Milton Friedman gilt als einer der einflussreichsten Wirtschaftstheoretiker des 20. Jahrhunderts, als der „erste Popstar der Ökonomik,“ und der große Gegenspieler von John Maynard Keynes. Er ist der Mann, der der freien Marktwirtschaft, der Lehre Adam Smiths folgend, wieder Grundvertrauen in Stabilität und Selbstheilungskraft verlieh. Einer seiner Grundthesen, die er in seiner Rolle als Vertreter des ökonomischen Liberalismus propagierte, ist die Aussage, nicht der Markt selbst sei für wirtschaftliche Krisen verantwortlich, sondern der Staat mit seinen Regulierungen und Interventionen. Ein Beispiel ist für ihn die Weltwirtschaftskrise aus dem Jahre 1929, in der nicht das Marktversagen, sondern das Staatsversagen, im Gegensatz zu Keynes' Meinung, die zentrale Ursache gewesen sei. Auch sein Grundlagenwerk A Monetary History of the United States, 1867–1960, welches er gemeinsam mit Anna Jacobson Schwartz 1963 veröffentlichte, wird von dieser These überlagert. Die Vorstellung vom störenden Staat und dem selbstheilenden Markt zeigt sich auch in Friedmans Werk Free to Choose, (zu deutsch: Chancen, die ich meine), welches er gemeinsam mit seiner Frau Rose Friedman im Jahre 1980 verfasste. Der Kritiker James K. Galbraith fasst dies folgendermaßen zusammen: „In Friedmans Evangelium spielt der Staat die Rolle der Schlange im Paradies, während die Aufgabe der Politik in seinen Augen darauf beschränkt ist, sich aus dem Marktgeschehen herauszuhalten. Dies war die simple Lektion in Free to Choose.“ Tatsächlich trifft man bereits im ersten Kapitel des Buches auf diese „Lektion“, als die Autoren den Preismechanismus des freien Marktes beschreiben und staatliche Interventionen als eine Art der Verzerrung darstellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der friedmansche Preismechanismus
- Funktion: Schaffung von Anreizen
- Funktion: Einkommensverteilung
- Die amerikanische Immobilienblase
- Die Immobilienblase in der friedmanschen Sicht
- Die Rolle der US-Notenbank Fed
- Informationsverzerrung in der Immobilienblase
- Negative Anreize am Beispiel der Rating-Agenturen
- Das Phänomen der Vermögensillusion
- Konklusion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der amerikanischen Immobilienblase und deren Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Er untersucht, wie der Preismechanismus nach Milton Friedman funktioniert und ob staatliche Eingriffe, wie sie während der Finanzkrise 2008 beobachtet wurden, tatsächlich die Informationsvermittlung im Markt stören.
- Der friedmansche Preismechanismus und seine Funktionen
- Die amerikanische Immobilienblase als Beispiel für Marktversagen
- Die Rolle von staatlichen Interventionen in der Finanzkrise
- Informationsverzerrung im Kontext der Immobilienblase
- Die Bedeutung von Anreizen und deren Einfluss auf das Marktgeschehen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Milton Friedman als einen einflussreichen Ökonomen vor, der die freie Marktwirtschaft als selbstheilend und stabil sieht. Er kritisiert staatliche Interventionen als Ursache für wirtschaftliche Krisen. Der Text untersucht die amerikanische Immobilienblase im Kontext des friedmanschen Preismechanismus und analysiert, ob der Staat tatsächlich eine Rolle beim Versagen des Marktes spielte.
Das Kapitel "Der friedmansche Preismechanismus" erklärt, wie dieser Mechanismus die Informationsvermittlung im Markt steuert. Er beschreibt die drei Funktionen des Preismechanismus: Informationsübermittlung, Anreizsetzung und Einkommensverteilung. Der Text beleuchtet, wie staatliche Eingriffe die Informationsvermittlung verzerren können und damit den Markt stören.
Das Kapitel "Die amerikanische Immobilienblase" analysiert die Entstehung und Entwicklung der Immobilienblase in den USA. Es beleuchtet die Rolle der US-Notenbank Fed, die Informationsverzerrung im Kontext der Blase sowie negative Anreize, die durch Rating-Agenturen entstanden sind.
Schlüsselwörter
Milton Friedman, Preismechanismus, freie Marktwirtschaft, Informationsvermittlung, Immobilienblase, Finanzkrise, staatliche Interventionen, Anreize, Rating-Agenturen, Vermögensillusion.
- Arbeit zitieren
- Martin Hamre (Autor:in), 2014, Der friedmansche Preismechanismus und die amerikanische Immobilienblase, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/285082