1968 wurde durch die Gründung des „Club of Rome“ ein wichtiger Schritt in Richtung eines wachsenden Problembewusstseins in Umweltfragen unternommen. Gegründet wurde der Club durch den OECD-Generaldirektor Alexander King und den FIAT-Manager Aurelio Peccei mit der Zielsetzung, „sich für eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft der Menschheit einzusetzen“ (Deutsche Gesellschaft des Club of Rome 2013). Vier Jahre später konnte das Buch „limits to growth“ (Behrens et al. 1972) ein weites Bewusstsein über Umweltprobleme schaffen.
Mit Hilfe von Computersimulationen trafen die Autoren u.a. schockierende Vorhersagen über den damaligen Ressourcenverbrauch, die Bevölkerungsentwicklung, landwirtschaftliche Produktivität und die Schädigung der Umwelt. In der darauf folgenden Zeit rückten Umweltfragen immer stärker in das Blickfeld von Bürgern und politischen Akteuren. Durch Al Gore´s öffentliches Auftreten rückten weitere Ereignisse Umweltprobleme in die Aufmerksamkeit. Durch die medienwirksame Präsentation der aktuellen und prognostizierten Situation in Filmen, Büchern und Vorträgen gelang es dem Präsidentschaftskandidaten, weltweit die Notwendigkeit der Erhaltung von Natur zu vermitteln (zu aktuellen Werken siehe bspw. Gore 1992; Gore 2009). Al Gore schaffte es u.a., die problematischen CO2-Emissionen, globale Erderwärmung, die Wirkung der Ozonschicht und Langzeitfolgen menschlichen Handelns auf die Umwelt zu thematisieren.
Dieser Erfolg war umso erstaunlicher, als umweltpolitische Themen in den USA bei der Wählerschaft traditionell eher auf Ablehnung stießen. Die gestiegene Aufmerksamkeit für Umweltfragen ging einher mit weltweiten politischen Entwicklungen. Geführt durch die internationale Gemeinschaft der Vereinten Nationen wurde eine Reihe von politischen Maßnahmen ergriffen, um Umweltproblemen auf globaler Ebene zu begegnen. Darunter zählt beispielsweise der Weltgipfel in Rio de Janeiro (1992), verbunden mit der „United Nations Framework Convention on Climate Change“ (UNFCC, 1992) oder das Kyoto-Protokoll von 1997. Dennoch wird immer wieder - insbesondere von Seiten der Nichtregierungsorganisationen - von unzureichenden Maßnahmen gesprochen. Das Feld der Umweltproblematiken reicht dabei von Wasserverschmutzung über fortschreitende
Wüstenbildung (Desertifikation), den erhöhten Ausstoß von CO2 bis hin zu Temperaturveränderungen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problematisierung globaler Umweltpolitik
- Die Kollektivgutproblematik
- Beziehung von Wirtschaftswachstum und Umweltverschmutzung
- Der Realismus und das Konzept der relativen Gewinne
- Erfolgsbeispiel Ozonschichterholung
- Beschreibung der Lösungsansätze zur Ozonschichtproblematik
- Erfolgsgründe für die einsetzende Erholung der Ozonschicht
- Idealkonstellation der internationalen Umweltschutzpolitik
- Abschlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Reaktionen auf die Ozonschichtproblematik und untersucht, ob dieses Beispiel als Vorbild für zukünftige globale Umweltpolitik dienen kann. Die Arbeit analysiert die Herausforderungen und Chancen bei der Umsetzung weitreichender internationaler Umweltpolitik, indem sie die Kollektivgutproblematik, den Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und Umweltverschmutzung sowie die realistische Sichtweise des Strebens nach relativen Gewinnen betrachtet.
- Kollektivgutproblematik und „Tragödie der Allmende“
- Wirtschaftswachstum und Umweltverschmutzung
- Realismus und relative Gewinne in der internationalen Umweltpolitik
- Erfolgreiche Maßnahmen zur Ozonschichterholung
- Potenziale und Herausforderungen für zukünftige globale Umweltpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird die Problematik globaler Umweltpolitik beleuchtet, indem die Kollektivgutproblematik, das Verhältnis von Wirtschaftswachstum und Umweltverschmutzung sowie die realistische Sichtweise des Strebens nach relativen Gewinnen behandelt werden. Kapitel 2 fokussiert auf das Beispiel der Ozonschichterholung, beschreibt die Lösungsansätze und analysiert die Erfolgsfaktoren. Das Kapitel beleuchtet zudem die Idealkonstellation der internationalen Umweltschutzpolitik, die aus diesem Beispiel abgeleitet werden kann.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen globaler Umweltpolitik, Kollektivgutproblematik, Tragödie der Allmende, Wirtschaftswachstum, Umweltverschmutzung, Realismus, relative Gewinne, Ozonschichterholung, internationales Umweltabkommen, Montrealer Protokoll, nachhaltige Entwicklung.
- Arbeit zitieren
- Dennis Giebeler (Autor:in), 2013, Reaktionen auf die Ozonschichtproblematik. Vorbilder für zukünftige globale Umweltpolitik?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/284103