Die Inkorporationstheorie von Baker (1988a) ist eine von der Uniformity of Theta Assignment Hypothesis ausgehende syntaktische Theorie. Ihr folgend geschieht die Morphologie entsprechen syntaktischer Operationen da X°-Bewegungen Gramatical Function Changing-Prozesse induzieren. In dieser Theorie finden Prozesse in der Syntax statt, die bisher im Lexikon verortet wurden. Das separate System Lexikon bleibt für die unerklärbaren Wortbildungen jedoch erhalten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Grammatical Function
- 2. Surface Phenomena
- Passiv
- Antipassiv
- Applikativ
- Dative Shift
- Kausativ
- Possessor Raising
- 3. Morphologie
- 4. Vielfalt der Variationen
- LÖSUNG: Incorporation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht grammatische Funktionsveränderungen in verschiedenen Sprachen und sucht nach einem übergreifenden Prinzip, das diese Prozesse erklärt. Sie analysiert, wie semantische Rollen auf der Oberflächenstruktur repräsentiert werden und wie morphologische und syntaktische Prozesse miteinander interagieren.
- Grammatische Funktionsveränderungen (z.B. Passiv, Applikativ, Kausativ)
- Die Rolle der Theta-Rollen und ihrer Oberflächenrealisierung
- Das Verhältnis von Morphologie und Syntax in diesen Prozessen
- Das "Mirror Principle" und seine Auswirkungen auf die morphologische Ableitung
- Die Theorie der Inkubation als Erklärung für die beobachteten Prozesse
Zusammenfassung der Kapitel
1. Grammatical Function: Dieses Kapitel definiert grammatische Funktionen wie Subjekt, direktes und indirektes Objekt und präpositionales Objekt als Zwischeninstanzen zwischen semantischen Rollen (Theta-Rollen) und der Oberflächenstruktur. Es legt den Grundstein für die Analyse der Funktionsveränderungen in den folgenden Kapiteln.
2. Surface Phenomena: Dieses Kapitel beschreibt verschiedene Arten von grammatischen Funktionsveränderungen, die in vielen Sprachen vorkommen, darunter Passiv, Antipassiv, Applikativ, Dative Shift, Kausativ und Possessor Raising. Anhand von Beispielen aus verschiedenen Sprachfamilien (Eskimo, Bantu) werden die Veränderungen der grammatischen Funktionen und ihre Auswirkungen auf die Argumentstruktur des Verbs verdeutlicht. Der Fokus liegt auf der Beschreibung der Oberflächenphänomene und der produktivsten Prozesse in verschiedenen Sprachen.
3. Morphologie: Dieses Kapitel betont die Interaktion von Morphologie und Syntax bei grammatischen Funktionsveränderungen. Es wird gezeigt, wie morphologische Prozesse (Affigierung) die syntaktischen Veränderungen widerspiegeln und wie die Verbformen in den verschiedenen Beispielsätzen aus Kapitel 2 morphologisch voneinander abgeleitet werden. Der Zusammenhang zwischen syntaktischer Derivation und morphologischer Ableitung bildet die Grundlage für das "Mirror Principle".
4. Vielfalt der Variationen: In diesem Kapitel werden Variationen in der Realisierung von grammatischen Funktionsveränderungen in verschiedenen Sprachen behandelt. Es wird gezeigt, dass Sprachen unterschiedliche Mengen an solchen Prozessen aufweisen und dass diese Prozesse in unterschiedlicher Weise funktionieren. Diese Unterschiede bilden die Herausforderungen für eine umfassende Theorie, die im Folgenden vorgestellt wird.
LÖSUNG: Incorporation: Dieses Kapitel präsentiert Bakers Theorie der Inkubation als Erklärung für die grammatischen Funktionsveränderungen. Die Kernaussage besteht darin, dass die beobachteten Veränderungen durch die Bewegung eines Kopfes in den anderen (X° Bewegung) erklärt werden können. Die Bewegung des Morphems auf einer niedrigeren syntaktischen Ebene beeinflusst die Argumentstruktur des Verbs und führt zu den beobachteten Veränderungen der grammatischen Funktionen. Das Beispiel des Kausativs in Chichewa veranschaulicht diesen Prozess.
Schlüsselwörter
Grammatische Funktionsveränderung, Theta-Rollen, Oberflächenstruktur, Morphologie, Syntax, Passiv, Antipassiv, Applikativ, Kausativ, Possessor Raising, Dative Shift, Inkubation, X° Bewegung, Mirror Principle, Argumentstruktur.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Sprachvorschau: Grammatische Funktionsveränderungen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht grammatische Funktionsveränderungen in verschiedenen Sprachen und sucht nach einem übergreifenden Prinzip, das diese Prozesse erklärt. Sie analysiert die Repräsentation semantischer Rollen auf der Oberflächenstruktur und die Interaktion von morphologischen und syntaktischen Prozessen.
Welche grammatischen Funktionsveränderungen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Arten von grammatischen Funktionsveränderungen, darunter Passiv, Antipassiv, Applikativ, Dative Shift, Kausativ und Possessor Raising. Beispiele aus verschiedenen Sprachfamilien (Eskimo, Bantu) veranschaulichen diese Veränderungen und ihre Auswirkungen auf die Argumentstruktur des Verbs.
Welche Rolle spielen Theta-Rollen?
Theta-Rollen (semantische Rollen) spielen eine zentrale Rolle. Die Arbeit analysiert, wie diese Rollen auf der Oberflächenstruktur repräsentiert werden und wie sich ihre Repräsentation durch die behandelten grammatischen Funktionsveränderungen verändert.
Wie interagieren Morphologie und Syntax?
Die Arbeit betont die Interaktion von Morphologie und Syntax. Es wird gezeigt, wie morphologische Prozesse (Affigierung) die syntaktischen Veränderungen widerspiegeln und wie Verbformen morphologisch voneinander abgeleitet werden. Der Zusammenhang zwischen syntaktischer Derivation und morphologischer Ableitung bildet die Grundlage für das "Mirror Principle".
Was ist das "Mirror Principle"?
Das "Mirror Principle" beschreibt den Zusammenhang zwischen syntaktischer Derivation und morphologischer Ableitung. Die Arbeit untersucht, wie dieses Prinzip die morphologische Ableitung von Verbformen beeinflusst, die durch grammatische Funktionsveränderungen entstanden sind.
Welche Theorie wird zur Erklärung der Funktionsveränderungen vorgestellt?
Die Arbeit präsentiert Bakers Theorie der Inkubation als Erklärung. Diese Theorie besagt, dass die beobachteten Veränderungen durch die Bewegung eines Kopfes in den anderen (X° Bewegung) erklärt werden können. Die Bewegung des Morphems beeinflusst die Argumentstruktur des Verbs und führt zu den Veränderungen der grammatischen Funktionen. Das Beispiel des Kausativs in Chichewa veranschaulicht diesen Prozess.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst Kapitel zu grammatischen Funktionen, Oberflächenphänomenen (inklusive Passiv, Antipassiv, Applikativ, Dative Shift, Kausativ und Possessor Raising), Morphologie, der Vielfalt der Variationen in verschiedenen Sprachen und schließlich zur Lösung mittels der Inkubationstheorie.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Grammatische Funktionsveränderung, Theta-Rollen, Oberflächenstruktur, Morphologie, Syntax, Passiv, Antipassiv, Applikativ, Kausativ, Possessor Raising, Dative Shift, Inkubation, X° Bewegung, Mirror Principle, Argumentstruktur.
Für wen ist diese Sprachvorschau gedacht?
Diese Sprachvorschau richtet sich an ein akademisches Publikum, das sich mit grammatischen Funktionsveränderungen und den zugrundeliegenden theoretischen Prinzipien auseinandersetzt.
- Arbeit zitieren
- LL.M., MA Irina Giertz (Autor:in), 2005, Inkorporation. Grammatical function changing, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/285205