen bereit, das Wissen entsteht erst im Menschen.[14]
Die Verteilung von Informationen, die Kommunikation und Transaktion innerhalb eines Unternehmens können mit Hilfe von Online-Lernprogrammen, Newslettern, E-Mails, Newsgroups oder durch den Austausch von Erfahrungsberichten elektronisch unterstützt werden. Unternehmen haben die Möglichkeit, mit Hilfe eines Intranets Informationen schnell bzw. zeitnah und bedarfsgerecht allen Mitarbeitern mit Zugang zu einem Computer zur Verfügung zu stellen. Neben der Unterstützung der Primäraktivitäten eines Unternehmens kann ein Intranet auch die Kultur innerhalb eines Betriebes beeinflussen, indem ein Gemeinschaftsgefühl erzeugt und eine offene Kommunikation mit Orientierung am Empfänger gepflegt wird. Nicht selten werden durch die Einführung eines Intranets die Machtgefälle in einem Unternehmen geringer.[15]
Unternehmen nutzen das Intranet allerdings nicht nur zur Verbreitung von Unternehmensnachrichten, sondern geben den Mitarbeitern die auch Möglichkeit, sich aktiv an der Gestaltung der Seiten zu beteiligen. Die Mitarbeiter können sich und ihren Aufgabenbereich auf den Seiten der jeweiligen Fachabteilungen vorstellen, im Gästebuch Stellung zu unterschiedlichen Themen beziehen oder Fragen an die Geschäftsleitung stellen. Häufig ist ein Bereich im Intranet zu finden, in dem die mitmenschlichen Themen wie Jubiläen, Prüfungen aber auch Todesfälle bekannt gegeben werden. Nicht selten wird das Angebot im Intranet durch Tauschbörsen, Speisepläne oder Gewinnspiele ergänzt. Zum einen, um die Unternehmenskultur zu pflegen, zum anderen, um einen Anreiz zum regelmäßigen Nutzen des Intranets zu schaffen.
Die wichtigsten Voraussetzungen sind die Akzeptanz und das Vertrauen der Mitarbeiter. Sie müssen mit dem Konzept einverstanden sein, um die Möglichkeiten des Intranets in ihre tägliche Arbeit einbauen zu können. Eine möglichst breite Akzeptanz des neuen Mediums Intranet lässt sich bei den Mitarbeitern mit Hilfe einer Umfrage bewirken. Hier sollten die Mitarbeiter die Möglichkeit erhalten, Wünsche und Vorstellungen bezüglich der Anforderungen an die Funktionalitäten des Intranets zu formulieren. Erst, wenn die Mitarbeiter das Intranet akzeptieren und regelmäßig nutzen, kann sich das Medium positiv auf die Motivation der Mitarbeiter auswirken. Als Teil der innerbetrieblichen Kommunikation kann das Intranet Transparenz schaffen und Informationen in aufbereiteter Form zur Verfügung stellen. Der Mitarbeiter erhält im besten Fall alle Informationen, die er braucht und baut Vertrauen auf. Gleichzeitig werden die Identifikation mit dem Unternehmen, die Kommunikation und die Gemeinschaft gefördert.
Grundsätzlich haben in der Geschichte der Medien und Mediennutzung neue Medien die alten nie komplett verdrängt, sondern die Medien ergänzen sich. Doch eines hat sich für alle Medien geändert: Der Nutzer wählt die Informationen ganz gezielt nach seinen Interessen aus und setzt unterschiedliche Medien selektiv ein.[16]
3.1.2 Mitarbeiterzeitschrift
Die Mitarbeiterzeitung ist als internes Informationsmittel ein wirksames Medium, um die Kommunikation, den Zusammenhalt im Unternehmen und die Auseinandersetzung mit der Firma zu fördern und die Integration verschiedener Subkulturen zu beschleunigen.[17] Grundsätzlich müssen die Hauszeitung, die häufig als Sprachrohr der Firmenspitze dient, und die Mitarbeiterzeitung voneinander abgegrenzt werden. Mitarbeiterzeitungen sind Zeitungen von und für Mitarbeiter. Die Geschäftsleitung sollte sich nur insoweit einmischen, als dass sie Beiträge an die Redaktion liefert. An Konzeption und Planung sollte sie nicht beteiligt sein. Damit die Produktion einer Mitarbeiterzeitschrift nicht aus Zeitmangel im Sande verläuft, ist es sinnvoll, eine Redaktion mit der Aufgabe zu betrauen. In vielen Unternehmen übernehmen die Mitarbeiter der internen und externen Kommunikation die redaktionelle Verantwortung. Um auch der Geschäftsleitung, die letztendlich die Zeitungen finanziert, inhaltlich entgegenzukommen, ist eine Mischform aus Haus- und Mitarbeiterzeitung die sinnvollste Variante.[18] Von der einfachen Wandzeitung bis hin zur farbigen und mehrseitigen Zeitung sind unterschiedliche Formen je nach Größe des Unternehmens denkbar.
Wichtig ist eine sinnvolle Mischung von betriebsinternen und –externen Themen und Inhalten, bei denen der Mitarbeiter im Fokus steht. Beispiele sind Berichte über einzelne Kollegen, Jubiläen oder Betriebssport-Mannschaften. Die Mitarbeiter müssen sich in der Zeitung wiederfinden, damit eine verstärkte Identifikation mit dem eigenen Unternehmen erzeugt werden kann. Die Artikel – und das ist das Wichtigste für den Leser und die Glaubwürdigkeit der Zeitung – sollten immer so aktuell wie möglich sein, wobei der bürokratische Stil, den viele Geschäftsleitungen verfolgen, vermieden werden sollte. Ähnlich wie bereits beim Medium Intranet beschrieben, ist es notwendig, dass die Mitarbeiter die Zeitung akzeptieren und sie für glaubwürdig halten. Die Mitarbeiter müssen ernst genommen und vor allem direkt und richtig informiert werden. Umfassende Informationen sind anders als im Intranet in einer Mitarbeiterzeitung möglich und können eine Transparenz im Unternehmen schaffen, die sich positiv auf die Motivation der Mitarbeiter auswirkt. In diesem Zusammenhang ist für die Mitarbeiterzeitung ebenso wie für das Intranet eine ständige Erfolgskontrolle notwendig, um das System zu optimieren.[19]
3.1.3 E-Mails, Newsletter, Rundschreiben, Schwarzes Brett
In mittleren bis großen Unternehmen mit Computerarbeitsplätzen werden eigene Mailing-Systeme eingerichtet, über die mit und unter den Mitarbeitern kommuniziert werden kann. Spezielle Zielgruppen-Informationen können auf diesem Weg Empfänger schnell und verlässlich erreichen.[20]
Newsletter berichten als regelmäßige Informationsschreiben über Veränderungen der Unternehmensstruktur, neue Arbeitsabläufe und andere Managementthemen.[21] Sie bieten in erster Linie der Geschäftsleitung bzw. der beauftragten Stabsstelle wie zum Beispiel der Abteilung für Kommunikation die Möglichkeit, Mitarbeiter an möglicherweise unterschiedlichen Standorten zeitgleich und direkt zu informieren. Diese Vorgehensweise schafft einen einheitlichen Informationsfluss, der die Transparenz fördert und Gerüchten vorbeugt.
Der Nachteil von Mitteilungen via EDV-Netzwerk ist, dass Informationen nur in eine Richtung verlaufen und ihnen etwas Unpersönliches anhaftet.[22]
Persönlicher sind dagegen Rundschreiben oder Briefe in Papierform. Sie werden meist dann als Alternative zur schnelleren E-Mail gewählt, wenn eine kurzfristige gleichzeitige Meldung nicht notwendig ist. Beispiel hierfür wäre ein Weihnachtsschreiben oder Einladungen. Printmedien haben den Vorteil, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes greifbarer sind und damit dem haptischen Bedürfnis (Grundbedürfnis des Menschen, etwas in den Händen zu halten, um zu verstehen) der Mitarbeiter entgegenkommen.[23] Auf der anderen Seite werden auch Rundschreiben und andere schriftliche Informationen häufig ungelesen abgeheftet.[24]
Eine weitere Möglichkeit der schriftlichen Mitteilung bietet das Schwarze Brett, das den einzelnen Bereichen des Unternehmens, dem Betriebsrat und allen Mitarbeitern gleichermaßen zur Verfügung steht.[25] Hier werden den Mitarbeitern aktuelle Informationen zur Verfügung gestellt. Besonders in Unternehmen mit wenigen Computer-Arbeitsplätzen oder Firmen mit Schwerpunkt in der Produktion wird dieses Mittel der innerbetrieblichen Kommunikation eingesetzt.
Eines ist jedoch all diesen Informationsmitteln gemein: In Fragen mit weit reichenden Konsequenzen, wie zum Beispiel bei bevorstehenden Entlassungen, bieten sie gegenüber dem persönlichen Kontakt keine Alternative. Das modernste EDV-System mit täglichen Meldungen an jeden Einzelnen kann nicht den persönlichen Kontakt zum Vorgesetzten ersetzen. Das Gespräch ist die beste Form der Information und sichert die Mitwirkung auf eine effektive Weise.[26]
Zudem bietet die persönliche Kommunikation den Vorteil, Informationen nicht nur in eine Richtung geben zu können, sondern gleichzeitig auch Gegenmeinungen aufzunehmen und mit dem Anlass verbundene Gefühle des Mitarbeiters zu beachten. Missverständnisse können sofort aufgeklärt und Fragen direkt beantwortet werden.[27] Die Themen Mitarbeitergespräche, Mitarbeiterbefragung und Mitarbeiterbeurteilung werden an anderer Stelle in dieser Arbeit gesondert behandelt.
3.1.4 Gerüchte
Eine besondere Form der innerbetrieblichen Kommunikation stellen Gerüchte dar. Sie entstehen immer dann, wenn die Mitarbeiter keine ausreichenden Informationen von ihren Vorgesetzten oder der Geschäftsleitung erhalten. Wie bereits beschrieben bewirken unzureichende Informationen Ungewissheit, Unsicherheit oder sogar Angst. Dieser Zustand ist ein guter Nährboden für Gerüchte. Die Mitarbeiter haben Angst zu versagen oder den Arbeitsplatz zu verlieren. Je größer diese Unsicherheit ist, desto mehr nimmt die Produktivität ab.[28]
Mangelhafte Kommunikation und Information wirkt sich entsprechend negativ auf die Motivation der Mitarbeiter aus, die sich mit einem nicht transparenten Unternehmen nicht mehr identifizieren und der Geschäftsleitung nicht das notwendige Vertrauen entgegenbringen können. Um in Krisensituationen die Gerüchteküche nicht zum Kochen zu bringen, ist es sinnvoll, bereits im Vorfeld eine offene Kommunikation zu verfolgen, deren konsequente Fortsetzung auch bei unangenehmen Vorgängen wie Entlassungen dem „Flurfunk“ entgegen wirkt.[29]
3.1.5 Betriebsversammlungen
Betriebsversammlungen sind durch das Betriebsverfassungsgesetz geregelt. Hier können Betriebsrat, Geschäftsleitung und Mitarbeiter miteinander reden.[30] Diese Versammlungen können dazu beitragen, die Transparenz in einem Unternehmen zu fördern, wenn von Seiten der Geschäftsleitung eine offene Kommunikationsstrategie verfolgt wird. Die Mitarbeiter haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen und ihre Meinung zu äußern. Missverständnissen oder Gerüchten kann durch den Dialog zwischen Mitarbeitern, Geschäftsleitung und auch Betriebsrat der Nährboden entzogen werden. Auch hier ist eine gute Kommunikation bereits vor Krisenzeiten unabdingbar, wenn Vertrauen und Glaubwürdigkeit die Kommunikation bei Betriebsversammlungen prägen sollen.
Weitere Veranstaltungen wären zum Beispiel:
- Präsentationen
- Diskussionsveranstaltungen
- Managementkonferenzen
- Besprechungen in Kleingruppen
- Informationstreffen
- Seminare
- Veranstaltungen für spezielle Bezugsgruppen, wie zum Beispiel Auszubildende, Leitende Angestellte oder Interessierte am Umweltschutz[31]
[...]
[1] Vgl. Hege, Rudolf; Kremser, Gisela: Die Faszination erfolgreicher Kommunikation, Expert Verlag, Renningen 1993, Seite 1
[2] Vgl. Wahren, Heinz-Kurt: Zwischenmenschliche Kommunikation und Interaktion in Unternehmen, de Gruyter, Berlin, New York 1987, Seite 28
[3] ebd. Seite 29
[4] Vgl. Burkart, Roland: Kommunikationswissenschaft. Grundlagen und Problemfelder, UTB, Stuttgart 2002, Seite 28 ff.
[5] Vgl. Schulz von Thun, Friedemann: Miteinander reden: Störungen und Klärungen; Psychologie der zwischenmenschlichen Kommunikation, Band 1, Rowohlt Verlag, Hamburg 1981
[6] Vgl. Wahren, Heinz-Kurt: Zwischenmenschliche Kommunikation und Interaktion in Unternehmen, de Gruyter, Berlin, New York 1987, Seite 45
[7] ebd.
[8] Vgl. Hagemann, Gisela: Die Hohe Schule der Motivation, Verlag Moderne Industrie, Landsberg/Lech 1990, Seite 58 ff.
[9] ebd. Seite 61
[10] Vgl. Voigt, Jörn-F.: Die vier Erfolgsfaktoren des Unternehmens, Gabler, Wiesbaden 1988, Seite 52 ff.
[11] ebd. Seite 53
[12] Vgl. Oberholzer, Glenn; Leuthold, Stefan; Bargas-Avila, Javier; Karrer, Lukas; Gläser, Mathias: http://www.stimmt.ch/knowledge/IntranetReport/STIMMT_Intranet_Thesen.pdf
[13] Vgl. Herbst, Dieter: http://www.ideereich.de/DieterHerbst/th_ebusiness/intranet.pdf
[14] ebd.
[15] Vgl. Herbst, Dieter: http://www.ideereich.de/DieterHerbst/th_ebusiness/intranet.pdf
[16] Vgl. Rota, Franco P.: Informationsmittel des Unternehmens, Verlag C.H. Beck, München 1997, Seite 230
[17] ebd. Seite 175 ff.
[18] ebd. Seite 177
[19] Vgl. Hunnius, Gerhard: Innerbetriebliche Information und Kommunikation, Wirtschaftsverlag Bachem, Köln 2000, Seite 43
[20] ebd. Seite 64
[21] Vgl. Herbst, Dieter: Interne Kommunikation, Cornelsen Verlag, Berlin 1999
[22] Vgl. Hagemann, Gisela: Die Hohe Schule der Motivation, Verlag Moderne Industrie, Landsberg/Lech 1990, Seite 65
[23] Vgl. Rota, Franco P.: Informationsmittel des Unternehmens, Verlag C.H. Beck, München 1997, Seite 47
[24] Vgl. Hagemann, Gisela: Die Hohe Schule der Motivation, Verlag Moderne Industrie, Landsberg/Lech 1990, Seite 66
[25] Vgl. Hunnius, Gerhard: Innerbetriebliche Information und Kommunikation, Wirtschaftsverlag Bachem, Köln 2000, Seite 66
[26] Vgl. Hagemann, Gisela: Die Hohe Schule der Motivation, Verlag Moderne Industrie, Landsberg/Lech 1990, Seite 67 ff.
[27] Vgl. Herbst, Dieter: Interne Kommunikation, Cornelsen Verlag, Berlin 1999, Seite 97
[28] Vgl. Hagemann, Gisela: Die Hohe Schule der Motivation, Verlag Moderne Industrie, Landsberg/Lech 1990, Seite 58 ff.
[29] ebd. Seite 61
[30] Vgl. Herbst, Dieter: Interne Kommunikation, Cornelsen Verlag, Berlin 1999, Seite 103
[31] Vgl. Herbst, Dieter: Interne Kommunikation, Cornelsen Verlag, Berlin 1999, Seite 103
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