Posaunenchöre der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und ihr Repertoire


Masterarbeit, 2013

84 Seiten, Note: 1,6


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Zielsetzung, Begriffserläuterung und methodische Herangehensweise

3. Entstehung und Entwicklung der Posaunenchöre
3.1 Merkmale von Posaunenchören
3.2 Die Vorläufer der Posaunenchöre vor dem 18. Jahrhundert
3.2.1 Erwähnungen in derBibel
3.2.2 Blechbläserformationen ab dem späten Mittelalter.
3.3 Die Anfänge der geistlichen Blasmusik
3.3.1 Die Herrnhuter Brüdergemeine
3.3.2 Posaunenchöre innerhalb derErweckungsbewegung
3.3.3 Die ersten Posaunenchöre
3.4 Entwicklung bis ins21. Jahrhundert
3.4.1 Johannes Kuhlo und die neue Notation
3.4.2 Posaunenchöre nach dem 1. Weltkrieg
3.4.3 Organisation derPosaunenchöre nach dem zweiten Weltkrieg
3.5 Das Instrumentarium der Posaunenchöre

4. Das Repertoire der Posaunenchöre
4.1 Einflüsse auf die Entwicklung des Repertoires für Posaunenchöre
4.1.1 Einführende Gedanken
4.1.2 Geschichte der Musikfür Blasinstrumente
4.1.3 Die Entwicklung derKlavierschreibweise
4.1.4 Abhängigkeit von Literatur und Vortragsweise
4.2 Gattungsgeschichte der Noten für Posaunenchöre
4.2.1 Die ersten Noten bei den HerrnhuterBrüdergemeinen
4.2.2 Einzelausgaben derBläsernoten
4.2.3 Chronologische Zusammenfassung

5. Das Repertoire zu den Landesposaunenfesten in Mitteldeutschland
5.1 Allgemeines zu den Landesposaunenfesten
5.2 Überblick zu den Landesposaunentagen in Mitteldeutschland
5.3 Ausgewählte Posaunentage und ihr Repertoire
5.4 Zusammenfassung der Ergebnisse

6. Umfrageauswertung
6.1 Allgemeines zu den Daten
6.2 Auswertung der einzelnen Fragen
6.2.1 Allgemeines zum Befragten
6.2.2 Zur Zusammensetzung des jeweiligen Posaunenchors
6.2.3 Aktivitäten derPosaunenchöre
6.2.4 Umgang mit den Noten
6.3 Überprüfung verschiedener Hypothesen
6.4 Zusammenfassung der Umfrageauswertung und Diskussion zur Methodik

7. Schlussbetrachtungen und Ausblick

8. Literatur- und Quellenverzeichnis

9. Abkürzungsverzeichnis

10. Anhang
10.1 Grafikendes Umfragebogens

1. Einleitung

Posaunenchöre der evangelischen Kirche haben in Deutschland eine lange Tradition. Die Besonderheit dieser Chöre liegt vor allem in der Besetzung: nicht nur, dass sich in diesen Chören oftmals mehrere Generationen wiederfinden, sie bestehen auch seit jeher aus musikalischen Laien, die neben der Freude am gemeinsamen Musizieren vor allem in ihrem Glauben verbunden miteinander sind.

Die musikalische Begleitung von Gottesdiensten und kirchlichen Feiern in den Gemeinden ist die hauptsächliche Aufgabe der Posaunenchöre; darüber hinaus sind sie auch zu anderen festlichen Anlässen zugegen, denn ihr Repertoire umfasst sowohl eine große Bandbreite von Kirchenmusik, als auch Stücke/Liedgut aus dem Bereich der U-Musik, von Volksliedern über moderne Spirituals bis hin zu Pop-Arrangements. Dieses Repertoire unterscheidet sich nur durch die spieltechnischen Möglichkeiten und individuellen Vorlieben der jeweiligen Chöre.

Es gibt mittlerweile besonders im Bereich der Posaunenchornoten ein Überangebot, wobei Quantität nicht gleichbedeutend mit der Qualität der Ausgaben ist und die Posaunenchorleiter vor neue Herausforderungen bei der Auswahl der passenden Literatur stellt.

Erst seit wenigen Jahrzehnten wird auch versucht, sich auf einer wissenschaftlichen Basis der Entstehung und Entwicklung von Posaunenchören anzunähern.[1] Häufig haben die Posaunenchorleiter oder andere interessierte Laien die Geschichte ihrer Gemeinde und deren musikalischen Vereinigungen dokumentiert. Diese Schriften genügen oftmals keinem wissenschaftlichen Anspruch und sind zumeist durch eine eigene, subjektive Betrachtung geprägt. Bei meinen ersten Recherchen bin ich auf eine gute wissenschaftliche Aufarbeitung der älteren Bläserliteratur und -geschichte gestoßen. Zur jener der neueren Zeit[2] fehlen bisher ähnliche Forschungen. Somit bleiben Fragen nach der Qualität neuerer Bläserliteratur und der Umgang der Posaunenchöre damit offen. Ebenfalls hat die Wissenschaft Nachholbedarf, wenn es darum geht, zu dokumentieren, wie Posaunenchöre Tradition und Anpassung an die Moderne vereinen können, um sowohl tradierte Werte beizubehalten als auch junge Menschen mit dieser Musik zu erreichen und sie in ihrem Glauben zu bestärken.

2. Zielsetzung, Begriffserläuterung und methodische Herangehensweise

Ziel der Arbeit ist es, die aktuelle Situation der Posaunenchöre des Posaunenwerks Mitteldeutschland aufzuzeigen, insbesondere ihren Umgang mit dem bestehenden Repertoire und dies in einen Zusammenhang mit der Geschichte und Entwicklung der Posaunenchöre in ganz Deutschland zu bringen.

Im Jahr 2007 haben sich die zwei Landeskirchen - die Thüringer Landeskirche und die Kirchenprovinz Sachsen - zur Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) zusammengeschlossen. Bereits im Jahr 2005 haben auch die Posaunenwerke beider Landeskirchen ihre Fusion zum gemeinsamen Posaunenwerk der Evangelischen Kirche in mitteldeutschland vollzogen.[3]

In der nebenstehenden Grafik kann man das Gebiet der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland genau erkennen. Es ist für meine Arbeit wichtig zu wissen, dass der Begriff Mitteldeutschland nicht derselbe ist, wie man ihn umgangssprachlich von den Rundfunkanstalten gewohnt ist.[4] Die Kirchenprovinz Sachsen geht noch auf die alte preußische Territorialverwaltung nach den Befreiungskriegen von 1813/15 zurück. Der Begriff Mittel­deutschland, wie ich ihn in meiner Arbeit gebrauchen werde, umfasst also in etwa das Gebiet der Bundesländer Thüringen und Sachsen-Anhalt, ohne Anhalt. Das Gebiet des Bundeslands Sachsen hat ein eigenes Posaunenwerk - die Sächsische Posaunenmission, die nicht Gegenstand meiner Untersuchungen sein wird.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.15

Die Arbeit ist chronologisch angelegt und in vier Teile gegliedert: Geschichte der Posaunenchöre; Entwicklung des Repertoires für Posaunenchöre, Entwicklung des Repertoires zu den Landesposaunenfesten in Mitteldeutschland ab 1950; aktuelle Situation der Posaunenchöre in Mitteldeutschland mittels einer Umfrage.

Der erste Teil ist ein allgemeiner Überblick zur Entstehung der Posaunenchöre in Deutschland. Die Darstellung der Hintergründe und geschichtliche Entwicklung dieser musikalischen Laienbewegung sind unbedingt notwendig, um auch ihre heutige Bedeutung und Ausrichtung zu verstehen. Es ist dabei besonders interessant, wie sich die Frage nach der richtigen Instrumentation und die Organisation der Chöre im Laufe der Zeit verändert haben und welche Personen maßgeblich an diesen Veränderungen mitgewirkt haben.

Der nächste Abschnitt ist eine geschichtliche Aufbereitung der Literatur für Posaunenchöre in Deutschland. Dabei wird bei den ersten Noten angefangen und die Entwicklung bis heute aufgezeigt. Auch hier gibt es wichtige Wegbereiter, wie z.B. Johannes Kuhlo, der durch seine neue Notation den Weg für eigenständige Bläserliteratur freigemacht hat. Dieses Kapitel zeigt auch, inwiefern die jeweilige Musikanschauung die Auswahl der Noten für Posaunenchöre eingeschränkt hat, was wiederum für die nächsten zwei Punkte von großer Bedeutung sein wird.

Der dritte Schwerpunkt wird sich speziell mit den Entwicklungen der Posaunenchöre in der Region Mitteldeutschland beschäftigen. Dafür werden die Programmhefte zu den Posaunentagen herangezogen und das dort gespielte Repertoire untersucht, um dann eine Entwicklung von den 1950er Jahren bis heute aufzeigen zu können.

Der letzte Teil ist vor allem der aktuellen Situation der Posaunenchöre in Mitteldeutschland gewidmet. Eine groß angelegte Umfrage unter den rund 240 Posaunenchören der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland soll vor allem die aktuelle Situation aufzeigen, unter der diese Chöre musizieren, welche Aufgaben sie wahrnehmen, welches Repertoire allgemein bevorzugt wird und inwieweit sie sich moderner Literatur und neueren Genres wie z.B. Blues-, Jazz-, Pop- oder Swing-Arrangements öffnen.

3.1 Merkmale von Posaunenchören

Um aufzuzeigen was Posaunenchöre ausmacht und auch um abgrenzen zu können, zu welchem Zeitpunkt diese Vereinigungen über einfache Bläserzünfte hinausgegangen sind, ist es notwendig, sich die Merkmale der Posaunenchöre zu vergegenwärtigen.

Zunächst sind die Mitglieder eines solchen Chors alle musizierende Laien oder Musikliebhaber und fast nie professionelle Musiker, wie es zum Beispiel die Stadtpfeifer waren. Daraus ergibt sich auch direkt der nächste Aspekt, das Finanzielle. Die Musiker wurden und werden nicht adäquat finanziell unterstützt, kleinere Spenden werden jedoch zur Beschaffung der Notenbücher und zur Instandhaltung beziehungsweise Anschaffung der Instrumente benutzt. Das Musizieren geht über rein liturgische Aufgaben hinaus: auch diakonische, missionarische und soziale Anlässe werden mit Posaunenchören musikalisch untermalt. Innerhalb der Posaunenchöre ist es schon seit jeher unüblich, nur Posaunen zu verwenden, dennoch wird immer eine reine Blechbläserbesetzung angestrebt. Da das geistliche Lied gepflegt werden soll, liegt der Schwerpunkt der gespielten Stücke auf ebendiesen, auch wenn man sich anderen Stilrichtungen mehr und mehr öffnet. Ebenso ist es unabdingbar, dass die Posaunenchöre bis in die heutige Zeit direkt mit den christlich­kirchlichen Strukturen in Zusammenhang stehen.6

3.2 Die Vorläufer der Posaunenchöre vor dem 18. Jahrhundert

3.2.1 Erwähnungen inderBibel

Sucht man nach den allerersten Anfängen von Posaunenchören, kann man im weitesten Sinne bis in die Zeit des Alten Testaments zurückgehen.

Das Hauptinstrument in Israel war das Widderhorn, hebräisch: 121^' (schofar). Beim Hirtenvolk der Israeliten war das Schofar seit der Nomadenzeit ein wichtiges Instrument, mit dem man sich über weite Strecken verständigen konnte. Es konnten darauf keine Melodien gespielt werden, aber es reichte aus, um laute Signaltöne auszusenden, die wiederum verschiedenen Zwecken wie zum Beispiel der Ordnung eines Heeres oder der[6] [7]

Abschreckung von Feinden dienen konnten.[8] Luther hat diese Vokabel aus der hebräischen Bibel in der Regel mit Posaune ins Deutsche übersetzt. In der Bibel findet sich auch die berühmte Textstelle, in der sieben Priester sieben Tage lang mit ihren Posaunen um Jericho herumgezogen sind und Gott selbst anschließend die Mauern einstürzen ließ, so dass Israel die Stadt erobern konnte.[9] Die Posaune sei dabei wie eine Prophetenstimme, mit der man Gott verherrlicht.[10]

Neben dem Schofar findet auch die Trompete in der Bibel Erwähnung.[11] Sie unterscheidet sich aber ebenso grundsätzlich von den heutigen Instrumenten wie damalige „Posaunen“, aber immerhin handelte es sich teilweise um Instrumente aus Metall. Weil diese Materialien kostbarer waren als andere, war der Gebrauch dieser sogenannten Chasosera[12] allein Priestern Vorbehalten.[13]

Nicht nur im Alten Testament kommt diesen Instrumenten eine besondere Bedeutung zu, auch im Neuen Testament wird Gottes Weltvollendung mit Posaunen angekündigt; der Menschensohn sendet seine Engel mit heller Posaune.[14]

Es ist offensichtlich, dass die in der Bibel erwähnten Blasinstrumente weder den heutigen Termini Posaune oder Trompete gerecht werden, noch dass in diesem Zusammenhang gar von einem Posaunenchor geredet werden kann. Aber es zeigt etwas viel Interessanteres: die lange Tradition von Blasinstrumenten zur Huldigung Gottes durch ihre bekräftigende Wirkung auf den Menschen. Mit diesen Bibelstellen wird gewissermaßen die Notwendigkeit von Posaunenchören zum Gotteslob legitimiert.

3.2.2 Blechbläserformationen ab dem späten Mittelalter

Im Mittelalter entwickelten sich zeitgleich mit den gebogenen Blasinstrumenten auch die ersten Bläserensembles mit einer festen Besetzung. Schalmeien, Sackpfeifen, Schlag- und Blechblasinstrumente gehörten zu den laut klingenden Instrumentengruppen und wurden vornehmlich für Musik im Freien verwendet.[15] Im Mittelalter wurde die Musik im

Gottesdienst noch ohne Beteiligung der Gemeinde aufgeführt. Wenn es Musik innerhalb der Kirche gab, wurde sie außerdem fast ausschließlich von einem Chor gesungen. Nur zur Verstärkung der Singstimme wurden Blasinstrumente, in erster Linie Posaunen, hinzugezogen.[16] Dass schon zu Reformationszeiten Blechblasinstrumente im Gottesdienst mitgewirkt haben, beweist das Titelbild von Hermann Finks Buch „practica musica“ aus dem Jahre 1556 in Wittenberg. Dort musizieren eine Kantorei und ein Trompeter sowie zwei Krummhornspieler.[17]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2[18]

Die Musik für die Gemeinde wurde erst durch Martin Luther wiederentdeckt. Er schreibt in seiner Reformschrift zum Gottesdienst, dass man diesen feiern müsse und eine Wechselbeziehung zwischen Gott und der ganzen Gemeinde das Ziel des Gottesdienstes sein müsse.[19]

Diese Musiker waren aber in der Regel keine Hobby- sondern Berufsmusiker. Bis ca. 1750 wurde das Zusammenspiel mehrerer Blechbläser fast ausschließlich von den Stadtpfeifern vollzogen. Die Musiker sollten bei den Einwohnern und natürlich besonders bei den Besuchern den Eindruck einer musenfrohen Stadt fördern. Der Pfeiferstuhl im Festsaal des alten Rathauses in Leipzig und der Bläserbalkon am Turm des Gebäudes erinnern noch heute an die Wirksamkeit der Stadtpfeifer. Von dort blies man seit 1599 immer zweimal am Tag mit Zinken und Posaunen; bis 1861 blieb Leipzig dieses Ritual erhalten.[20]

Die auf die Reformation folgende Barockzeit hat die Blechblasinstrumente zu einem neuen Höhepunkt geführt. Die Naturtrompete wurde auch von den Komponisten in die Kunstmusik aufgenommen. Das Clarinblasen erreichte ein so hohes Niveau, dass beispielsweise J.S. Bach das Spielen bis zum 18. Naturton in seinen Partien verlangte (dieser entspräche einem dreigestrichenen dbei einer Naturtrompete in C).

Blasinstrumente wurden in der Renaissance und Barockzeit den Streichinstrumenten vorgezogen, weil sie durch den Atemstrom der Singstimme näher kamen. So sagte auch Johann Ernst Altenburg:

„Bekanntlich soll die Singstimme allen Instrumenten zum Muster dienen; daher muss ihr auch der Clarinist so viel als möglich nachahmen, und das sogenannte Cantabile auf seinem Instrument heraus zu bringen suchen.“[21]

Der Gebrauch der Trompete war aber nach wie vor streng reglementiert und nur zu besonderen Anlässen erlaubt, somit also der unteren Bevölkerungsschicht vorenthalten. Posaunen und Zinken haben in dieser Zeit an Bedeutung verloren und wurden vor allem, im Gegensatz zur Trompete, nicht für Soloaufgaben herangezogen.[22]

Im 18. Jahrhundert verloren die Stadtpfeifer nach und nach ihre Vormachtstellung im Ausüben von professioneller Musik; Studenten und Musikfreunde fanden sich in Collegia Musica zusammen und gaben erste öffentliche Konzerte. Auch musikalische Laien übernahmen zunehmend die instrumentale Begleitung der Kantoreien. Besonders auf dem Land blieb der Choralgesang Mittelpunkt der Kirchenmusik. In Sachsen und der sächsischen Oberlausitz gab es eine ausgeprägte Pflege der Posaunenmusik, viele Dokumente belegen, dass dort bereits im 18. Jahrhundert Posaunen (aber auch Waldhörner, Trompeten und Pauken) den Gottesdienst und andere Kirchenfeiern musikalisch untermalt haben.[23]

3.3 Die Anfänge der geistlichen Blasmusik

3.3.1 Die Herrnhuter Brüdergemeine

Die Praxis der Posaunenchöre wird auf die Musikausübung in der Herrnhuter Brüdergemeine[24] zurückgeführt. Hermhut entstand aus einer Flüchtlingssiedlung protestantischer Christen aus Böhmen und Mähren; dort wurden schon in der Mitte des 18. Jahrhunderts Polsterzungenensembles für liturgische Zwecke herangezogen und auch zur Verstärkung der Chorstimmen eingesetzt. Musik, vor allem das geistliche Lied, war das wichtigste Mittel in der Brüdergemeine um Gemeinschaft zu bilden, geistliche Inhalte zu vermitteln und Glaubensfreude zu äußern. Die Gemeine verstand sich also von Anfang an als eine singende Gemeinde; sie brachten aus ihrer Heimat auch Musikinstrumente mit. In einem Brief aus dem Jahre 1729 von Christian David heißt es, dass dort gesungen, Orgel gespielt und dazu Waldhörner geblasen werden.[25] Im Jahr 1731 kamen noch Posaunen hinzu, die sehr schnell zu vielfältigen Anlässen gespielt wurden: beim Ausblasen (ein Verstorbener wurde bei Sonnenuntergang bekannt gemacht), bei Beerdigungen, beim Aufblasen (an einem kirchlichen Feiertag wurden die Leute aufgeweckt), bei der Ostermorgenfeier, bei der Jahreswechselfeier und ähnlichen Anlässen.[26] Die Herrnhuter erkannten sehr schnell, dass sich Musik hervorragend eignet, um andere Menschen für ihre Lebensweise zu begeistern. So setzte man die Bläsermusik zur Mission ein und konnte die um Herrnhut liegenden Gemeinden für die Musik und auch für das christliche Gemeinwesen gewinnen.[27]

Um 1735 wanderten Mitglieder der Herrnhuter Brüdergemeinen nach Nordamerika aus, wo auch bis heute noch teils reine Posaunenensemble existieren (mit großem Bekanntheitsgrad der Posaunenchor in Bethlehem/Pennsylvania).

Im Jahr 1764 wurde das Wort „Posaunenchor“ erstmals offiziell in Herrnhut gebraucht. Im Umkreis der Herrnhuter Brüdergemeinen wurden nach 1750 regelmäßig Posaunenquartette eingesetzt, die erste Nachricht darüber ist datiert auf das Jahr 1773.[28]

3.3.2 Posaunenchöre innerhalb derErweckungsbewegung

Die Erweckungsbewegung richtet sich gegen die Theologie der Aufklärung und begann nach den Befreiungskriegen in den Jahren nach 1815. Sie will von der Betonung auf Kopf, Verstand und Vernunft wieder zu Herz, Gefühl und Glaube gelangen. Diese Bewegung richtet sich damit auch gegen die damals dominierende Amtskirche, jedoch ohne sich direkt gegen diese aufzulehnen.[29] Die Religionsausübung wurde in privaten Konventikeln, vornehmlich in kleinen Bauernhäusern organisiert, wo gemeinsam die Bibelstunde abgehalten wurde. Viele der Anwesenden mussten dafür beträchtliche Wegstrecken in Kauf nehmen. So wurden bis 1850 auch immer weitere Kreise der Bevölkerung in diese Bewegung eingebunden und Intellektuelle aus den Universitäten wurden Pastoren mit ähnlicher Ausrichtung. Zur Erweckungsbewegung passt gleichsam das Suchen der Wurzeln der Posaunenchöre in der biblischen Tradition. Im vorhergehenden Kapitel habe ich aber bereits erörtert, weshalb Posaunenensembles nicht auf die Bibel zurückzuführen sind. Vielmehr legitimierten sich die Posaunenchöre im Nachhinein durch den Verweis auf die Bibel. In den 1870er Jahren verlor die Bewegung immer mehr an Konturen und verschwand allmählich.[30]

Die Neugründungen von Posaunenchören gingen aber mit dem Rückgang der Erweckungsbewegung keinesfalls zurück. Die stärksten Gründungsschübe liegen im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts.[31] Ursache dafür waren komplizierte Bedingungsgeflechte, in die ähnliche Lebenslaufmuster der Pfarrer in den Gemeinden, die Posaunenchöre der Herrnhuter Brüdergemeinen, Musik als pädagogisches Erziehungsmittel, Militärorchester, die Auflösung der Musikerzünfte und die Missionsfeste hineinspielten. Letztlich ging aber die Anregung von den Jünglingsvereinen aus, die ihre Bibel- und Andachtsstunden mit Musik begleiten wollten. Man formulierte dabei, dass der Posaunenchor nur eine Unterabteilung des Jünglingsvereins sei - und nur unterstützende Funktion bei der Religionsausübung haben dürfe.[32] Blechblasinstrumente waren besonders deswegen so praktisch, weil die Erweckungsbewegung sogleich eine Singbewegung war, deren Gesang auch außerhalb der Kirchenmauern praktiziert werden wollte und die Instrumente deshalb laut und gleichzeitig mobil sein mussten. Auf den Veranstaltungen wie Umzügen, Waldgottesdiensten, Missionsfesten, Jünglingvereinsfesten, vaterländischen Feiern etc. machten die ersten Posaunenchöre die Idee des Blechblasens in weiten Kreisen populär. Die zweite große Strömung der Zeit, die in die Posaunenchorbewegung mit einfloss, war die kirchenmusikalische Restauration. Dort hinein spielt auch die Bach-Händel-Schütz- Renaissance, die Wiederentdeckung des rhythmischen Chorals der Reformationszeit und die Aufarbeitung des romantischen Volksliedes.[33]

Die Entstehungstypologie lässt die Unterscheidung von verschiedenen Gründungstypen

zu:[34]

a) Religiös motivierte Selbstorganisation (z.B. Jöllenbeck [Bielefeld], Hüllhorst)
b) Sozial-religiös motivierte Stiftung (Laar [Herford], Halle i.W., Sundern [Hiddenhausen])
c) Musikalisch-pädagogisch und sozial-religiös motivierte Stiftung (Enger,
Oetinghausen [Hiddenhausen])
d) Musikalisch motivierte Selbstorganisation mit anschließender Einbindung in einen Jünglingsverein (Hartum [Hille], Exter [Vlotho])
e) Musikalisch motivierte Selbstorganisation ohne Einbindung in einen Jünglingsverein (Dielingen [Stemwede])

3.3.3 Dieersten Posaunenchöre

In der musikwissenschaftlichen Literatur ist man sich über den Entstehungsort des allerersten Posaunenchors nicht einig. Christian Ahrens schreibt, dass der erste Posaunenchor außerhalb der Herrnhuter Brüdergemeine 1823 in Düsselthal bei Düsseldorf entstanden sei.[35] Im Gegensatz dazu meint Wolfgang Schnabel, die Anfänge lägen in Ostwestfalen. Jöllenbeck wäre der Ort mit dem ältesten Posaunenchor Deutschlands (1838 gegründeter Jünglingsverein). Sie begannen mit dem mehrstimmigen Spiel auf drei Posaunen und einem Klappenhorn. Die zweimaligen Proben in der Woche wurden mit einem Choral begonnen und mit einem Gebet beschlossen.[36] Adelberth Graf von der Recke­Volmerstein hat eine Statistik zu Orten, in denen bereits vor dem Jöllenbecker Verein gottesdienstliche Posaunenmusik gemacht wurde. Diese Statistik beginnt mit einem Chor im Jahr 1729 aus Groß Hennersdorf in der Oberlausitz, steht also im direkten Zusammenhang der Brüdergemeine aus Herrnhut. Ein von der Brüdergemeine beeinflusster Chor ist für ihn auch der Chor in Düsselthal und somit nicht unabhängig, wie Christian Ahrens es schreibt.[37]

Die unterschiedliche Auffassung über die Lokalisierung des allerersten Posaunenchors zeigt eindrucksvoll auch die zeitliche Überlappung, in der diese Bewegung an mehreren Orten stattfand. Es ist nach wie vor nicht eindeutig zu bestimmen, wann ein Chor aus jener Zeit den Terminus Posaunenchor vollständig erfüllt hat, so dass mir persönlich eine Festlegung auf einen allerersten Posaunenchor im Rahmen dieser Arbeit als nicht notwendig erscheint. Nach und nach folgten dann auch in anderen Städten weitere Posaunenchöre; es kam in den 1850er Jahren zu etlichen Neugründungen. 1880 gab es bereits über 30 Bläsergemein­schaften in Minden-Ravensberg, im nordöstlichen Westfalen befindlich, mit etwa 450 Bläsern.[38] Dieses Wachstum ist auch darauf zurückzuführen, dass es ab 1854 einen Zusammenschluss der Jünglings-, Jungfrauen- und Posaunenvereine in Minden-Ravensberg gab, der alle Aktivitäten koordinierte. Um I860 war EduardKuhlo (1822-1891) als Vorstand dieses Verbandes tätig und wirkte besonders im Bereich der Posaunentage und bei den ersten Posaunenbüchern mit. Die Posaunentage fanden erstmals 1862 in Jöllenbeck mit 72 Bläsern statt; 1868 waren es schon 150. Damit begründete man eine Tradition, die sich in Form von Regional-, Landes- oder Bundesposaunentagen bis heute in Deutschland fortgesetzt hat.[39] Auf die Noten der ersten Posaunenchöre werde ich an anderer Stelle der Arbeit noch sehr viel detaillierter eingehen, ebenso auf die Instrumentierung der Chöre.[40] Neben der Entwicklung in Westfalen gab es noch ein weiteres Entstehungszentrum im Hannoverschen Raum. Sie geht auf Theodor Harms (1819-1885) zurück, der 1849 als Musikinspektor eines Missionshauses eine Bläsergruppe gründete.[41] Unterschiede bestanden in der Notation der Stücke und in der Benennung; im Hannoverschen Raum nannten sie sich Posaunenvereine statt Posaunenchöre.

Weitere eigenständige Entstehungsgebiete gab es nicht; andere Bläsergruppen (wie z.B. im pommerschen Seefeld) sind noch Ausläufer der Collegia Musica und erfüllen nicht die für Posaunenchöre eingangs vorgestellten Kriterien.[42]

Es gab eben jene zwei bereits oben erwähnten Zentren, um welche herum Posaunenchöre und -vereine hauptsächlich entstanden sind. Diese zwei konkurrierenden Modelle, das Hannoversche und das Westfälische, standen sich Ende des 19. Jahrhunderts gegenüber und maßgebend fur die weitere Entwicklung wurde Johannes Kuhlo (1856-1941). Er studierte Theologie von 1876-1881 und stand der neupietistischen Erweckungsbewegung nahe. 1891 trat er die Nachfolge seines verstorbenen Vaters Eduard Kuhlo in den Minden-Ravensberger Jünglings-, Jungfrauen- und Posaunenvereinen an.42

3.4 Entwicklung bis ins21. Jahrhundert

3.4.1 Johannes Kuhlo und die neue Notation

Meist übernahmen die Kapellmeister der Militärorchester die Funktion, den Anfängern das Instrumentalspiel, die Technik sowie Notenkenntnisse zu vermitteln. Diese Unterstützung war umso wichtiger, als die Posaunenchöre in der Regel transponierende Instrumente benutzten. Der Spieler war gezwungen, die Technik des Transponierens zu erlernen. Dazu kam auch noch, dass man nun für jedes Instrument und für jedes zu spielende Stück ein eigenes Notenblatt erstellen musste. Die meisten Lieder (Choräle aus dem Gesangbuch) lagen nur in c notiert vor. Diese Arbeit wurde von den Posaunenchorleitern vor Ort geleistet.43

Dies ging mit einem enormem Arbeitsaufwand, Zeitaufwand und vermutlich auch mit Motivationsverlusten einher, so dass Johannes Kuhlo Anfang der 1870er Jahre ein neues Verfahren entwickelte. Er beließ die Noten in c und vermittelte den Blechbläsern das Spielen nach der neuen Notenschreibweise.

Das ältere System wird umgangssprachlich Griff- oder Militärschreibweise genannt. Dabei entspricht die Bezeichnung der jeweiligen Note der Bezeichnung des Griffes, der angewendet wird, um einen ganz anderen Ton zu erzeugen. Eine Trompete in B gestimmt (also Grundton b) erzeugt ohne Drücken der Ventile den hörbar klingenden Ton b, jedoch steht auf dem Notenblatt der Ton c. (siehe Abbildung unten, die Zahlen darunter entsprechen demjeweiligen Griff auf einer Ventiltrompete in B).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Es klingt alles einen Ganzton tiefer als notiert.

Diese alte Notenschreibweise war bis Anfang der 1870er Jahren für alle Posaunenchöre verbindlich. Wobei es nach neueren Forschungen nicht ganz abwegig ist, dass auch vor den 1870er Jahren bereits Posaunenchöre die Klavierschreibweise[43] benutzten, da auch den Stadtpfeifern diese Schreibweise für ihre chromatisch spielbaren Instrumente geläufig war. Diese wiederum waren teils die ersten Ausbilder für Posaunenchöre.[44] Bei dem neuen, von Johannes Kuhlo eingeführten System, ist Note gleich Griff gleich Ton. Das Transponieren fällt weg; es handelt sich bei dieser Schreibweise um die sog. Klavier­Schreibweise (siehe Abbildung).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Alle Blechbläser können damit vom selben Blatt spielen, da ein vierstimmiger Satz auf zwei Notenlinien notiert werden kann. Kuhlo selbst hat diese Schreibweise nachträglich legitimiert, in dem er behauptete, die Einführung war dazu gedacht, dass die Bläser nicht in andere (weltliche) Musikkapellen abwanderten.[45]

Auch im Bereich des Instrumentariums für Posaunenchöre ist es Johannes Kuhlo gelungen, Posaunenchöre von Holzblasinstrumenten und Schlagwerk zu lösen und zu einer einheitlichen Blechblasinstrumentation zu bewegen. Er bevorzugte dabei die einfacher zu erlernenden Instrumente der Bügelhornfamilie (Flügelhorn, Tenorhorn, Bariton, Tuba). Höhepunkt der Ära Kuhlo waren die drei großen Kaiserhuldigungen, die er bei Minden (1896), in Bethel (1897) und an der Weserscharte (1898) mit den ersten Massenchören (1.000, 2.000, 1.600 Bläser) für Wilhelm II. durchführte.[46]

Neben Johannes Kuhlo war zu dieser Zeit auch noch August Bernd Ueberwasser (1866­1925) eine richtungsweisende Gestalt für die Posaunenchorbewegung. 1883 wurde er in die Diakonanstalt Stephansstift bei Hannover aufgenommen und alsbald mit der Leitung des Stift-Posaunenchores beauftragt.[47] Er war Komponist, Verleger, Instrumentenbauer und - handler und gründete auch die erste Zeitschrift für Posaunenchöre: das monatlich erscheinende Blatt „Der Posaunenchor“. Er reiste viel in Deutschland und der Schweiz umher, um in den Orten innerhalb weniger Tage einen Posaunenchor auf die Beine zu stellen. Später verfasste er das erste Unterrichtswerk für Posaunenchöre: „Schule für Posaunen- oder Bläserchöre - Orientierungsbuch“.[48]

Süd-, Mittel- und Ostdeutschland wurden bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ebenfalls von der Posaunenchorbewegung erfasst, so dass es 1920 bereits 1.400 Chöre mit etwa 16.000 Bläsern gab. Der Aufbau der Chöre war soweit abgeschlossen, die Verbreitung lief flächendeckend und als nächstes ging es um die Konsolidierung in Form von Zusammenschlüssen der Posaunenchöre. Man wollte gemeinsame Posaunentage feiern können und gedruckte Notenbücher herausgeben. Freikirchliche Posaunenchöre hatten es dabei einfacher als die Chöre der Landeskirchen, weil dort mehr als die Hälfte der Mitglieder als Unterabteilung eines Jünglingsvereins organisiert war. Im Jahr 1893 wurde mit dem Diakon Karl Sauer (Evang. Verein Hannover) der erste hauptamtliche „Posaunenwart“ ins Leben berufen.[49]

Der erste Weltkrieg brachte sehr viele Posaunenchöre zum Erliegen. Viele Chöre stellten ihre Tätigkeit ein, einerseits weil etliche Männer zum Militär eingezogen worden waren, andererseits hoffte man, dass der durch den Krieg verursachte Mangel an Blechbläsern im Posaunenchor nur von kurzer Dauer sein würde.

3.4.2 Posaunenchöre nach dem 1. Weltkrieg bis 1945

In den 1920er Jahren setzte nach dem Versailler Friedensschluss eine neue Gründungswelle ein. 1930 waren aus den 1.400 Chören bereits 2.200 geworden. Kuhlos spätromantische Auffassungen gingen allmählich unter und an seine Stelle trat der Dresdner Pfarrer Adolf Müller[50] (1876-1957). Besonders aktiv war Müller auf dem Gebiet der Notenausgaben; er publizierte 1922 auch eine „Schule für Posaunenchöre“, die bis 1938 neun Auflagen erreichte.[51] Noch spannender ist aber sein Gedanke der „Posaunenmission“, in dem es darum geht, der breiten Masse durch das geblasene Lied das Evangelium näher zu bringen. Es entstanden zu jener Zeit einige Sonderchöre, wie z.B. das „Kuhlo-Horn-Sextett“, mit dem Johannes Kuhlo von 1920 bis 1931 ganz Deutschland bereiste. Auch startete nun verstärkt die Lehrgangsarbeit in den Verbänden, um Chorleiter und Bläser auf Freizeiten zu schulen.[52] Die Organisation der Posaunenchöre löste sich nun endgültig von den Jünglingsvereinen; es wurden viele neue Verbände gegründet, allerdings gab es noch keinen landesweiten Dachverband. Dazu kam es ironischerweise erst durch das im dritten Reich entstandene Führerprinzip. 1933 kam es zur Gründung einer „Evangelische

Posaunenmission Deutschlands“, um den Machthabern zuvorzukommen, jedoch wurde ein Zusammenschluss aller evangelischen Posaunenchöre und -vereinigungen wenig später staatlich angeordnet. 1934 schloss man 26 Landes- und 4 freie Verbände zu einem „Verband evangelischer Posaunenchöre Deutschlands“ (VePD) zusammen. Zum Ehrenpräsidenten ernannte man Johannes Kuhlo, aber Reichsobmann wurde Fritz Bachmann[53] (1900-1961).[54] Die folgende Grafik verdeutlicht diese Neustrukturierung durch das NS-Regime und zeigt gleichzeitig auch an, dass Posaunenchöre nun ganz offiziell gleichberechtigt neben den Kirchenmusikern und den Kirchenchören standen:[55]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[56]

Reichsmusikkammer (Amt für Chorwesen und Volksmusik)

In dieser Zeit musste für jeden Bläser im Posaunenchor ein Jahresbeitrag an den Staat entrichtet werden undjedes Mitglied musste zu den musikalischen Einsätzen einen Ausweis mitführen. Öffentliches Musizieren fernab der Kirche musste genehmigt werden und dies unterlag oftmals der Willkür der ausführenden Beamten. Posaunenchöre, die sich nicht an die Verordnungen hielten, wurden aufgelöst und ihre Instrumente beschlagnahmt.

Doch sollte an dieser Stelle ebenso erwähnt werden, dass Johannes Kuhlo, Adolf Müller und Fritz Bachmann aus Überzeugung bereits 1931/32 der NSDAP beigetreten sind.[57] Die das NS-Regime unterstützende Posaunenchöre spielten auch in Konzentrationslagern und nahmen an Gefallenengedenkfeiern und politischen Feierstunden teil.

3.4.3 Organisation der Posaunenchöre nach dem zweiten Weltkrieg

Die ersten Jahre nach dem zweiten Weltkrieg brachten etliche Probleme für die Posaunenchorarbeit mit sich: Instrumente waren verloren gegangen, die Hauptherstellerfirmen von den Alliierten demontiert worden, Notenbücher waren verbrannt und durch die Einteilung in Besatzungszonen konnte man sich auch nicht mehr überregional treffen.[58] Dennoch stieg bis 1970 die Zahl der Posaunenchöre auf 5.000 an, wobei Mädchen und Frauen 10% der Gesamtanzahl der Mitglieder ausmachten. In den nächsten Jahrzehnten waren vor allem die Anregungen58 von Wilhelm Ehmann[59] (1904-1989) entscheidend für die Weiterentwicklung der Posaunenchöre. Er löste den einst bevorzugten Flügelhornklang durch den Trompetenklang ab. Auch in der Bläserliteratur löste Ehmann die Ära Kuhlos durch einen neueren Ansatz ab, in dem er auch den Anschluss an die zeitgenössische Komposition forderte. Organisatorisch fiel nach dem zweiten Weltkrieg der Gesamtverband weg; so kam es 1946 zur Gründung des Posaunenwerks (PW) mit dem ehemaligen Reichsobmann Bachmann an oberster Stelle. Dieser konkurrierte aber nun mit dem wieder bestehenden westdeutschen Jungmännerbund (Westbund). Erst nach 1955 konnte man sich auf eine verstärkte Zusammenarbeit beider Verbände einigen. Nach Gründung der DDR kam es dort zu einer „Arbeitsgemeinschaft der Posaunenwerke in den evangelischen Kirchen der DDR“, während es im Westen keinen solchen Zusammenschluss gab.[60]

Die DDR-Posaunenchöre hatten einen engen Bezug zur alten sächsischen Tradition und über Patenschaften mit den Verbänden und Gemeinden im Westen wurde in den Jahren der deutschen Trennung intensiver Kontakt gepflegt. Dabei ging es auch um den Austausch von Instrumenten und vor allem Notenmaterial, da es in der DDR eher schwer war, Noten zu vervielfältigen. Auch unter dem DDR-Regime wurden die Posaunenchöre bisweilen vom System behindert; das Spielen außerhalb des „kircheneigenen Gebietes“ war genehmigungspflichtig und wurde andernfalls mit Polizeigewalt abgebrochen.[61] Die Literatur für Posaunenchöre öffnete sich seitdem auch kontinuierlich den aktuellen Bedürfnissen, so dass in den letzten Jahrzehnten auch Spirituals-, Gospel-, Jazz- und Ragtime-Einflüsse besonders die Jüngeren im Chor ansprechen. Bläsertreffen mit immer neuen Rekordzahlen finden statt: 2008 kamen zum Deutschen Evangelischen Posaunentag über 16.000 Bläser mit ihren Instrumenten nach Leipzig. Die Weiterbildung der Anfänger, der fortgeschrittenen Bläser und der Bläserausbilder wurde professionalisiert und dazu wurden auch verstärkt Orchestermusiker herangezogen. Viele Posaunenwarte kommen heute nicht mehr unbedingt aus dem Diakonen- oder Kirchenmusikerbestand, sondern können ein abgeschlossenes Musikhochschulstudium mit einem Blechblasinstrument vorweisen.[62]

Mit der deutschen Wiedervereinigung konnte man sich dann letztlich auch bei der Posaunenarbeit auf einen Dachverband einigen. 1994 kam es zur Gründung des „Evangelischen Posaunendienstes in Deutschland“ (EPiD), dem nun alle Posaunenwerke und -verbände einschließlich dem Elsass mit insgesamt ca. 105.000 Bläsern in 6.200 Chören angehören.[63]

3.5 Das Instrumentarium der Posaunenchöre

Um nachvollziehen zu können, wie es dazu kam, dass es in heutigen Posaunenchören ausschließlich Blechblasinstrumente (jedoch nicht nur Posaunen) gibt, muss man sich die Anfänge dieser Laienbewegung vergegenwärtigen und die Gründe, die zu dieser Instrumentation geführt haben. Es stimmt nicht, dass man sich an den historischen Vorbildern der Zunftbläser oder Kirchenmusiker orientiert hätte, da diese häufig neben den Blechblasinstrumenten noch Streichinstrumente mit einbezogen hatten. Auch der Verweis auf die Bibel hält keiner Prüfung stand. Nirgends gibt es Quellen, die belegen könnten, dass die Jünglingsvereine durch das Studium der Heiligen Schrift auf die Posaune[64] gestoßen sind. Eher geschah es andersherum, dass die Blechblasinstrumente im Nachhinein biblisch legitimiert wurden.[65] Es gab stattdessen schlichtweg sehr pragmatische Gründe, die die Instrumentenauswahl bestimmten. Beispielsweise sind die Blechblasinstrumente gegenüber den Rohrblattinstrumenten leichter zu erlernen. Sie setzen sich auch im Freien mit ihrer Lautstärke durch, sind im Gegensatz zu den meisten Tasteninstrumenten transportabel und an Stelle von reinen Schlaginstrumenten natürlich wesentlich besser zum Begleiten geeignet. Unsauberkeiten verschmelzen bei den Blechblasinstrumenten in der Menge und fallen nicht so ins Gewicht, wie bei den intonationsanfälligen Streichinstrumenten.[66] Entsprechend sind diese Instrumente für ihre Verwendung im Gottesdienst, bei Umzügen, Waldgottesdiensten etc. geradezu prädestiniert.

Wichtig für die Verbreitung von Blechblasinstrumenten bei den Posaunenchören ist aber deren bauhistorische Entwicklung, denn Trompeten und Hörner hatten im Gegensatz zu den Posaunen im 18. Jahrhundert noch nicht den Vorteil chromatisch spielbar zu sein.[67] Um 1800 gab es zudem noch die Übertragung des Klappensystems auf das Horn, welches bereits vorher auf die Trompete angewendet wurde, sich jedoch aufgrund der vielfältigen klanglichen Mängel nicht durchsetzen konnte. Im Jahr 1814 erfanden Friedrich Blühmel und Heinrich Stölzel offenbar unabhängig voneinander einen Ventilmechanismus, der im April 1818 patentiert wurde und den sie zunächst in ein Horn einbauten.[68] Mit Hilfe von Ventilen wollte man zusätzliche Rohrbögen zuschalten und so den Naturton wahlweise vertiefen, ohne klangliche Veränderungen in Kauf nehmen zu müssen.

Anfänglich gab es jedoch noch keine wirklichen Vorbilder für die Instrumentenauswahl und auch die Blechblasinstrumente wurden teils wahllos zusammengestellt. Man benutzte, was erschwinglich und leicht zu bekommen war. Mitunter wurden sogar Querflöten und Klarinetten eingesetzt. 1861 gab es die erste Empfehlung zur Besetzung eines Posaunenchors in einem anonym veröffentlichten Aufsatz des Westbundes. Bei dieser ersten 'Idealbesetzung' fällt eine eindeutige Bevorzugung des Hornklangs auf.[69] Jedoch schien es nicht ausschließlich auf den Klang anzukommen, denn es wurde vorgebracht, dass die zur Trombafamilie gehörenden Instrumente mehr musikalische Begabung und mehr Luft in der Brust benötigten, Posaunen darüber hinaus auch noch ein gutes Gehör.

[...]


[1] Siehe z.B.: Schlemm, Horst Dietrich [Hrsg.]: Beiträge zur Geschichte evangelischer Posaunenarbeit, Gütersloh 1989; oder auch die Dissertation von Wolfgang Schnabel: Das geistliche Bläserwesen, Tübingen 1991.

[2] Das Interesse an einer Repertoire-Forschung bei Posaunenchören lag bisher nur in der Zeitspanne von ihrer Entstehung bis etwa in die 1960er Jahre.

[3] Siehe auch unter: http://www.ekmd.de/geschichte/geschichteekm und http://www.kirchenmusik-ekm.de/home.html.

[4] Durch den Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) verbindet man mit dem Begriff 'Mitteldeutschland' gewöhnlich die drei Bundesländer Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt.

[5] http: //www.ekd.de/bilder/2012_ekd_kirchenkarte. gif.

[6] Vgl.: Schnabel, Wolfgang: Die Entwicklung der Posaunenchöre in Deutschland, In: Eismann, Irmgard; Nonnenmann, Hans-Ulrich [Hrsg.]: Praxis Posaunenchor. Handbuch für Bläserchorleitung, Stuttgart 2007,

[7] 291.

[8] Niemann, Nils: Bläserklang im Gottes-Dienst. Ein Streifzug durch 3000 Jahre Gotteslob, Braunschweig 2006, S. 11.

[9] Lutherbibel: Altes Testament, Josua, Kapitel 6, Verse 4 und 5.

[10] Vgl.: Herrmann, Hans: Mit Drommeten und Posaunen - Geistliche Blasmusik vom Alten Testament bis zur Gemeinde heute, In: Schlemm, Horst Dietrich [Hrsg.]: Beiträge zur Geschichte evangelischer Posaunenarbeit/Lieferung 1: Posaunen in der Bibel und bei uns vor 1843, Gütersloh 1989, S. 10-14.

[11] Vgl.: Lutherbibel: Altes Testament, 4. Mose, Kapitel 10, Verse 2 und 3.

[12] So nannten die Isrealiten diese Trompete. Übersetzt heißt es so viel wie „die Zusammenruferin“.

[13] Niemann, Nils: Bläserklang im Gottes-Dienst, S. 13.

[14] Lutherbibel: Neues Testament, Evangelium nach Matthäus, Kapitel 24, Vers 31.

[15] Niemann, Nils: Bläserklang im Gottes-Dienst, S. 28f.

[16] Ebd., S. 33.

[17] Das Bild siehe Abb. 2 und bei: Herrmann, Hans: Mit Drommeten und Posaunen - Geistliche Blasmusik vom Alten Testament bis zur Gemeinde heute, S. 16f.

[18] http://www.sscm-jscm.org/v8/no1/kurtzman/fig2.jpg

[19] Herrmann, Hans: Mit Drommeten und Posaunen - Geistliche Blasmusik vom Alten Testament bis zur Gemeinde heute, S.15.

[20] Vgl.: Wustmann, Rudolf: Musikgeschichte Leipzigs. Band I: Musikgeschichte Leipzigs bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts, Leipzig 1909. Auf den Seiten 31ff., 158ff. wird besonders auf die finanzielle Lage der Stadtpfeifer und die Ausgaben des Rates für Instrumente etc. eingegangen.

[21] Altenburg, Johann Ernst: Versuch einer Anleitung zur heroisch-musikalischen Trompeter- und Paukerkunst. Faks. d. Ausgabe von 1795, Leipzig 1972, S. 96.

[22] Niemann, Nils: Bläserklang im Gottes-Dienst, S. 40-43.

[23] Ebd., S. 45ff.

[24] Zum Herrnhutertum siehe auch in: Meyer, Dietrich [Hrsg.]: Pietismus - Herrnhutertum - Erweckungs­bewegung. Festschrift für Erich Beyreuther, Bonn 1982 (Schriftenreihe des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte, Band 70).

[25] Vgl.: Van den Bosch, Ben: Die Entstehung und Entwicklung der Posaunenarbeit der Brüdergemeinen in Deutschland und in aller Welt, In: Schlemm, Horst Dietrich [Hrsg.]: Beiträge zur Geschichte evangelischer Posaunenarbeit/Lieferung 1: Posaunen in der Bibel und bei uns vor 1843, Gütersloh 1989, S. 43-45.

[26] Ebd., S. 49f.

[27] Niemann, Nils: Bläserklang im Gottes-Dienst, S. 45ff.

[28] Ahrens, Christian: Artikel „Posaunenchor“, MGG 2, Sachteil Band 7, Kassel 1997, Sp. 1751-1756.

[29] Gießelmann, Roland: Zur Geschichte der Posaunenchöre in Minden-Ravensberg. Posaunenchöre in der Erweckungsbewegung, Exter 1996 (Beiträge zur Ortsgeschichte, G03), S. 2.

[30] Ebd., S. 4.

[31] Zur Geschichte neu entstehender Posaunenchöre bis Ende des 19. Jahrhunderts siehe auch in: Schlemm, Horst Dietrich [Hrsg.]: Beiträge zur Geschichte evangelischer Posaunenarbeit/Lieferung 3: Über 200 Posaunenchöre von 1735 bis 1883, Gütersloh 1994.

[32] Gießelmann, Roland: Zur Geschichte der Posaunenchöre in Minden-Ravensberg, S. 6f.

[33] Schnabel, Wolfgang: Die Entwicklung der Posaunenchöre in Deutschland, S. 292.

[34] Diese Einteilung ist exakt übernommen aus: Gießelmann, Roland: Zur Geschichte der Posaunenchöre in Minden-Ravensberg, S. 7f.

[35] Ahrens, Christian: „Posaunenchor“, Sp. 1751-1756.

[36] Schnabel, Wolfgang: Die Entwicklung der Posaunenchöre in Deutschland, S. 292f.

[37] Adelberth Graf von der Recke-Volmerstein: Wann wurde wo vor 1841 (Jöllenbeck) gottesdienstliche Posaunenmusik gemacht? (Statistische Übersicht), In: Schlemm, Horst Dietrich [Hrsg.]: Beiträge zur Geschichte evangelischer Posaunenarbeit/Lieferung 3: Über 200 Posaunenchöre von 1735 bis 1883, Gütersloh 1994, S. 134.

[38] Schnabel, Wolfgang: Die Entwicklung der Posaunenchöre in Deutschland, S. 293.

[39] Ebd., S. 293f.

[40] Zur Instrumentation siehe Punkt 3.5 ab Seite 19 und zum Repertoire Punkt 4 ab Seite 22.

[41] Niemann, Nils: Bläserklang im Gottes-Dienst, S. 64.

[42] Vgl.: Schnabel, Wolfgang: Die Entwicklung der Posaunenchöre in Deutschland, S. 294f.

[43] Zur Bedeutung des Begriffes siehe nächsten Absatz.

[44] Zur Problematik siehe auch: Adelberth Graf von der Recke-Volmerstein: „Klavierschreibweise“ für Posaunenchöre schon vor 1868 in vielen Chören? In: Schlemm, Horst Dietrich [Hrsg.]: Beiträge zur Geschichte evangelischer Posaunenarbeit/Lieferung 3: Über 200 Posaunenchöre von 1735 bis 1883, Gütersloh 1994, S. 124.

[45] Gießelmann, Roland: Zur Geschichte der Posaunenchöre in Minden-Ravensberg, S. 14.

[46] Vgl.: Schnabel, Wolfgang: Die Entwicklung der Posaunenchöre in Deutschland, S. 297.

[47] Zu seinem Leben siehe in: Schlemm, Horst Dietrich [Hrsg.]: Zwölf Männer prägten die Posaunenarbeit, S. 45-71.

[48] Vgl.: Schnabel, Wolfgang: Die Entwicklung der Posaunenchöre in Deutschland, S. 298.

[49] Ebd., S. 298f

[50] Zum Leben von Adolf Müller siehe in: Schlemm, Horst Dietrich [Hrsg.]: Zwölf Männer prägten die Posaunenarbeit, S. 87-110.

[51] Vgl.: Schnabel, Wolfgang: Die Entwicklung der Posaunenchöre in Deutschland, S. 299f.

[52] Ebd., S. 300f.

[53] Zum Leben von Fritz Bachmann siehe in: Schlemm, Horst Dietrich [Hrsg.]: Zwölf Männer prägten die Posaunenarbeit, S. 136-174.

[54] Vgl.: Schnabel, Wolfgang: Die Entwicklung der Posaunenchöre in Deutschland, S. 301.

[55] Die folgende Grafik siehe auch: Niemann, Nils: Bläserklang im Gottes-Dienst, S. 89.

[56] Bachmann schloss sich später der „Bekennenden Kirche“ an.

[57] Ehmann brachte 1947 auf den „Betheler Bläsertagen“ seine sechs Thesen vor. Die Veröffentlichung erfolgte in seinem Buch „Tibilustrium“.

[58] Zum Leben von Wilhelm Ehmann siehe in: Schlemm, Horst Dietrich [Hrsg.]: Zwölf Männer prägten die Posaunenarbeit, S. 188-222.

[59] Vgl.: Schnabel, Wolfgang: Die Entwicklung der Posaunenchöre in Deutschland, S. 303.

[60] Vgl.: Ebd., S. 304f

[61] Niemann, Nils: Bläserklang im Gottes-Dienst, S. 96.

[62] Vgl.: Schnabel, Wolfgang: Die Entwicklung der Posaunenchöre in Deutschland, S. 306.

[63] Das erste Treffen innerhalb der EPiD aufBundesebene war der Posaunentag 2008 in Leipzig.

[64] Zur baugeschichtlichen Entwicklung der Posaune mit regionalem Bezug auf die Stadt Leipzig siehe in: Verein für Mitteldeutsche Posaunengeschichte e.V. [Hrsg.]: Die deutsche Posaune. Ein Leipziger Welterfolg, Katalog zur Sonderausstellung, Leipzig 2010.

[65] Schnabel, Wolfgang: Die evangelische Posaunenchorarbeit. Herkunftund Auftrag, Göttingen 1993, S. 70.

[66] Ebd., S. 71.

[67] Abgesehen von der Spielweise des sog. Stopfens, was aber nur schwer erlernbar war und zumeist noch unsauber klang.

[68] Ahrens, Christian: Eine Erfindung und ihre Folgen. Blechblasinstrumente mit Ventilen, Kassel 1986, S. 12.

[69] Schnabel, Wolfgang: Die evangelische Posaunenchorarbeit. Herkunftund Auftrag, S. 72.

Ende der Leseprobe aus 84 Seiten

Details

Titel
Posaunenchöre der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und ihr Repertoire
Hochschule
Universität Leipzig  (Institut für Musikwissenschaft)
Note
1,6
Autor
Jahr
2013
Seiten
84
Katalognummer
V284872
ISBN (eBook)
9783656844822
ISBN (Buch)
9783656844839
Dateigröße
2680 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Posaunenchor, Musikwissenschaft, Blasmusik, 17. Jahrhundert, 18. Jahrhundert, 19. Jahrhundert, Mitteldeutschland, Kirchenmusik, Kuhlo, Repertoire
Arbeit zitieren
M.A. Marie-Christin Heene (Autor:in), 2013, Posaunenchöre der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und ihr Repertoire, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/284872

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