Touristische Attraktionen und Angebote im Süden und der Landesmitte Namibias


Akademische Arbeit, 2003

60 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Das touristische Angebot in Namibia
1.1. Ursprüngliches Angebot
1.2. Abgeleitetes Angebot

2. Das touristische Angebot in der Landesmitte
a. Windhoek und Umgebung
b. Okahandja
c. Spitzkoppe
d. Cape Cross
e. Walvis Bay

3. Das touristische Angebot im Süden
a. Namib-Naukluft-Park
b. Schloss Duwisib
c. Lüderitz
d. Fish-River-Canyon
e. Ais-Ais
f. Keetmanshoop

4. Literaturverzeichnis (inklusive weiterführender Literatur)

Anhang 1: Liste aller Unterkünfte in Namibia

1.Das touristische Angebot in Namibia

1.1. Ursprüngliches Angebot

Der Tourismus Namibias basiert vor allem auf den naturgeographischen Voraussetzungen. Weck formuliert dies treffend mit den Worten, dass „wir in Namibia dem Besucher eigentlich nichts von Menschenhand Geschaffenes bieten können, sondern hauptsächlich das, was uns von der Natur oder von Gott gegeben wurde“.[1]

Die Vielfalt der Landschaften von der Meeresküste über Wüste, Gebirge, Savanne und Trockenwald bis hin zu tropischem Urwald bietet viele Besonderheiten und touristische Anziehungspunkte.

Seltene, nur in Namibia vorkommende Pflanzen stellen weitere Attraktionen dar. Doch ist der Fauna Namibias sicherlich größere Bedeutung beizumessen als ihrer Flora. Die große Artenvielfalt sowohl an der Meeresküste als auch im ganzen Land, besonders aber in den Wildreservaten, zieht viele Touristen an. Exemplarisch seien hier noch einmal Löwen, Elefanten, Nashörner, Leoparden, Giraffen, Zebras, Paviane, Antilopen, Flusspferde, Krokodile und Straußen genannt.

Auf weitere Einzelheiten des ursprünglichen Angebotes und ihrer Erschließung durch die Tourismusindustrie gehe ich bei der Beschreibung der Regionen ausführlich ein. Die Karte „Ursprüngliches und abgeleitetes Angebot Namibias“ am Ende der Arbeit gibt einen Überblick über die Verteilung des natürlichen und soziokulturellen Angebots.

1.2. Abgeleitetes Angebot

Beim abgeleiteten touristischen Angebot ist es nicht einfach, verlässliche aktuelle Daten zu erhalten, insbesondere was die Beherbergungsbetriebe betrifft.

Namibias Ministerium für Umwelt und Tourismus bietet zwar auf seinen Internetseiten eine Datenbank mit 849 Namen von Beherbergungsbetrieben an, jedoch sind dort nur für 200 Betriebe Raum- und Bettenzahlen angegeben. Um aussagefähige Zahlen zu erhalten, habe ich daher auf Basis dieser Datenbank mit Hilfe von Reiseführern und den Internetseiten verschiedener Tourismusorganisationen Namibias eine Liste von 901 Beherbergungsbetrieben mit der dazugehörigen Bettenzahl erstellt – vgl. Anlage 1 „Liste aller Unterkünfte in Namibia“, wo ich auch die Einzelheiten der Datenermittlung dargelegt habe. Diese Liste kann zwar nicht als vollständig, aber sicherlich als repräsentativ angesehen werden.

Bevor ich ausführlicher auf das ursprüngliche und jeweils dazu abgeleitete touristische Angebot Namibias eingehe, soll hier anhand der ermittelten Bettenzahlen ein Gesamtüberblick über die Unterkünfte gegeben werden.

Von den 901 erfassten Unterkünften mit insgesamt 18.664 Betten entfallen 28 Unterkünfte auf Backpacker, abgekürzt BP. Zuverlässige Bettenzahlen waren hier nicht zu ermitteln. Daher habe ich hier ebenso wenig eine Zahl angegeben wie bei den 116 ermittelten Campingplätzen, abgekürzt C. Die unter den Campingplätzen ausgewiesenen 565 Betten beziehen sich auf vermietete Zimmer auf dem Gelände des Campingplatzes. 37 staatliche Resorts und Rastlager (einschließlich des städtischen Restcamps von Swakopmund) – abgekürzt R – weisen zusammen 2.768 Betten auf. Hinzu kommen 52 Appartements (Ap) mit 1.032 Betten und 99 Hotels (H) mit 5.270 Betten. Bed & Breakfast (B&B) wird von 169 Vermietern mit 1.925 Betten angeboten. Im ländlichen Bereich stellen insgesamt 250 Gästefarmen (GF) 2.548 Betten für den Tourismus zur Verfügung. Und schließlich wurden 150 Lodges (L) mit 4.556 Betten erfasst, ebenfalls vorwiegend im ländlichen Raum.

Aussagefähiger als diese absoluten Zahlen ist natürlich die prozentuale Darstellung:

Abb. 1: Prozentuale Aufteilung der unterschiedlichen Beherbergungsbetriebe nach Zahl der Unterkünfte

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Auffallend ist, dass Gästefarmen mit 27% und Lodges mit 17% der Beherbergungsbetriebe zusammen 44% der Unterkünfte ausmachen. Bei der Weite des Landes und den großen Entfernungen waren Gästefarmen schon in der Kolonialzeit Stützpunkte für die Reisenden. Heute kommen sie – und in sehr starkem Maß auch die Lodges (neu erbaute Gästehäuser auf nicht mehr bewirtschaf­teten Farmen), deren Zahl immer mehr zunimmt – dem Interesse vieler Touristen entgegen, die die Verschiedenartigkeit der natürlichen Landschaft Namibias auf einer einzigen Urlaubsreise kennenlernen wollen (Safaris).

Wenn man zu den 116 Campingplätzen (13% der Betriebe) die 99 ermittelten Campingmöglichkeiten (vorwiegend bei Gästefarmen und Lodges sowie in staatlichen Resorts) auf dem Gelände anderer Beherbergungsbetriebe hinzuzählt, ergibt sich ein Anteil von insgesamt 24% der Betriebe.

Mit 3% ist der Anteil der Backpacker-Unterkünfte relativ klein. Diese sind zumeist in den vergangenen 5 Jahren entstanden, um der wachsenden Nachfrage nach billigen Unterkünften zu entsprechen. Bei der Ermittlung der Unterkünfte habe ich festgestellt, dass drei weitere Betriebe zusätzlich auch Backpacker-Unterkünfte anbieten.

Der Anteil der staatlichen Resorts und Rastlager nimmt sich nach Zahl der Betriebe mit 4% recht bescheiden aus. Berücksichtig man jedoch die Bettenzahlen, wird ersichtlich, dass hier eine deutliche Konkurrenz für die private Tourismusindustrie besteht.

Abb. 2: Prozentuale Aufteilung der unterschiedlichen Beherbergungsbetriebe nach Zahl der Betten

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Mit 28% weisen die Hotels den größten Anteil an der Bettenkapazität auf. Ein wesentlicher Faktor dabei sind die großen Hotels in Windhoek und Swakopmund. Diese beiden Städte habe ich weiter unten dann auch miteinander und mit anderen Städten verglichen.

Erwartungsgemäß schrumpft bei der Übersicht nach Zahl der Betten der Anteil der Gästefarmen wegen ihrer durchschnittlichen Zahl von nur etwa 10 Betten pro Farm auf 14% am gesamten Bettenvolumen. Hingegen stellen die zumeist relativ jungen und großzügig ausgelegten Lodges mit durchschnittlich 30 Betten pro Betrieb knapp ein Viertel der Bettenkapazität zur Verfügung. Damit wächst der „ländliche“ Anteil auf 38%.

Mit 15% ist der Anteil der Betten in staatlichen Unterkünften relativ hoch. Auch das betrifft – wegen der Lage der Reservate – zu etwa zwei Dritteln den ländlichen Bereich. Das heißt: Beherbergungsbetriebe außerhalb der Stadtgebiete stellen etwa die Hälfte der touristischen Bettenkapazität Namibias zur Verfügung. Da ich später nicht mehr näher auf Gästefarmen[2] eingehen werde, soll hier eine kurze Einteilung geboten werden:

Tab. 1: Einteilung der Gästefarmen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Es fällt auf, dass bei den Jagdfarmen die Zahl der Betten pro Betrieb erheblich geringer ausfällt als bei „normalen“ Gästefarmen oder Mischangeboten. Dennoch ist die wirtschaftliche Bedeutung der Jagdfarmen nicht zu unterschätzen, da der Jäger vom Jagdführer und von schwarzen Helfern begleitet wird, zu deren Lebensunterhalt er nicht unerheblich beiträgt.

2. Das touristische Angebot in der Landesmitte

Die Unterscheidung von drei verschiedenen Tourismusregionen in Namibia (Norden, Landesmitte und Süden) bezieht sich nicht auf Verwaltungs- oder Landschaftsgrenzen, sondern lehnt sich größtenteils an die Einteilung an, die vom Namibia Tourismus Board herausgegebenen Amtlichen Reiseführer 2003 sowie in dem Heft „Namibia. Holiday & Travel“ vorgenommen wurde.

Der Norden beinhaltet demnach das Gebiet des Etoscha-Parkes, auf den hauptsächlich näher eingegangen wird, die Skelettküste, das Kaokoveld, das Damaraland, das Buschmannland und das Gebiet des sog. Caprivi-Zipfels.

Unter der Landesmitte wird die Gegend um Windhoek bis zur Umgebung der Städte Karibis und Okahandja im Norden, die Küstenregion südlich des Skelettküstenparks bis einschließlich Walfish Bay verstanden. Als südliche Begrenzung im Zentrum dient der Hardap Damm.

Zum Süden wird Lüderitz, der Namib-Naukluft-Park, einschließlich Solitaire und Sesriem, und das Inland von Mariental bis zum Fish-River-Canyon gerechnet.

Innerhalb der Umfrage (CH-2002/2003) wurden insgesamt 73 Reisende danach gefragt, welche der in den folgenden Kapiteln beschriebenen touristisch attraktiven Orte sie im Laufe einer Reise besucht hatten oder besuchen würden. Die Umfrage ergab, dass Windhoek wegen des internationalen Flughafens mit 70 Stimmen die meist besuchte Stadt war, gefolgt von Swakopmund mit 68 Stimmen. An dritter Stelle wurde der Etoscha-Park mit 59 Stimmen genannt. An vierter Stelle kamen der Namib-Naukluft-Park, insbesondere der Besuch des Sossusvleis, und die Stadt Walvis Bay, die 52 Mal genannt wurde. An fünfter Stelle stand die Robbenkolonie bei Cape Cross mit 46 Stimmen.

[...]


[1] Weck, 1994, S. 45.

[2] Die Datenbank des Ministeriums für Umwelt und Tourismus hatte insgesamt 513 Gästefarmen (ohne jede nähere Angabe) aufgelistet. In verschiedenen Reiseführern, auf den Internet­seiten der Tourismusorganisationen und durch gezielte Internet-Suche mit Suchmaschinen waren jedoch nur insgesamt 250 Farmen mit ihrem Unterkunftsangebot zu ermitteln. Es ist davon auszugehen, dass viele „Gästefarmen“ ihre Gästezimmer vorwiegend für Verwandtschaftsbesuche unterhalten und dass eine Reihe Jagdfarmen, die ihr Angebot selbst gezielt vermarkten, nicht erfasst werden konnten. Während ich die ermittelten Daten für staatliche Rastlager, Hotels und Lodges für ziemlich vollständig halte, vermute ich daher bei den Gästefarmen wie auch bei den Bread & Breakfast-Betrieben ziemliche Lücken. Die ermittelten Zahlen genügen jedoch, um die Bedeutung dieses Sektors für die Tourismusindustrie Namibias aufzuzeigen.

Ende der Leseprobe aus 60 Seiten

Details

Titel
Touristische Attraktionen und Angebote im Süden und der Landesmitte Namibias
Hochschule
Bergische Universität Wuppertal
Note
1,3
Autor
Jahr
2003
Seiten
60
Katalognummer
V283369
ISBN (eBook)
9783656825883
ISBN (Buch)
9783668140165
Dateigröße
1083 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
touristische, attraktionen, angebote, süden, landesmitte, namibias
Arbeit zitieren
Cornelia Haldenwang (Autor:in), 2003, Touristische Attraktionen und Angebote im Süden und der Landesmitte Namibias, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/283369

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