Nach einer durch ARD und ZDF veranlassten Studie für das Jahr 2010 verbringen die Deutschen täglich 9 Stunden und 43 Minuten mit Medien aller Art. Angesichts dieser Zahlen ist es unbestritten, dass die Medien einen gewaltigen Einfluss auf unser Leben nehmen. Gleichzeitig mit dem Anwachsen der Medienkultur entstanden hier und da kritische Stimmen, die vor dem Medienkonsum und der potentiellen Macht der Medien warnen. Beispielsweise Adorno erklärte die Medien zu einem Machtmittel der Kulturindustrie. Er geht dabei davon aus, dass die Medien von den ökonomisch Stärksten dazu missbraucht werden, Macht über die Gesellschaft auszuüben. In diesem Zusammenhang drängt sich die Frage auf, ob wirklich Personen bzw. Personengruppen bewusst und zielgerichtet Prozesse in der Medienwelt steuern. Die vorliegende Arbeit setzt sich mit zwei Vorlesungen auseinander, die der Soziologe Pierre Bourdieu über das Fernsehen und dessen Wirkungsweise gehalten hat. Er konzentriert sich hierbei weniger auf die Dämonisierung von Personen oder Personengruppen, die auf die Medien einwirken, sondern beschreibt unsichtbare Mechanismen, die auf und zwischen Journalisten und Medien wirken. Es soll also der Frage nachgegangen werden, inwiefern Rezipienten nach Bourdieu durch die Medien manipuliert werden. Um das zu verstehen, müssen neben einer knappen Übersicht über Bourdieus Verständnis von Soziologie, Kenntnisse über "unsichtbare" Mechanismen erlangt werden, die im Zusammenhang mit dem Journalismus, dem Fernsehprogramm und der Gesellschaft wirken. Im letzten Punkt wird dabei auf gesellschaftliche Folgen eingegangen, die aus dem gesendeten Fernsehprogramm resultieren. Vor diesem Hintergrund soll auch die Frage beantwortet werden, inwiefern das Fernsehen manipulativ wirken könnte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Soziologie und das Fernsehen
- Die sozialen Felder und ihre Ressourcen
- Die Aufgabe der Soziologie
- Einflüsse auf das journalistische Feld
- Die Auswirkungen auf das Fernsehprogramm
- Die „omnibus-Themen“
- Die „sentimentale und karitative Mobilisierung“
- Die „Gemeinplätze“
- Das homogene Programm
- Wirkung des Fernsehprogramms auf den Zuschauer
- Schluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert Pierre Bourdieus Sicht auf das Fernsehen und seine manipulativen Kräfte. Sie untersucht, wie unsichtbare Mechanismen im journalistischen Feld und im Fernsehprogramm auf den Zuschauer wirken. Die Arbeit zielt darauf ab, Bourdieus soziologische Analyse des Fernsehens zu verstehen und die Frage zu beantworten, inwiefern das Fernsehen manipulativ wirken könnte.
- Bourdieus Feldtheorie und die Kapitalformen
- Die unsichtbaren Mechanismen im journalistischen Feld
- Die Auswirkungen des Fernsehprogramms auf den Zuschauer
- Die Rolle des Fernsehens in der Gesellschaft
- Die Frage der Manipulation durch das Fernsehen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Relevanz des Themas im Kontext der Medienkultur dar. Sie erläutert Bourdieus Fokus auf unsichtbare Mechanismen im Gegensatz zu einer Dämonisierung von Personen oder Personengruppen.
Das zweite Kapitel bietet eine knappe Übersicht über Bourdieus Verständnis von Soziologie. Es erklärt die Feldtheorie und die verschiedenen Kapitalformen, die in Bourdieus Analyse eine wichtige Rolle spielen.
Das dritte Kapitel beleuchtet die Einflüsse auf das journalistische Feld. Es geht auf die direkten politischen und ökonomischen Einflüsse sowie auf die „unsichtbaren Mechanismen“ ein, die die Arbeit von Journalisten beeinflussen.
Das vierte Kapitel analysiert die Auswirkungen des Fernsehprogramms auf den Zuschauer. Es untersucht die „omnibus-Themen“, die „sentimentale und karitative Mobilisierung“, die „Gemeinplätze“ und das homogene Programm.
Das fünfte Kapitel befasst sich mit der Wirkung des Fernsehprogramms auf den Zuschauer. Es untersucht, wie das Fernsehprogramm die Wahrnehmung und das Verhalten des Zuschauers beeinflusst.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Pierre Bourdieu, Soziologie, Fernsehen, Manipulation, journalistisches Feld, Kapitalformen, unsichtbare Mechanismen, Fernsehprogramm, Zuschauer, Gesellschaft, Medienkultur.
- Quote paper
- B.Ed. Christoph Hendrichs (Author), 2011, Pierre Bourdieus Sicht auf das Fernsehen und seine manipulativen Kräfte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/284184