In den letzten Jahren haben Medien für Kinder, Jugendliche und Erwachsene eine immer größer werdende Alltagsrelevanz bekommen. Dementsprechend hat auch die Bedeutung der Medienpädagogik in unserer Gesellschaft stark zugenommen. Dieser Bedeutungszuwachs zeigt sich nicht nur an der immer wiederkehrenden Debatte der Mediengewalt durch Fernsehen und Videospiele oder an der Diskussion, welche pädagogischen Maßnahmen man ergreifen muss, um bei Kindern und Jugendlichen ein Medienbewusstsein zu erreichen. Das wird auch sehr deutlichen an dem Aspekt der unzureichenden Umsetzung des medienpädagogischen Handelns innerhalb der Schulen bzw. des Schulunterrichtes. Vor allem das Lehren und Lernen mit Computern, dem Internet und digitalen mobilen Medien im Schulalltag hat Nachholbedarf, damit diese didaktisch effektiv und sinnvoll im Schulunterricht eingesetzt werden können. Diese Masterarbeit besteht aus drei Teilen. Zu Beginn soll geklärt werden was man überhaupt unter Medienpädagogik versteht. Was sind eigentlich Medien? Welche Klassifikationen von Medien gibt es? Welche Rolle bzw. Stellungswert nimmt dabei die Mediendidaktik ein? Damit dies beantwortet werden kann, müssen sowohl die Begrifflichkeiten als auch der Bezug zum Schulalltag und den angestrebten Lehr -und Lernprozessen bzw. –zielen geklärt werden. Im zweiten Teil der Arbeit kommt es dann zu einer genaueren Betrachtung der Medienpädagogik im Geschichtsunterricht. Hierzu werden zunächst die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von Medien im Fachunterricht untersucht und im Anschluss erfolgt, anhand von ausgewählten Beispielen, eine spezielle Gliederung der Medien für das Fach Geschichte. Dabei wird verstärkt auf deren Nutzen eingegangen und die Problematik der Unterscheidung von Medium und Quelle. Im dritten und letzten Teil wird dann das Medium Karte genauer betrachtet. Hierbei müssen verschiedene Fragen geklärt werden. Welche Funktionen können Karten im Unterricht übernehmen? Inwiefern können Karten den Betrachter durch gezielt ausgewählte gestalterische Mittel beeinflussen und manipulieren? Schaffen es Geschichtskarten überhaupt, historische Ereignisse objektiv darzustellen und wiederzugeben? Wie muss Kartenarbeit in den Unterricht eingebunden werden, damit diese auch die erhoffte Wirkung und Nutzen haben? All diese Fragen sind für die genauere Betrachtung des Mediums Karte im letzten Teil der Arbeit zu klären.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Differenzierung von Medien, Medienpädagogik und Mediendidaktik
- Medien
- Begriffsbestimmung von Medien
- Gesellschaftliche und schulische Mediatisierung
- Allgemeine Klassifikation von Medien und deren schulische Verwendung
- Medieneinsatz und -auswahl für Lehr- und Lernprozesse im Schulalltag
- Medienpädagogik
- Begriffsbestimmung von Medienpädagogik
- Prinzipien der Medienpädagogik entsprechend der Entwicklungsstufen des Kindes nach Piaget
- Mediendidaktik
- Kurze Vorüberlegungen zur Mediendidaktik
- Begriffsbestimmung von Mediendidaktik
- Integration der Mediendidaktik als ein Bestandteil der Medienpädagogik
- Beziehungsverhältnis von Mediendidaktik und Allgemeiner Didaktik
- Mediendidaktik in der Schule und im Schulunterricht
- Medien
- Medienpädagogik im Geschichtsunterricht
- Medieneinsatz im Geschichtsunterricht und Quellenproblematik
- Spezielle Klassifikation von Medien und deren kritische Betrachtung zur Verwendung für den Geschichtsunterricht
- Das klassische Schulbuch - schriftliche Medien
- Die Tafel und die Zeitleiste - graphische Medien
- Die bildliche Darstellungsform und der Film - visuelle Medien
- Die Musik und Oral History - akustische Medien
- Verschiedene Sachquellen und der Computer - gegenständliche Medien
- Karten(-einsatz) im Geschichtsunterricht
- Grundlegendes zu(m) Karten(-einsatz) im Geschichtsunterricht
- Aktuelle Ausgangslage der Geschichtswissenschaften zur Kartenforschung
- Klassifikationen von Karten in der Geschichtswissenschaft
- Die Bedeutung von Karten im Geschichtsunterricht des 20./21. Jahrhunderts
- Kriterien und Anforderungen an Karten im Geschichtsunterricht
- Voraussetzungen und Methoden für das Kartenverständnis
- Aufbau der Kartenkompetenz und Kartenkritik
- Kartenbausteine und deren Bedeutung für das Kartenverständnis
- Methoden zur Analyse von historischen Karten im Unterricht
- Kurze Zusammenfassung der Ziele von Kartenarbeit
- Schlussbemerkung
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit befasst sich mit der Medienpädagogik im Geschichtsunterricht, insbesondere mit dem Einsatz von Karten als Medium. Die Arbeit analysiert die Bedeutung von Medien im Kontext der schulischen Mediatisierung und untersucht die Rolle der Mediendidaktik in der Medienpädagogik. Der Fokus liegt auf der kritischen Betrachtung des Medieneinsatzes im Geschichtsunterricht, wobei die Problematik der Unterscheidung von Medium und Quelle hervorgehoben wird. Die Arbeit untersucht die Funktionen von Karten im Unterricht, die Möglichkeiten der Manipulation durch gestalterische Mittel und die Frage, ob Geschichtskarten historische Ereignisse objektiv darstellen können.
- Medienpädagogik im Kontext der schulischen Mediatisierung
- Bedeutung der Mediendidaktik in der Medienpädagogik
- Kritischer Medieneinsatz im Geschichtsunterricht
- Funktionen von Karten im Unterricht
- Objektivität und Manipulation von Geschichtskarten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Medienpädagogik im Kontext der zunehmenden Alltagsrelevanz von Medien ein. Sie beleuchtet die Bedeutung der Medienpädagogik in der Gesellschaft und die Herausforderungen der medienpädagogischen Umsetzung im Schulunterricht.
Kapitel 2 befasst sich mit der Differenzierung von Medien, Medienpädagogik und Mediendidaktik. Es werden verschiedene Begriffsbestimmungen von Medien diskutiert und die Klassifikation von Medien im Hinblick auf ihre schulische Verwendung erläutert. Die Prinzipien der Medienpädagogik werden im Kontext der Entwicklungsstufen des Kindes nach Piaget betrachtet.
Kapitel 3 widmet sich der Medienpädagogik im Geschichtsunterricht. Es werden verschiedene Einsatzmöglichkeiten von Medien im Fachunterricht untersucht und eine spezielle Gliederung der Medien für das Fach Geschichte anhand von ausgewählten Beispielen vorgenommen. Die Problematik der Unterscheidung von Medium und Quelle wird dabei verstärkt beleuchtet.
Kapitel 4 analysiert den Einsatz von Karten im Geschichtsunterricht. Es werden die Funktionen von Karten im Unterricht, die aktuelle Ausgangslage der Geschichtswissenschaften zur Kartenforschung und die Bedeutung von Karten im Geschichtsunterricht des 20./21. Jahrhunderts beleuchtet.
Kapitel 5 befasst sich mit dem Aufbau der Kartenkompetenz und Kartenkritik. Es werden Kartenbausteine und deren Bedeutung für das Kartenverständnis sowie Methoden zur Analyse von historischen Karten im Unterricht vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Medienpädagogik, Mediendidaktik, Geschichtsunterricht, Karten, Kartenanalyse, Quellenkritik, Mediatisierung, Schulische Mediatisierung, Objektivität, Manipulation, Kartenkompetenz.
- Arbeit zitieren
- Boris Mustermann (Autor:in), 2014, Mediendidaktik im Fach Geschichte mit einer genaueren Betrachtung des Mediums Karte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/284325