Brauchen Kinder Religion? Theologisieren und Philosophieren mit Kindern


Facharbeit (Schule), 2014

12 Seiten, Note: 2,2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Problemstellung, Vorgehensweise und Zielsetzung

2 Grundlegende Erläuterungen
2.1 Religion und Glaube
2.2 Grundbedürfnisse

3 Theologisieren und Philosophieren
3.1 Gründe für und wider eine Existenz Gottes
3.2 Hinterfragende Auseinandersetzung unter Einfluss aller Betrachtungsperspektiven provozieren

4 Fazit

Literaturverzeichnis

Quellenverzeichnis

1 Problemstellung, Vorgehensweise und Zielsetzung

Bereits um die Zeit des Mittelalters vor einigen Jahrhunderten gab es wie die zwei Seiten einer Medaille auch Standpunkte für und wider eine Religion und des betreffenden Glaubens samt daraus entstehende Konsequenzen für die entsprechende Gegenseite, welche Diskriminierung, Unterdrückung und Tötung mit sich brachten. So wurde bereits in dieser Zeit die Religion als Werkzeug eines überzeugenden und angstauslösenden Mittels oder viel mehr Mediums zur Einflussnahme und Kontrolle der Menschen, aber auch zur gleichzeitigen Vermittlung von Schutz und Sicherheit für diese, genutzt – ähnlich wie Karl Marx zu seinen Lebzeiten die Religion als Opium des Volkes deklarierte, dessen Ausführung kritisierte und jene als bewusstes Werkzeug diskreditierte. Auch heute spielen diese zwei Seiten einer Medaille wie der Unterschied zwischen Orient und Okzident, Links und Rechts oder Schwarz und Weiß eine immer bedeutendere Rolle. Beispielsweise bei der Suche nach einem Platz in einer Kindertagesstätte, bei der aus Sicht des Verfassers unter Beachtung der heutigen Definitionen und Meinungen der Menschen über Religion fraglich bleibt, warum dies so ist. So könnte der Erziehungsstil ein Grund sein, gar das Ansehen und Wirken nach außen hin, welches das eigene Image etwas aufpolieren mag oder aber die Fortführung der eigenen Angehörigkeit einer Religion – obgleich aus tatsächlich vorhandenen innigen Gründen oder nicht –, die eventuell aus Tradition oder Bestätigung am Leben erhalten bleiben wollen beziehungsweise sollen.

Der Verfasser behandelt das Thema: Brauchen Kinder Religion – Theologisieren und Philosophieren (?) in dieser wissenschaftlichen Arbeit im Feld der Religionspädagogik. Hierbei will er durch Erläuterung grundlegender Begrifflichkeiten wie Religion, Glaube und menschlichen Grundbedürfnissen die Absicht des in dieser Arbeit behandelten Themas aufzeigen, um folgend einen leicht tangierenden Blick den Gründen für und wider eine Existenz Gottes zu widmen und so untermauern zu können, warum eine Betrachtung aus allen dem Mensch möglichen Winkeln hinsichtlich dieser Thematik sinnvoll sein kann und somit nicht als überflüssig oder unmoralisch erachtet werden darf. Darauf folgend wird der Verfasser die Provokation einer unvoreingenommenen Auseinandersetzung mit der besagten Thematik erläutern, beleuchten und entsprechend begründen. Dabei will er durch Zurückgreifen auf in vorherigen Kapiteln Erwähntes argumentieren und logisch aufzeigen. In Anlehnung an publizierte wissenschaftlich gestützte und so weit als möglich objektiv gestaltete Verlautbarungen und Verschriftlichungen zu diesem Thema sollen die Absicht einer diesbezüglichen Beleuchtung aller möglichen Optionen fundamentieren und logisch erklärend begleiten. Abschließend möchte der Verfasser im Fazit durch eigene subjektive Darstellung und Folgerung des Erarbeiteten und die Verknüpfung dieser Aspekte ein logisch geschlussfolgertes Ergebnis zusammenfassen, welches weitere Auseinandersetzung seitens des Lesers im Umgang mit diesem Thema anstoßen will.

2 Grundlegende Erläuterungen

2.1 Religion und Glaube

Religion wird laut der Definition des Dudens an einem mit vorgegebenen Aspekten und Rahmenbedingungen geprägten Glauben, welchen es als Anhänger dieser zu bekennen gilt, festgemacht.1 Weiter wird Religion als eine Art Lehre verstanden, bei welcher der Einzelne, das Individuum, durch inniges in Kontakt treten mit etwas Transzendentem – hier Gott – nonverbale geistige Kommunikation führt oder erfährt, diesen erfahrenen Inhalt mit anderen teilt und eine daraus entstehende religiöse Lehre praktiziert. Jener Inhalt dieser weitergegebenen Kommunikation wird dann aber aufgrund individueller subjektiver Interpretation seitens Sender und Empfänger, wie auch die Methoden zur Erlangung dieses Kommunikationsprozesses eine weitreichende Diversität und Unterschiedlichkeit aufweisen, vielfältig interpretiert und betont, wodurch Religion als solche mit Rahmenbedingungen abgesteckte und durch ihre Methoden unterscheidende Praktizierung und Auslebung ganz individuell definiert werden kann.2 Glauben dagegen wird im Allgemeinen als eigene sehr eng verankerte Überzeugung, welche unabhängig von Nachgewiesenem ist, verstanden und nach dem Prinzip, dass Glaube Berge versetzen kann,3 was eine feste Überzeugung zur erfolgreichen Umsetzung von eventuell Unmöglichem mit sich bringt, von vielen Menschen praktiziert und auch so gelebt. Jedoch kann Glaube nach umgangssprachlicher Verwendung auch als völlig unabhängiges Ausleben einer innigen Überzeugung stattfinden,4 welches seinen Grund in einem ganz persönlichen Interesse wiederfindet, das es zu befriedigen gilt und keiner weiteren Nachfragen bedingt.5

2.2 Grundbedürfnisse

Im Allgemeinen definieren sich Grundbedürfnisse durch jene Bedürfnisse, welche auch bei wenig Anspruch an das Leben selbst unausweichlich zum Leben sind und bleiben.6 Hierzu gibt es im allgemeinen Wortlaut die Auffassung, Grundbedürfnisse seien etwas sehr Bewusstes und konditional, um zu überleben, wodurch ein minimales Ausbleiben eines Bedürfnisses das Ausbleiben der Erfüllung des Fundamentes aus eben jenen oben erwähnten zum Leben notwendigen Grundbedürfnissen bedeuten würde und die Konsequenz des – im schlimmsten Falle – Nichtüberlebens zur Folge hätte. Was letzteren Aspekt, die Dringlichkeit für das Leben selbst angeht, behalten jene, die hiervon ausgehen, bis auf die buchstäbliche absolute Abhängigkeit samt Konsequenz, Recht. Hierzu weist Maslow in seinem Buch gründlich darauf hin, dass Grundbedürfnisse dennoch weitaus mehr als nur die des Überlebens notwendigen Bedürfnisse sind. So gehören nach Abraham Harold Maslows Auffassung die physiologischen, Sicherheits-, Zugehörigkeits- und Liebes-, Achtungs- und Selbstverwirklichungsbedürfnisse zu den essentiellen Grundbedürfnissen eines Individuums.7 Jedoch, so Maslow in seinem Buch „Motivation und Persönlichkeit“ („Motivation and Personality“, New York, 1954), bleiben diese Grundbedürfnisse etwas viel Unbewussteres, als ohnehin allgemein vermutet, wobei die kognitive Entwicklung des Individuums und eine entsprechende Handhabung – in Bezug auf die eigenen ehemals unbewussten Grundbedürfnisse – die Wahrnehmung dieser bewusst werden lassen könnten.8 Hinsichtlich der Erörterung und Ausführung dieser – obgleich bewusst oder unbewusst – widmet sich Maslow in seinem obig erwähnten Buch in hoher Ausführlichkeit,9 welche später unter anderem durch Werner Correll, einen ebenfalls bekannten Psychologen, in eine nach Maslows hierarchischer Folge10 aufeinander aufbauende Pyramide – bekannt als Maslowsche Bedürfnispyramide oder Bedürfnispyramide nach Maslow – gefasst wurde,11 um zu veranschaulichen und verdeutlichen, nach welcher entsprechend der Wichtigkeit gestaffelten Anordnung diese der Befriedigung der Grundbedürfnisse eines Menschen bedingen. Jedoch hatte Maslow nicht jene Absicht, wie sein eben erwähnter Kollege Werner Correll, diese Grundbedürfnisse in eine solch sich akkurat voneinander abgrenzende Hierarchie in Form der daraus resultierenden und jetzt verbreiteten Pyramide zu veranschaulichen. Viel mehr beschreibt er diese Hierarchie als einen Prozess „abnehmender Prozentsätze der Befriedigung auf dem Weg hinauf in der Hierarchie“12 selbst, welche er anhand beliebiger Prozentzahlen eines durchschnittlichen Bürgers veranschaulicht, der somit zum gleichen Zeitpunkt zu „85 % in seinen physiologischen Bedürfnissen …, zu 70 % in seinen Sicherheitsbedürfnissen, zu 50 % in seinen Liebesbedürfnissen, zu 40 % in seinen Selbstachtungs-bedürfnissen und zu 10 % in seinen Selbstverwirklichungsbedürfnissen“13 befriedigt sein könnte. So finden sich in eben jenen von Maslow aufgeführten Grundbedürfnissen mitunter Bedürfnisse oder Motivationsgründe wieder, welche Menschen durch oder mit Hilfe des Glaubens an eine höhere Instanz im transzendenten Bereich zu befriedigen und stillen versuchen könnten, auf welche der Verfasser in den folgenden Kapiteln, insbesondere im Fazit zurückgreifen und näher erläutern möchte.

3 Theologisieren und Philosophieren

3.1 Gründe für und wider eine Existenz Gottes

Zu Anfang: Es wird kein Richtig und auch kein Falsch geben.14 Möchte man aber den Versuch wagen und abwägen oder eine tendenziöse Richtung in Bezug auf eine Existenz für oder wider Gott anpeilen, so mag in erster Linie vor Augen geführt und verdeutlicht werden, welche Gründe für einen tatsächlich existierenden Gott und welche gegen einen solchen sprechen. In dem je eigens verfassten Buch „Gott ist kein Wahn“ (Innsbruck, 2008) vom Autor Werner Reiland und „Der Gotteswahn“ („The God Delusion“, London, 2006) des Autors Richard Dawkins befassen diese sich, je aus Sicht ihres eigenen subjektiven Standpunktes, mit dem Thema der Existenz Gottes unter objektiver – so weit als möglich – Betrachtung und Erörterung der verschiedensten dieses Thema tangierenden Aspekte aus Wissenschaft und Religion, um aufzeigen zu können, was nach deren Ansicht die korrekte Schlussfolgerung basierend auf den eigens zusammengeführten Ergebnissen sein könnte. Klar wird hierbei in beiden Literaturen, dass die Existenz Gottes zum einen nicht widerlegt, aber auf wissenschaftlicher und materieller Basis angefochten oder in Frage gestellt werden kann, was wiederum die Beweislast für eine Nichtexistenz Gottes bestärkt. Zum anderen bleibt Glauben eine persönliche innige Überzeugen, die – wie in Kapitel 2.1 erwähnt – keiner weiteren Nachfragen bedarf und somit überhaupt nicht angefochten oder in Frage gestellt werden kann.

[...]


1 Vgl. Duden, Religion (Internetquelle), 2013.

2 Vgl. Reiland, W., Gott ist kein Wahn, 2008, S. 20 f.

3 Vgl. Duden, Glaube (Internetquelle), 2013.

4 Vgl. Schüle, C., Warum wir glauben müssen (Internetquelle), 2013.

5 Vgl. Reiland, W., Gott ist kein Wahn, 2008, S. 17 f.

6 Vgl. Duden, Grundbedürfnis (Internetquelle), 2013.

7 Vgl. Maslow, A. H., Motivation und Persönlichkeit („Motivation and Personality“), 1954, S. 62-79.

8 Vgl. Maslow, A. H., Motivation und Persönlichkeit („Motivation and Personality“), 1954, S. 82.

9 Vgl. Maslow, A. H., Motivation und Persönlichkeit („Motivation and Personality“), 1954, S. 62-87.

10 Vgl. Maslow, A. H., Motivation und Persönlichkeit („Motivation and Personality“), 1954, S. 79-81 und Maslow, A. H., Motivation und Persönlichkeit („Motivation and Personality“), 1954, S. 82.

11 Vgl. Breyer-Mayländer, T., Einführung in das Medienmanagement, 2004, S.149.

12 Maslow, A. H., Motivation und Persönlichkeit („Motivation and Personality“), 1954, S. 82.

13 Maslow, A. H., Motivation und Persönlichkeit („Motivation and Personality“), 1954, S. 82.

14 Vgl. Kunze-Beiküfner, A., Religionspädagogische Praxis, 2009, S. 10.

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Brauchen Kinder Religion? Theologisieren und Philosophieren mit Kindern
Note
2,2
Autor
Jahr
2014
Seiten
12
Katalognummer
V285169
ISBN (eBook)
9783656854692
ISBN (Buch)
9783656854708
Dateigröße
420 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
religion, kinder, theologie, philosophie, gott, denken, glauben
Arbeit zitieren
Marcel Eisenreich (Autor:in), 2014, Brauchen Kinder Religion? Theologisieren und Philosophieren mit Kindern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/285169

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