Die Frage, ob der Mensch tatsächlich einen freien Willen besitzt, ist einer der signifikanten philosophischen Grundfragen, deren Beantwortung ein breites Spektrum an Möglichkeiten aufweist. Interessant ist die Frage nach dem freien Willen besonders dann, wenn man sie in den Kontext der kausalen Determination der sinnlichen Welt bringt. Widerstrebender können diese zwei Pole scheinbar nicht sein. Wie soll der Mensch frei entscheiden können, wenn doch gleichzeitig alles durch die Determination der Welt, in welcher das Ursache- und Wirkungsprinzip herrscht, vorherbestimmt ist? Die Frage nach der Willensfreiheit ist von absoluter Relevanz, schließlich ist davon die gesamte normative Ethik und insbesondere die moralische Verantwortung des Menschen abhängig. Geht man davon aus, der Mensch besitze keinen freien Willen, so kann man auch von keiner wirklichen Schuld sprechen, worunter auch die Legitimation eines jeglichen Rechtssystems leiden würde. Drei mögliche Antworten lassen sich zur Lösung des Widerstreits zwischen Willensfreiheit und kausaler Determination finden. Entweder man gibt den Standpunkt auf, die Welt sei durch Kausalität determiniert (eine Position, die als „Libertarier“ bezeichnet wird), oder man löst sich von der Idee, dass der Mensch tatsächlich Willensfreiheit besitzt (die Position der „harten Deterministen“). Möglich ist jedoch auch der scheinbare Widerspruch, der Weg der „weichen Deterministen“ oder auch „Kompatibilisten“, die sowohl von der Willensfreiheit als auch von der kausalen Determination ausgehen, welche miteinander kompatibel seien.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Freiheit vs. Determinismus
- Definition von Kompatibilismus
- Hauptteil
- Kant als Determinist
- Transzendentale Freiheit
- Praktische Freiheit
- Kants zwei Welten: Noumena und Phänomena
- Kritik der kant'schen Freiheitskonzeption
- Schluss
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht Immanuel Kants Philosophie der Freiheit und analysiert, ob er als Kompatibilist bezeichnet werden kann. Der Fokus liegt auf Kants Unterscheidung zwischen Noumena und Phänomena sowie seiner Konzeption von transzendentaler und praktischer Freiheit. Die Arbeit zielt darauf ab, Kants Standpunkt zur Willensfreiheit im Kontext des Determinismus zu beleuchten und seine Position im Verhältnis zum Kompatibilismus zu bewerten.
- Kants Freiheitsbegriff und seine Verbindung zum Determinismus
- Die Unterscheidung zwischen Noumena und Phänomena
- Transzendentale Freiheit und ihre Rolle in Kants Philosophie
- Praktische Freiheit und ihre Bedeutung für die Moral
- Kritik an Kants Freiheitskonzeption
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die grundlegende Fragestellung der Arbeit vor: Lässt sich Kant als Kompatibilist bezeichnen? Sie führt den Leser in die Thematik der Willensfreiheit und des Determinismus ein und erläutert die drei möglichen Positionen: Libertarismus, harter Determinismus und Kompatibilismus. Die Arbeit konzentriert sich auf Kants Philosophie und seine Konzeption von Freiheit.
- Freiheit vs. Determinismus: Dieses Kapitel bietet eine grundlegende Einführung in die Debatte um die Willensfreiheit und den Determinismus. Es beleuchtet die verschiedenen Positionen und die Herausforderungen, die sich aus der Frage nach der Freiheit im Kontext der kausalen Determination ergeben.
- Definition von Kompatibilismus: Dieses Kapitel definiert den Kompatibilismus als die These, dass Willensfreiheit mit Determinismus vereinbar ist. Es erklärt die beiden zentralen Elemente des Kompatibilismus: den kausalen Determinismus und die Willensfreiheit. Zudem wird die Unterscheidung zwischen Handlungsfreiheit und Willensfreiheit erläutert.
- Hauptteil - Kant als Determinist: Dieses Kapitel untersucht, ob Kant als Determinist betrachtet werden kann. Es analysiert seine philosophischen Ansätze und seine Sicht auf die kausale Verursachung.
- Hauptteil - Transzendentale Freiheit: Dieses Kapitel erörtert Kants Konzeption von transzendentaler Freiheit. Es analysiert, wie Kant diese Freiheit im Kontext des menschlichen Denkens und der Vernunft versteht.
- Hauptteil - Praktische Freiheit: Dieses Kapitel beleuchtet Kants Konzeption von praktischer Freiheit. Es untersucht, wie Kant die Freiheit des Willens im Zusammenhang mit Moral und Verantwortung versteht.
- Hauptteil - Kants zwei Welten: Noumena und Phänomena: Dieses Kapitel erklärt Kants Unterscheidung zwischen dem Ding-an-sich (Noumena) und dem Erfahrbaren (Phänomena). Es analysiert, wie diese Unterscheidung für Kants Freiheitskonzeption relevant ist.
- Hauptteil - Kritik der kant'schen Freiheitskonzeption: Dieses Kapitel untersucht verschiedene Kritikpunkte an Kants Freiheitskonzeption. Es beleuchtet die Schwächen und Einwände, die gegen Kants Philosophie der Freiheit vorgebracht werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Willensfreiheit, Determinismus, Kompatibilismus, Kant, transzendentale Freiheit, praktische Freiheit, Noumena, Phänomena, Kritik der reinen Vernunft, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. Die Arbeit untersucht Kants Philosophie der Freiheit im Kontext des Determinismus und analysiert, ob er als Kompatibilist betrachtet werden kann.
- Arbeit zitieren
- Martin Hamre (Autor:in), 2013, Kant als Kompatibilist. Eine Untersuchung der Freiheitsbegriffe Kants unter Einbeziehung der Noumena-Phänomena-Trennung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/285086