Hops & Locke auf der Suche nach dem Glück

Ein philosophisches Kinderbuch


Studienarbeit, 2014

22 Seiten


Leseprobe


Inhalt

Das Glück ist weg

Totel, die steinalte Schildkröte

Brumm, brumm, brumm: Vorsicht, jetzt kommt Hum!

Die wunderliche Taube

Die Jagd nach dem Mittagshappen

Was ist Glück?

Das Glück ist weg

An einem schönen Sommertag grasten Hops und Lockehinter dem Haus auf der Wiese. Hops hatte dichtesträhnige Zotteln. Unter seinem Fell lugten kleine Stummelbeinchen hervor. Locke hatte krause weiße Wolle. Er war etwas größer und etwas jünger als Hops, aber schon seit einer Ewigkeit mit dem Anderen befreundet. Die beiden waren Schafe bei einem Bauern und seiner Familie.

Plötzlich hörten sie ein lautes Rumpeln und sogleich daraufeinen wütenden Schrei: „Ich habe kein Glück!“ Hops und Lockesahen sich erschrocken an. „Lass uns nachsehen!“, forderteLocke. Hops drehte ihm das Hinterteil zu: „Nein. Ich will garnicht wissen, was da los ist.“ Wieder ein lautes Poltern und einKreischen: „Mein Glück ist weg!“ Locke stupste Hops an: „Komm, vielleicht brauchen die Kinder unsere Hilfe.“ Hops steckteden Kopf tief ins Gras und kaute an einem Gänseblümchen. „Komm schon!“ Locke lief um Hops herum und schob ihn inRichtung Haus. Hops konnte sich mit seinen kurzen Beinchennicht gegen das größere Schaf wehren und stolperte seitlingsmit.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Als sie am Haus angekommen waren, sahen sie Lili und Leo imHof stehen. Lili trug ihr leuchtend rotes Tuch und Leo seingelbes Lieblingsshirt. Vor ihnen lagen bunte Kugeln. In diesemMoment schleuderte Leo eine blaue Kugel in ihre Richtung. Dasrunde Geschoss sauste geradezu über den Hof. Locke drückte sich an die Wand und Hops schmiss sich aufden Boden undriss die Hufe vor die Augen. „Siehste, ich hab’ mein Glück verloren, es istweg!“, schimpfteLeo und stampfte mit den Füßen auf. Als Hops die Augen wieder öffnete, sah er,dass die blaue Kugel weit entfernt von den anderen gelandetwar, aber dicht vor den beiden Schafen lag. Langsam ging errückwärts. Locke trat ihm aber auf den Vorderhuf und zwangihn, stehen zu bleiben. Lili legte ihrem jüngeren Bruder die Hand auf die Schulter: „Dein Glück kommt schon wieder. Du musst Geduldhaben. Versuch es noch einmal!“ Leoschüttelte die Hand ab: „Ich will aberjetzt wieder Glück haben!“ Dannrannte er zu den Kugeln undschleuderte sie alle zurück in dieMitte des Hofs.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Locke überlegte kurz. Schließlichsagte er entschieden: „Hops, wirmüssen dem Jungen helfen!“ Hopsmurrte: „Locke, das geht uns nichtsan.“ Locke drehte sich zu ihm um und machte sich sogroß, wie er nur konnte,um mahnend auf Hopsherab zu sehen: „Dassind unsere Bauern, Hops,wir müssen ihnen helfen.“ Hops machte sichebenfalls ganz lang undstellte sich auf die vier Hufspitzen. Er reckte den kurzen Hals und entgegnete mittiefer Stimme: „Wir können den Kindern nicht helfen. Wir sindSchafe.“ Aber Locke hörte schon gar nicht mehr hin: „Wirmüssen für ihn das Glück finden, sonst muss der arme Junge denganzen Tag die Kugeln schmeißen. Hops, weißt du noch, als du imZaun stecken geblieben bist? Da hat dich Leo auch befreit.“

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Hops plusterte sich auf: „Ich war nicht steckengeblieben, ich wolltebloßrausgucken!“ Er stand immer noch auf den Hufspitzen undschwankte jetzt bedrohlich. Die Stummelbeinchen begannen zuzittern und plumps, fiel das Schaf um. Alle Viere von sichgestreckt, beäugte Hops wütend Locke. Der starrte grübelnd inden Himmel. „Hops, was ist dennüberhaupt Glück?“ Hopsrappelte sich auf. Er schüttelte den Staub aus seiner Wolle undsah griesgrämig an sich hinab. „Jetzt bin ich ganz grau!“,meckerte er. Als er merkte, dass Locke ihn gar nicht beachtete,blökte er laut: „Wir sind Schafe, Locke! Die Menschen helfen uns,nicht wir ihnen!“ Locke sah ihn nachdenklich an: „Was ist Glück,Hops?“ Hops seufzte resigniert: „Also gut, wir suchen es. Aber wosollen wir denn bloßanfangen?“

Locke strahlte über das ganze Gesicht. So schnell, dass Hops nicht einmal einen Schritt zurück machen konnte, schleckte Locke ihm über die Nase. „Super! Los geht’s. Am besten gehen wir zu Totel, der lebt schon so lange hier und kennt doch alles.“ Locke stolzierte hoch erhobenen Hauptes davon. Hops sah ihm verblüfft nach. Dann schüttelte er sich und rümpfte die Nase. „Toll,überall Spucke!“, grummelte er und trottete schließlich hinter seinem Kameraden her.

[...]

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Hops & Locke auf der Suche nach dem Glück
Untertitel
Ein philosophisches Kinderbuch
Autor
Jahr
2014
Seiten
22
Katalognummer
V284517
ISBN (eBook)
9783656845195
ISBN (Buch)
9783656845201
Dateigröße
3523 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Kinderbuch mit vielen farbigen Bildern.
Schlagworte
Philosophie, Glück, Hobbes, Locke, Aristoteles, Thomas von Aquin, David Hume, Ludwig Wittgenstein, Philosophieren mit Kindern
Arbeit zitieren
Kati Quirschfeld (Autor:in), 2014, Hops & Locke auf der Suche nach dem Glück, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/284517

Kommentare

  • Gast am 26.11.2014

    Ein wunderbares Buch, was Kinder in die Welt von zwei knuddeligen Schafen entführt, die Verantwortung übernehmen wollen. Sehr gelungen! Glückwunsch :-)

Blick ins Buch
Titel: Hops & Locke auf der Suche nach dem Glück



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