Annette von Droste-Hülshoff war Zeit ihres Lebens von der Region Westfalen, der Kultur, den Sagen und besonders von den Westfalen fasziniert. Das Interesse für diese Gegend findet sich auch sehr deutlich in ihren Werken wieder. Die Autorin bereiste Westfalen des Öfteren und recherchierte gründlich über den historischen Hintergrund der einzelnen Gebiete und las die damals bekannten Volkssagen und Geistergeschichten. Interessanterweise gab es einige Gegenden Westfalens, die sie anderen vorzog. Sie differenzierte die Regionen und die dort lebenden Bewohner, die laut ihrer Meinung häufig nicht unterschiedlicher sein könnten. In ihren Werken „Die Judenbuche“ und „Bei uns zu Lande auf dem Lande“ stellt sie zwei völlig unterschiedliche westfälische Gesellschaften vor. Dorf B ist ein Ort der unmoralischen Sittenlosigkeit, für den die Gegend um Paderborn bis zum Teutoburger Wald als Vorbild diente. Laut der Autorin wären Paderborner die sittenlosesten Menschen überhaupt. In der Judenbuche schreibt sie ihre negativen Beobachtungen über diese Region nieder. Das Münsterland war immer Annette von Droste-Hülshoffs Favorit gewesen, sie schrieb sogar, dass sie eine „Stockmünstlerländerin“ wäre. Doch ihr literarisches Münsterland ist ein anderes als das damals gegenwärtige im 19. Jahrhundert, ihr Münsterland stellt ein Ideal dar, was schon als utopisch und irreal bezeichnet werden kann, oder zumindest aus einer längst vergangenen Zeit zu stammen scheint.
In beiden literarischen Gegenden Westfalens agieren jeweils zwei Außenseiterfiguren, die nicht in die Gesellschaft passen und sich mit den Bewohnern nicht identifizieren können Diese Arbeit soll die Besonderheiten Annette von Droste-Hülshoffs literarischem Westfalen näher erläutern und die zwei Außenseiterfiguren Friedrich Mergel und den Edelmann aus der Lausitz im Bezug auf ihre Umwelt und Wirkung auf die Bewohner genauer untersuchen und vor allem die Frage klären, was macht die beiden Figuren zu Außenseitern?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Annette von Droste-Hülshoffs persönlicher Bezug zu Westfalen
- 2. Annette von Droste-Hülshoffs literarisches Westfalen
- 2.1 Dorf B. - ein Ort der Sittenlosigkeit und der heuchlerischen Frömmigkeit
- 2.2 Das Münsterland – eine Utopie aus alter Zeit
- 3. Annette von Droste-Hülshoffs Außenseiterfiguren
- 3.1 Friedrich Mergel – ein fremdgeleiteter Außenseiter
- 3.2 Der Edelmann aus der Lausitz - ein ironischer Außenseiter
- 4. Friedrich und der Edelmann - vorbestimmte Außenseiter?
- Schlusswort und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Annette von Droste-Hülshoffs literarisches Westfalen und untersucht, wie sie die Region in ihren Werken darstellt. Sie konzentriert sich auf die beiden Außenseiterfiguren Friedrich Mergel und den Edelmann aus der Lausitz, die sich von der Gesellschaft abgrenzen und mit ihren Bewohnern nicht identifizieren können. Die Arbeit beleuchtet die Gründe für ihre Außenseiterrolle und die Auswirkungen ihrer Handlungen auf die Gesellschaften, in denen sie leben.
- Annette von Droste-Hülshoffs persönlicher Bezug zu Westfalen und ihre Inspiration aus ihren Beobachtungen
- Die Darstellung des literarischen Westfalens in den Werken der Autorin, insbesondere die Orte Dorf B und das Münsterland
- Die Charakterisierung der Außenseiterfiguren Friedrich Mergel und der Edelmann aus der Lausitz
- Die Analyse der Ursachen für das Außenseitertum der beiden Figuren und ihre Rolle in der Gesellschaft
- Die Erforschung der Beziehung zwischen den Außenseiterfiguren und den Bewohnern Westfalens.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Diese Einleitung bietet eine allgemeine Einführung in die Arbeit, die sich mit Annette von Droste-Hülshoffs literarischem Westfalen und den Außenseiterfiguren in ihren Werken beschäftigt. Sie stellt die Motivation für die Arbeit vor und erläutert kurz die Forschungsfragen, die im weiteren Verlauf behandelt werden.
1. Annette von Droste-Hülshoffs persönlicher Bezug zu Westfalen
Dieses Kapitel untersucht Annette von Droste-Hülshoffs enge Verbindung zu Westfalen und die Inspiration, die sie aus ihrer persönlichen Erfahrung für ihre literarischen Werke bezog. Es analysiert Briefe der Autorin, um ihre Sicht auf die Region und ihre Faszination für die westfälischen Sagen und Traditionen zu beleuchten. Außerdem wird untersucht, wie diese Erkenntnisse ihre Werke beeinflussten.
2. Annette von Droste-Hülshoffs literarisches Westfalen
Dieses Kapitel stellt die beiden fiktiven Orte im literarischen Westfalen der Autorin vor: Dorf B und das Münsterland. Es beleuchtet die Besonderheiten und Eigenschaften der Bewohner dieser Orte und zeigt, wie Annette von Droste-Hülshoff diese in ihren Werken darstellt. Es werden die Unterschiede zwischen dem "realen" Westfalen und dem literarischen Westfalen herausgestellt.
3. Annette von Droste-Hülshoffs Außenseiterfiguren
Dieses Kapitel widmet sich den beiden Außenseiterfiguren Friedrich Mergel und dem namenlosen Edelmann aus der Lausitz. Es untersucht ihre Rolle in der jeweiligen Gesellschaft und analysiert die Gründe für ihr Außenseitertum anhand von Textstellen aus den Werken der Autorin. Es wird auf ihre individuellen Eigenschaften, ihre Motivation und ihre Beziehungen zu den anderen Figuren eingegangen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Außenseiterfiguren in Annette von Droste-Hülshoffs literarischem Westfalen. Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Westfälische Kultur, literarisches Westfalen, Dorf B, Münsterland, Außenseiterfiguren, Friedrich Mergel, Edelmann aus der Lausitz, Sitten, Traditionen, Gesellschaft, Isolation, Konflikte, Identität.
- Quote paper
- Nicole Timpe (Author), 2014, Annette von Droste Hülshoffs literarisches Westfalen und seine Außenseiterfiguren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/283579