Lucila Godoy Alcayaga, besser bekannt unter dem literarischen Pseudonym Gabriela Mistral, zählt bis heute zu den Berühmtheiten Lateinamerikas. Im Jahr 1945 wurde die chilenische Dichterin und Diplomatin für ihre herausragende Arbeit mit dem Literatur-Nobelpreis geehrt. Gabriela Mistral stellt in vielerlei Hinsicht eine außerordentliche Persönlichkeit dar. Neben ihrer literarischen Arbeit verhalfen ihr nicht zuletzt ihr großes soziales Engagement und ihr enormer Einsatz im Kampf für bessere Bildung zu diesem Bekanntheitsgrad. Bereits bei der genaueren Betrachtung ihres Pseudonyms, das wie sie selbst einmal anführte zum einen auf den Erzengel Gabriel zurückzuführen sei und zum anderen auf den in Frankreich auftretenden kalten Polarwind Mistral, wird ihre starke Affinität zur Religion und ihre Nähe zur Natur deutlich.
Religiosität spielte in Gabriela Mistrals Leben eine bedeutende Rolle. Im Laufe ihres Lebens wandte sie sich verschiedenen Religionen zu und nahm im Laufe der Jahre diejenigen religiösen Elemente in ihr Leben auf, die ihren persönlichen Bedürfnissen am stärksten entsprachen. Aus diesen diversen Religionsformen heraus formte sich so ihre ganz individuelle religiöse Weltanschauung.
Ein weiterer Aspekt, der in Mistrals Leben von enormer Bedeutung war und für den sie sich unentwegt einsetzte, waren Kinder. Ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit gegenüber Kindern lag in den Augen vieler Kritiker in Mistrals eigener Kinderlosigkeit begründet. Diese Behauptung konnte allerdings bis heute nicht vollends bestätigt werden.
Im Zuge dieser Arbeit werden diese beiden zentralen Aspekte – Religion und Kindheit – genauer betrachtet und hinsichtlich ihrer Zusammenhänge untersucht. Dazu werden im ersten Teil dieser Arbeit zunächst die verschiedenen religiösen Einflüsse genauer beleuchtet und im Anschluss daran folgt eine Analyse des für Mistrals Dichtung essentiellen Motivs des Kindes. Hierzu erfolgt eine spezielle Abgrenzung zum Kind-Motiv der Romantik.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Religiöse Einflüsse auf Mistrals Dichtung
- Christentum und Judentum
- Die Theosophie: Buddhismus, Hinduismus, Pantheismus, Spiritualismus
- Das Motiv des Kindes
- Das romantische Kind
- Das,,göttliche“ Kind bei Gabriela Mistral
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den religiösen Einflüssen und dem Motiv des Kindes in Gabriela Mistrals Dichtung. Ziel ist es, die verschiedenen religiösen Strömungen, die Mistrals Leben und Werk prägten, zu analysieren und deren Einfluss auf ihre literarische Produktion aufzuzeigen. Darüber hinaus wird das Motiv des Kindes in Mistrals Lyrik untersucht und in Bezug zu den romantischen Vorstellungen vom Kind gesetzt.
- Religiöse Einflüsse auf Gabriela Mistrals Dichtung
- Das Motiv des Kindes in Mistrals Lyrik
- Die Rolle der Bibel in Mistrals Werk
- Die Bedeutung der Mutter-Kind-Beziehung in Mistrals Dichtung
- Die Verbindung von Religion und Kindheit in Mistrals Werk
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Leben und Werk von Gabriela Mistral ein und stellt die zentralen Themen der Arbeit vor. Im ersten Kapitel werden die verschiedenen religiösen Einflüsse auf Mistrals Dichtung beleuchtet, wobei der Fokus auf Christentum und Judentum liegt. Es wird gezeigt, wie Mistral durch ihre eigene Lebensgeschichte und ihre Auseinandersetzung mit verschiedenen Religionen zu einer individuellen religiösen Weltanschauung gelangte. Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Motiv des Kindes in Mistrals Dichtung. Hierbei wird das romantische Kind-Motiv als Vergleichsmaßstab herangezogen, um die Besonderheiten von Mistrals Kind-Dichtung hervorzuheben. Es wird gezeigt, wie Mistral das Kind als Symbol für Reinheit, Unschuld und Hoffnung in ihren Gedichten verwendet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Gabriela Mistral, chilenische Dichterin, Literatur-Nobelpreis, Religion, Christentum, Judentum, Theosophie, Buddhismus, Hinduismus, Pantheismus, Spiritualismus, Kind-Motiv, Romantische Literatur, Mutter-Kind-Beziehung, Lyrik, Dichtung.
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- Lena Frauenknecht (Author), 2014, Das Kind Gottes und die kindliche Nähe zum Göttlichen. Das Motiv des Kindes in Gabriela Mistrals Dichtung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/284358