Das gut ausgebaute Straßennetz war die Grundlage der Versorgung und Sicherung des Imperium Romanum. Mit dieser Arbeit wurde aus dem gesamten Straßennetz der Römer ein kleiner Abschnitt in der Provinz Pannonien unter die Lupe genommen. Die Provinz Pannonien war über fünf Jahrhunderte ein römisches Herrschaftsgebiet mit ausgedehntem Straßennetz bis an die Grenze des Imperiums. Im Vordergrund dieser Arbeit stehen aber die Straßen in Pannonien- einem Gebiet zwischen den Flüssen Mur und Drau im Norden, der Donau im Osten, der Provinz Norikum im Westen und der Provinz Dalmatien im Süden. Es handelt sich also um den Teil Pannoniens der sich innerhalb des heutigen Staates Kroatien befindet.
Der nördliche Teil Pannoniens, das heutige Ungarn, stand im Mittelpunkt der Abhandlungen mehrerer Historiker, wie z. B. Andreas Alföldi, Geza Alföldy, Jenö Fitz, Andras Mocsy u.a. Nach der Literatursuche über den kroatischen Teil Pannonien fand ich neben den Arbeiten von dem Franziskanerpater Matija Petar Katančić (Matthias Petri Katancsich), den Althistorikern und Philologen Josip Brunšmid und Victor Hoffiller, dem ehemaligen Leiter des archäologischen Museums in Zagreb, die Abhandlungen mehrerer kroatischer Autoren in den Jahresbüchern des archäologischen Museums in Zagreb, des Historischen Instituts der Philosophischen Fakultät der Universität Zagreb und anderen, im Literaturverzeichnis angegebenen Publikationen, wertvolle Informationen und Daten, die ich in meiner Arbeit verwendete. Dieser Teil Pannonien kann sich nicht mit so grandiosen Denkmälern wie z. B. dem Diokletian-Palast in Split oder dem Amphitheater in Pula rühmen. Die römischen Relikte aber, die in dieser Region zu finden sind, sind auch hervorragende Denkmäler der römischen Geschichte, Wirtschaft, Technik und Kultur.
Da Nordkroatien, im Unterschied zu Südkroatien (Istrien, Dalmatien) steinärmer ist, wurden die römischen Relikte jahrelang als Steinbrüche genutzt. Vieles ist dabei beschädigt oder sogar vollkommen zerstört worden. Trotz allem fand man in den letzten 10 bis 15 Jahren bei verschiedenen Bauvorhaben, wie z. B. beim Autobahnbau oder diversen Bauvorhaben (z.B. in Ludbreg, Osijek, im Großraum Zagreb und Vinkovci) zahlreiche Relikte und Spuren der Römer.
Ziel dieser Abhandlung ist, die römischen Straßen in dieser Region anhand der Tabula Peutingeriana und der Rekonstruktion nach Konrad Miller zu erörtern und zu beschreiben. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Tabula Peutingeriana
- Geschichtliche Einleitung
- Entstehungszeitraum der Tabula Peutingeriana
- Die kartographische Elemente und Sonderheiten der Tabula Peutingeriana
- Darstellung der Provinz Pannonien an der Tabula Peutingeriana
- Die römischen Straßen in der Provinz Pannonien – Rekonstruktion nach Konrad Miller
- Provinz Pannonien – ein Teil des „Illyricum“
- Die römischen Straßen in Pannonien anhand der Tabula Peutingeriana
- „Itineraria Romana“ – Kapitel V
- Route Nr. 71 nach Konrad Miller
- Route Nr. 42 nach Konrad Miller
- Route Nr. 73 nach Konrad Miller
- Route Nr. 74 nach Konrad Miller
- Römische Straßen in der Pannonien anhand der Itineraria Antonini Augusti
- It. Ant. 265,11 – 265,3
- It. Ant. 259,14 – 261,1
- It. Ant. 265,5
- Verbindungsstraßen mit der Adriaküste
- Zusammenfassung
- Abkürzungen
- Bildnachweis
- Quellen und Literatur
- Karten und Weblinks
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Erforschung der römischen Straßen im kroatischen Teil der Provinz Pannonien anhand der Tabula Peutingeriana und Itinerarium Antonini Augusti. Ziel ist es, ein tieferes Verständnis des römischen Straßennetzes in dieser Region zu erlangen und die Verbindungen zwischen wichtigen Städten und militärischen Stützpunkten zu beleuchten.
- Die Tabula Peutingeriana als Quelle für die Rekonstruktion des römischen Straßennetzes
- Die Bedeutung der römischen Straßen für die Verwaltung, Wirtschaft und Militär des Imperium Romanum
- Die wichtigsten römischen Straßen in der Provinz Pannonien, insbesondere in Nord- und Ostkroatien
- Die Rolle von Städten wie Siscia, Mursa, Cibale und anderen wichtigen Stützpunkten im römischen Pannonien
- Die Verbindungsstraßen zwischen Pannonien und der Adriaküste
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Diese Einleitung stellt die Provinz Pannonien und den Fokus der Arbeit auf den kroatischen Teil vor. Sie beleuchtet die Bedeutung des römischen Straßennetzes für das Imperium Romanum.
- Tabula Peutingeriana: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der geschichtlichen Einordnung und der Entstehung der Tabula Peutingeriana. Außerdem werden die kartographischen Elemente und Besonderheiten der Karte erläutert. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Provinz Pannonien und der Rekonstruktion von Straßenabschnitten anhand von Konrad Millers Werk "Itineraria Romana".
- Provinz Pannonien – ein Teil des „Illyricum“: Dieser Abschnitt behandelt die geographische Einordnung und die Entwicklung der Provinz Pannonien als Teil des römischen "Illyricum". Es werden wichtige Meilensteine der römischen Eroberung und Verwaltung Pannoniens beschrieben.
- Die römischen Straßen in Pannonien anhand der Tabula Peutingeriana: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Straßenabschnitte in Pannonien anhand der Tabula Peutingeriana. Die Routen Nr. 71, 42, 73 und 74 nach Konrad Miller werden vorgestellt und wichtige Städte entlang der Straßen werden detailliert beschrieben.
- Römische Straßen in der Pannonien anhand der Itineraria Antonini Augusti: Dieses Kapitel ergänzt die Analyse des Straßennetzes anhand von Itinerarium Antonini Augusti. Wichtige Streckenabschnitte werden vorgestellt und zusätzliche Informationen zu Städten und Straßenverbindungen werden gegeben. Das Kapitel beleuchtet auch die Verbindungsstraßen zwischen Pannonien und der Adriaküste.
Schlüsselwörter
Tabula Peutingeriana, Itinerarium Antonini Augusti, Provinz Pannonien, Römisches Straßennetz, Nord- und Ostkroatien, Siscia, Mursa, Cibale, Donaulimes, Adriaküste, Militärdiplome, Wirtschaft, Verkehr, Verwaltung.
- Arbeit zitieren
- Tomislav Rus (Autor:in), 2010, Römische Reisewege in der Provinz Pannonien anhand der "Tabula Peutingeriana", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/284717