I. VORBEMERKUNG
Jeder Mensch ist an eine Vielzahl von Bedingungen seiner materiellen und geistigen Existenz geknüpft. Durch diese Bedingungen werden seine Anschauungen, seine Lebenseinstellung und seine Weltsicht bestimmt. Aus der Art, wie dieser Mensch spricht, und aus dem, was er sagt, lassen sich direkt diese Anschauungen und indirekt die sie ausmachenden Bedingungen erschließen. Für einen Politiker gilt das in besonderem Maße, ist er doch der Vertreter einer durch ihre materiellen Bedingungen, mehr noch durch ihre Weltanschauung bestimmten und definierbaren Interessensgruppe. Dieser Hintergrund bestimmt ihn, wenn er sich in seinen Reden zu ihm bekennt, und wenn er ihn zu verschleiern sucht. Es gibt verschiedene Ansichten, wie die politische Sprache und die politische Rede beschaffen sein soll, und was sie für Funktionen übernehmen soll.
So stellt zum Beispiel Hans Dieter Zimmermann drei Absichten für die politische Rede heraus. Das wären seiner Meinung nach die Aufwertung, Abwertung und Beschwichtigung von politischen Phänomenen durch bestimmte Sprechakte. Er formuliert einen ganzen Katalog dafür, hier nur einige wenige daraus:
- Unter Aufwertung würden dann etwa fallen die Übersteigerung eigener Verdienste, die Fehler stets den anderen zuschreiben, im Gegensatz dazu bei sich selbst die eigenen günstigen Seiten hervorheben und gleichzeitig die ungünstigen abschwächen oder verschweigen.
- Bei der Abwertung würde beispielsweise eine Verkoppelung des Gegners mit negativen Werten oder eine Deformation der gegnerischen Argumente erfolgen.
- Was die Beschwichtigung betrifft, so kann sie darauf beruhen, allgemeines Verständnis zu bekunden, auch auf die Gemeinschaft hinweisen oder aber auch in der Tabuisierung von Problemen, so dass deren Erörterung unmöglich wird.
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Inhaltsverzeichnis
- I. VORBEMERKUNG
- II. POLITISCHER ÜBERBLICK SEIT DEM TOD FRANCOS
- 1. DIE SITUATION NACH FRANCOS TOD
- 2. AUF DEM WEG ZUR DEMOKRATIE
- 3. DIE DEMOKRATIE
- III. ZUR SPRACHE IN DER POLITIK
- 1. DAS SCHLAGWORT
- 2. DER NEOLOGISMUS
- 3. DAS HOCHWERTWORT
- 4. DAS SCHLÜSSEL WORT
- 5. DIE METAPHER
- 6. DER EUPHEMISMUS
- 7. DER SLOGAN
- IV. DIE SPANISCHE SPRACHE IN DER SPANISCHEN GEGENWARTSPOLITIK
- 1. SPRACHPFLEGE IN SPANIEN
- A) DIE KRONE (STAATSFÜHRUNG)
- B) DIE REGIERUNG, VERWALTUNG UND IHNEN ANGEGLIEDERTE INSTITUTIONEN
- SPRACHEN UND SPRACHPOLITIK IM SPANISCHEN STAAT
- GALEGISCH
- DAS BASKISCHE -,,EUSKARA“
- KATALANISCH
- 1. SPRACHPFLEGE IN SPANIEN
- V. ZUSAMMENFASSUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Einsatz der spanischen Sprache in der gegenwärtigen Politik. Sie analysiert, wie politische Sprache in Spanien funktioniert und welche sprachlichen Mittel Politiker verwenden, um ihre Botschaften zu vermitteln. Dabei steht die Frage im Vordergrund, inwiefern sprachliche Besonderheiten wie Schlagwörter, Neologismen und Euphemismen die politische Kommunikation beeinflussen.
- Analyse der sprachlichen Mittel in der spanischen Politik
- Untersuchung der Rolle von Schlagworten, Neologismen und Euphemismen in der politischen Kommunikation
- Bedeutung von Sprache für die Gestaltung der politischen Landschaft
- Vergleich der Funktion von Funktionssprache und Meinungssprache in der Politik
- Einordnung der spanischen Sprachsituation in den Kontext der politischen Entwicklung nach dem Tod Francos
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet den politischen Kontext Spaniens seit dem Tod Francos und stellt die Entwicklung der politischen Landschaft dar. Es untersucht die Situation nach Francos Tod und die Schritte, die auf dem Weg zur Demokratie unternommen wurden. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Sprache in der Politik im Allgemeinen. Es analysiert verschiedene sprachliche Mittel, die Politiker verwenden, um ihre Botschaften zu kommunizieren. Die Kapitel betrachten Schlagwörter, Neologismen, Hochwertwörter, Schlüsselwörter, Metaphern, Euphemismen und Slogans. Das vierte Kapitel konzentriert sich auf die spezifische Situation der spanischen Sprache in der heutigen Politik Spaniens. Es untersucht die Sprachpflege in Spanien, die Rolle der Krone, die Bedeutung von Sprachen und Sprachpolitik im spanischen Staat, und die Bedeutung der Sprachen Galegisch, Baskisch und Katalanisch.
Schlüsselwörter
Spanische Sprache, Politik, Sprache in der Politik, Schlagwörter, Neologismen, Euphemismen, Sprachpflege, Sprachpolitik, Galegisch, Baskisch, Katalanisch, Demokratie, Franquismus, politische Kommunikation, politische Rhetorik, politische Ideologie, politische Kultur.
- Arbeit zitieren
- M.A. Annett Rischbieter (Autor:in), 1998, Das Spanische in der Politik der Gegenwart, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2847